Es war einmal ein einsames kleines Herz. Traurig und allein verrichtete es Tag für Tag seinen Dienst im Prozessgefüge des menschlichen Körpers.
War das ein eintöniges Leben. Arbeiten, tagein tagaus, keine Pause, keinen Urlaub.
Doch war an diesem Tag irgendetwas anders. Das Herz fühlte sich leicht, die Arbeit ging viel lockerer von der Hand. Es wollte der Sache auf den Grund gehen.
So fragte es die Augen:
"Habt ihr etwas gesehen, das der Grund ist, warum ich mich heute so wunderbar fühle?"
Die Augen antworteten:
"Nein. Wir starren auf einen Computerbildschirm und irgendwelche Preislisten, wie jeden Tag! Wenn du den Grund gefunden hast, lass ihn uns sehen!"
Die Augen waren in diesem Fall keine große Hilfe.
Also fragte das Herz die Hände:
"Habt ihr etwas ertastet, das der Grund ist, warum ich mich heute so wunderbar fühle?"
Die Hände antworteten:
"Nein. Wir fühlen nur die Tasten einer Computertastatur, und tippen auf Zahlen und Buchstaben herum, so wie jeden Tag! Wenn du den Grund gefunden hast, lass ihn uns fühlen!"
Die Augen und die Hände konnten dem kleinen Herz nicht helfen.
Als fragte es die Ohren:
"Habt ihr etwas gehört, das der Grund ist, warum ich mich heute so wunderbar fühle?"
Die Ohren antworteten:
"Nein. Wir hören den ganzen Tag Musik aus dem Radio. Nichts besonderes, so wie jeden Tag! Wenn du
den Grund gefunden hast, lass ihn uns hören!"
Die Augen, die Hände und die Ohren konnten dem kleinen Herz nicht helfen. Es war verzweifelt. Wen sollte es denn noch fragen?
Da fiel dem kleinen Herz das Gehirn ein. Wenn jemand den Grund wusste, dann garantiert das Gehirn! Schließlich koordinierte es alle Körperteile und wusste sicherlich auch über alles Bescheid!
So fragte das kleine Herz voller Hoffnung das Gehirn:
"Hast du an etwas gedacht, das der Grund ist, warum ich mich heute so wunderbar fühle?"
Das Gehirn antwortete:
"Nun, da gibt es schon etwas! Ich habe heute an eine ganz besondere Person gedacht! Und ich kann nicht aufhören, diesen Gedanken durch meine Hirnzellen wandern zu lassen.
Dabei bin ich wohl etwas abgelenkt worden und ich habe die Kiste mit den Glückshormonen umgestoßen. Das ist sicherlich der Grund, warum du dich heute so wundervoll fühlst!"
Nun wusste das kleine Herz, warum Augen, Hände und Ohren ihm nicht helfen konnten.
Der Grund, warum es sich heute so wundervoll fühlte, war ein Gefühl, das man weder sehen, ertasten noch hören kann.
Der Grund war
LIEBE!