Romane & Erzählungen
1. K a p i t e l

1. Entscheidung

Es roch nach Sommer, als sie am Morgen aufwachte. Sie stand auf, schloss das Fenster und ging ins Badezimmer. Die Uhr im Flur zeigte, dass es bereits 11 Uhr war, jedoch war es ihr egal. Es erwartete sie keiner.

Sie machte das Wasser an und stellte sich unter die Dusche. Warmes Wasser rann ihren Körper hinab. Als Lauren die Treppe hinunter ging, hörte sie wie ihr Stiefvater mit ihrer Mutter diskutierte.

"Liz, wir können sie nicht hier lassen. Schau sie dir an. Sie bereitet uns nur Probleme. Mein Gott, sie schläft den ganzen Tag, interessiert sich nicht im geringsten für dich. Sie ignoriert dich. Und wenn sie dann einmal ihren Mund aufkriegt, kommt nur ein ja oder nein. Wir müssen sie irgendwo hinbringen wo man ihr helfen kann. Das läuft alles aus dem Ruder." "Ed, ich kann das nicht. Sie ist meine Tochter.

Ich liebe sie. Ich weiß nicht was mit ihr los ist.Warum redet sie denn nicht mit mir?"

Laurens Mutter weinte. Lauren hasste es, sie weinen zu sehen. Sie ging zurück in ihr Zimmer. In ihrem Schrank stand ihre Spardose. Sie nahm sie, zertrümmerte sie und legte das Geld auf ihr Bett. Lauren sparte seitdem sie in die Schule kam. In den 11 Jahren kam viel Geld zusammen.

Zu jedem Geburtstag bekam sie Geld von ihrer Oma.

Zu jedem Weihnachtsfest kamen die Verwandten und steckten ihr Geld zu.

Zum Abschluss bekam sie Geld und ihr Vater zahlte 14 Jahre auf ein Konto ein, was ihr gehörte. "Du sollst es einmal gut haben." sagte er.

In ihrer Spardose waren 1643 Euro und auf dem Konto 26400 Euro. Sie würde von hier fort gehen und sich ein neues zu Hause suchen.

Lauren holte einen großen schwarzen Trekkingrucksack aus ihrem Schrank und packte

dort all ihre Klamotten hinein. Sie legte ein paar Bilder und kleinen Krims-Krams dazu. 

Sie zog sich eine schwarze Jeans, Bikerboots, eine dunkelrote Bluse und ihre Lederjacke an, setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb einen kleinen Brief an ihre Mutter. 

"Mum, ich weiß du willst verstehen warum ich gegangen bin. Ich liebe dich sehr und irgendwann komme ich wieder und werde dich in den Arm nehmen. Wir werden gemeinsam einen Kaffee trinken und lachen. So wie früher. Ich muss erstmal weg hier. Mach dir um mich keine Sorgen, ich habe genügend Geld. Ich werde klar kommen. Ich muss mich um mich kümmern. Ich will all das was passiert ist vergessen. Ich kann dir nicht sagen was los ist. Es würde dir zu sehr weh tun. Ich möchte nicht das du weinst. 

- Lauren

Ihre Mutter und Ed saßen in der Küche. "Wo willst du hin?" Ihre Mutter stand auf. "Lauren, wo willst du hin. Sag es mir bitte." Sie gab ihr den Brief  "Hier." Ed sagte gar nichts und aß weiter. Die Augen ihrer Mutter füllten sich mit Tränen. 

"Lauren, bitte. Bleib doch hier. Was ist denn los. Rede mit mir!" Lauren stand da, sagte gar nichts und überlegte ob ihre Entscheidung richtig war. "Liz, lass sie doch gehen, wenn sie das möchte. Sie wird ihre Gründe haben." Ed sah Lauren an. "Geh einfach und pass auf dich auf." "Tschüss, Mum." Lauren drückte sie ein letztes Mal und verließ ihr zu Hause. Lauren wuchs in diesem Haus auf. Nach dem ihr Vater Selbstmord beging, zogen sie und ihre Mutter nach Woodburry. Irgendwann lernte sie Ed kennen. Lauren mochte ihn nie. Niemals hatte sie ihn akzeptiert.

Lauren ging Richtung Busbahnhof und überlegte

wo sie hin fahren sollte. Sie entschied sich für Crescent, eine kleine Stadt am Meer. Dort würde sie sich eine Wohnung und einen Job suchen.

"Alles wird besser werden." sagte sie sich, zündete sich eine Zigarette an und ging in ein neues, hoffentlich besseres Leben.