Vor einem Jahr
Carrie Stuart war im Grunde sehr zufrieden mit ihrem Leben, sie arbeitete in einer Buchhandlung als Verkäuferin und hatte viele Freundinnen, mit denen sie gerne etwas unternahm. Auch wenn Carrie eher der ruhige Typ war und nicht auf jeder Party zu Gast sein musste, dennoch zog sie hin und wieder mit Barbara, Michelle und Susanne um die Häuser. Eines fehlte ihr dennoch - der Mann in ihrem Leben, den sie bis heute noch nicht gefunden hat und dass obwohl sie längst Mitte dreißig ist.Und sie sich nach dem Richtigen endlich sehnte, auch ihr Wunsch nach Kindern
wurde von Tag zu Tag größer, denn ihre biologische Uhr tickte, wie man so treffend sagte »Kommst du heute mit?« Fragte Barbara sie und riss Carrie damit aus ihren Gedanken »Wo wollen wir hin?« Barbara schien zu überlegen, schließlich schnalzte sie mit der Zunge und meinte:« dass werden wir sehen, sobald wir unterwegs sind!« Carrie musste über ihre Bekannte und Arbeitskollegin lachen, die Gute sah das Leben locker und machte sich kaum Gedanken über die Zukunft, manchmal wünschte, sie sich genauso zu sein. »Ein kleiner Anhaltspunkt wäre nicht schlecht!« zumal Carrie nicht jeden Tanzclub oder Kneipe mochte und sie
nicht ins kalte Wasser geworfen werden wollte, ihre Freundinnen waren da anders, sie waren freier »Also ich würde schon mitkommen, könnten wir ins Max?« Barbara schien abermals zu überlegen, der Vorschlag ihrer Freundin schien der Frau nicht zu gefallen, aber wenn sie wollte, dass Carrie mitkommt, musste sie darauf eingehen.«Okay wir können hingehen nur meinst du nicht das ein anderer Tanzclub eher, etwas ist?« Carrie wusste genau welchen, Barbara meinte, das Q war ein neuer angesagter Laden, in dem meist Techno gespielt wurde, nicht dass Carrie kein Techno mochte, es war nur einfach nicht ganz ihr Ding.Dennoch fragte sie:« Welchen
meinst du?« Barbara lächelte schelmisch, denn das Q war noch für etwas anderes bekannt, hier konnte man herrlich wild und frei flirten, ohne den Flirtpartner sehen zu müssen, was an der Dunkelheit dort lag und den zahlreichen Nischen. Barbara, Michelle und Susanne liebten das hemmungslose Flirten und anders als Carrie sehnten sie sich nicht nach dem wahren Glück zumindest nicht, dass Carrie wüsste. »Ach muss das sein?« Erbaut war Carrie nicht von der Idee, aber meistens gab sie klein bei »Ich sagte ja, wir können ins Max gehen aber etwas anderes wäre mal schöner.«Na gut« antwortete Carrie schließlich und verzichtete so auf einer
langen Diskussion. Hasste es jedoch das sie keine Durchsetzungskraft hatte und immer aufgab. Allerdings war sie so erzogen worden, so hatte man ihr auch beigebracht einem Mann immer Recht zu geben und vor allem ihm glücklich zu machen, ihre Mutter war von ihrer Mutter so erzogen worden und sie hatte es Carrie weitergegeben, auch jetzt noch erinnerte ihre Mutter sie immer wieder an diese Faustregel. Was ihr bislang auch nicht geholfen hatte, Peter ihr ehemaliger Freund hatte Carrie mit einer anderen Frau betrogen, die er vor kurzem auch geheiratet hatte. »Du bist die Beste!« Sagte Barbara und drückte Carrie einmal kurz.
*
Nachdem sich die Freundinnen einig waren, machte sich Carrie wieder an ihre Arbeit sortierte Bücher, beriet Kunden und bediente die Kasse, so verging der restliche Arbeitstag wie im Flug. Als um achtzehn Uhr Feierabend war, gingen die Freundinnen zusammen zum Parkplatz und Barbara rief Carrie von ihrem Auto aus zu: «Wir sehen uns um acht!«
»Ja!« Rief Carrie zurück, obwohl sie in der Zwischenzeit keine Lust mehr hatte, heute Abend irgendwo hinzugehen. Jedoch würde sie mitgehen, sie konnte ja schließlich früher gehen. Carrie
winkte Barbara noch kurz zu, dann stieg sie selber in ihrem alten Käfer und machte sich auf den Heimweg. Zuhause angekommen machte sie sich etwas zu essen, anschließend duschte sie und machte sich fertig. Um halb acht standen ihre Freundinnen vor der Tür, um Carrie abzuholen natürlich fuhren sie mit einem Taxi, jede von ihnen hatte vor Alkohol zu trinken. Die Fahrt teilten sie sich wie jedes Mal, wenn sie zusammen ausgingen, worüber Carrie auch froh war, denn sonst wäre, die Fahrt ihr zu teuer, es reichte ihr schon, später die Fahrt vermutlich alleine bezahlen zu müssen. Aber daran brauchte sie jetzt noch gar nicht zu denken - noch wusste
sie nicht, was später wäre? Die Freundinnen stiegen vorm Q aus und bahnten sich einen Weg durch die Menge und am Türsteher vorbei eine Kleidervorschrift gab es hier nicht, dennoch kamen nicht alle Personen herein. Die Mädels hatten Glück, vielleicht durch Michelles Flirten mit dem kräftig gebauten Mann vor der Tür. Im Club selber war es laut und dunkel, Menschen tanzten auf der Tanzfläche einige davon halbnackt und Körper an Körper auch hier gab es kaum ein Durchkommen, sie mussten sich ihren Weg zu den Tischen fast tanzend bahnen. »Hier ist es so cool!« Schwärmten die anderen drei während
Carrie es eher langweilig, fand sie war ein Typ, der sich unterhalten wollte und nicht die ganze Zeit schreien wollte. Mit viel Mühe gelang es ihnen zu einem Tisch zu kommen und als sie endlich saßen atmete Carrie auf wurde jedoch das Gefühl nicht los beobachtet zu werden was bei dieser Menge ein Ding der Unmöglichkeit war. Dennoch blickte sie sich zu allen Seiten, um stellte nach einer Weile jedoch fest, dass sie sich geirrt haben musste » Wollt ihr etwas trinken?« Fragte eine taffe junge Frau mit einem Mega kurzen Mini. »Klar!« Barbara bestellte für die ganze Runde einen Rotwein, der ziemlich schwer war und eigentlich nicht nach Carries
Geschmack aber sie trank ihn trotzdem und nach dem dritten Glas schmeckte er ihr auch, allerdings haute er kräftig rein und Carrie wurde es schwindelig. »Geht es dir nicht gut?« Fragte Susanne, die Carrie besorgt ansah »Doch ich bin nur Müde!« Beteuerte Carrie, was zum Teil auch stimmte, immerhin war es ein langer Tag gewesen, dass der Wein ihr zum Kopf gestiegen war, würde Carrie auf keinen Fall zugeben. Die Wärme und natürlich der Rotwein zeigten schnell ihre Wirkung, der Schwindel wurde stärker und Carrie musste unbedingt an die frische Luft. »Leute ich haue ab, ich kann nicht mehr und möchte nur noch in mein Bett!«
»Ehrlich?« Fragte Barbara, die bereits an ihrem fünften Glas nippte und bei der, der Wein offensichtlich keine Wirkung zeigte. »Ja« Carrie hatte keine Lust mehr, was vielleicht auch daran lag, dass ihr Unbehagen immer stärker wurde, ihre Vermutung beobachtet zu werden wurde immer größer. »Dann bis Morgen!« Sagte Barbara knapp und widmete ihre Aufmerksamkeit einen Typen, der bestimmt zehn Jahre jünger als sie war. Susanne nahm sich mehr Zeit für Carrie und bot ihr sogar an, sie nach draußen zu begleiten »Musst du nicht, dass schaffe ich noch alleine, grüße Michelle noch von mir, vorausgesetzt sie kann sich von der
Tanzfläche lösen.« Michelle war sofort auf die Tanzfläche gestürmt und war bisher noch nicht wieder am Tisch, vermutlich hatte sie irgendeinen Kerl aufgerissen »Mache ich, wir telefonieren!«
»Ja!« Carrie lief los, versuchte durch die sich windende Menge zu kommen und trat dabei einer Frau auf die Füße, die dies aber nicht einmal bemerkte und stieß einen Jungen, der nicht älter als achtzehn sein konnte, in die Rippen der glaubte, daraufhin Carrie wollte ihn anbaggern und grinste Stolz. Immer wieder stieß Carrie auf ihren Weg auf Hindernisse, was dazu führte, dass ihr Schwindel größer wurde und es ihr
Schwarz vor Augen wurde. Sie hoffte den Ausgang bald erreicht zu haben und betete dafür.
*
Er stand ganz oben auf der Empore und blickte auf die Tanzenden dabei verfolgte er die junge blonde Frau, die er schon erblickt hatte, als sie ins Q gekommen war mit seinen Augen. Sie gefiel ihm, denn sie war ganz anders als die anderen Frauen hier, die wollten außer Tanzen nur das Eine, so hatte er mindestens zehn Frauen beobachtet, die mit irgendeinem Unbekannten aufs Klo verschwunden waren und dort mit dem Sex hatten. Auch er selber hatte hier
schon Sex mit Frauen gehabt oft genug wohlgemerkt, er war auch kurz vor dem Auftauchen der Frau mit einer anderen verschwunden und hatte sich von ihr einen Blasen gelassen. »Sky hast du etwas entdeckt?« Fragte Marcel, sein Bruder, der ihn am heutigen Abend begleitete. Sky nickte und deutete mit dem Kopf in Richtung der Frau, trotz der Dunkelheit konnte Marcel seinen Blick folgen, denn wie Sky selber war auch Marcel ein Vampir, sie beide und der Rest ihres Clans lebten wie viele weitere Vampire unentdeckt unter den Menschen. Marcel sah zu der Frau und zurück zu Sky« Meinst du, sie ist die Richtige?«
»Ich weiß es nicht, aber ich bekomme es heraus!« Sagte Sky und folgte der Frau.
*
Carrie hatte es geschafft, endlich war sie an der frischen Luft, die sie tief in ihre Lungen saugte. Es tat so gut wieder Sauerstoff zu bekommen, doch nun musste Carrie sehen, dass sie ein Taxi bekam, denn vorm Q herrschte Hochbetrieb. Leute kamen zwar mit Taxis an, allerdings waren diese gleich wieder belegt und ein paarmal wurde Carrie eines vor der Nase weggeschnappt. Und schon wieder fuhr eines ohne sie an Bord ab »Voll hier, oder?« Diese tiefe männliche Stimme
neben ihr löste ihn Carries Inneren ein Wohlempfinden aus »Was?« Carrie hatte die Worte gar nicht genau verstanden, diese Stimme vernebelte ihren Verstand.
»Es ist voll hier« So langsam verstand sie die Worte, obwohl es ihr immer noch schwerfiel, einen klaren Gedanken zu fassen. »Ja, das stimmt!« Mehr konnte sie nicht antworten, und nicht nur weil seine Stimme so fantastisch klang und er einen wunderbaren Duft nach Aftershave verströmte, er hatte ja auch nicht mehr gesagt. »Da kommt ein Taxi!« Rief er winkte den Fahrer zu, der schließlich genau vor ihnen hielt »Haben Sie ein Glück!« Sagte Carrie, denn im Gegensatz zu ihm hatte sie noch keinen
Wagen und musste noch warten. »Warum ich? Wir können uns doch den Wagen teilen.« Eigentlich war dies nicht Carries Art, aber komischerweise fühlte sie sich bei diesem Fremden sicher, obwohl sie nichts über ihn wusste, außer dass er eine tolle Stimme hatte und gut roch. Außerdem was sollte schon passieren?Immerhin saßen sie in einem Taxi und der Fahrer war immer dabei. »Okay danke!« Sagte Carrie und nahm sein Angebot an. Der Mann hatte nicht nur eine grandiose Stimme, er sah auch klasse aus wie Carrie, feststellte, als er ein Stück vor ihr ging, ihr die Tür öffnete und wartete, dass sie einstieg. Er war ein richtiger Gentleman »Ich denke,
ich stelle mich erstmal vor, ich heiße Sky.« Ein schöner Name, der zu ihm passte »Ich heiße Carrie.«
»Freut mich!« Dies war der Anfang eines Gespräches, dass die ganze Fahrt über anhielt und als das Taxi schließlich vor ihrem Wohnhaus anhielt, war Carrie sich sicher, das Sky ein - wenn nicht der Mann für sie war.
*
Sky ließ sich von dem Fahrer zurück zum Q bringen und stieg in seinem eigenen Wagen einen Jaguar GTX 900, mit dem fuhr er zum Versteck seines Clanes. Je näher er seinem Ziel kam, desto sicherer war er, dass Carrie die
Gesuchte sein könnte! Er war gespannt darauf, was sich mit ihr entwickeln würde.
0.0.2
Heute
Carrie saß am Küchentisch ihrer Wohnung und beobachtete Sky, der das Essen zubereitete, es war herrlich
jemanden beim Heimkommen um sich zu haben. Für Carrie hatte sich in diesem einem Jahr viel geändert, sie arbeitete zwar immer noch in der Buchhandlung, traf sich immer noch mit ihren Freundinnen aber sie suchte nicht mehr nach dem Richtigen, sie hatte diesen gefunden. Zwischen Sky und ihr hatte es damals sofort gefunkt und Carrie konnte ihr Glück kaum fassen ihre Hochzeit vor gut zwei Wochen hatte das Ganze noch perfekter gemacht. Jedoch gab es auch einige Wermutstropfen - dazugehörte, dass niemand von Sky wusste, nicht einmal Barbara, Michelle und Susanne - nicht mal ihre Mutter wusste von Sky, der auf diesen Schritt bestanden hatte.
Carrie wollte ihr Glück mit der ganzen Welt teilen, sie hätte, gerne alle bei ihrer Hochzeit dabeigehabt aber Sky hatte auf die Geheimniskrämerei bestanden. Carrie verstand seine Haltung zwar nicht, aber sie liebte ihm und dies war das Wichtigste. Schlimmer war jedoch, das sie Sky nur abends sah selbst am Wochenende, er kam beim Sonnenuntergang und blieb bis zum Sonnenaufgang, dann schlich er sich aus ihrer Wohnung. »Woran denkst du?« Fragte Sky vom Herd aus, er kochte für einen Mann sehr gut und kannte sogar mehr Gerichte als sie selber, obwohl Carrie auch gerne kochte. »An Dich!« Dies war nicht einmal gelogen, im
Grunde dachte sie nur an ihm, während des Tages vermisste sie ihn so sehr, dass es schmerzte. Aber es stimmte auch nur zum Teil - Carrie belastete noch etwas anderes, seit Carrie ihn kannte verheimlichte sie ihm auch etwas. Einen wichtigen Teil in ihrem Leben, denn Carrie lieber vergessen würde, denn sie verstand ihn nicht. Ihren Fluch, der zum Glück seit langem nicht mehr aufgetreten war und von dem sie hoffte, er wäre für immer verschwunden, doch sicher sein konnte sie nicht. »Schön, ich denke auch nur an Dich!« Sky warf ihr ein bezauberndes Lächeln zu, dass Carrie immer ganz durcheinanderbrachte. Auch diesmal
jedoch fiel ihr Lächeln etwas verkniffen aus, denn seit letzter Zeit hatte sie oft darüber nachgedacht ihm von ihrem kleinen Geheimnis zu erzählen, wusste jedoch nicht wie? Sie hatte Angst vor seiner Reaktion.
*
Sky beobachtete Carrie ganz genau, er wusste, dass sie etwas vor ihm verheimlichte, und versuchte dieses Etwas in ihren Gedanken zu lesen. Als Vampir fiel ihm dies nicht sonderlich schwer, und da Carrie keine Ahnung von dem hatte, was er wirklich war versperrte sie sich ihm nicht. Seit sie sich kannten, hatte er sie manipuliert ihre Gedanken beeinflusst und ihre
tiefsten Wünsche in ihr gelesen, bisher waren diese belanglos gewesen, aber heute schien etwas Großes sie zu belasten. Natürlich las Sky auch dieses in ihren Gedanken, doch was er las, gefiel ihm gar nicht, denn nun bewahrheitete sich seine Vermutung von vor einem Jahr - Carrie war die Gesuchte und das war schlecht, warum? Während er damals genau wegen diesem einen gehandelt hatte, hatte er sich nun in Carrie verliebt, ja er liebte sie wahrhaftig.
*
Am anderen Ende der Stadt stand ein Mann, vor einem großen Buch, das voll
ist mit Prophezeiungen, einige waren unwichtig aber eine hatte seit Jahrhunderten seine ganze Aufmerksamkeit. In dieser wurde von einem Menschen berichtet der fähig war die Vampire zu befreien, denn es war das Kind einer Menschenfrau und eines Vampirs. Sofort nach seiner Entdeckung hatte er sich damals auf die Suche gemacht, aber diese war schwer, denn er wusste nicht wer dieser, besagte Vampir sein würde er, selber war es nicht gewesen genauso wenig wie seine beiden ältesten Söhne er, wusste nur die Menschenfrau wäre besonders, sie hätte eine Gabe, die sie an ihrem Kind vererben würde. Vom Vater hätte dieses
Kind die Unsterblichkeit, momentan baute seine ganze Hoffnung auf seinen jüngsten Sohn und dessen Eroberung, jedoch war bisher noch nichts passiert, was auf einen baldigen Erfolg schließen könnte. »Was wenn sie nicht diejenige ist?« Fragte Roger sein ältester Sohn, der neben ihm stand »Ich weiß es nicht?« Zum ersten Mal in seinem Leben war er ratlos, er hatte keine Söhne mehr und er glaubte nicht, dass ein Vampir untersten Ranges der Erzeuger des »Erlösers« sein würde. »Vater ich bin die Suche leid, wir suchen seit ich denken, kann ich habe dafür meine Liebe geopfert.« Er wusste zugut wie Roger und auch Marcel sich fühlten,
beide hatten die Frauen geliebt, hatten diese jedoch aufgeben müssen, als sie festgestellt hatten, dass diese nicht die Gesuchten waren und sie nicht die Vampire. Roger hatte die Frau schweren Herzens zurückgelassen, dies war nun hundertfünfzig Jahre her, aber Marcel hatte die Frau gewandelt und somit gegen den Willen des Vaters verstoßen. »Roger ich weiß aber wir wollen doch die ersehnte Ruhe.«
»Wollen wir das?« Seit Roger seine geliebte Frances verlassen musste, war er nicht mehr derselbe, er diente seinem Vater zwar loyal, aber seine freundliche Seele war Tod. Er zweifelte an allem und sehnte sich nicht nach dem Frieden
mit ihrem Feinden. Feinde hatten sie zwar nicht viele, die Menschen wussten nichts von ihnen, die meisten Jäger waren Tod, aber es gab die Mischlinge, halb Vampire, halb Werwölfe und es gab die abtrünnigen Vampire, die ihnen das Leben schwer machten vor allem, nachdem sie sich zusammengetan hatten. »Roger gib Sky noch ein wenig Zeit!«
»Ja klar, soll ich dir etwas sagen Vater, ich glaube gar nicht mehr an dieser Prophezeiung. Vampire können keine Kinder zeugen, dies ist eine Tatsache!« Deshalb kam auch nur ein Vampir in Frage nur, wer dies wäre, war nicht bekannt. Er versuchte alles seinen Sohn zu überzeugen aber er musste gestehen
so langsam, glaubte er selber auch nicht mehr daran.
0.0.3
»Wie sieht es aus?« Der Anführer der Abtrünnigen und der Rudelsführer der Mischwesen warteten aufgeregt auf einer Nachricht ihres Kontaktmannes, der ihnen Neuigkeiten vom Lager der Vampire bringen sollte. »Sie suchen noch!« Beide freute diese Nachricht so sehr, dass sie begannen zu lachen, es war zu lächerlich das der alte Carlo immer noch an dieser Prophezeiung, glaubte: »Aber Sky der Jüngste der Söhne hat eine Frau gefunden!« Dies hatten die anderen beiden Söhne auch schon getan und zwei Mal war es schief gegangen, warum sollte Sky mehr Glück haben? »Und?« Der Anführer der Abtrünnigen machte sich keine Sorgen, immerhin hatte er lange Zeit Carlo gedient, der eine Art König in der Welt der Vampire war und Chef des Clans, dem er vorstand. »Was wissen wir von ihr?« Der Rudelsführer der Mischwesen sah es anders, der machte sich ja immer Sorgen, er kannte die Vampirgesetze nicht so gut wie sein Partner. »Nichts, zumindest bisher!«
»Dann findet etwas über sie heraus, und zwar schnell!« Der Anführer der Abtrünnigen sah dies zwar für unnütz an, aber auch ihm kam der Befehl ganz gelegen.«Ihr habt ihn gehört also macht Euch an Eure Arbeit!« Wie er es liebte Befehle geben zu dürfen, etwas das er ohne seine Revolte nie hätte tun dürfen.
*
Nachdem sie gegessen hatten, machten es sich Carrie und Sky vorm Fernseher bequem, von dem Programm bekamen beide allerdings wenig mit, sie beschäftigten sich lieber mit sich, sie küssten sich leidenschaftlich und genossen ihre Zweisamkeit. »Wollen wir ins Bett?«
»Gerne trägst du mich?«
»Mit Vergnügen.« Sky lächelte, erhob sich von dem Sofa und hob Carrie auf seine starke Arme. Er trug sie bis zum Schlafzimmer und küsste sie dabei die ganze Zeit, im Zimmer angekommen legte er Carrie behutsam aufs Bett und setzte sich neben sie. Mit zaghaften Fingern berührte er sie, streichelte ihre Waden ihre Schenkel, was in Carrie Vorfreude auslöste. Sie freute sich immer auf den Sex mit Sky, denn mit ihm hatte sie den besten Sex überhaupt, er war wild aber sanft und sehr leidenschaftlich. Carrie konnte, es kaum erwarten ihn auf, und schließlich in sich zu spüren. »Komm her!« Forderte sie ihn auf. Sky beugte sich zu ihr vor, küsste sie erneut, wobei seine Lippen sich fest auf ihren pressten und seine Zunge in ihren Mund glitt. Sein warmer Körper lag wie eine Decke auf ihren, doch noch waren sie beide bekleidet. »Oh Sky!« Hauchte Carrie nur durch seine Küsse und Liebkosungen durch ihre Bluse hindurch nicht mehr zu sagen voller Erwartung lag sie bereit für ihn. Doch plötzlich verschwand die warme Decke von Skys Körper und Carrie brauchte einen Moment um wieder zu sich zukommen. Als sie nach Sky sah, stand dieser neben dem Bett »Was ist los?«
»Ich kann nicht!«
»Bitte?« Carrie hatte Sky schon verstanden, jedoch kannte sie dieses Wort von ihm nicht. »Ich kann nicht, ich ... auch vergiss es!« Nein das würde sie nicht tun, denn offensichtlich stimmte etwas nicht mit Sky oder mit ihr. »Sky ..?« Sky gab Carrie keine Gelegenheit mehr zu sagen, er ging einfach aus dem Zimmer und ließ sie fragend zurück. Carrie kletterte aus dem Bett und rannte hinter ihm her »Sky was ist los mit dir? Lass uns darüber reden!«
»Ich habe gesagt, ich kann nicht, ich kann heute einfach nicht!« Ohne sie anzusehen, zog er sich seine Jacke an und verließ ihre Wohnung. Carrie konnte nur fragend die sich schließende Tür ansehen.
*
Sky musste weg von Carrie, so weit wie möglich und nicht nur für heute, sondern am besten für immer. Sollte sie wirklich die Gesuchte sein und er der Vampir, welcher den »Erlöser« zeugen könnte, würde es vielleicht nicht lange dauern und Carrie wäre schwanger und dies würde für sie große Gefahr bedeuten. Nicht nur von seinen Feinden, die alles dransetzen würden, dass das Kind nicht geboren würde, sondern, auch von seinen eigenen Leuten Carrie würde zu einer Gefangenen werden. Sky wollte dies auf keinen Fall für sie, aber er konnte sie auch nicht alleine lassen. So sicher wie das Amen in der Kirche, würde er wieder zu ihr gehen, denn dafür liebte er sie zu sehr, er brauchte sie wie die Luft zum Atmen. Er müsste sich eine andere Lösung einfallen lassen.
*
Am nächsten Morgen war Carrie wie gerädert, sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen, da ihre Gedanken bei Sky waren. Eigentlich hatte sie keine Lust zu Arbeit zu gehen, aber nur Zuhause herumsitzen war, auch langweilig zumal sie dann nur an Sky denken müsste. Bei der Arbeit hätte sie wenigstens etwas Ablenkung. Also raffte sie sich auf und machte sich auf den Weg. Wie sie es geahnt hatte, tat die Arbeit gut, auch wenn ihre Gedanken oft woanders waren, ach wäre es jetzt schön sich mit Barbara unterhalten zu können, leider ging dies nicht, denn Barbara wusste von Sky nichts. Vielleicht wäre ihre Freundin auch abgelenkt, denn diese flirtete gerade mit einem Kunden, der nach Büchern die von Werwölfen handelten, gefragt hatte. Der Typ schien es Barbara angetan zu haben, denn diese war völlig in ihrem Element. Carrie hingegen hatte bei dem Kerl ein komisches Gefühl, sie konnte jedoch nicht, sagen warum? Carrie beobachtete ihre Freundin und den Kunden noch einen Moment, dann machte sie sich wieder an ihre Arbeit.
0.0.4
Sky nutzte den Tag, um in dem alten Buch zu lesen, vielleicht fand er ja einen Hinweis auf die gesuchte Frau und dass Carrie nicht diejenige war.«Weiß Vater, dass du in dem Buch liest?« Rogers Augen funkelten ihn wütend an, seine Stimme war eisig, von der Wärme, die seinen Bruder einst umgab, war nichts mehr da. »Ich suche nur etwas!«
»Ach und was?« Dies würde Sky seinem Bruder nicht auf der Nase binden, er liebte Roger zwar - aber er vertraute ihm nicht mehr und schon gar nicht, wenn es um Carrie ging. »Du hast dich in sie verliebt!«
»Was? Nein spinn doch nicht!« Roger lachte amüsiert auf, er wusste, dass er Recht hatte »Vater wird dies nicht gefallen, du kannst sie nicht in unsere Welt bringen.« Das wollte Sky auch nicht, er würde Carrie nie wandeln - auch wenn er sie über alles liebte »Roger, ich kenne meine Aufgabe und ich liebe sie nicht!«
»Ja klar.« Sein Bruder gab nicht auf und Sky wusste auch warum, Roger sehnte sich nach Schmerzen, ob nun körperlich oder seelisch. Sky wollte seinem Bruder nicht weh tun, wenn dieser jedoch so weiter machte, würde er es doch tun »Sky es gibt keinen Ausweg, es geht nur das Eine oder Andere, ich rate dir, gib gleich auf!«
»Es gibt nur einen Unterschied zwischen dir und mir, Carrie und Frances. Carrie und ich sind verheiratet, sie ist mein und ich ihrs.« Roger hatte gesiegt, nun hatte er seinen seelischen Schmerz. »Aber wie du eben sagtest, liebst du sie nicht, ich habe Frances geliebt und musste sie alleine lassen.« Der Grund für Rogers Verhalten, war allerdings nicht, dass er Frances alleine gelassen hatte, sondern, dass sie danach gestorben war und er sich die Schuld daran gab. Von dieser Tragödie wusste allerdings außer Sky niemand, alle anderen nahmen an - Roger hätte Frances auf Wunsch seines Vaters verlassen. Sky achtete nicht weiter auf seinen Bruder und warf weiterhin Blicke in das alte Buch, es dauerte lange, aber schließlich erblickte er einen Hinweis, die Frau stammte von einer ägyptischen Prinzessin ab, die vor tausend Jahren gelebt hatte und die wiederum mit den Vampiren eng verbunden war, denn sie war die Kaiserin der Vampire gewesen. Carrie konnte nicht die gesuchte Frau sein - auf gar keinen Fall.
*
»Alles klar mit dir?« Fragte Barbara, die sich endlich von ihrem neuen Verehrer losreisen konnte »Ja, mir ist nur ein wenig übel!« So ging es schon seit ein paar Tagen, Carrie hatte sich bereits einen Termin beim Arzt gemacht »Du bekommst doch wohl keine Darminfektion?« Carrie konnte sich damit zwar nicht sicher sein, glaubte es allerdings nicht, denn in der Vergangenheit hatte sie kaum Probleme damit.Jedenfalls würde sie es bald herausfinden »Mir ist vor allem morgens immer übel!« Barbara lachte verschmitzt »Wenn ich nicht, wüsste, dass dies unmöglich wäre, würde ich sagen, du bist schwanger.« Carrie lachte zwar mit ihrer Freundin, aber in ihr machte sich, auch ein Glücksgefühl breit vielleicht war sie ja wirklich schwanger? Jedoch wollte sie sich selber noch keine große Hoffnung machen, sonst wäre ihre Enttäuschung zu groß. »Der Typ von eben hat mich zu einem Date eingeladen.« Barbara erzählte voller Stolz von dem Kunden, mit dem sie intensiv geflirtet hatte, er schien ihr wirklich zu gefallen »Und? Hast du ja gesagt?«
»Habe ich!« Carrie wünschte Barbara, dass diese genauso ihr Glück findet, wie sie mit Sky.
*
Sky verbrachte den restlichen Tag damit mehr Informationen, über die Kaiserin der Vampire herauszufinden. Leider fand er kaum etwas über sie, es gab hier zwar einige alte Bücher, von denen einige kurze Passagen über sie aufführten, aber nichts Aussagekräftiges, er müsste wohl seinen Vater um Rat fragen. Diesen fand er zusammen mit dem Rest des Clans im Speisesaal, des alten Klosters, in dem sie lebten »Sky wo warst du?«
»Ich habe etwas nachgesehen.« Sein Vater lobte eigenintensive »Und was?«
»Es geht um die Kaiserin.« Unter den ältesten Vampiren ging ein Raunen durch die Reihe, einige wurden still genauso wie sein Vater. »Über sie musst du nichts wissen.«
»Warum nicht Vater? So wie ich gelesen habe, hat sie etwas mit der Frau aus der Prophezeiung zu tun.« Sky entging der fragende Blick seines Vaters an seiner rechten Hand nicht, der Mann zuckte mit seinen Schultern, was daraufhin deuten ließ, dass sie beide keine Ahnung von dieser Neuigkeit hatten. »Wie meinst du das?«
»Die Gesuchte soll laut Prophezeiung eine Ahnin dieser Kaiserin sein oder soll im Blute mit dieser verbunden sein, ganz habe ich den Text nicht entziffern können.« Anders als sein Vater, der mehrere alte Sprachen sprach, konnte Sky nur Englisch und Deutsch, was diese alte Texte für ihn schwierig machten. »Ich muss nachsehen!« Als sein Vater an ihm vorbei und in die Bibliothek wollte, rannte Sky ihm nach »Vater, erzähl mir von ihr!« Sein Vater blieb stehen und drehte sich zu Sky um, in seinen Augen lag Wut »Sie ist eine Abtrünnige eine Verräterin, sie hat einen großen Fehler begannen.« Das musste ja eine schlimme Verfehlung gewesen sein, wenn sein Vater so einen Groll auf ihre Kaiserin hatte. »Welchen Fehler?«
»Sie hat sich gegen ihren Mann, unseren Kaiser und somit gegen uns gestellt!« Mehr sagte Carlo nicht und ließ Sky einfach stehen.
*
»Ist dein Gesandter schon zurück?« Sunny, der Anführer der Abtrünnigen, fand es störend sich auf die Mischlinge verlassen zu müssen, jedoch waren sie gegen das Tageslicht immun und konnten auch tagsüber hinaus, auch wenn sie den Abend und die Nacht bevorzugten. »Nein bis jetzt noch nicht aber ich denke, er wird jeden Moment kommen.« Kaum hatte der Rudelsführer diesen Satz gesagt, kam der Mischling wirklich zur Tür hinein »Und?«
»Sie heißt Carrie und arbeitet in einer Buchhandlung.« Toll war der Typ schlau, dies hatten sie schon vorher gewusst »Ich treffe mich nachher mit ihrer Freundin.« Gut eine Freundin war immer gut, die wusste eine Menge über ihre Freundin. Sunny fasste an den Anhänger, der um seinen Hals hing und das ägyptische Kreuz, das Angh zeigte, dieses war Teil seines Erbes, ach was das Erbe jedes Vampirs und offenbar hatte dieses Angh auch etwas mit den Mischlingen zu tun, nur was? Hatte er noch nicht herausbekommen können. Im Grunde war es ihm auch egal, wenn sie gewonnen hätten, würden die Mischlinge von der Welt verschwinden und er würde selber dafür sorgen. Nur natürlich wussten seine neue »Partner« nichts von ihrem Glück, diese glaubten doch wirklich, nach der Vernichtung der immer schwächer werdenden Vampire würden sie halbe, halbe machen.
Carlo, Baron von Burab, lebte schon seit fast achthundert Jahren auf dieser Welt, er hatte viel gesehen, viel ertragen müssen, das Leid als Mensch und die Wandlung zum Vampir, die Trennung von seiner Frau, die ihn und die drei Söhne für einen anderen Mann verlassen hatte. Die Erhebung zum König der Vampire und Oberhaupt seines Clans, er hätte glücklich sein können, wären da nicht die Abtrünnigen und die Mischlinge, die nur das eine Ziel kannten: die volle Vernichtung der Vampire. Darum suchte er den Erlöser, der die Vampire retten sollte, dafür hatte er Jahrhunderte investiert und niemals eine neue Liebe für sich zugelassen. Auch seinen Söhnen hatte er Liebe verboten, für ihn zählte nur dieses Kind, daran war Roger zerbrochen, als er Frances - seine große Liebe aufgeben musste. Marcel hatte ihm nicht gehorcht und Sky eigentlich auch nicht, denn er hatte diese Frau geheiratet, aus welchem Grund auch immer. Carlo hatte geglaubt, er wüsste alles von der Prophezeiung und nun hatte Sky ihn überrascht, konnte dies wahr sein? Warum sollte die Gesuchte eine Ahnin der Kaiserin oder als Mensch Prinzessin sein? Hatten sie womöglich am falschen Ort gesucht? Was wusste er sonst noch nicht? Diese Fragen beschäftigten Carlo, als er in einem alten Buch über die Kaiserin las, während seine drei Söhne hinter ihm standen »Lasst mich alleine!« Er mochte nicht, von ihnen beobachten werden vor allem dann nicht, wenn er die ganze Zeit falsch gelegen hatte.
*
»Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger!« Die Worte des Arztes gingen Carrie nicht mehr aus dem Kopf, immer wieder ertönten sie in ihren Ohren und klangen jedes Mal aufs Neue schön. Sie freute sich und hätte die ganze Welt umarmen können, Zuhause versuchte sie als erstes Sky anzurufen - aber er ging nicht an sein Handy oder beachtete ihre Anrufe nicht, sie hoffte, dass er später vorbeikommen würde, denn sie wollte es ihm unbedingt sagen. Hatte allerdings auch ein wenig Angst vor seiner Reaktion, was wenn Sky sich nicht freute? Wollte er überhaupt Kinder? Sie hatten nie darüber gesprochen. »Was machst du dir solche Sorgen? Er liebt dich und freut sich auch auf das Baby!« Versuchte sie sich selber zu beruhigen, was sollte schon schief gehen? Als ihr Handy in ihrer Hand läutete, hoffte Carrie es wäre Sky, aber es war Barbara, wie sie an der Nummer sah »Hallo«
»Hallo und?« es war klar, dass Barbara nach dem Ergebnis erkundigen würde, nur was sollte Carrie nun sagen? Sagte sie die Wahrheit, müsste sie ihrer Freundin von Sky erzählen, log sie brächte es auch nichts, die Wahrheit käme früher oder später ans Licht. »Er hat eine Anzahl von Test gemacht, die Diagnose bekomme ich noch.« Diese Antwort schien ihr die Beste zu sein, denn sie wollte Sky nicht übergehen. »Aha dir geht es gut? Oder soll ich vorbeikommen?« Es war rührend, wie Barbara sich um sie sorgte, obwohl dazu kein Grund bestand »Nein geh du zu deinem Date.«
»Na gut, wir sehen uns morgen!«
»Ja klar!« Kaum hatte Carrie das Telefonat beendet hörte sie, wie der Schlüssel ins Schloss gesteckt wurde und die Tür aufgeschlossen wurde »Sky?« Reif sie freudig aus dem Wohnzimmer in den Flur laufend »Ja!« Carrie breitete ihre Arme auf und rannte auf ihn zu, glücklich fiel sie Sky in die Arme »Was ist denn mit dir los?« Fragte er lachend »Ich, muss dir etwas sagen.«
»Mach es nicht so spannend.« Sie nahm seine Hand und zog Sky hinter sich her ins Wohnzimmer, hier setzten sich beide auf das Sofa, und während Carrie es spannend machte, hielt es Sky nicht mehr aus »Ich bin schwanger!« Sie hatte mit allem gerechnet - nur nicht mit dieser Reaktion.
*
Sky sprang vom Sofa hoch, als hätte ihn ein Floh im Popo gebissen, es war passiert, Carrie war schwanger und somit war sie die Gesuchte, das durfte nicht wahr sein, von nun an wäre sie Freiwild für seine Feinde und Mittel zum Zweck für seine Leute. »Freust du dich nicht?« Fragte sie ihn traurig ansehend, sie verstand seine Reaktion nicht, wie auch, sie hatte von nichts eine Ahnung. »Ich hatte gehofft, du wärst es nicht!« Sky meinte nicht die Schwangerschaft, sondern das sie Sie war. »Es ist passiert und ich freue mich auf unser Kind.« Sie machte eine Pause und fuhr dann fort:« Du nicht?« Diese Frage war schwer zu beantworten, denn natürlich freute er sich, nur im normal Fall hätte er eigentlich kein Kind zeugen können und Carrie und das Baby waren nun in Gefahr. »Darum geht es nicht!«
»Doch genau darum geht es, sage es mir!« Sky tat nichts dergleichen, er ging einfach aus dem Zimmer und wollte aus der Wohnung raus, denn er musste überlegen, was nun zu tun wäre? »Bleib hier!« Carrie stand hinter ihm und funkelte ihn wütend an, ihre Hände waren zu Fäusten geballt »Sag es mir!«
»Das kann ich nicht!« Wie auch? Wie sollte er ihr sagen:« Dein Kind ist der Befreier meines Volkes, mit der Kraft, die du ihm schenkst, wird es unsere Feinde vernichten, das heißt, wenn du und das Kind überleben solltet.« Sky schwieg, er sah Carrie nur an, dann öffnete er die Wohnungstür und ... spürte zum ersten Mal Carries Kraft. Ein Pochen bohrte sich in seiner Schläfe und steigerte sich zu einem heftigen Schmerz, der von einem schrillen Klingeln begleitet wurde. Kraft ihres Willens bereitete sie ihm Schmerzen, dann fegte ein Wind durch den Hausflur, der Sky die Tür aus der Hand riss und diese mit einem Knall zuschlug. Sky sah wieder zu Carrie, die erschrocken dastand und sich eine Hand auf den Mund presste »Oh Gott, sie ist wieder da« murmelte sie und lief zurück ins Wohnzimmer. Sky wollte ihr folgen, aber er ging einfach.
*
Vorm Haus blieb Sky stehen und zog die klare Luft in seine Lungen, oh Gott, was sollte er nun machen? Die Antwort war im Grunde ganz leicht, normalerweise sollte er wieder nach oben gehen und Carrie in die Obhut seines Vaters geben. Nur dann sehe er sie nie wieder oder nur ab und zu und sein Kind würde für die Zwecke des Clans missbraucht werden. Sky liebte seinen Clan über alles und würde alles für ihn tun, dies hatte er oft genug beweisen, er hatte Abtrünnige gejagt und getötet genauso wie Mischlinge aber Carrie und das Baby waren etwas anderes. Nein, das wollte er auf keinen Fall -. nur die Alternative sah nicht besser aus, sondern, noch schlechter, sollten seine Feinde von Carrie erfahren und vom Baby wären beide so gut wie Tod. Das Sunny von Carrie erfahren würde, stand außer Frage, der Kerl wusste genau, welche Fäden er ziehen musste. Es gab nur einen Weg, er musste Carrie aus der Stadt schaffen und durfte sie nie wiedersehen, dann wäre sie vielleicht sicher. Doch jetzt war sie dafür zu aufgewühlt, morgen wäre auch, noch eine Nacht solange musste Sky warten.
*
»Was hast du erfahren?« Sunny liebte es die kleinen Hündchen zu ärgern, deshalb hatte er auf den Mischling gewartet, als dieser von seiner Erkundungstour zurückkam, und war diesem ohne seinen Anführer entgegen geeilt »Ich spreche nicht ohne Manuel mit Dir!« Und ob er dies tun würde, notfalls mit Gewalt. Sunny packte den jungen Mischling am Kragen und hob ihn in die Luft »Rede!«
»Nein du scheinst zu vergessen, das ein Biss von mir genügt dich zu töten!« Die uralte Legende, die zum Teil stimmte aber eben nur zum Teil »Dein Biss tut mir gar nichts, der wäre für mich so, als pinkelst du mir ans Bein, dafür müsstest du schon ein ganzer Werwolf sein. Aber ich kann dich töten, ich brauche nur deine Kehle zu packen und lange zudrücken. Und glaube mir, ich würde es tun!« In Verbindung mit seinen Reißzähnen zeigte die Drohung Wirkung »Sie sagte, im Leben dieser Carrie gebe es keinen Mann.«
»Oh wirklich, lass mich raten und du bist so naiv und glaubst das? Mensch, die Vampire würden es nie offen machen.« Niemand wusste das besser als Sunny, er hatte lange genug bei ihnen gelebt und hatte Carlo von Burab gedient, außerdem war er einer von ihnen, der nur verbannt worden ist. »Bring mich zu dieser Frau!«
»Warum?«
»Das wirst du noch sehen.« Die Mischlinge waren Versager, er müsste die Sache selber in die Hand nehmen.
0.05
Carrie lag auf ihrem Sofa und weinte, sie sehnte sich nach Skys Wärme und wollte von ihm getröstet werden. Doch dies wird vermutlich nie wieder geschehen, er wusste nun von ihrem »Fluch«, denn er selbst zu spüren bekommen hatte. Er war geschockt gewesen und hatte ohne ein weiteres Wort zu verlieren die Wohnung verlassen, angerufen hatte er auch noch nicht, sie hatten keine Gelegenheit zu reden. Hätte er sie doch nur nicht so wütend gemacht, dann wäre dies alles nicht geschehen. Aber Skys Reaktion auf die Nachricht, dass er Vater würde, war wirklich nicht schön gewesen und hatte Carrie zutiefst gekränkt, denn sie hatte geglaubt, er liebte sie.
*
Der Mischling führte Sunny zu dem Treffpunkt und stellte ihm die Menschenfrau, mit dem Namen Barbara vor. Die Frau war hübsch und ihr Blut roch süß, genau das Richtige. Außerdem war sie ihm nützlich, sie würde ihm die gewünschten Informationen über Carrie ... wie auch immer geben. Wie Sunny es geahnt hatte, war, die, die Dame ihm schnell verfallen, dass lag an der natürlichen Ausstrahlung der Vampire, was den Mischlingen fehlte, deshalb war es kein Wunder, das dieser bald vergessen war und Sunny ihn getrost wegschicken konnte. »Du sag, mal warum habe ich dich nie zuvor irgendwo gesehen?« Fragte sie und hackte sich bei ihm unter, wobei sie ihren Kopf auf seine Schultern lehnte » Dasselbe frage ich mich auch, eine Frau wie dich hätte ich sofort bemerkt.« Lügen und Schmeicheln beherrschte er perfekt, siebenhundertachtzig Jahre als Vampir hatten ihm dabei geholfen. Sunny hatte in diesen Jahren oft geliebt - na ja nicht richtig, aber er hatte seine Leidenschaft mit einer anderen Peron geteilt, aber noch viel mehr hatte er getötet oder Leute für seine Zwecke benutzt. Und genau dies würde er auch mit Barbara machen, die Gute würde in wenigen Minuten durch seinen Biss zu seiner Marionette werden und tun, was auch immer er von ihr verlangte. »Komm her!« Forderte er sie leise auf und Barbara gehorchte, mit einem erwartungsvollen Lächeln beugte sie sich zu ihm vor. Sunny küsste sie zuerst und ließ seinen Mund langsam zu ihrem Hals gleiten und ... bis schließlich zu. »Von nun an gehörst du mir und wirst tun, was ich von dir wünsche! Hast du verstanden?« Sie nickte und Sunny wusste, dass dem so war, die Frau konnte nicht anders. Er beschloss sie am Leben zu lassen, denn sie sollte seine Augen und Ohren bei Tag sein - töten könnte er sie noch immer, wenn alles vorbei wäre.
*
Sky kehrte in das alte, verlassende Kloster zurück, dass seit vielen Jahren ihr Heim war. Er war tief in Gedanken, denn diese kreisten um Carrie an ihrem Gespräch von heute und was er ihr morgen sagen würde und vor allem was er mit ihr machte? »Sky? Stimmt etwas nicht?« Sein Vater und Roger hatten ihm jetzt noch gefehlt, beide kannten ihn zu gut und würden bemerken, dass mit ihm etwas nicht stimmte, dass etwas ihn aufwühlte. »Nein alles Okay.«
»Ist etwas mit der Frau?« Sein Vater sah ihn hoffnungsvoll und erwartungsvoll - nein eher wissend an »Mit ihr ist alles in Ordnung, wir haben uns nur gestritten.«
»Ah ...« Carlo mochte es nicht, wenn Sky über sich und Carrie, wie ein Ehepaar sprach, denn in seinen Augen waren sie das nicht. Vor allem hatte er immer Sorgen gehabt - Sky würde sich zu eng an Carrie binden und sie schließlich in ihrer Welt holen. Und hatte damit Recht behalten. »Du bist sicher; dass es nichts Neues gibt?«
»Vater, wenn dem so wäre, würdest du es als Erstes erfahren.«
»Wie du meinst!« Dass sein Vater ihm nicht ganz glaubte, bemerkte Sky sofort an dessen Stimmlage aber fürs Erste schien er aufzugeben. »Sky ... sollte die Frau unsere Gesuchte sein, dann bring sie hierher, denn nur hier ist sie in Sicherheit!« In Sicherheit vielleicht ja aber nicht frei.
*
Momentan schien Carrie, trotz der großen Freude nur Pech zu haben, zuerst der Streit mit Sky und dann war Barbara, die zuvor nie krank gewesen ist heute nicht zur Arbeit gekommen. Natürlich hätte sie mit ihrer Freundin sowieso nicht, über alles Sprechen können aber Carrie hätte gerne mit Barbara gesprochen, nur um Trost zu bekommen. Barbaras Art hätte dafür schon ausgereicht, sicher Carrie könnte auch Michelle oder Susanne anrufen und mit ihnen reden aber Barbara stand ihr näher, fast wie eine Schwester. Sie nahm sich vor nach Feierabend zu ihrer Freundin zu fahren und sich, um sie zu kümmern so, wie Barbara es tun würde. Kaum hatte sie diesen Entschluss gefasst; läutete ihr Handy, die Nummer war unterdrückt; demnach konnte es nicht ihre Freundin sein »Hallo?«
»Carrie?« Es war Sky, mit ihm hatte sie überhaupt nicht gerechnet aber es stimmte ja, seine Nummer war auch nicht erkennbar. »Sky« durch seinen Anruf schöpfte Carrie Hoffnung, vielleicht hatte er nachgedacht und wollte sich bei ihr entschuldigen für seine Reaktion. Leider kam davon kein Wort über seine Lippen, er sagte nur: »Ich muss dich sehen!«
Wahrscheinlich wollte er persönlich sein Bedauern aussprechen und sie anschließend freudig an sich ziehen. »Ich habe gleich eine Frühstückspause.«
»Nein, dann kann ich nicht. Wir treffen uns heute Abend Zuhause.« War ihr auch lieber, Zweisamkeit war in so einem Moment schöner, als ein volles Bistro. Nur dann müsste sie ihren Plan Barbara zu besuchen verschieben. »Carrie, wir sehen uns später!« Sky war ziemlich kurz angebunden, zumindest hatte Carrie den Eindruck, was wenn er sich nur mit ihr treffen wollte, um sich von ihr zu trennen? Carries Gefühle fuhren Achterbahn ach, wenn sie doch mit Barbara reden könnte.
*
Sky hatte die ganze restliche Nacht nachgedacht und tat dies auch jetzt noch, es würde alles nicht leicht werden, vor allem Carrie aus der Stadt zu schaffen und das auch noch geheim. Wenn er dies geschafft hätte, käme der schwerste Teil für ihn, er müsste Carrie fern bleiben aber mit der Erinnerung an sie leben. Ihr wollte er dieses Leid ersparen und ihr die Erinnerung an ihm nehmen. »Woran denkst du?« Dass Marcel zusammen mit seiner Frau Indra, die einst auch für die Gesuchte gehalten wurde, in sein Zimmer gekommen waren, hatte Sky zuerst nicht mitbekommen. »An nichts.« Sky liebte seinen Bruder über alles, aber er konnte ihm nicht die Wahrheit sagen »Es geht um sie!« Er wusste es auch so »Quatsch.«
»Oh doch, du liebst sie, so wie ich meine Indra, es ist eine Schande, was Vater von uns verlangt und auch von den Frauen.« Marcel hatte Recht, denn Indra oder Carrie waren nicht die ersten Frauen, die auf ihrer Suche ihren Weg kreuzten, es gab etliche, aber keine hatte Sky etwas bedeutet - außer jetzt Carrie. »Wenn wir wenigstens einen Anhangspunkt hätten, wie sie aussehen soll und ob es außer dieser Gabe noch etwas über sie zu wissen gibt - sollte es sie wirklich geben.« Sie gab es und niemand wusste dies besser als Sky. »Ich wäre gerne diese Gesuchte gewesen, dann hätte ich jetzt ein Kind von Marcel.« Indra wünschte sich nichts mehr als ein Kind von Marcel, was jedoch nie passieren würde, denn sie war nicht die Gesuchte und nun ebenfalls ein Vampir, wenigstens hatten sie sich für immer. »Warum wandelst du sie nicht und holst sie zu uns?« Weil Sky Carrie dies nicht antun wollte - ein Leben in der Dunkelheit und in Gefahr irgendwann von seinen Feinden vernichtet zu werden, außerdem würde sein Vater dies nie zulassen, er hatte schon einen Sohn verloren, denn Marcel würde nie wieder an einer anderen Frau denken. Nein für Sky gab es nur einen Weg.
0.0.6
Carlo durchsuchte sämtliche Bücher, die er besaß nach Informationen über die Kaiserin der Vampire, und las immer wieder die Prophezeiung durch. Die Frau war außer ihrer Gabe nicht näher beschrieben, aber der Vampir, der den Befreier zeugen sollte, war von Adel, was eigentlich nur er selber oder einer seiner Söhne sein konnte. Bisher hatte allerdings keiner von ihnen Erfolg gehabt, was eine Änderung der Strategie erforderte. Sie mussten zuerst Frauen genau beobachten, bevor sie sich mit ihnen verbanden. Oder war die gesuchte Frau vielleicht keine normale Menschenfrau, sondern, vielleicht eine Magiekennerin? Dann waren sie ohnehin auf der falschen Fährte, dann müssten sie in Hexenkreisen suchen, was allerdings nicht leicht wäre, denn diese durchschauten ihre Absichten sofort und wollten mit Vampiren nichts zu tun haben. »Vater?« Carlo hasste zwar Unterbrechungen, aber jetzt war er Roger ausnahmsweise Mal dankbar »Ja?«
»Ich habe Nachricht von einer Familie unseres Clans bekommen, ihr Neffe ist heute Nacht von Abtrünnigen ermordet worden und eine andere Familie ist von denen in ihrem Haus überfallen worden.« Oh nein, dies durfte nicht wahr sein, Carlo fragte sich nur, wie das möglich war, normalerweise lebten sie alle versteckt und waren nach der großen Verratswelle umgezogen, damit so etwas nicht passierte. »Woher kannten die Abtrünnigen die Unterkünfte?«
»Weiß ich nicht!« Woher auch? »Was machen wir denn jetzt?« Carlo war verzweifelt, denn es gab keine Möglichkeiten mehr seine Leute zu beschützen, die Vampire waren nachlässig geworden, nachdem die Jäger beseitigt worden waren. »Sonst noch etwas?«
»Nein!«
»Gut danke gib mir sofort Bescheid sollte noch etwas kommen!«
»Denkst du es; geht los?«
»Ich hoffe nicht!« Carlo wünschte, dass diese beiden Fälle nur ein Zufall waren, glaubte dies aber nicht.
*
Sky stand in der Tür zum Arbeitszimmer seines Vaters und belauschte dessen Gespräch mit Roger, es ging also los, die Abtrünnigen und Mischlinge machten ernst. Die einzige Chance für die Vampire war nur noch sein Kind, ohne dieses würden sie alle sterben. Zwar gäben sie nicht kampflos auf, aber sie waren schwach geworden und gegen eine große Gruppe von Abtrünnigen und Mischlinge kämen sie nicht auf Dauer an. Doch Sky konnte es Carrie nicht antun, in dieser Welt, die sie nicht kannte ein Kind auf die Welt zu bringen, dass dann nicht ihres wäre. Und nicht nur seiner Geliebten wollte er dieses Los ersparen, sondern, auch seinem Kind. Seit gestern Nacht fragte sich Sky zudem, wie ein Baby eine Horde Feinde stoppen sollte? Eigentlich hatte er vorgehabt seinem Vater diese Frage zu stellen, denn dies hatte dieser nie erklärt. Aber nun sah Sky davon ab, es wäre eh unwichtig. »Willst du den Boden zum Schweizer Käse machen oder kommst du herein?« Sky holte tief Luft und verbannte jeden Gedanken an Carrie oder dem Kind aus seinem Kopf, damit sein Vater oder sein Bruder nicht hinter seinem Geheimnis kamen »Vater.« Sky grüßte zuerst seinen Vater dann Roger. »Hast du es gehört?«
»Ja.«
»Und was schlägst du, vor was wir nun machen?« Sky war überrumpelt, bisher hatte der kluge, alte Meister des Clans niemanden um Rat gefragt, Erstrecht nicht seine Söhne »Vater, ich weiß es nicht.« Sky wollte nichts sagen, denn er fand eh keine Antwort, außer die Patrouillen zu erhöhen, allerdings könnten sie nicht überall sein, zwar lebten viele Mitglieder bei ihnen, aber einige zogen es vor, woanders zu wohnen. »Ich auch nicht!« Gab sein Vater offen zu, ließ sich schwer auf seinen alten Stuhl fallen und sah dabei so unglaublich alt aus, das Sky sich erschrak. Außerdem keimte in ihm der Verdacht hoch, dass der alte Baron selber nicht mehr an einer Rettung glaubte.
*
»Du solltest Manöver mit mir absprechen.« Sunny hasste es Befehle zu bekommen, denn er war der Chef, dafür hatte er rebelliert und schon gar nicht von einem Mischling. »Erstens muss ich gar nichts, wir wollen den Krieg gewinnen und es wurde Zeit, dass etwas getan wird und zweitens, wollte ich dich nicht beim Anheulen des Mondes stören.«
»Aber wir sind Partner, außerdem hat mein Mann mir gesagt; du hättest ihm gedroht.« Was für ein Weichei war sofort zu seinem Rudelsführer gelaufen, nur weil er mal härter angepackt worden war. »Ich habe nur Schritte eingeleitet, wir wollen ha nicht überrascht werden und du tust ja nichts.«
»Das ist unfair, ich ... »Sunny hatte genug, er brauchte Manuel und seine kleinen Wölfe nicht, er sollte Manuel töten - auf der Stelle aber vielleicht war Manuel doch, noch für etwas nütze »Kleiner geh in deine Höhle und lasse die Großen die Arbeit machen, ihr seit sowieso Versager.« Damit drehte Sunny sich um und marschierte hoch erhobenen Hauptes den Raum.
*
Carrie verließ Punkt achtzehn Uhr den Buchladen und ging direkt zu ihrem Auto, sie wollte noch etwas einkaufen und lecker kochen, vielleicht würde dies der Stimmung gut tun und alles würde super werden. Sie war nervös und spielte, um sich abzulenken mit ihrem Autoschlüssel, dabei fiel dieser ihr allerdings herunter. Carrie bückte sich danach, und als sie wieder aufsah, stand Sky direkt vor ihr. Sie war irritiert ihn hier zu sehen, bisher hatte Sky sie noch nie von der Arbeit abgeholt »Sky« sie wollte ihn umarmen, hoffte er würde sie in seinen Arm nehmen, aber nichts geschah. Beide standen nur da und sahen den Anderen an »Ich dachte mir, ich hole dich ab, so können wir sofort reden.«
»Ich freue mich.« Dass tat sie wirklich, allerdings hätte sie gerne noch ein wenig länger Zeit gehabt, um sich auf das Gespräch vorzubereiten »Es tut mir leid, was geschehen ist. Was du da erlebt hast, ist ein unangenehmer Teil von mir.«
»Ich weiß.« Sky reagierte sehr gelassen auf ihren »Fluch« als wäre dieser tagtäglich. »Es ist mir peinlich, es war mir immer peinlich. Als Kind war es allerdings schlimmer, da kam er permanent durch, auch ohne vorangegangene Wut.«
»Ist Okay.« Sky wollte nichts davon hören, was Carrie erleichterte, sie sprach ohnehin nicht gerne darüber. »Sky ich liebe dich und dachte du tätest das auch, ich freue mich auf unser Baby.« Carrie blickte Sky an, wartete auf eine Antwort »Sky, was ist mit dir?« Er schwieg eine Weile, dann sagte er die Worte, die Carries Herz in Trümmern stürzen ließ »Ich liebe dich nicht und ich freue mich nicht auf das Kind.« Wut stieg wieder in ihr hoch, doch sie rang diese nieder, nickte nur stumm und drehte sich ihrem Auto zu, sie würde einsteigen, davonfahren und Zuhause ihren Tränen freien Lauf lassen. Vor Sky wollte sie nicht in Tränen ausbrechen.
*
Sky missfiel es Carrie gegenüber ein Arschloch zu sein, wäre er es aber nicht, würde das Folgende unendlich schwer für sie werden. Er müsste sich von ihr trennen und sie sollte ihn hassen, zwar würde sie sich hinterher an ihm nicht erinnern aber am Anfang wäre es leichter für sie, zumal sie aus der Stadt verschwinden müsste, mit viel Glück ging sie jetzt gerne. »Carrie ...»
»Was willst du?« Ihre Augen funkelten ihn wütend an, ihre Stimme klang eisig, sein Plan schien aufzugehen. »Ich bin noch nicht fertig.«
»Doch dass bist du!« Als Carrie die Tür öffnete, konnte Sky das leise Klicken hören, ach du Scheiße, Sie hatten sie gefunden, in Carries Auto war eine Bombe aktiv. Sky lief los, schnell wie eine Viper war er bei seiner Frau, riss diese vom Wagen weg, gerade noch rechtzeitig, bevor dieser explodierte. Sky schützte Carrie mit seinem Körper und lag auf ihr, so dass keine Splitter oder Ähnliches sie treffen konnten. »Was?« Carrie zitterte am ganzen Körper, fassungslos sah sie zu ihrem Wagen, von dem nicht mehr viel übrig war und der, wie ein Feuerball auf den Parkplatz stand. »Bist du okay?«
»Ja und du?«
»Auch komm wir müssen von hier weg.«
»Sollten wir nicht hier bleiben .. ?«
»Nein!«Das wäre unklug, da irgendwo Abtrünnige oder Mischlinge standen, und wussten das Carrie nicht tot war. Was jedoch bedeutete, sie würden es nochmal versuchen. Wo sollte er jetzt mit ihr hin, sicherlich kannten seine Feinde ihre Adresse, damit fiele ihre Wohnung flach. Es gab eigentlich nur einen Ort, bei sich und seiner Familie im alten Kloster, jedoch wollte Sky Carrie nicht ins kalte Wasser werfen, sie sollte zuerst die volle Wahrheit wissen und danach selber entscheiden, was sie tun möchte.
0.07
Sunny strahlte über beide Wangen, endlich wurde sein Traum wahr, bald wäre er der König der Vampire und alle anderen müssten ihm dienen. Wie es war das Sagen zu haben, konnte er schon ausprobieren, es war einfach toll. Die Mischlinge hatte er aus dem Haus - ihrem eigenen Haus vertrieben und nun herrschte er hier. Die Überfälle auf die Vampire liefen gut an, es würden im Laufe der Tage noch weitere folgen, es klappte fast alles super, außer der Mordanschlag auf diese Carrie war schief gelaufen. Er hätte wissen sollen, dass der Vampir in der Nähe wäre, um diese Frau zu retten. Aber was sollte es? Dafür hatte er immer noch Plan B in Form von seiner menschlichen Sklavin Barbara, die ihm bereits eine Menge Informationen über Carrie geliefert hatte. Barbara hatte allerdings behauptet Carrie hätte keinen Partner, dieses kleine Detail hatte Sunny ja nun selber herausgefunden, er hatte es vermutet aber nun hatte er den Beweis. Barbara hatte ihm auch bei seiner Frage, ob Carrie irgendwelche besonderen Fähigkeiten hätte nicht helfen können, seine Sklavin wusste nur, dass Carrie gut kochen konnte. »Sire was machen wir jetzt?« Gott, manchmal konnten seine Leute aber auch dämliche Fragen stellen und Sunny stellte sich oft die Frage, warum er die Schlappschwänze überhaupt brauchte? Klar, weil er Diener und ein Volk haben wollte. »Wir verfolgen unseren Plan weiter, bringt mir unsere liebe Barbara, sie soll Euch helfen.«
»Sire; wenn aber die Frau nun gar nicht die Gesuchte ist? Falls es die tatsächlich gibt.« Sunny wusste, dass es diese gab, eine uralte Prophezeiung konnte nicht lügen. »Und? Wir bringen jede Nacht Menschen um, da kommt es auf eine mehr auch nicht an.« Zumindest dachte er so, was seine Leute trieben, konnte er natürlich nicht sagen, aber sie mussten so denken wie er, sonst wären sie nicht vom Clan verbannt worden. Die amtierenden Vampirclane, hatten sich vor einiger Zeit zusammengetan und beschlossen dass Menschen nicht durch ihre Schuld zu Schaden kommen durften, Sunny hatte oft, gegen diesen erlas verstoßen, er war ein Vampir und liebte die Macht über sein Opfer zu haben, er hatte dies nicht aufgeben können, genauso wie andere Vampire auch nicht und deshalb waren sie schließlich verstoßen worden. Sunny fand die neuen Reglungen der Vampirgemeinde eh Unfug, und sobald er die Macht hatte, würden diese Befehle allesamt aufgehoben werden »Sire? Sie haben Besuch.« Diese große Ankündigung für den kleinen Wurm Barbara hätte seine Leute sich schenken können, die Frau würde nur so lange leben, wie er sie gebrauchen konnte, dennoch setzte Sunny sein schönstes Lächeln auf, brauchte sich verführerisch in Pose und wartete auf ihr Eintreten, es war nicht Barbara, sondern, sein geheimer Informant, er war gespannt, welche Nachricht dieser für ihn hatte.
*
Carrie wusste gar nicht, wie ihr geschah, immer noch war sie von der Explosion ihres Autos benommen, sie zitterte und wäre am liebsten zusammengebrochen. Sky rannte mit ihr quer über den Parkplatz und hielt sie dabei fest an der Hand, allerdings war er so schnell, dass sie kaum Schritt halten konnte. »Sky was soll das? Warum fliehen wir?«
»Es ist besser so.« Das sah Carrie anders, sie sollten eine Aussage machen und dann nach Hause gehen, um sich dort auszuruhen. »Wir haben doch nichts getan, wir sind eher die Geschädigten.« Oder besser sie, es war immerhin ihr Wagen gewesen, der in die Luft geflogen ist, fragte sich nur warum? Sicher ein technischer Defekt - eine andere Erklärung gab es nicht. Sie hatte schließlich keine Feinde, oder zumindest nicht solche, die sie töten würden. Nein sie würde nicht fliehen, denn sie wollte wissen, was los war? Außerdem sollte sich niemand irgend wegen Sorgen machen, es war zwar schwer, aber Carrie blieb stehen und weigerte sich einen Schritt weiterzugehen. »Komm«
»Nein, ich will nicht einfach gehen!« Sky schien von ihrer Sturheit unbeeindruckt zu sein, er hob sie einfach hoch und trug die sich wehrende Carrie zu seinem Wagen, setzte sie auf den Beifahrersitz und verriegelte diese von außen, damit Carrie nicht wieder aussteigen konnte. »Also, so etwas ...»
»Wenn wir hier bleiben; stirbst du!« Warum das denn? Sky sollte ihr besser einen Grund nennen, sonst würde Carrie ausflippen. »Wie meinst du das?«
»Sie haben dich gefunden und werden alles tun, damit du keine Bedrohung für sie bist.« Entweder redete Sky chinesisch oder sie verstand einfach nicht, worauf er hinaus wollte »Wer hat mich gefunden?«
»Meine Feinde!« Na das war mal eine Aussage, jetzt war sie auch nicht viel schlauer »Sky ...»
»Ich werde dir alles erzählen, lass uns erstmal fahren.«
»Aber ...« Sky hatte doch glatt die Frechheit seine Hand zu erheben und vor ihrem Gesicht zu halten und sie so zum Schweigen zu bringen »Später!« Nun gut, dann würde sie für jetzt Ruhe geben, blieb nur zu hoffen, dass Skys » Später« nicht zu lange dauern würde.
*
In Skys Gehirn hämmerte es, was wenn er nicht zufällig zu ihrer Arbeit gefahren wäre, um Carrie abzuholen? Dann hätte er sie für immer verloren. Er hatte zwar gewusst, dass die Mischlinge und die Abtrünnigen sie irgendwann finden würden, immerhin hatten sie vorher schon Indra gefunden, als diese frisch mit Marcel zusammen war, aber das es so schnell gegangen war, war neu gab es vielleicht einen Verräter unter den Vampiren? Darum konnte er sich später noch Gedanken machen, jetzt musste er Carrie erstmal an einem sicheren Ort bringen, um dort in Ruhe mit ihr sprechen zu können und dann überlegen, was er mit ihr machen würde? Wo könnten sie nur ungestört reden? Sky mochte alte Grüfte, hier versteckte er sich schon mal bei Tag, wenn er es nicht rechtzeitig nach Hause geschafft hatte oder wenn er Ruhe brauchte. Allerdings glaubte er nicht, dass Carrie darauf stand, zum Glück viel ihm das kleine Motel ein, dass nicht weit vom Friedhof war und so abgeschieden das niemand sie finden würde. Sky nahm die Ausfahrt, die er schon so oft, seit er hier lebte; genommen hatte und fuhr zu dem Motel, sie hatten Glück, es gab noch freie Zimmer »Warum fahren wir nicht nach Hause?«
»Das erkläre ich dir sofort, ich springe eben herein und melde uns an!« Als Sky Carrie ansah, lächelte er und strich ihr liebevoll über die Wange, dann stieg er aus, ging zu der Frau beim Empfang buchte für zwei Stunden das Zimmer und unterschrieb mit einem falschen Namen, man konnte nicht wissen, welche Kontakte die Abtrünnigen und ihre Partner hatten mit:Sky Burab zu unterschreiben hielt er für unklug. Carrie wartete gespannt im Auto, Sky blickte sich zu allen Seiten um, suchte die Schatten nach Bewegungen ab, und als er sicher war, dass die Luft rein war, zeigte er Carrie an das sie aussteigen und zu ihm kommen konnte.
*
»Das ist alles? Mehr hast du nicht? Du lebst an der Quelle und kannst mir nicht mehr sagen?«
»Nein!«
»Warum bist du dann hier?«
»Um meinen Preis anzufordern, du hast mir gesagt, wenn ich dir helfen verrätst, du mir den Namen, dessen den ich suche.« Ja, das hatte er in der Tat, nur in Wirklichkeit dachte Sunny nicht im Traum daran. »Mein alter Freund, ... »Der Mann war wirklich einst sein bester Freund gewesen, leider hatte dieser immer nur an seine Pflichten gedacht und dabei doch so bitter versagt »ich will dir helfen aber noch hast du deine Aufgabe nicht erfüllt, du musst mir schon mehr liefern.« Der Mann sah ihn grimmig an, früher hatte dieser nur gelächelt, zu ihm hätte Sunnys Name besser gepasst, denn zu einer anderen Zeit war dieser ein Sonnenschein gewesen. »Was willst du noch? Ich habe für dich meine Prinzipien verraten und meine Familie, ich habe dir geheime Informationen gebracht.«
»Ja, aber du hast es getan um deine Liebe zu rächen, na gut ich gebe dir einen Hinweis, der Täter war einer von uns - ein Vampir.«
»Wer?«
»Wenn du mehr wissen willst, beschaffe mir mehr Informationen.« Sunny wusste, dass dieser darauf anspringen würde, denn der Typ hatte sein ganzes Leben die Suche nach dem Mörder seiner Geliebten gewidmet.
*
Carrie betrat vor Sky das nette, gemütliche Motelzimmer, es war nicht sonderlich groß aber sauber und man konnte sich drin wohl fühlen. Dass würde sie auch, wenn sie nicht so viele fragen hätte und die Angst ihr nicht die Luft abschnürte, sie wollte endlich wissen; was los war? »Also?«
»Setze dich.«
»Verdammt ich will mich nicht setzen, du sollst mir endlich sagen, was hier geschieht, warum bin ich in Gefahr.«
»Wegen des Babys.«
»Wie bitte?« Carrie hatte wirklich Probleme zu verstehen, was Sky meinte, weshalb wollte jemand sie wegen ihres Babys umbringen? »Sky, ich verstehe nicht, wie du so sein kannst.«
»Ich? Wieso ich?« Carrie hatte den Verdacht, das Sky hinter allem stecken könnte, es war zwar ein schlimmer Verdacht aber er hatte sich von Anfang an nicht über das Baby gefreut. »Sage doch einfach, du willst mich und das Kind nicht, dann denke ich zwar, du wärst ein großes Arschloch, aber es wäre okay.« Sky sah sie schweigend an, er schien enttäuscht zu sein, ließ sich aber nichts weiter anmerken.
0.0.8
Carlo, Baron von Burab, hatte doch tatsächlich weitere Hinweise gefunden, so muss die Gesuchte an einem bestimmten Datum um Mitternacht geboren sein, außerdem sollte sie irgendwo am Körper ein Muttermal haben, dass wie ein ägyptisches Kreuz, besser das Angh aussah. Die Kaiserin der Vampire, war als Mensch in zwei Männer verliebt gewesen, dem König und einem Werwolf, sie entschied sich für den König, denn sie liebte ihre Schönheit und Jugendlichkeit, sie wollte immer jung bleiben. Was sie bei der Hochzeit nicht gewusst hatte, sie war schwanger gewesen vom Chef der Werwölfe und gebar schließlich einen Sohn, der, der erste Mischling wurde. Der König raste vor Wut und Eifersucht, er ließ den Werwolf Chef ermorden und verbannte seine Frau ins Exil. Demnach hatte die Kaiserin im Grunde nichts Falsches getan und all die Jahre waren die Vampire belogen worden. Dies waren die Guten Hinweise, die Schlechten stellten ihn vor ein Problem, denn laut eines weitergehenden Textes der Prophezeiung genügte das Kind nicht, um seine Feinde zu vernichten, er besser die Vampire müssten sich mit ihren nahen Verwandten verbünden und diese waren laut des Geschriebenen nun mal die Mischlinge. Doch diese waren mit den Abtrünnigen, die schlimmsten Feinde verbündet und kannten nur das Ziel die »normalen« Vampire auszulöschen. Die Sache war aussichtslos, es gab keine Hoffnung. Carlo nahm die Bücher vom Schreibtisch und entfachte im Kamin ein Feuer, ein Buch nach dem anderen fiel den Flammen zum Opfer »Vater was machst du da?«
»Es ist vorbei Marcel, es tut mir leid, was ich dir und deinen Brüdern angetan habe.«
»Sie gibt es nicht, oder?«
»Doch ...»
»Dann ist es keiner von uns, wir kommen nicht in Frage.«
»Weiß ich nicht, es reicht nicht aus.«
»Wie?«
»Wir brauchen unsere direkten Verwandten, die aus dem Schoß unserer Kaiserin stammen.«
»Ich verstehe nicht ...« und Carlo hatte keine Lust es zu erklären, es hatte eh keinen Sinn.«Vater?«
»Es sind die Mischlinge, nur mit ihnen schaffen wir es.« Marcel begann zu lachen, was Carlo nicht verstand, ihm war nicht zum Lachen zumute. »Dann komm mal mit, rate mal, wer uns um Aufnahme gebeten hat.«Konnte es wahr sein? Sollten sie so viel Glück haben?« Ja, die Mischlinge sind hierher gekommen und baten um Aufnahme, Sunny hat ihnen alles genommen. Das war wie Musik in Carlos Ohren.
*
Carrie hatte keine Lust mehr, aus ein weiteres Gespräch mit Sky, der nicht einmal einen Versuch unternahm, um sich zu verteidigen. »Ich gehe jetzt!« Carrie schritt zur Tür und hatte diese bereits einen Spalt breit geöffnet, als Sky plötzlich hinter ihr stand und sie aufhielt »Lass mich gehen!«
»Nein!«
»Ich schreie!«
»Ich freue mich auf das Baby und ich will Euch beide, aber es geht nicht, dieses Kind ist für dich ein normales Baby für mein Volk ihr Retter.«
»Dein Volk?« war er etwa ein Außerirdischer? »Ich bin kein Mensch mehr, ich bin seit siebenhundertachtzig Jahren im Grunde nicht mehr am Leben.Ich bin ein ... Vampir!« Oh Gott, sie hatte aber auch immer ein Pech, zuerst betrog ihr Exfreund sie und Sky war offensichtlich ein wenig Irre. »Ein Vampir, nicht doch lieber eine Kartoffel?« Carrie konnte nur ihre Scherze darüber machen, sie war ein rational denkender Mensch und glaubte nicht an Vampire, so etwas gab es nicht fertig. »Mein Volk sucht schon seit vielen Jahren unseren Retter, der uns vor unseren Feinden schützt, in dem er sie durch seine von der Mutter vererbte Kraft vernichtet. Mein Vater, meine Brüder und ich haben Frauen gesucht, von denen wir glaubten, sie kämen in Frage, bisher war uns kein Erfolg gegönnt gewesen ... aber nun.« Dieses Spiel wurde Carrie so langsam zu bunt, außerdem klang es für sie so, als wäre Skys Liebe zu ihr nie echt gewesen sondern nur Mittel zum Zweck »Ihr habt die Frauen nur benutzt?«
»Ja, die Meisten.«
»Und ich?«
»Am Anfang ... Ja, doch dann habe ich mich in dich verliebt.« Irgendwie schwer zu glauben, nach diesem ehrlichen Geständnis, nicht das Carrie ihm Glauben würde. »Nehmen wir mal an, ich glaube dir, dann ist unser Baby Euer Retter?«
»Ja und deshalb wollen die Mischlinge und Abtrünnige dich töten, dein Auto geht auf ihrem Konto.«
»Mischlinge? Abtrünnige?«
»Mischlinge sind halbe Vampire und halbe Werwölfe, diese kommen zustande, wenn eine Werwölfin während der Schwangerschaft von einem Vampir gebissen oder sogar gewandelt wird, in diesem Fall nimmt das Kind beide Seiten an. Abtrünnige sind Vampire, die durch eine falsche Handlung heraus verbannt worden sind, sie sind die Schlimmsten unserer Art.« Das wurde ja immer schöner, Sky hatte eine große Fantasie, wenn die Lage nicht so ernst wäre, würde Carrie wirklich laut lachen. »Mir reicht es jetzt, sag einfach die Wahrheit und gut ist es!«
»Das ist die Wahrheit!« Carrie war nun wütend, sie musste an sich halten, um nicht in dem kleinen Motelzimmer ein Unwetter anzurichten aber sie konnte Sky eine Ohrfeige geben, mit Schwung entriss sie sich ihm und drehte sich zu Sky ... im nächsten Moment fuhr Carrie der Schreck in alle Glieder »Mein Gott, es ist wahr!« Murmelte sie nur, denn Skys Fänge hatten sich aus seinem Zahnfleisch gebohrt und er sah aus, wie ein echter Vampir »Ja ist es!« Carrie wartete eine Sekunde, dann begann sie laut zu schreien.
*
Sky versuchte Carrie zu beruhigen, nicht weil er Angst hatte, dass jemand fragen stellen könnte, die anderen Gäste hier interessierten sich nur für sich, außer der Nachbar aus dem Nebenzimmer klopfte kurz an die Wand und schrie:« Ruhe!« Damit war die Sache erledigt. Viel mehr ging es Sky darum, dass er Carrie nicht so aufgewühlt sehen konnte, außerdem vertraute sie ihm nicht mehr, denn jedes Mal wenn er versuchte ihr näher zu kommen, wich sie ihm aus. Sie wollte nicht von ihm berührt werden, die Wahrheit hatte eine Menge kaputt zwischen ihnen gemacht. Sky glaubte keine Sekunde daran, dass Carrie sich jemals für ihn entscheiden könnte, sie war eben nicht wie Indra. »Carrie ...«
»Sei ruhig, was hast du bloß mit mir gemacht?«
»Gar nichts, du bist ein Mensch, ich habe nicht einmal von deinem Blut genommen.« Wohlmöglich glaubte sie ihm nicht, aber es war die reine Wahrheit, sicher war er immer kurz davor gewesen, hatte sich aber in letzter Sekunde besinnt. »Und mein Baby?« Sie hatte Angst ein Monster zur Welt zu bringen, was Sky verstehen konnte, sie wusste nichts von der anderen Welt, in der er lebte »Es ist wie du, ein normaler Mensch, der von mir nur die Unsterblichkeit hat.« Carrie schien ihm nicht zu glauben, sie zitterte am ganzen Körper und begann nervös ihre Fingernägel zu kauen. Es tat Sky leid, aber er müsste ihr noch mehr zumuten. »Carrie wir müssen überlegen, wie es nun weitergeht. Jedenfalls kannst du nicht hier bleiben.«
»Ich soll aus der Stadt verschwinden?«
»Ja, es ist sicherer für dich.« Carrie sah ihn an, in ihrem Blick lag keine Wut, sondern, große Traurigkeit. »Du hast mich in Gefahr gebracht und nun soll ich verschwinden? Ich habe hier meine Freunde ... »
»Zu denen kannst du nicht mehr, du würdest diese dann mit in Gefahr bringen.«
»Dann kann ich auch nicht zu meinen Eltern?«
»Nein!«
»Wohin soll ich dann?« Eine gute Frage, zumal Carrie überall gefunden werden könnte, sicher das Vampirvolk war auf der ganzen Welt verteilt und Sky würde für sie schon einen Platz, finden aber ob sie dort sicher wäre, war eine andere Frage. Am sichersten wäre sie nun mal bei seinem Clan und ihm. »Carrie ich muss dich um etwas bitten, würdest du mit zu mir kommen?«
»Habe ich eine andere Wahl?«
»Ja ich zwinge dich zu nichts. Aber dann könnte ich mir in Ruhe etwas einfallen lassen.« Carrie ließ die Luft entweichen, die sie tief eingesaugt hatte und schien zu überlegen, sicher sie wollte nicht in seiner Nähe sein, aber sie müsste ihn nicht sehen »Okay lassen wir es, ich finde schon einen Platz für dich.« Zwingen wollte er Carrie auf keinen Fall, außerdem hatte er eh nicht die Absicht sie bei sich zu behalten, aber hassen sollte sie ihn auch nicht, selbst wenn sie am Ende keine Erinnerung mehr an ihm hätte. »Sky ich komme mit dir mit!« Sky war so erstaunt über ihren Satz, dass er sie nur anstarren konnte, er traute seinen Ohren nicht aber als Carrie vor ihm aus dem Zimmer ging, konnte er sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
0.0.9
Carrie blieb keine andere Wahl, als Sky wo auch immer hin zu begleiten, zudem musste sie zugeben, sie fühlte sich bei ihm nach wie vor sicher und geborgen, sie war zwar enttäuscht, dass ihre Liebe durch einen Zufall begonnen und er sie ein Jahr lang belogen hatte, aber sie liebte ihn noch immer. Außerdem gab es für sie keinen anderen Ort, wie Sky selber gesagt hatte. Als sie zu seinem Auto ging folgte Sky ihr wie ein Schatten, die Lage ständig unter Kontrolle, seine Augen durchsuchten ständig die Gegend »Geht dieser Krieg schon lange?«
»Ein Leben lang, darum wartet mein Volk so sehr auf den Befreier.«
»Sky, wie soll das gehen? Ich meine seit ihr Euch sicher? Immerhin müsstet ihr noch acht Monate warten, dann ist Euer Befreier eine Weile ein Baby und das kann nichts auch nichts ausrichten, selbst wenn es meine Gabe erbt, müsste das Baby diese erstmal beherrschen. Tja, da stelle ich mir die Frage, ob ihr wirklich sicher seit, dass unser Baby dieser Befreier ist? Immerhin brauchtet ihr wie ich verstanden habe sofort Hilfe.« Sky wurde neben ihr ganz still, er schien nachzudenken, sagte dann aber:« es stand in einer alten Prophezeiung geschrieben.« Mochte ja sein, aber da musste etwas falsch dran sein, für Carrie jedenfalls klang die Theorie unlogisch »Wie alt war dieser Text?«
»Sehr alt, mein Vater hat ihn von seinem Erschaffer bekommen.« Carrie war erstaunt zu hören, das Sky einen Vater hatte »Dein Vater?«
»Ja, er ist Chef unseres Clanes und König der Vampire.«
»Ein Adeliger?«
»Ja, aber den Titel hat er durch sein Alter bekommen, er ist in unserer Welt ein Ältester, ich habe außerdem noch zwei Brüder Marcel und Roger.« Diese Informationen waren neu für Carrie, machte ihr aber bewusst dass sie kaum etwas über Sky wusste.« War überhaupt etwas war, von dem, was du mir erzählt hast.«
»Alles, ich habe dir gerade die Wahrheit gesagt?«
»Ich meine vorher?« Sky antwortete nicht gleich, doch dann sagte er:« Ja« das genügte Carrie, wenigstens war ihre Beziehung nicht ganz eine Lüge. Sie schwiegen eine Weile, Carrie sah aus dem Fenster, sie fuhren schon eine Weile und bisher war kein Haus oder wo auch immer Sky lebte zu sehen. »Wo fahren wir eigentlich hin?«
»Aus der Stadt, zum alten Kloster, hier wohnen wir.«
»Oh, wie passend!« Bei dem Gedanken musste Carrie schmunzeln, es war komisch zu hören, dass Vampire in einem Kloster lebten, verlassen oder nicht. »Carrie?«
»Ja?«
»Wenn wir da sind, darfst du niemanden von dem Baby erzählen.« Es stimmte Carrie zwar traurig, da Sky sich offenbar wirklich nicht für ihr gemeinsames Kind interessierte, immerhin durften seine eigenen Leuten nicht einmal von ihm wissen, aber sie stimmte zu. »Es ist nämlich so, du würdest zwar von uns beschützt werden, aber auch nie wieder frei sein. Du dürftest dich nicht einmal im Haus frei bewegen.« Eine Vorstellung die Carrie missfiel, sie wollte ihre Freiheit genießen, dann würde sie eben niemanden von dem Kind erzählen.
*
»Meister, sie ist nicht Zuhause!« Seine menschliche Sklavin klang wie ein Idiot, Sunny hatte sich dies sofort gedacht. »Dann unternimm etwas anderes!«
»Und was?« Musste er denn alles alleine machen? »Wenn ich dir das verrate, könnte ich sofort alleine etwas unternehmen.« Sunny fragte sich wirklich, ob er die richtige Helferin ausgesucht hatte? Die Frau schien einfach nur dumm zu sein. »Wenn du mir aber nicht helfen willst, dann lass es komm mir aber nicht mehr unter die Augen.« Das funktionierte Barbara wurde ganz kleinlaut und versprach sofort etwas zu unternehmen. Herrje, dies würde eine Ewigkeit dauern, zum Glück alterte er nicht und hatte sein Leben lang Zeit, allerdings war Sunny auch ungeduldig er wollte endlich der Herr der Vampire sein. Wenigstens sahen seine Pläne an einer anderen Stelle besser aus, in dieser Nacht war eine weitere Angriffswelle erfolgt und drei Vampirfamilien hatten ihr Leben verloren. Nicht mehr lange und sie würden das Hauptquartier angreifen, obwohl dieses so versteckt lag und der König geglaubt hatte, seine Wahl wäre vor einem Angriff sicher, da er der Meinung gewesen war niemand seiner Feinde würde je herausbekommen, wo sich der König und seine Söhne aufhielten, hatte Sunny die Adresse dank seines Informanten herausgefunden. Manchmal waren die Verstecke, die eher für Vampire in Frage kamen doch besser, als irgendein Versteck zur Tarnung. Carlo wurde wirklich alt, er ließ nach, was man daran sah, dass er seine Leute nicht beschützen konnte und dann dieses alte Kloster als Versteck zu wählen, Dummheit selbst die Mischlinge hatten gewusst, wo sich die Vampire befanden. Nur hatten diese keine Sekunde an einem Überfall gedacht, sie waren eben Feige. Sunny war darin anders, er schreckte vor nichts zurück, in der Vergangenheit nicht und jetzt erst recht nicht.
*
»Wir sind da!« Sagte Sky neben ihr und nahm Carries Hand zu Beruhigung, in wenigen Minuten würde sie als einziger Mensch, in einem Haus voller Vampire sein und davor fürchtete sie sich schon »Keine Angst, niemand tut dir etwas.«
»Ja klar außer das irgendjemand auf die Idee kommen; könnte, mein Blut zu trinken.«
»Carrie ich versichere dir, du bist sicher!« Skys Worte in Gottes Gehörgang, aber es half ja nichts, sie musste ihren Mut zusammennehmen und in die Höhle der Löwen, oder besser Vampiren, zu gehen. Das Kloster sah genauso aus, wie früher als es noch aktiv war, die Vampire hatten nicht viel verändert, was Carrie ein Gefühl der Sicherheit gab. Die allerdings verschwand als ein großer Mann auf sie zukam, der aussah, als hätte er viel Macht »Was soll das Sky?«
»Vater, das ist Carrie meine Frau, ich musste sie mit hierher bringen, weil sie heute fast umgebracht worden wäre.« Oh Gott, Skys Vater funkelte sie wütend an, er sah es offensichtlich nicht gerne, dass sie hier war. Man sah dem Mann an, welche Macht er hatte, er verlangte Respekt und bekam diese sicher auch, von jedem. »Und?«
»Es waren die Abtrünnigen und Mischlinge ...«
»Falsch, die Mischlinge können es nicht gewesen sein, sie sind bei uns!«
»Dann nur die Abtrünnigen, dass ist doch gleich Vater, es geht darum, dass sie in Gefahr ist!«
»Warum sollte Sunny und seine Leute so etwas tun?« Skys Vater sah misstrauisch zu Carrie, sein Blick war durchdringend, als wollte er sie untersuchen oder durchleuchten. »Weiß ich nicht Vater, vielleicht üben sie eine neue Taktik aus und wollen die Frauen vorher umbringen, bevor es zu einer Gefahr für sie kommt.« Carrie war froh, dass Sky das Reden übernahm, so lenkte er die Aufmerksamkeit seines Vaters von ihr ab. »Du weißt, ich dulde nicht, dass sie hier ist, ich habe verboten, dass eine Fremde bei uns wohnt.« Das lief nicht gut, sicher würde Skys Vater sie gleich aus seinem Heim werfen, nur was dann? Wo sollte sie hin? »Vater, ich bitte dich ...«
»Du hättest um Erlaubnis fragen müssen, vor allem wo du genau weißt, was momentan bei uns los ist. Es gab schon wieder Angriffe bei, denen unsere Leute starben.«
»Was? Oh nein Vater das ist schrecklich und es tut mir leid.« Carrie war von diesem Schicksal betroffen, Sky und die Anderen taten ihr leid, kaum zu Glauben aber Vampire trauerten genauso um ihre Toten wie Menschen auch, sie wollte helfen, wusste aber nicht wie? »Ich kann auch gehen ...»
»Nein, jetzt sind Sie hier und können bleiben.« Skys Vater gefiel es zwar immer noch nicht, aber ließ sie dennoch bei sich bleiben »Marcel ...« Carrie bemerkte jetzt erst die anderen beide Männer, die hinter Skys Vater standen, der Angesprochene trat nach vorne, nickte Sky zu und fragte: «Ja Vater?«
»Ruf Indra, sie soll sich um die Frau kümmern.« Marcel gehorchte, wie Carrie gewusst hatte, sprangen alle, wenn Skys Vater einen Befehl gab, selbst wenn es die eigenen Söhne waren. Marcel griff zu seinem Handy, es dauerte etwas aber dann wurde auf der anderen Seite abgenommen »Schatz ich bin es, könntest du in die Eingangshalle kommen?« Marcel beendete das Telefonat und sagte:« Sie ist unterwegs«, und an Carrie gewandt »Hallo ich bin Marcel und der Typ das hinten ist Roger, wir sind Skys Brüder.«
»Freut mich!« Junge hatte Marcel ein tolles Lächeln, er sah auch klasse aus, zwar nicht so gut wie Sky aber dennoch ein Traummann, der gut zu Barbara passen würde. Leider war Marcel schon vergeben, immerhin hatte er die Person am Telefon »Schatz« genannt.
*
Sky war Stolz auf Carrie, die sich sehr gut schlug und er war dankbar für Marcel, der Carrie so liebevoll begrüßt hatte, während Roger mit einem starren Blick dastand und genauso grimmig rein schaute, wie sein Vater. Sky konnte die Wut seines Vaters spüren, denn sie kam ihm in Wellen entgegen, er konnte sich schon auf einer Standpauke freuen, zudem schien sein Vater Verdacht geschöpft zu haben, er hatte eben versucht in Carries Gedanken einzudringen, um in ihnen zu lesen. Sky müsste Carrie unbedingt warnen, denn wie es für eine werdende Mutter typisch war, dachte sie oft an das Baby, so auch jetzt. Zum Glück stand Marcel vor Skys Vater und Indra näherte sich ihnen, um Carrie abzuholen. Sky begrüßte seine Schwägerin als Erster »Hallo Indra das ist Carrie, würdest du dich um sie kümmern?«
»Klar« Indra war eine tolle Frau, die zu immer freundlich war, so begrüßte sie Carrie herzlich und nahm sie schließlich mit sich »Komm wir essen etwas.« Sky sah den beiden Frauen nach und konnte sein Glück nicht fassen, Carrie war wirklich bei ihm »Was hast du dir dabei gedacht?«
»Vater, es ging nicht anders!«
»Sie ist ein Mensch und hat hier nichts zu suchen, du musst dir etwas einfallen lassen.«
»Sie ist nur bei m ... uns sicher.« Das Mir wollte Sky nicht aussprechen, denn sein Vater sollte von seinen wahren Gefühlen für Carrie nichts wissen, denn dieser war immer noch wütend, dass Marcel sich in Indra verliebt hatte und diese schließlich - ohne Erlaubnis gewandelt hatte. Klar war Roger auch in Frances verliebt gewesen, aber in Gegensatz zu Marcel oder Sky, hatte dieser sich von der Frau getrennt. »Warum?«
»Bitte Vater ...«
»Gibt es da etwas, dass ich wissen müsste?« Das diese Frage kommen müsste war klar gewesen, Sky hatte keine Sekunde daran geglaubt, dass sein Vater einfach Ruhe geben würde »Nein!« Sky beteuerte dieses Wort, mit all seiner Stärke, er verdrängte jeden Gedanken an Carrie und dem Baby und hoffte das seine Stimmlage sich nicht verändert hatte, normalerweise tat diese es, wenn man log. »Gut, du würdest es mir doch sagen?«
»Ja!«
»Guter Junge, dann geht jetzt!« Sky atmete auf, endlich konnte er durchatmen.
0.0.10
Carrie saß Indra in einer gemütlichen kleinen Küche gegenüber und nippte an ihrer Tasse Tee. Sie mochte die Frau, egal ob diese nun eine Vampirin war oder ein Mensch, war allerdings erstaunt, dass Indra ganz normale Dinge aß. »Magst du nicht?«
»Doch, es war nur alles ein wenig stressig für mich. Zuerst dieser Anschlag und dann Skys Offenbarung.«
»Es ist schwer zu glauben, ich weiß ich habe es auch durchgemacht, als ich für die Gesuchte gehalten wurde aber es ist halb so schlimm.«
»Du?«
»Ja sicher, so habe ich Marcel kennengelernt, denn keiner Weiß, wer der Vampir ist der, als Einziger mit dieser bestimmten Frau ein Kind zeugen kann.«
»Gibt es keine Hinweise?«
»Nein, nur auf die Frau, sie soll eine Gabe haben, an einem bestimmten Datum um Mitternacht geboren sein und soll ein Muttermal haben, das aussieht wie das Angh.« Was war denn ein Angh? »Es ist ein ägyptisches Kreuz!« Carrie hatte tatsächlich ein Muttermal, dass wie ein Kreuz aussah, es war zwar relativ klein aber wer genau hinsah, konnte es sehen »Bisher stimmte die Beschreibung auf keine von uns und Carlo, Skys Vater läuft die Zeit davon, die Lage wird immer brenzlicher, allerdings hat er jetzt nur noch Roger, der es versuchen könnte. Marcel liebt mich und würde nie mit einer anderen Frau und Sky ... liebt dich!« Da war Carrie sich nicht so sicher, aber es tat gut von Indra dies gesagt zu bekommen »Er liebt dich, ich habe es heute Abend genau bemerkt und auch schon vorher, seine Augen leuchteten immer, wenn er von dir sprach.«
»Bist du sicher?«
»Ja!« Carrie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen »Dann hatte Roger noch nie ...»
»Doch vor langer Zeit ihr Name war Frances aber sie war es auch nicht, deshalb verließ Roger sie, obwohl er sie sehr geliebt hatte. So etwas passiert eben, Carlo kann nicht verlangen, dass im Laufe der Zeit keine Liebe entsteht, unsere Jungs sind eben nicht aus Eis.«
»Und Carlo selber?«
»Hat es auch versucht sofort, nachdem er von der Prophezeiung erfahren hatte, sein Erschaffer sagte: Carlo wäre die einzige Hoffnung, das Volk zu retten, aber wie du siehst war er auch nicht fündig geworden oder er war nicht der besagte Vampir.« Carrie musste zugeben, für sie klang das alles wirklich nicht logisch, es musste doch noch präzisere Hinweise geben, vor allem, was die Rolle des Babys betraf. Notfalls würde sie selber aktiv werden und recherchieren, sie wollte ihrem Kind keine Gefahr zumuten und das Gesuche musste ein Ende haben - auch für Sky und seine Brüder.
*
Sky hatte sich in sein Zimmer zurückgezogen und sehnte sich danach bei Carrie zu sein, er wusste, dass diese von Indra in einem anderen Raum, ganz in seiner Nähe untergebracht worden war. Er vermied es jedoch hinzugehen, sie sollte sich erstmal erholen. In Gedanken verloren legte er sich auf sein großes Bett und starrte an die Decke, als es leise an der Tür klopfte »Ja?« Zaghaft wurde die Tür geöffnet, als Erstes konnte er Carries blonden Haarschopf erkennen, anschließend folgte der Rest »Carrie?« Sky war überrascht sie hier zu sehen »Gott sei Dank, ich bin endlich richtig. Junge ist das hier groß, habe mich ein paarmal verlaufen und in falsche Zimmer hereinmarschiert.« Carrie zog ein schmollendes Gesicht, das jedoch täuschte, denn sie lächelte dabei »Wir mögen es groß!«
»Ja ich auch ... ich würde vorschlagen den Flur zu beschildern.« Sky beobachtete Carrie ganz genau, als sie näher zu ihm kam und sich schließlich auf sein Bett setzte. Von ihrer vorherigen Angst war nichts mehr zu sehen, oder er musste sich schwer täuschen »Geht es dir gut?«
»Ja klar, ich mag Indra, sie ist sehr nett.«
»Ist sie!« Sky konnte nichts anderes erwidern, seine Schwägerin war sehr lieb und Carrie konnte mit ihr über alles sprechen. »Sky, ich muss dich etwas fragen.«
»Ja?«
»Könnte ich diese Prophezeiung mal sehen?« Sky war überrumpelt und wusste nicht, was er ihr sagen sollte? Sein Vater würde dies nicht gerne sehen, jedoch fand Sky auch, sie hätte ein Recht darauf.
»Wieso?«
»Dass sage ich dir noch, kann ich?« Das nächste Wort kam aus seinem Mund wie aus der Pistole geschossen »Ja, aber ich besorge sie dir!«
»Gut ... jetzt?« Es war weniger eine Frage, als ein Befehl, den Sky jedoch gerne erfüllte. Zum Glück war es Tag und sein Vater war sicherlich in seinem Zimmer, dennoch schlich Sky leise zum Arbeitszimmer und holte das Schriftstück aus der Schreibtischschublade. »Bitte!« Mit einem Lächeln reichte er das Papier an Carrie weiter »Mmmh ...»
»Was ist denn?«
»Das Papier ist ziemlich neu, ich hätte erwartet, es wäre älter.«
»Es ist eine Abschrift, das Original ist an einem versteckten Ort.«
»Aha ...« Carrie begann zu lesen, wobei sie ziemlich kritisch aussah »Weiß du ich arbeite mit alten Büchern und weiß das Abdrucke oft mangelhaft sein können, ich würde gerne das Original haben.« Und wie sollte er das machen? Sky wusste nicht einmal, wo sich dieses befand? Außerdem konnte Carrie dies bestimmt nicht lesen, er könnte es nicht einmal, denn es war auf ägyptisch geschrieben »Carrie, ich weiß nicht?«
»Oh bitte, es wäre sehr wichtig!« Junge, er würde für diese Frau alles machen, gut dann würde er eben suchen und notfalls um Hilfe bitten, zwar arbeiteten hier alle loyal für seinen Vater, aber irgendeinen würde Sky schon finden.
*
Carrie wusste, dass sie viel von Sky verlangte, aber sie musste auf Nummer sicher gehen, außerdem genoss sie seine Nähe. Indra war zwar freundlich zu ihr gewesen, hatte sich rührend um Carrie gekümmert aber sie war nicht Sky. Sie wünschte sich so sehr nah bei ihm zu sein, in seine Arme zu liegen, da Sky jedoch nur wie ein kleiner Trottel dastand, musste sie die Initiative ergreifen, sie machte einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Arme um ihn. Es dauerte keine Sekunde und Sky erwiderte ihre Umarmung. Der Kuss ging von Sky aus, er war leidenschaftlich, als er seine Lippen auf ihre presste, mit einem Ruck hob er sie in seine Arme und trug Carrie zu seinem Bett hinüber, es war wie früher zwischen ihnen - nein nicht ganz Carrie fühlte noch mehr Liebe zu Sky. Er legte sie sanft nieder und hörte die ganze Zeit über nicht auf sie zu küssen, er bedeckte ihren Körper mit sanften Küssen. Sein Atem auf ihrer Haut ließ ihre Brustwarzen anschwellen, die kleinen Perlen schmerzten vor Erwartung. Carrie war so in ihrer Leidenschaft versunken, dass sie gar nicht bemerkte das sie beide inzwischen nackt waren, wie Sky dies geschafft hatte, wusste sie nicht, es war ihr auch egal, sie konnte es kaum abwarten ihn in sich zu spüren.
*
»Meister ich habe alles versucht, ich habe sie angerufen - nichts, ich habe ihr Nachrichten hinterlassen - nichts, ich war bei ihr Zuhause gewesen - nichts, mehr fällt mir nicht mehr ein.« Sunny war stinksauer, war er nur von Idioten umgeben? Den Anschein hatte er zumindest, seine Leute waren einfach unfähig und allen voran seine menschliche Dienerin - Barbara. »Dann gib dir weiterhin Mühe oder willst du nicht mehr bei mir sein? Dann musst du es nur sagen!« Sunny wusste, dass diese Drohung bei der guten Barbara Früchte tragen würde, sie war ihm hörig und würde für ihren Meister alles tun. »Doch ich rufe nochmal die anderen beiden Mädels an, vielleicht haben sie etwas von ihr gehört.«
»Mach das! Frage die beiden sofort ob sie Lust, hätten mich kennenzulernen, vielleicht dienen sie mir lieber.« Barbara missfiel Sunnys Worte, sie wollte ihn für sich alleine haben, denn sie liebte ihn und glaubte er täte dies auch, da störten andere Frauen nur, auch wenn diese vor nicht allzu langer Zeit ihre besten Freundinnen waren. »Ich schaffe das alleine!«
»Gut, denn ich habe Wichtigeres zu tun!« Die Vorbereitungen für den großen Sturm, der hoffentlich endlich seinen Sieg einläuten wird, liefen auf Hochtouren, da konnte Sunny seine Zeit nicht, mit einer Menschenfrau verschwänden, die zufälligerweise die Hure eines Vampirs geworden ist. Dass diese nach dem Angriff auf sie jedoch verschwunden war, bereitete Sunny große Sorgen - sollte diese Carrie tatsächlich die Gesuchte sein? Selbst wenn sie es wäre, wäre sie erstens bald tot, zumindest wenn Barbara endlich ihre Arbeit machte und zweitens war es auch egal, sein Durchbruch stand kurz bevor, und ehe dieses Kind auf der Welt wäre, wäre alles vorbei.
0.0.11
Sky fühlte sich elend, er beobachtete Carrie, die neben ihm lag und schlief, und kam sich dabei wie ein Arschloch vor. Es war ein großer Fehler mit ihr zu schlafen, seine eigene Gefühle an vorderster Front zu stellen, denn Carrie wäre bald nicht mehr hier und würde sich an ihm nicht erinnern können. Sky hatte immer noch die Absicht Carrie gehen zu lassen, dies wäre sicherer für sie und das Kind. »Woran denkst du?«
»An dich!« Wenigstens war dies keine Lüge, sonst käme er sich noch schäbiger vor. »Schön, ich denke auch nur an dich!«
»Carrie?«
»Ja?« Er musste es ihr sagen, sie sollte sich auf einen baldigen Abschied vorbereiten. »Du musst hier weg.« Carrie bewegte sich neben ihn, sah ihn an und setzte sich dabei aufrecht hin »Wie weg? Wohin?«
»Das weiß ich noch nicht, aber du musst irgendwo neu anfangen. Ich werde für Euch ein schönes Plätzchen finden.« Sie runzelte fragend die Stirn »Ich gehe hier nicht weg!«
»Du musst, die Abtrünnigen werden dich und das Baby jagen und hier wärst du nur eine Gefangene, die so lange gebraucht würde, bis das erhoffte Baby auf der Welt wäre.« Carrie wickelte sich das Laken um ihren geschmeidigen Körper und stieg aus dem Bett »Verstehe und was wird aus uns?«
»Das ist eine andere Geschichte.« Carrie begann zu lachen, was jedoch voller Zynismus war » Klar du wirst nicht mitgehen, ich werde dich nie wiedersehen. Was war das eben für dich, Sky? Abschiedssex!« Sie war sauer, nein wütend und dies hatte zufolge, dass ihre Gabe wieder aus ihr herausbrach. Sky fühlte in der Nähe seines Herzens einen Stich, der so heftig war, als ob es ihm jemand herausreisen würde. Es war Carries Schmerz, genau dies fühlte sie im Moment und produzierte dieses nun auf Sky. »Carrie ich kann nicht, ich muss meiner Familie helfen und du darfst nie wieder mit mir gesehen werden, am besten du nimmst einen neuen Namen an!«
»Das Baby und ich sind auch deine Familie!«
»Schon aber ...« Das: «Du wirst dich an mich sowieso nicht erinnern« sparte Sky sich, dann würde Carrie noch wütender werden und er konnte nicht abschätzen, was dann passierte. »Überlege es dir bitte, Sky!«
»Nein, es gibt nur diesen Weg!« Auch wenn es ihm das Herz brechen würde, denn er müsste mit der Erinnerung leben. »Gut, wenn du es so siehst, okay, aber ich werde nicht gehen!« Oh, wie er ihre Dickköpfigkeit liebte; nur hätte sie gegen ihn keine Chance. Carrie begann sich anzuziehen » ich würde gerne meine Freundin Barbara anrufen und ihr mitteilen, dass es mir gut geht!« Eigentlich ging das nicht aber Sky würde es einmal zulassen »Okay aber sage ihr nicht, wo du bist!«
»Nein, bring mir bitte das Original!« Sky wusste nicht, wofür dies gut sein sollte, aber er hatte es ihr versprochen und würde sich daran halten.
*
Carrie rannte zutiefst verletzt in ihr Zimmer zurück, sie hatte Sky vertraut und liebte ihn über alles und nun hatte er ihr das Herz gebrochen. Er wollte sie nicht mehr sehen und das, obwohl sie bereit gewesen wäre, bei ihm zu bleiben, selbst einer Wandlung zugestimmt hätte. Sie hatte es ihm sagen wollen doch nun war es zu spät. Und obwohl sie so verletzt war, wollte, sie ihm und seiner Familie helfen. Carrie hoffte inständig, Sky würde das Original der Prophezeiung finden und ihr geben oder zukommen lassen, was ihr lieber wäre, denn sie wollte Sky nicht mehr sehen. Was natürlich unmöglich war, immerhin war dies sein Heim. Barbara ging nicht an ihr Handy und Zuhause meldete sie sich auch nicht, vermutlich arbeitete diese und war halb verrückt vor Sorge, deshalb rief Carrie bei Susanne an »Mensch wo bist du denn?«
»Bei Freunden, mir geht es gut und bin ab sofort wieder erreichbar.«
»Gott sei Dank, wir haben schon das Schlimmste befürchtet, als wir das von deinem Wagen gehört haben.«
»Dachte ich mir schon, mir geht es gut.«
»Was war denn die Ursache?«
»Technischer Defekt.« Was hätte sie sonst sagen sollen? »Sagst du bitte Barbara Bescheid?«
»Klar«, dieses« klar« kam irgendwie seltsam aus Susannes Mund »Was?«
»Nichts, es ist nur das Barbara irgendwie, komisch ist ach ich weiß auch nicht.« Barbara hatte ab und zu mal schlechte Laune, dafür war sie bekannt, war dann aber dennoch ein kleiner Scherzkeks, deshalb begann Carrie, sich um ihre Freundin Sorgen zu machen. Carrie beendete das Telefonat mit Susanne und nahm sich vor, es später nochmal bei Barbara zu versuchen, sie wollte wissen, was mit ihrer Freundin los war.
Da es im Haus still war und Carrie nicht wusste, was sie machen sollte, duschte sie und legte sich dann auf ihr Bett. Schlafen könnte sie nicht, jedoch nachdenken.
*
Sky machte sich sofort auf die Suche nachdem Carrie gegangen war, er sah zwar keinen Sinn in diesem Unternehmen, aber er wollte ihr eine Freude machen. Da es noch Tags war, war jetzt die beste Gelegenheit, später säße sein Vater wieder am Schreibtisch. Sky schlich lautlos durch den Flur und näherte sich dem Büro seines Vaters, der Schreck fuhr ihm durch alle Glieder, denn die Bürotür war angelehnt und aus dem Zimmer kam ein schwacher Lichtschein. Eigentlich war es um diese Zeit noch zu früh für seinen Vater, als Ältester musste dieser die Sonne mehr meiden, als Sky oder seine Brüder, denn Carlos Haut und Augen waren sensibler. Irgendetwas stimmte da nicht, ein seltsames Gefühl schlich sich in seinen Körper. Deshalb machte Sky einen Schritt vor und noch einen, bis er genau vor dem Büro stand. Er duckte sich im Türrahmen und spähte ins Zimmer, der Safe war geöffnet und Roger stand davor und kramte in einem Haufen Papieren. Nichts weiter Ungewöhnliches, Roger half seinem Vater oft und war so etwas, wie der Sekretär, dennoch war es ungewöhnlich. Als Roger ihn entdeckte ging Sky weiter ins Zimmer »Hallo«
»Hey, was machst du hier?«
»Das könnte ich dich auch fragen!«
»Ich soll für Vater Papiere ordnen.« Eine komische Ausrede, da diese Papiere geordnet waren, auf ihnen standen die Adressen aller Vampire im Clan. »Aha!«
»Ich bin aber jetzt fertig und ruhe mich noch etwas aus, was machst du?«
»Meine Milch aus der Küche holen und wieder ins Bett gehen.«
»Na dann, was macht die Frau? Geht es ihr gut?«
»Ich denke schon.« Rogers Gesicht wirkte nachdenklich und traurig, vermutlich dachte er mal wieder an Frances, die er verlassen hatte und die auf brutaler Art und Weise ermordet worden ist. »Es war nicht deine Schuld.«
»Oh bitte Sky du und ich wissen, was passiert ist.« Ja das wusste Sky »Du hattest keine andere Wahl.«
»Nein die hatte ich nicht, aber ich habe mich immer wieder gefragt, wer sie ermordet hat?« Den Täter kannten Sky und Roger, es war Roger gewesen, der Frances erlöst hatte, nachdem ein anderer Vampir sie gewandelt und zu seiner Marionette gemacht hatte. Carlo hatte dies nie erfahren, denn er hatte seine Söhne immer gewarnt, sich nicht in die erwählte Frau zu verlieben. Marcel hatte seinem Vater öffentlich widersprochen und musste nun wieder Gutmachung leisten, Sky war ebenfalls in Ungnade gefallen aber Roger, hätte Carlo von dessen Erlebnis erfahren, hätte es für seinen Sohn keinen Platz mehr hier gegeben, zumal ausgerechnet Sunny, der Abtrünnige in dieser Zeit Rogers bester Freund war. »Den wirst du nie finden, ich frage mich auch, wer von Frances gewusst haben soll?« Sie hatten immer im Geheimen ihr Tun ausgeübt, kein anderer Vampir wusste von der jeweiligen Frau. Auch jetzt bei Carrie war dem so gewesen, deshalb hatte Sky sich auch über den Angriff auf sie gewundert, die Abtrünnigen mussten von irgendjemand den Hinweis haben. In Sky keimte ein schrecklicher Verdacht auf, den er jedoch sofort beiseiteschob, denn dies konnte nicht wahr sein.
*
Sky wartete bis Roger außer Sichtweite war, dann eilte er zurück ins Arbeitszimmer und machte sich auf die Suche. Diese schien aussichtslos zu sein, im Tresor konnte Sky nichts finden und in den wenigen Schränken auch nicht. Er wollte schon aufgeben, als er durch Zufall eine geheime Schublade im Schreibtisch fand. »Abgeschlossen Scheiße!« Seine letzte Chance verlief im Sande, denn Sky konnte nirgends einen Schlüssel finden. Sky sackte auf den Stuhl zusammen und gab auf, es würde nichts bringen, er müsste Carrie leider enttäuschen. Sky klopfte auf die Stuhllehne und stand auf, um das Zimmer zu verlassen, doch da fiel ihm etwas ein.
*
Carrie musste wohl doch eingeschlafen sein, denn sie wurde von einem Klopfen an der Tür geweckt »Ja bitte?« Sie hoffte, es wäre Indra, wurde jedoch enttäuscht, als sie Sky sah, es war schwer ihn so nahe zu sein und doch nicht berühren zu können. Unbehagen stieg in ihr hoch und vermied es Sky anzusehen »Ich habe etwas für dich, ich kann es nicht lesen, da es auf ägyptisch ist, leider konnte ich keinen Übersetzer finden.«
»Mach ...», sie räusperte sich »Mach nichts, ich kann die Sprache etwas, habe sie im College gelernt.«
»Oh, dass wusste ich gar nicht!« Es gab auch Dinge, die Sky nicht über sie wusste. Carrie nahm ihm die Pergamentrolle ab, die sich sehr alt anfühlte und Carrie bei der Berührung zu Vorsicht anhalten ließ, sie wollte diese Kostbarkeit nicht beschädigen, dafür war es zu wertvoll »Gehst du bitte?« Normalerweise hätte sie Sky gerne um sich aber nach der Auseinandersetzung war sie froh, wenn er endlich ging. Sky nickte kurz, und nachdem er weg war, machte, sich Carrie sofort an die Arbeit.
0.0.12
Als es Abend geworden war, versammelte Carlo seine Söhne um sich, es war notwendig geworden Schutzmaßnahmen zu ergreifen und Carlos wollte eine Patrouille einführen, die zum Schutz gelten sollte. Da er und seine Söhne dafür sorgen mussten, sollten auch sie ausschließlich diese Aufgabe übernehmen. Sky war gar nicht richtig bei der Sache, in seinem Kopf hämmerte es, er dachte an Carrie und seinen schrecklichen Verdacht von heute Morgen, denn er nicht los wurde. Gerade als Carlo das Wort ergreifen wollte, schwang die Tür auf und eine aufgeregte Carrie begleitet von Indra kam herein »Was soll die Störung, Frau?«
»Ich muss mit Euch reden!«
»Eine menschliche Frau hat hier gar nichts zu sagen!« Carrie blickte Sky hilfesuchend an, doch was sollte er machen? Sein Vater hatte hier das Sagen. »Es geht um die Prophezeiung.« Sky spürte den wütenden Blick seines Vaters eher, als das er ihn sah. »Das geht dich nichts an!« Carlo ließ zwei seiner Männer kommen, um Carrie aus dem Zimmer entfernen zu lassen. Als einer es wagte seine Arme um sie zu legen, rastete Sky aus »Nimm deine Drecksgriffel von ihr!« Sky war bereit sich auf den anderen Vampir zu stürzen und zeigte dabei seine Fänge, es war eine Warnung, die der Vampir gerne entgehen würde, aber erst Carlo durfte den Abzug befehlen. Der tat es jedoch nicht, sondern gab das Okay Carrie abtransportieren zu lassen. »Es ist nicht das Baby. Sky unser Kind ist es nicht, sondern ich!« Rief Carrie und wand sich aus den Griff des Vampirs. »Was?«
»Ich habe die Gabe, die durch das Baby verdoppelt wird, ich kann Euch helfen, ich bin Euer Befreier.« Sky wusste nicht, was er sagen sollte? Er spürte nur die Blicke aller auf sich, die alle dieselbe Frage stellte. »Ja Carrie hat eine Gabe und sie ist schwanger!« Unverzüglich ließ Carlo die Vampire abziehen, Carrie war nun in seiner Gunst gestiegen.
*
Carrie sah nur Sky an, die Anderen nahm sie nur schemenhaft war. Sie hatte einfach trotz Indras Warnung hierher gemusst und genau gewusst, was es für sie bedeuten würde, wenn ihr kleines Geheimnis heraus wäre. Carlo zeigte nun Freundlichkeit und wollte alles von ihr wissen, Sky hingegen schüttelte leicht den Kopf, dass sie mit einem Nicken erwiderte, ihre Augen verrieten ihm:« es ist okay!«, natürlich wusste sie, dass sie ihre Freiheit aufgab aber dies war nun nicht so wichtig, sie konnte dafür Sky und seiner Familie und ihrem Kind helfen. »Nochmal, Sie ... du bist schwanger und Sky ist der Vater?«
»Ja!« Carlo sah erleichtert aus, vermutlich hatte er selber nicht mehr an der Prophezeiung geglaubt. »Wie meintest du dass? Du wärst unser Befreier?« Bevor Carrie antworten konnte, räusperte sich Sky und sagte zu seinem älteren Bruder:« Roger würdest du die anderen Familien informieren, sie sollten Bescheid wissen.« Carrie war darüber genauso erstaunt wie alle anderen und besonders Roger gefiel Skys Anordnung gar nicht »Seit wann befiehlst du hier?« Fragte er mit einem scharfen Unterton »Tu ich nicht aber ich, finde wir sind es unseren Leuten schuldig.« Roger sah es offenbar immer noch anders und begann zu maulen, bis Carlo ein Machtwort ergriff:« Sky hat Recht, Roger tue es bitte!«
»Aber Vater ... »
»Es gibt keine Diskussion.«
»Ja natürlich, Sky ist ja jetzt dein Liebling, immerhin hat er das geschafft, wozu Marcel und ich nicht in der Lage sind. Wem verdanken wir das? Dir! Weil du uns ja damals unbedingt wandeln musstest. Du bist selbstsüchtig, Vater. Kein Wunder, dass Mutter dich verlassen hat.«
»Da heute ein Freudentag ist, verzeihe ich dir, aber geh mir aus den Augen.« Roger blickte einen nach den anderen giftig an, verließ dann aber das Zimmer »Sky, was sollte das?«
»Ich habe meine Gründe.«
»Welche?«
»Das wirst du noch sehen.«
»Gut, dann Carrie erzähle bitte, wieso du unser Befreier bist?«
»Nun ich habe die stärkste Macht und durch das Baby ist sie noch stärker, man kann sagen, das Baby und ich zusammen können Euch nur helfen.« Skys Vater strich sich nachdenklich über seine Stoppeln »Verstehe, nur woher weißt du das?«
»Von der original Prophezeiung, Sky hat sie mir gegeben, und da ich ägyptisch gelernt habe, konnte ich sie übersetzen.« Carlo wandte sich an Sky »Du hast sie ihr einfach gegeben und mich sozusagen bestohlen?«
»Es ist nicht Skys Schuld, sondern meine, ich war von Anfang an skeptisch. Wie sollte ein ungeborenes Baby so eine Macht haben?« Carrie musste Sky unbedingt in Schutz nehmen, immerhin hatte er dies eben auch getan, als der Vampir seine Hände auf sie gelegt hatte. Wusste der Teufel alleine, warum er das getan hatte, wenn man bedachte, dass er sie gehen lassen würde. »Na gut, allerdings möchte ich es selber sehen.«
»Dass kannst du.« Carrie gab Carlos die Schriftrolle » Ich brauche Xang!« Carrie sah Sky fragend an »Xang ist Vaters rechte Hand und der einzige der ägyptisch beherrscht.« Carrie war leicht verwundert, Carlo konnte selber kein ägyptisch? Seltsam, wenn man bedachte, dass sein Clan offenbar seinen Ursprung in diesem Land hatte. Aber nun gut, Carrie würde halt warten.
*
Sunny hatte auf einen Anruf seines Informanten und einst besten Freund - Roger gewartet. Hätte ihm früher jemand gesagt, dass Roger irgendwann seiner Familie im Rücken fallen würde, hätte er diesen jemand ausgelacht. Was Liebe und Rache alles aus einem machten, wenn Roger allerdings wüsste, dass er dem falschen vertraute und seine Hoffnungen gerade in den Vampir legte, der seine geliebte Frances gewandelt hatte, wäre dieser natürlich einer seiner Feinde. Die Botschaft, die Roger allerdings für Sunny hatte, war nicht erfreulich »Du meinst, sie ist wirklich die Gesuchte und das Baby ist bereits unterwegs?« Sunny hatte immer an der Prophezeiung geglaubt aber gehofft, sie würde nie wahr werden.
»Wo ist sie?«
»Bei uns!«, dies traf sich gut, er wollte sowieso angereiften, dann würde die Frau eben mit den Vampiren sterben »Aber da ist noch etwas ..., nicht das Baby ist der Befreier, sondern ...« Die Verbindung riss einfach ab, da konnte Sunny noch so oft in den Hörer:« Hallo?« rufen. Er konnte nur noch, dass typische tut, tut, tut einer besetzten Leitung hören. Mist es wurde Zeit, dass etwas unternommen wurde. Sunny rief seine Leute zusammen, die Zeit drängte, es gab für ihn kein Halten mehr.
*
Es stimmte also, Roger hatte Sunny Informationen weitergegeben und war auch jetzt dabei gewesen Carrie zu verraten »Wie konntest du nur?« Die Frage kam nicht von Sky, sondern von seinem zutiefst enttäuschten und traurigen Vater, der seinen ältesten Sohn fassungslos ansah. Da Xang die Schriftrolle noch übersetzte, hatte Sky seinen Vater und Marcel gebeten ihm zu folgen, gemeinsam waren sie in Rogers Zimmer gegangen und noch rechtzeitig gekommen, um zu verhindern, dass dieser noch mehr Geheimnisse verriet »Hast du auch die Adressen verraten?«
»Ja!«
»Wieso? Was hat Sunny dir geboten und was hast du ihm noch erzählt?«
»Gar nichts, ich habe ihm nur die Adressen gegeben und Informationen über die Frauen, vor allem über Carrie. Wieso willst du wissen? Er sollte mir helfen!«
»Wobei?« Carlo war wirklich niedergeschlagen aber auch Sky fühlte sich elend, zwar kannte er das Schicksal seines Bruders, doch dies gab ihm noch lange kein Recht so zu handeln. »Den Vampir zu finden, der meine Frances damals gewandelt hatte und dadurch zu einem seelenlosen Monster geworden war, das beinahe eine ganze Stadt ausgelöscht hatte, das ich aber genährt hatte und das ich schließlich vernichten musste.«
»Was?« Diese Frage, kam sowohl von seinem Vater als auch von Marcel, der ebenfalls davon nichts wusste »Ich habe sie geliebt Vater, wie konntest du von uns verlangen, einer Frau ohne Liebe nah zu sein. Dennoch habe ich mich auf deinen Wunsch hin getrennt und das hat sie getötet. Sunny hat mir gesagt, er kenne den Täter und wollte mir dessen Namen nennen, wenn ich ihm helfe, das bin ich ihr schuldig.« Carlo lachte hart auf »Und, was ist mit uns? Was bist du uns schuldig? Du hast uns verraten, viele in den sicheren Tod geschickt. Vor allem, wer sagt dir, dass nicht dein Freund Sunny der Täter ist? Wir alle kennen seine Marotten, wegen ihnen ist er verbannt worden, er ist blutgierig und zu einem Junkie geworden.« Roger sah überrascht seinen Vater an, an dieser Theorie schien er selber noch nicht gedacht zu haben. »Vater ... »
»Nenne mich nicht mehr so, du bist nicht mehr mein Sohn, du hast mich jahrelang angelogen und am schlimmsten verraten.« Als Carlo das Zimmer seines Sohnes verließ, den er soeben verbannt hatte, folgten Marcel und Sky ihm auf dem Fuße.
0.0.13
Carrie nutzte die kleine Pause, die ihr allerdings wie eine Ewigkeit vorkam, um ihre Mailbox abzuhören. Barbara hatte ihr zwei Nachrichten hinterlassen. In der Ersten bat sie um ein Treffen mit Carrie in der Zweiten, sagte sie das Treffen ab. Susanne hatte Recht, Barbara klang seltsam, was Carries Sorge um ihre Freundin noch vergrößerte. Deshalb probierte sie bei Barbara anzurufen »Barbara, ich bin es Carrie. Ich wollte dich kurz anrufen, um dir zu sagen, dass es mir gut geht.«
»Ich weiß, mein Meister sagte es mir.« Meister? Welchen Meister? »Geht es dir gut?«
»Bald schon, denn mein Meister wird Stolz auf mich sein.« Schon wieder sprach Barbara von einem Meister, wer auch immer dieser sein sollte? »Ich will ihn Stolz machen, denn ich liebe ihn so sehr ...« Solche Liebesbeschwörungen kannte Carrie von Barbara nicht, diese flirtete gerne aber band sich nicht fest an einem Mann. »Barbara alles in Ordnung?«
»Klar, bald wird mein Meister mir seine Gunst geben, für immer er war schon Stolz auf mich, als ich ihm Michelle gebracht hatte, aber nun werde ich dies übertreffen.« Michelle gebracht hatte? Wieso hatte sie diesem Meister Michelle gebracht und wofür? »Barbara ...« Ihre Freundin hörte nicht mehr zu, sie plauderte munter drauf weiter und dann fiel der eine Satz, der Carrie ängstigte »Dafür musst du, dein Vampir und das Kind sterben!« Woher wusste Barbara von Sky und der Schwangerschaft? Es gab nur eine Erklärung. »Freu dich, es wird nicht mehr lange dauern, wir sind schon auf den Weg zu Euch!« Carrie rannte schon aus dem Zimmer, sie musste unbedingt Sky finden.
*
Als Sky, sein Vater und Marcel zurück ins Büro kamen, waren sie alle noch niedergeschlagen, besonders Sky nahm Rogers Verrat mit. Xang nickte mit dem Kopf »Es stimmt, die Frau hat die Wahrheit gesagt. Sie, das Baby können uns wirklich helfen. Es funktioniert so, die Abtrünnigen haben durch ihre Blutgier keine Abwehrkräfte mehr, vor allem gegen Gefühle, wenn Carrie nun Liebe, Freude, Leid an sie überträgt, vorausgesetzt sie hat diese Gabe ...« Xang sah Sky an, der nickte » wird es den Abtrünnigen zu viel und ihnen platzt sozusagen der Schädel, was so heftig ist, dass sie schwach werden und wir zuschlagen können, gemeinsam mit den Mischlingen.« Sky war im Zwiespalt seiner Gefühle, es freute ihn zwar sein Volk retten zu können und die Abtrünnigen so zu vernichten aber Carrie müsste an vorderster Front stehen und liefe Gefahr getötet zu werden. Dies wollte er auf gar keinen Fall »Gibt es einen anderen Weg?« Fragte er in der Hoffnung, Carrie aus diesem Krieg heraushalten zu können »Nein« Marcel legte Sky eine Hand auf die Schulter, er schien zu fühlen, was in Sky vorging »Keine Angst, wir passen auf sie auf, sobald sie die Abtrünnigen geschwächt hat, versteckt sie sich und wir erledigen den Rest.«
»Aber für eine Weile ist sie in Gefahr, dass will ich nicht.«
»Ich aber!« Dass Carrie ins Zimmer gekommen war hatte Sky gar nicht mitbekommen »Carrie ...«
»Nein, den zum einen, bist du bei mir und zum anderen hat dieser Sunny offenbar meine Freundin in seiner Gewalt, vorausgesetzt er ist ihr Meister.« Sky zögerte mit seiner Antwort, sagte dann aber:« »Ja das ist möglich, sie steht unter seiner Kontrolle und ist kein Mensch mehr.«
»Gibt es eine Rettung für sie?«
»Sein Tod!« Sky sah, wie Carrie aufatmete, er wollte ihr nicht sagen, dass ihre Freundin vermutlich bis dahin längst tot war. »Allerdings müssen wir ihn zuerst finden.«
»Das braucht ihr nicht, Barbara schient auf den Weg hierher zu sein und ich schätze er auch.«
»Unmöglich!« Schrie sein Vater »Niemand, kennt unsere Adresse!« Außer Roger und der war Sunnys Informant. Dies schien seinem Vater auch nun wieder eingefallen zu sein »Wir müssen Sicherheitsvorkehrungen unternehmen, kaum hatte Carlo diesen Satz, ausgesprochen flogen die ersten Bomben durchs Fenster. Der Krieg hatte begonnen.
*
Sunny sah erfreut zu, wie die erste Bombe das Fenster zerstörte und eine heftige Explosion im Haus ausgelöst hatte. Die Vampire im Innern schrien in wilder Panik, einige versuchten zu entkommen, andere stellten sich dem Kampf »Brecht die verdammte Tür auf!« Rief er, ging einen Schritt vor, gefolgt von Barbara, die, die besondere Aufgabe hatte, ihre Freundin zu töten. Während zwei seiner Leute versuchten die Türen aufzubrechen, warfen anderen weiterhin Bomben, die mittlerweile fast das gesamte Kloster zerstört hatten, es war wirklich ein Schlachtfeld. Vampire sprangen aus dem Fenster um sich in Sicherheit zu bringen, wurden aber von den Abtrünnigen geschnappt und getötet, auf welcher Art war dabei egal. Endlich schafften seine Männer die Tür aufzubrechen, diese flog durch die Wucht aus den Angeln und war fast völlig zerstört. Als Sunny eintreten wollte, stellte sich ein Vampir ihm im Weg, Sunny zögerte keine Sekunde, er schoss sofort. Die Kugel traf seinen Feind im Gesicht und zerfetzte es ihm. »Tötet alles und jeden!« Befahl er und ging selber weiter voran. Bis Roger sich ihm in den Weg stellte »Mein Freund!«
»Was soll das?«
»Ich will Euch vernichten.«
»Hier?«
»Wo denn sonst? Oh Junge, du bist aber auch dämlich.« Eigentlich war diese Frage von Roger schon begründet, die Vampire wurden nie in ihrem eigenen Haus angegriffen, das Heim galt als heiliger Ort. »Sie wissen es!«
»Was?«
»Dass ich dir geholfen habe, ich habe alles für dich aufgegeben, sage es mir endlich!« Sollte Roger haben, es wäre eh das Letzte, was er erfahren würde »Der Name des Vampirs lautet ... Sunny!«
»Du?«
»Ja, sie war hübsch aber nicht schlau und ein gutes Druckmittel gegen dich.« Roger brüllte laut auf und setzte sich in Bewegung um ihn anzugreifen, Sunny war schneller, er hob seine Waffe und schoss. Roger brach getroffen zusammen und als Sunny weiterging stieg er über die Leiche seines einst besten Freundes, als wäre diese ein Stück Müll.
*
Carrie hielt sich an Skys Hand so fest, wie sie nur konnte, als der Angriff losgegangen war hatte Sky sie gepackt und schleifte sie nun hinter sich her. »Wo wollen wir hin?«
»Aus dem Haus, ich bringe dich weg von hier!«
»Was? Nein! Dann wird es nie ein Ende haben.« Sky antwortete nicht, er lief einfach weiter, auf jeden schießend der sich ihnen in den Weg stellte. Sky war fest entschlossen sie hier wegzubringen, bis sie in die Eingangshalle kamen und Roger am Boden liegend fanden. Sky blieb stehen und sagte:« Bleib hier, ich muss nach ihm sehen!« Carrie nickte und beobachtete Sky, wie dieser sich seinem Bruder näherte. Carrie wusste, dass Roger tot war, sie konnte keine Gefühle mehr in ihm spüren, dies war ein neuer Teil ihrer Gabe, sie fühlte die Gefühle anderer.
*
Sky kniete fassungslos neben seinem Bruder - Roger war tot, dies konnte Sky riechen und fühlen, es war schrecklich für Sky dies zu sehen, egal was Roger getan hatte oder nicht. »Sky ...« Carrie wollte in Trösten, behutsam sprach sie ihn an und hatte damit Erfolg, ihre Stimme tat ihm gut, beruhigte ihn genau dies brauchte er jetzt, denn er musste einen klaren Kopf behalten, wenn er Carrie hier sicher herausbringen wollte. »Ich komme!« Sagte er, sah nochmal zu Roger herunter und sprach leise etwas, in dem Moment warnten seine Sinne ihn, Carrie hatte sich aus ihrem Versteck bewegt und kam nun auf ihn zu »Bleib da!« Sie wollte ihm nah sein, aber ohne Deckung herauszukommen war unklug. »Carrie bleibe da!« Ermahnte Sky sie nochmal, aber ihre Sturheit siegte. Sie setzte einen Fuß vor den anderen und als sie fast bei ihm war, hörte Sky das Klicken eines Abzuges, er sprang auf, rief ihren Namen doch er konnte sie nicht erreichen, um ihn herum spannten sich weitere Hähne. Carrie schrie auf, als ein gehässiges Lachen zu hören war »Du hättest auf ihn hören sollen!« Sunny stand da, eine junge Frau neben sich, die nach Carries Gesichtsausdruck ihre Freundin Barbara sein musste und der Lauf von Skys Waffe war auf Carrie gerichtet. »Du bist verdammt hübsch, leider hilft dir das auch nicht, ich muss dich erschießen!« Wieder lachte Sunny und war so überheblich wie immer »Zieht Euch zurück, dass schaffe ich alleine!« Befahl er seinen Männer, die Sky in Schacht hielten, eine Dummheit denn Sky, würde Carrie um jeden Preis beschützen.Die Abtrünnigen zogen sich zurück, nur die Frau blieb bei Sunny. »Denkst du unser Musterknabe hier, wird dich beschützen? Da muss ich dich enttäuschen, der wollte dich sowieso nie. Der war und ist nur Papas kleiner Schoßhund, weiß du eigentlich, wofür du gut sein solltest? Es war Zufall, dass er dich genommen hat, er hätte auch jede andere Frau nehmen können. Ach warte, dass hat er ja. Ich erinnere mich gut an Skys Frauengeschichten.Aber nun freu dich, er hat sein Ziel erreicht und dich hat es getroffen, es ist seine Schuld, dass du nun sterben wirst.« Sunny versuchte Carrie zu verwirren, wie es aussah gelang es ihm, denn sie schaute von Sky zu Sunny und wusste anscheinend nicht, was sie glauben sollte. Klar, Sky hatte ihr keinen Grund gegeben an seiner Liebe zu glauben, im Gegenteil er wollte sie immerhin fortbringen - aber über die Gabe und was dazugehörte, wusste niemand besser Bescheid als Carrie. Sie hatte selber herausgefunden, dass ihre Hilfe für die Vampire wichtig war, warum reagierte sie dann so? Oder sollte es nur eine Ablenkung für Sunny sein? Carrie hatte den Vampiren ihre Hilfe zugesagt und Sky konnte sich nicht vorstellen, dass sie ihr Wort brach.
*
Die Szene dauerte an, Sunny hatte immer noch seine Freude, daran Carrie zu quälen, dieses Spiel hatte er früher schon genossen, er meinte, damit könnte man jemanden den größten Schmerz zufügen. Er hatte Recht, doch für Sky war es perfekt, denn Sunny war abgelenkt und achtete auf ihn keinen Moment. Lautlos bewegte sich Sky, nahm seine Waffe, die neben Rogers Leiche nahm hoch und zielte auf Sunny. Zwar würde eine Kugel Sunny nicht töten, es sein denn Sky würde es gelingen, seinem Widersacher ins Herz oder Gesicht zu schießen, was jedoch aus dieser Position kaum möglich war. Dennoch schmerzten Sunny die Kugeln genau, was Sky erreichen wollte »Tröste dich nicht ich werde es tun, sondern deine liebe kleine Freundin!« Sunny gab Barbara den Befehl, die setzte sich in Bewegung und in diesem Moment schoss Sky, Sunny wurde im Oberarm getroffen, eine weitere Kugel stammte von Marcel, der sich angeschlichen hatte und auf Sunnys andere Seite stand. Sunny brüllte auf, er fletschte die Fänge vor Schmerzen, er hob seine Waffe und richtete diese auf Marcel, Sky schrie, denn ohne Deckung hatte sein Bruder keine Chance. Um Marcel zu retten, gab Sky immer wieder Schüsse ab, einige trafen Sunny, einige gingen daneben, doch es half. Sunny blutete stark aus verschiedenen Wunden und er wurde langsamer in seinen Bewegungen - leider nicht langsam genug, denn mit einem heftigen Ruck zog er Carries Freundin zurück, in dem Moment als Sky eine weitere Kugel abgefeuert hatte. Barbara wurde im Rücken getroffen und sank in Sunnys Armen zusammen, der ließ den Körper einfach fallen und wollte sich nun auf Carrie stürzen.
Carrie sah mit Entsetzen, wie Barbara von der Kugel getroffen wurde und zu Boden fiel, für ihre Freundin kam jede Hilfe zu spät. Doch Carrie blieb keine Zeit zu trauern, dieser Sunny kam auf sie zu und bewegte sich dabei, wie ein Panther auf der Jagd. Ein Wunder, wenn man bedachte, wie viele Kugeln ihn getroffen hatten. Hilfesuchend sah Carrie Sky an und meinte in diesem Moment ihn sagen zu hören:« Tu es, es wird Zeit. Ich vertraue dir und liebe dich!« Ob sie nun wirklich seine Stimme gehört hatte oder nicht, er hatte Recht, ansonsten gab es keine Rettung - für sie alle. Skys Worte, ob nun Wahr- oder Täuschung ließen Carrie Kräfte sammeln, sie hoffte, dass diese stark genug wären und sie sich nicht geirrt hatte. Sie dachte an ihre Liebe zu Sky, ihre Wut auf Sunny, der Barbara für seine Zwecke benutzt hatte und der sie getötet hatte, sie dachte an ihrer Trauer wegen der Verluste auf der Seite der Vampire und bündelte all ihre Gefühle in einem Paket. Es reichte hier jedoch nicht nur Sunny damit zu treffen, sie sehnte sich danach alle Abtrünnige zu schaffen aber wie? »Vertrau auf dich, du hast diese Stärke!« Schon wieder Skys Stimme »Du und das Baby seit stark genug!« Hoffentlich hatte Sky damit recht, ein zurück gab es nicht. Mit aller Macht und mit ganzer Kraft ließ Carrie ihre gesammelten Gefühle freien Lauf.
Zuerst geschah gar nichts, Sunny kam weiterhin mit einem dummen Grinsen auf sie zu und ehe Carrie sich versah stand er genau vor ihr und packte sie an beide Schultern »Bevor ich dich töte, lasse ich ihn zusehen, wie ich Besitz auf dich ergreife, in dem ich von dir trinke!« Sunny zog sie an sich heran und ... stockte plötzlich mitten in seiner Bewegung, er begann sich am Kopf zu fassen, und einen Schmerzenslaut auszustoßen. Schnell ließ er von ihr ab, sackte auf seine Knie und heulte wie ein Baby. Carrie sah sich zu allen Seiten um und stellte erstaunt fest, dass nicht nur Sunny, sondern auch die anderen Abtrünnigen betroffen waren. »Carrie ...« Sie war noch immer so erstaunt, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Sky seinen Platz verlassen hatte und nun bei ihr war »Du hast es geschafft, jetzt sind wir dran.«
»Meinst du?« Fragte sie, obwohl sie sehen konnte, wie Sunny und seine Leute vor Schmerzen, wie betäubt waren »Ja, geh jetzt, wir sehen uns später!« Sie wollte nicht gehen, Sky nicht alleine lassen, aber er beharrte darauf »Suche Indra und verstecke dich mit ihr, wir kommen Euch dann holen.«
»Nein!«
»Doch ich will nicht, dass du das siehst!« Sky gab ihr einen Kuss und drehte Carrie dann in die andere Richtung um, gab ihr einen kleinen Klaps auf den Popo, der sie zum Gehen antreiben sollte.
*
Sky konnte es nicht fassen, es hatte wirklich geklappt, die Prophezeiung hatte gestimmt. Sunny und die Abtrünnigen lagen vor Schmerzen auf den Boden und endlich hatten die Vampire wieder die Oberhand, lange war dem nicht so gewesen, durch den größtenteils fehlenden frischem Menschenblutest, dass nur in Notlagen oder mit Ausnahmen erlaubt war, waren die Vampire schwächer geworden, dies war ein Nachteil des Abkommens der Vampirclans, die so gehandelt hatten, um unentdeckt zu bleiben, mit dem Sky jedoch im Großen und Ganzen glücklich war. Der Kampf dauerte nicht lange, und obwohl es Sky missfiel, die Abtrünnigen zu töten, dies war der einzige Weg - musste er es tun und tat es, für diese Momente schaltete er seine menschlichen Gefühle ab, legte diese sozusagen auf Eis. Und verfiel in einem Tötungsrausch, der Vampir, seine dunkle Seite kam in ihm hoch, genauso wie bei Marcel. Der einzige der cool blieb war Carlo, der sich während Sky, Marcel, die Vampire und die Mischlinge um die restlichen Vampire kümmerten, um Sunny kümmerte. »Du hast meinen Sohn ins Verderben gestürzt, es reicht nicht für dich verbannt zu sein, du musst sterben!« Sagte Carlo, hob das alte Schwert in seiner Hand und ließ es in der Luft sausen, die Klinge machte schneidende Geräusche und trennte schließlich Sunny der Kopf von den Schultern ab.
*
Gemeinsam mit Indra wartete Carrie in einem Geheimgang des Hauses »Dass es hier so etwas gibt!« Immerhin war das Haus der Vampire ein altes Kloster »Hat mich auch gewundert aber der Gang sollte wohl eine Verbindung zum Garten sein oder zur Kapelle, ich weiß es nicht.« Das Geplauder der Frauen diente nur zur Ablenkung, beide waren sie vor Sorge halb verrückt und fragten sich, wie lange der Kampf schon dauerte. »Ich gehe mal gucken!«
»Ich komme mit!« Beide hielten es keine Sekunde länger aus, als sie den Gang verlassen wollten, wurde von außen die Tür geöffnet und Carlos Gesicht erschien vor ihnen »Es ist vorbei, kommt raus!« Sie atmeten erleichtert auf, Carrie hoffte nur, dass Sky in Ordnung war und sie ihn lebend wiedersehen würde, sie könnte nicht noch einen geliebten Menschen verlieren »Ist die Gefahr endgültig gebannt?«
»Nun es wird immer Abtrünnige geben, die einen Fehler begehen und verbannt wurden, jedoch haben wir nun dich und das Baby und ich werde keine Schwäche auf Seiten der Vampire mehr zulassen, dass heißt, ich werde einen Antrag stellen, dass das Trinken von Menschenblut, das uns unsere Kraft gibt, erlaubt, jedoch in Maßen.« Dass hörte sich gut und vernünftig an und Carrie fand es kein bisschen widerlich, sondern ganz normal. Sie betrat als Erste die Bibliothek, langsam und ängstlich, hoffentlich war Sky in Ordnung, seine Stimme konnte sie jedenfalls nicht hören. Als sie jedoch ins Zimmer trat, konnte sie Sky sehen, er lehnte an einer Wand und hatte seinen Kopf gesenkt, ihm gegenüberstand Marcel »Sky ...« Carrie wollte zu ihm, ihn umarmen und küssen aber Carlo hielt sie auf »Nein noch nicht!«
»Wieso? Was ist mit ihm?«
»Blutrausch, er hat momentan keine menschliche Seite an sich, er wird dich nicht erkennen und könnte dich angreifen!« Nein, dass glaubte sie nicht. Ohne große Angst näherte sie sich Sky und sprach behutsam auf ihn ein:« Sky ich bin es, sei ganz ruhig.« Sie näherte sich ihm weiter, und als sie näher kam, hob Sky seinen Kopf und knurrte sie an »Ich tue dir nichts, es ist vorbei Sky, werde wieder Du!« Sie wusste nicht, ob sie zu ihm durchkam, dennoch wagte sie auch den letzten Schritt, schreckte ihre Arme nach ihm aus und umarmte Sky. Sie vertraute ihm und dieses Vertrauen wurde belohnt, Sky zog sie an sich und legte sein Gesicht an ihrem Hals, sein Mund war ihrer Schlagader ganz nah und dennoch biss er nicht zu »Carrie?«
»Psst es ist okay!« Das war es wirklich.
*
Sky erwachte Stunden später in seinem Bett und wunderte sich als Erstes über das Geklapper von Geschirr zu seiner rechten »Oh du bist ja wach, habe ich dich geweckt?« Carrie saß neben dem Bett und trug nur eines seiner Hemden »Sorry, ich hatte geduscht und habe ja keine Sachen zum Wechseln hier.« Sky fand, sein Hemd stand Carrie ausgezeichnet, besser wäre sie allerdings nackt. »Komm zu mir!« Sie zögerte »Komm zu mir, ich möchte dich bei mir haben!«
»Wie lange?«
»F ...«
»Ich meine Sky, ich liebe dich und kann das nicht, ich kann zwar nicht gehen, wie dein Vater mir sagte und was ich verstehe aber, ich kann nicht so tun, als ob mir dein Verhalten gefällt, wenn deine Absicht ist, mich immer noch gehen zu lassen, dann sollten wir uns nicht mehr sehen.«
»Warum bist du dann hier?«
»Weil du krank warst und ich dich nicht alleine lassen wollte. Aber nun kann ich ja gehen!« Carrie erhob sich von dem Stuhl und wollte zur Tür, in dem Augenblick als sie diese öffnen wollte war Sky bei ihr, schloss seine Arme von hinten um ihre Taille und küsste ihren Nacken »Sky ... nein!«
»Ich will dich Carrie, für immer.«
»Was?«
»Du hast richtig gehört, ich lasse dich nicht gehen. Ich liebe dich und unser Kind und hoffe wir können eine Familie sein, jetzt wo die größte Gefahr vorbei ist. Sicher werden wir noch öfters mit Abtrünnigen zu tun haben aber niemand ist so schlimm, wie Sunny.« Sky machte eine Pause, um Carrie zu sich zu drehen und ihr einen Kuss auf den Mund zu geben, dann fuhr er fort:« Das heißt, wenn du mich willst und mit mir leben willst.«
»Und ob!« Hauchte sie nur mit tränenerfüllter Stimme »Auch als ...«
»Vampir?«
»Ja!«
»Ja, dass will ich!« Sky zog Carrie noch enger an sich und küsste ihren Hals, mit dem Wandeln müssten sie allerdings bis nach der Geburt warten, sonst wäre es für das Kind womöglich schädlich; aber er konnte seine Frau ins Bett tragen und sie einfach nur lieben.
*
Carrie konnte ihr Glück kaum fassen, vor einem Jahr hatte sie ihren Mr. Right gesucht und gefunden, nun war sie ganz offiziell Skys Frau, lebte bei dessen Familie und war Teil der, wie die Vampire es nannten, der hohen Familie, zudem war sie ein wichtiger Bestandteil der Prophezeiung, die sie und Sky zusammengebracht hatte. Sie erwartete ein Kind und würde nach der Geburt zum Vampir werden, dann könnte sie für immer und ewig an der Seite ihres Mannes bleiben und das war alles, was Carrie sich ersehnt hatte.