Meine Glaubenssätze….
In der Bibel heißt es:
„So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat....“
Ich glaube daran, dass Gott und nicht der Zufall die Welt und alles Lebendige geschaffen hat.
Ich glaube daran, dass Gott die Liebe ist und in jedem seiner Geschöpfe steckt.
Darum enthält jedes Geschöpf etwas Göttliches.
Wenn ich in jedem Menschen ein Geschöpf Gottes sehe, kann ich diesen Menschen nur lieben und nicht hassen oder ihm böse sein.
Jesus war für mich ein Mensch und nicht der Sohn Gottes.
Vielleicht war er ein besonders frommer ein Mensch, vielleicht ein Schamane, der vielen Menschen seiner Zeit sehr viel helfen konnte.
Vielleicht hatte Jesus keine Feindbilder.
Es ist menschlich, allzumenschlich, zu urteilen und auch zu verurteilen.
Aber ich glaube, wir sehen die Dinge und Menschen nicht, wie SIE sind, sondern wie WIR sind.
Wenn ich mich, oder auch nur einzelne Teile von mir verurteile, neige ich auch dazu, andere Menschen zu verurteilen.
Wenn ich mich aber liebe, mich voll annehmen kann mit allen Stärken und Schwächen, dann kann ich auch andere voll annehmen.
Ich glaube, der Weg zum Anderen führt nur über das Ich.
Liebe deinen Nächsten so, wie du auch dich liebst. Darum kann ich auch nicht die Welt und den Menschen als schlecht empfinden.
Für mich sind der Teufel, das Böse, die Erbsünde, der Sohn Gottes, Gott der Vater, das Jüngste Gericht, Schuld, Sühne, Strafe zutiefst menschliche Erfindungen.
Sie machen - nach meiner Meinung - Menschen unfrei.
Ebenso verhält es sich mit der Bibel. Sie macht mich nicht frei, wenn ich sie als Gesetzbuch missverstehe. Ich glaube nicht daran, dass die Bibel vom Himmel
gefallen oder Gott dem Menschen eingegeben hat, was sie aufschreiben sollen. Für mich ist sie kein heiliges , jedoch ein sehr wertvolles und wichtiges Buch, weil sie eine Sammlung von Glaubenszeugnissen enthält, in der Menschen ihre Erfahrungen mit Gott aufgeschrieben haben und ihrer Begeisterung wegen dieser Erfahrungen Ausdruck verliehen haben. Die historisch-kritische Bibelforschung ist daher für mich kein Frevel, weil sie mir hilft, dem ursprünglichen Text immer näher zu kommen und ihn besser verstehen zu können. Schließlich weiß man heute durch die überlieferungsgeschichtliche Forschung,
dass der schriftliche Fixierung biblischer Texte eine lange Zeit der mündlichen Überlieferung vorausgegangen war und auch in der (hand-)schriftlichen Überlieferung die Texte im engen Kontext zu den jeweiligen Lebenssituationen der jeweiligen Autoren gestanden hatten und entsprechend nachweislich redaktionell verändert oder auch fehlerhaft abgeschrieben wurden. Letztendlich sei noch darauf hingewiesen, dass erst ein vatikanisches Konzil, also ein menschliches Gremium der katholischen Kirche, darüber bestimmt hat, welche Texte in den Kanon der Bibel aufgenommen werden sollten.
Ich bin realistisch genug, zu sehen, dass
viele Menschen, mich eingeschlossen, im täglichen Leben noch weit davon entfernt sind, sich , diesem Glauben entsprechend, zu verhalten.
Wenn allerdings meine Freiheit zu Lasten der Freiheit des Anderen geht, achte ich weder mich noch den Anderen.