Romane & Erzählungen
Von Rosen geträumt

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"Ein Mädchen. Ein Junge. Zu viele Träume"
Veröffentlicht am 15. Dezember 2013, 18 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Ein Mädchen. Ein Junge. Zu viele Träume

Von Rosen geträumt

prolog




In der Jugend ist die Liebe stürmischer, aber nicht so stark, so allmächtig, wie später.


-Heinrich Heine

eins

Kennst du diese eingebildeten Mädchen, die meinen sie seien was besseres? Bestimmt. Jeder kennt sie doch. Die existieren im Kindergarten, in der Grundschule, in der Unter- und Oberstufe. Doch sie können nichts dafür, daes meist an den Eltern oder an deren Umwelt lag. Sie waren eigentlich keine bösen Menschen, sie lernten es einfach so. Aber ändern kann man sich immer.

Meine Gedanken waren auf diese Menschen gerichtet auf dem Weg zum neuen Internat.

"Sie wollten die ganze Zeit nur dich, du gehörst da hin!", sagten meine Eltern, immer und immer wieder. Sollen die doch ihr Maul halten, nur weil die es nie so weit geschafft hatten!
Oh nein, jetzt redete ich auch noch genauso

wie die eingebildeten Zicken! Ich starrte aus dem Fenster, der Himmel sah zumindest interessanter aus als meine Therorien über Zicken. Der Himmel war ein lila, nein, blau. Oder doch orange?
Entweder war ich Farbenblind, oder es waren eindeutig zu viele Farben zu erkennen. Es war zu früh, um die sechs Uhr. Deshalb war der Himmel noch so bunt, aber es war ein schönes bunt und biss sich nicht mit den grün der Bäume. Plötzlich sah ich sie: mein wahrscheinlich neues zu Hause. Ein Internat, so prachtvoll, so gigantisch. Wir parkten am Schulparkplatz und stieg aus. Mein Tasche fiel und ich wollte sie aufheben, aber jemand anderes tat es schon für mich.
Es war ein Junge, wahrscheinlich selben Alters wie ich. Seine braunen verwuschelten Haare passten perfekt zu

seinem Hemd und seine grauen geöffneten Jacke. "Ähm...danke", antwortete ich und setze wieder mein "Danke, und jetzt verpiss dich" Gesicht ein. Er schaute gar nicht erst hin und begann zu reden:
"Ich heiße Justus und du?" "Luise und kann ich jetzt bitte durch?", fragte ich und wollte an ihm vorbeigehen, aber irgendein bestimmtes Gefühl hinderte mich. Es war ein unbekanntes, aber gleichzeitg schönes Gefühl. Auf einmal schämte ich mich und wollte mich irgendwie bei ihm entschuldigen. Ich drehte mich und sagte ihm: "Also ich bin neu, in welche Klasse gehst du?" "Ich gehe in die 8B und weißt du schon in welche Klasse du gehen wirst?" "Also ich werde auch in die achte gehen, nur ich weiß nicht in welche also muss ich los", antwortete ich was auch stimmte, da mich meine Eltern riefen. Justus verabschiedete sich und ich ging in das

Gebäude. Das Internat war gigantisch, genauso wie ich es mir vorstellte. Es waren nicht viele Schüler da, denn es war nämlich Samstag. Nebenan war die Schule und die Sporthalle, einer der besten Schulen im ganzen Bundesland. Ich würde ab sofort einer von diesen Schülern sein und meine Tage dort verbringen. Es fühlte sich komisch an von meinen Eltern getrennt zu werden, aber es war schön mit Leuten zusammen zu kommen, die genauso schlau waren wie ich.
Vor einigen Monaten wurde mir angeboten an dieses Internat zu gehen, da ich einer der Hochbegabten unseres Landkreises war und natürlich wollten meine Eltern sofort, dass ich dort hinging. Eine alte, aber schöne Frau begrüßte mich. "Du bist wohl Luise, stimmt's?", fragte sie und ich nickte. Meine Eltern redeten mit ihr und dann konnte ich meine Koffer holen.

Dann sagte sie mir den Raum und begleitete mich dabei. Sie redete von Schule und erzählte mir, dass es mir bestimmt gefallen würde! Als wir in den Raum rein gingen, befand sich ein Mädchen.
Das Mädchen blickte mich an, legte ihre Ausgabe von "Eine wie Alaska" von John Green zur Seite und murmelte: "Nicht noch eine Bitch!"

zwei


Entweder war ich die einzige, oder der Rest hatte es einfach überhört, was sie sagte. Denn gelassen legten meine Eltern die Koffer und verabschiedeten sich noch von mir. "Wir werden dich vermissen", flüsterten sie und standen kurz vor Tränen. Ich musste mich ziemlich beherrschen um nicht die Augen zu rollen, da ich wusste, dass sie ehr froh waren als traurig. Also spielte ich mit und meinte ebenso, dass ich sie ganz schön vermissen würde, aber dass wir uns eh bald wieder in den Weihnachtsferien

wiedersehen würden und verschwanden. Die Frau, dessen Name Frau Schmitz war wie es sich später herausstellte verabschiedete sie auch nachdem sie mir die wichtigsten Informationen gab. "Und wenn du Fragen hast, komm einfach zu mir", fügte sie noch hinzu und verschwand ebenso. "Sie wird dir eh nicht helfen", sagte sie und stand auf. "Lana und du?", fragte sie und streckte ihren Arm aus. Sie hatte wirklich Ähnlichkeit mit Justus, denn Jungen von vorhin. Die redete einfach so, als wäre nichts gewesen! Ich zögerte und nahm an und antwortete

"Luise und wieso meinst du, dass ich eine Bitch bin? Du kennst mich gar nicht." "Weil....weil du..." "Ja weil ich was?" Sie schwieg. "Man darf nicht Leute nach ihren Aussehen in irgendwelche Schubladen schieben, dass müsstest du von deinen Eltern gelernt haben." "Ich habe keine Eltern", sagte sie spitz. "Bist du etwa eine Voll Waisen", fragte ich und machte mein Bett. "Ich möchte nicht darüber reden." "Na gut. Aber nenne mich nie wieder Bitch, klar?" Meine Worte waren spitz und kalt, aber mein Mitleid zog mich in

die Angst, sie zu verletzen. Sie nickte und wollte in die Cafeteria und fragte, ob ich mitkommen wollte, auch wenn ich zögerte bejahte ich es und kam mit. Die Cafeteria war ziemlich groß, passend zur Schule. Zu viele Schüler gab es die ich nicht kannte und ich kennenlernen wollte. "Siehst du das Mädchen an den Girlanden", fragte sie mich und blickte in die Richtung. Ich nickte und fragte sie, was mit ihr sei. "Das ist Sabine, du solltest nicht provokant werden, die wird echt schnell

aggressiv." Ich musterte sie von oben bis unten und meinte, dass sie gar nicht so aussah. "Hast du nicht vorhin gesagt, dass man Leute nicht nach ihrem Aussehen in irgendwelche Schubladen stecken sollte?" Ich kicherte und sie zeigte in die Richtung der runden Gemeindetische wo aber nur eine Person saß. "Siehst du diesen Jungen da?" "Justus?" "Hast schon Bekanntschaft mit ihm geschlossen." Sie ging zu ihm und klopfte ihn an der Schulter, so stark, dass er bei nahe hinfiel. "Das ist mein Zwillingsbruder Justus";

sagte sie. "Bist du nicht Luise?", fragte er und stand auf. Seine grünen Augen waren perfekter als perfekt, auch wenn es logischerweise gar nicht funktionieren würde. Bei mir musste immer alles logisch sein. Liebe, Leben, Zufall. Ich glaubte nicht an das Glück oder an das Schicksal. Und ich glaubte an keine Religion Aber ich glaubte daran, dass es Liebe gab. Und dazu gehörte Schicksal. Und das war für mich nicht logisch, weshalb es alles so kompliziert war. Liebe und ich - zwei Gegensätze. Aber bei Justus war es

anders. Er sah so normal aus, Der fiel er mir auch so auf. Weil er normal war. Weil er normal perfekt war. Weil er zu unlogisch für mich war. "Okay, was willst du essen?", fragte Lana plötzlich und die Sekunde war zu ende. Er blickte zu Boden und ich hörte seinen Namen. "Ich gehe mal!" "Ja, verpiss dich mal", rief sie und bestellte für mich ein Schokoladen Törtchen. "Alles okay mit dir?", fragte sie nachdem ich mit einem Törtchen und sie

mit Wasser auf den gepolsterten Holzstühlen saßen. "Ja, wieso?" "Weil du nach zehn Minuten immer noch nicht dein Törtchen gegessen hast?" Ich sah zu dem Törtchen und dachte mir wie viele Kalorien es wohl enthielt. Meine Eltern ernährten mich immer Gesund und ich aß höchstens ein paar mal im Jahr ein Törtchen. Ich reichte ihr mein Törtchen, aber sie lehnte ab. "Sie war schön, sie war klug, aber sie war nie gut genug. Denk mal darüber nach, kleine", sagte sie und verabschiedete sich von mir indem sie winkte.

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iLyia
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Montag Das ist ja hart. Mehr fällt mir dazu nicht ein. Das die Story unter Romane und Erzählungen steht, eine wirklich gute Erzählung.
LG Montag
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