Romane & Erzählungen
Der Tanz der Erinnerungen

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"Der Tanz der Erinnerungen"
Veröffentlicht am 15. Dezember 2013, 98 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Na ja, ich schreibe, weil es mir einfach sau viel Spaß macht. Ich geh noch zur Schule und mach gerne was mit meinen Freunden oder gehe ins Kino;)
Der Tanz der Erinnerungen

Der Tanz der Erinnerungen

1.Kapitel

„Viel Spaß in der neuen Schule“, wünschte mir meine Mum noch bevor ich aus dem Auto stieg und die Autotür hinter mir zuknallte. Ich hatte überhaupt keine Lust auf meinen ersten Schultag in dieser beschissenen Schule. Erst vor zwei Wochen waren wir hierher gezogen, in ein kleines Kaff in die Nähe von Berlin. Mein Dad hatte hier eine neue Stelle bekommen, aber das Geld hatte dabei bestimmt keine Rolle gespielt, davon hatten wir längst genug. Nein, er wollte uns endlich mal aus diesem ganzen Luxus rausholen und uns zeigen, wie „normale“ Kinder lebten. Ich

hab nämlich noch einen älteren Bruder, Leander, er wird aber immer nur Lenni genannt. Wir zwei gehen uns meistens aus dem Weg, weil wir einfach nicht miteinander klarkommen. Schon als ich im Kindergarten war und er schon in der vierten Klasse, hatte er mir immer mit dem Kochlöffel oder Töpfen auf den Kopf gehauen und mich immer Benjamin Blümchen gerufen. Darauf aß er jedes Mal an Ostern meine Schokohasen und zu Weihnachten schenkte er mir höchstens eine seiner alten, dreckigen Unterhosen. Benjamin Blümchen nannte er mich immer, da ich Benjamin heiße, obwohl ich meinen Namen sowieso schon hasste. Lenni hat aber bald vor

auszuziehen, vor zwei Jahren hatte er bereits sein Abitur gemacht und nun wollte er endlich anfangen zu studieren und das konnte man hier einfach nicht. Ich dagegen muss damit noch ein paar Jahre warten, da ich erst 16 bin.

Während ich über den Schulhof schlenderte, steckte ich lässig meine Hände in die Hosentasche meiner neuen 500 Euro Hose. Sie war ein richtiges Schnäppchen gewesen, sah aber richtig cool aus. Als ich schließlich das heruntergekommene Gebäude erreicht hatte und nach dem Schild der 9c Ausschau hielt, musterte ich nebenbei die Schüler, die an mir vorbei gingen. Keiner von ihnen trug Markenklamotten,

sie gaben sich nicht einmal die Mühe bei H&M einzukaufen oder ein Paar Adidas Schuhe zu tragen. Ich wette, sie kamen gerade aus der Altkleidersammlung.

Endlich hatte ich die Klasse gefunden, und weil die Tür weit offen stand, ging ich hinein. Keiner beachtete mich. Ich suchte mir einen freien Platz und machte es mir bequem. Ich holte mein neues iPhone aus meiner Tasche und fing an Musik zu hören. 

2.Kapitel

Gedankenverloren kaute ich auf meinem Kaugummi herum, bis ich bemerkte, dass ich beobachtet wurde. Ein Junge, bestimmt ein Kopf größer als ich mit kurzen schwarzen Haaren und ein paar alten Sneakers mussterte mich irritiert. "Ey, was machstn du hier?" Das ist mein Platz. Such dir einen Neuen!"

"Such dir selbst nen Neuen. ich war als erstes hier. Verpiss dich!", klickerte ich ihm schnell ein. Als er immernoch nicht weg ging, spuckte ich ihmvor die Füße. Ich dachte es würde gut bei den Mädchen ankommen, wenn ich es diesem Penner mal zeigte, doch die

drehten sich nur angeekelt weg und lachten. Na ja, dumme Gänse, dachte ich mir und holte mein Schulzeug aus der Tasche. In dem Moment kam der Lehrer in die Klasse. Er war klein und dick und hatte eine Brille auf der Nase, die ihn etwas so aussehen ließ wie eine zu fett geratene Fliege.

"Benjamin, kommst du mal bitte nach vorne und stellst dich vor?", bat er mich. Ich legte mein iPhone auf den Tisch und schlenderte nach vorne.

"Also ich bin Benjamin. Vor zwei Wochen bin ich mit meinen Eltern und meinen Bruder aus New York hergezogen", log ich, es würde bestimmt einen coolen Eindruck machen.


"Mein Vater ist ein bekannter Anwalt und hat hier in der Nähe hat er halt ne neue Stelle gefunden", lässig lehnte ich mich an die Tafel und kaute auf meinem Kaugummi herum,"ich bin fünfzehn Jahre alt und am Liebsten spiele ich Fußball. Die Jungs fingen sofort an zu lachen, sie hatten diese Lüge sofort durchschaut. Natürlich riskierte ich es nicht mir meine Sachen schmutzig zu machen, solten sie sich doch ruhig im Schlamm welsen und sich ihre Sachen versauen, die konnte man sowieso nicht mehr retten.

"Gut Benjamin. Bitte setz dich wieder und Kaugummi kauen ist hier übrigens

verboten", versuchte der Lehrer mir zu erklären.

Ich grinste ihn an und zuckte mit den Schultern, doch ich hatte keine Lust zu diskutieren undspuckte das Kaugummi genervt in den Mülleimer. Den Rest des Unterrichts bekam ich nicht mit, da es so langweilig war mir irgendwelche beschissenen Formeln reinzuziehen, die ich eh schon konnte. In den Pausen verzog ich mich aufs Klo und chattete mit meinen alten Freunden aus Hamburg über Skype.Ich erzählte Jonas von diesem scheiß der und dieser Opfer-Schule. Auch nachdem die Schule zu Ende war und ich das erste Mal mit der U-Bahn fahren musste, wurde der Tag

nicht besser. Gegenüber von mir saß ein Typ, der aussah, als ob er nur auf Sress aus wäre und bis zu mir nach Alkohol stank. Neben mir versuchte eine alte Oma vergeblich ohne ihre Brille Zeitung zu lesen und... ach, es ist einfach alles so scheiße. Nicht nur, dass es in der U-Bahn zusätzlich nach Urin und ausgekotztem Fisch stank, nein, einfach alles. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum meine Eltern mir das antaten.Nach drei Stationen hielt ich es einfach nicht mehr aus und stieg aus der U-Bahn aus. Darauf rief ich unsren Gärtner an, da mein Vater dem Cauffeur verboten hatte mich abzuholen, und bat ihn, mich nach Hause zu fahren.

Nachdem er mich abgeholt hatte, versprach er, er würde meinem Vater nichts davon erzählen. Zu Hause legt ich mich, anstatt Hausaufgaben zu machen, so wie es meine Mutter mir gesagt hatte, auf die viel zu kleine Dachterasse und hörte weiter mit meinem iPhone Musik.Ich war gerade eingeschlafen, als ichvon lauter Musik auf dem Grundstück nebenan geweckt wurde. Ich riss die Augen und setzte mich langsam auf dem Sessel auf. Die Sonnenstrahlen blendeten mich, und ich musste mir die Hände vor die Augen halten umetwas zu sehen.Ich wollte mich gerade bei den Nachbarn beschweren gehen, als ich ein Mädchen

auf der Terasse gegenüber erblickte.Sie sah mich nicht, da sie die Augen geschlossen hatte. Sie war am tanzen. Eine Zeit lang beobachtete ich sie und es dauerte nicht lange, da war ich von ihr gefesselt. Sie bewegte sich so leicht und elegant, als ob sie schweben würde, und alles was sie tat, sah so einfach aus.Langsam setzte sie einen Fuß vor den Anderen und drehte sich lange um sich selbst, sodass ihre Haare um sie wirbelten und ihr ganzes Gesicht verdeckten. Als sie sich diese mit der Hand wegstreichen wollte, entdeckte sie mich, aber anstatt mir zu zuwincken oder mir ein kleines Lächeln zu schenken, verschwand sie hinter einen

großen Glastür.Wie erstarrt bleib ich einen Moment auf der Terasse stehen, bis ich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Nun hatte ich auch keine Lust mehr Musik zu hören oder irgendwelche Videospiele zu spielen. Sofort setzte ich mich an meinen Laptop und fing an zu suchen.Lange Zeit sah ich mir Videos von Profis an, doch Keiner von ihnen konnte so gut tanzen wie sie.


Ab jetzt verbrachte ich jede freie Minute auf der Terasse, in der Hoffnung, ich würde sie wieder sehen, aber als ob sie es ahnte, ließ sie sich nicht mehr blicken. Trotzdem kam es mi so vor, als

ob sie mich verfolgte. Jede Nacht träumte ich von ihr und jede einzelne Sekunde verbrachte ich damit, mirwegen ihr den Kopf zu zerbrechen. Ich wollte alles über sie wissen, aber vor allem wollte ich sie von Nahem sehen. Es kam mir vor, als ob ich sie Jahre nicht mehr gesehen hatte, aber doch konnte ich mich an jede einzelne Sekunde erinnern, wie ihre langen blonden Haare in der Sonne gold geglänzt hatten und sie so unscheinbar und leicht getanzt hatte. Eine ganze Woche ließ sie sich nicht blicken und ich brsuchte lange um den Entschluss zu fassen, bei ihr zu klingeln.


Es war bereits das zweite Mal, dass ich auf die kleine goldene Klingel drückte, doch gerade als ich beschlossen hatte zu gehen, öffnete sich die Tür und sie dtand vor mir.

"Was willstn du hier?", fragte sie und es sollte sich wohl cool anhören, aber ich konnte das Schüchternde aus ihrer Stimme hinaushören. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich überhaupt nicht wusste, was ich nun sagen sollte.

"Ich...ähm...also, ich würde gerne etwas tanzen lernen", stotterte ich.

Es dauerte einige Sekunden, bis sie mich erkannte. Wie in Trace sahen wir uns an, sie war noch hübscher, als ich gedacht hatte. Sie hatte große, hellgüne

Augen und eine kleine Stupsnase, die mit Sommersprossen übersäet war. Ihr spitzes Kinn ließ sie keines Wegs hässlich wirken, wegen ihrer großen Lippen sah sie eher noch hübscher und geheimnissvoller aus.

Doch noch bevor ich etwas zu ihr sagen konnte, schmiss sie die Tür zu. Blitzschnell reagierte ich und und stellt meinen Fuß zwischen die Tür.

"Du bist richtig gut, wirklich!",sagte ich zu ihr.

"Ich weiß, geh!", schrie sie. Ruhig sah ich ihr in die Augen, doch sie schien längst nicht aufzugeben. Lange Zeit starrte sie auf den Boden, bis sie mir endlich die Tür öffnete. Der

Eingangsbereich war groß, aber alt und heruntergekommen. Nur ein alter Spiegel und ein paar Köeiderhacken hinge an der Wand, selbst die Lampe, die einmal ein sehr wertvoller Kronleuchter gewesen sein musste, war verstaubt und an manchen Stellen, war etwas abgebrochen. Sie führte mich weiter durch einen langen Flur, an den Wänden hingen wertvolle Gemälde und ab und zu kamen wir an einer Tür vorbei, jedoch waren diese alle verschlossen. Am Ende des Flurs war eine Treppe, die in den ersten Stock führte. Sie stieg die Stufen hinauf, die beachtlich knarzte und ging dann links durch eine alte Holztür in ihr Zimmer. Es

war fast doppelt so groß, wie meins und hatte eine rießige Glasfront mit Balkon, der auf unsere Villa hindeutete. Die Wände waren nur weiß gestrichen, aber an den ecken waren wie schon etwas garu vom Staub. Sie hatte einen rießigen Kleiderschrank, der über eine komplette Wang ging und mal mindestens elf Türen besaß, die Wand gegenüber war mit Fotos und Postern bedeckt. Mehr als ein kleines Bett mit gepunkteter Bettwäsche war sonst nichts zu sehen.

Nachdem ich mich umgesehn hatte, drehte sie sich zu mir und sah mich kritisch an, launisch sie sagte zu mir:"Du willst doch nicht wirklich tanzen lernen, oder?"

"Na ja", druckste ich herum,"eigentlich wollte ich dich tanzen sehen."

Langsam nickte sie und ging auf den rießen Schrank zu, sie öffnete eine Tür, in einem der Fächer stand ein kleiner CD-Player. Sie drückte auf Play und keine zwei Sekunden später war sie schon am tanzen, aber kein Ballett, sondern HipHip. Erstaunt sah ich ihr dabein zu und als sie aufgehört hatte, klatschte ich laut Beifall.

"Wow", sagte ich begeistert und zum ersten Mal schenkte sie mir ein kleines Lächeln.

Erschöpft ließ sie sich auf ihr Bett fallen und nache einer Weile fragte sie in die Stille:"Sag mal, wie heißt du

eigentlich?"

"Benjamin. Und du?"

"Du musst versprechen, dass du nicht lachst, ja?"

"Ok, versprochen!"

"Hope, aber bitte sag einfach nur Rose zu mir, das ist mein Zweitname."

"Das ist ja geil. Hope wie Hoffnung und Rose wie die Tussi von Titanic."

"Ich hab noch nie Titanic gesehen, ich steh nicht so auf diesen kitsch."

Ihren letzten Satz bekam ich nicht mehr mit, da ich die vielen Fotos und Poster sorgfälltig betrachtete, es waren viele von Balletttänzern dabei, aber auch welche aus ihrer Kindheit und auch welcher ihrer Eltern, dachte ich mir.

Rose bemerkte, dass ich die Fotos anstarrte.

"Sind sie nicht toll?", fragte sie und zeigte auf ein Foto von ein paar Füßen, die lauter Blasen hatten,"Sind sie nicht fantastisch?"

Irritiert antwortete ich:"Hm."

Währenddessen schien die Sonne durch die Glasfront und ließ ihre Haare abermals gold aufleuchten.

"Wie viel Leidenschaft man dazu braucht, ich wünschte ich könnte so tanzen", sagte sie verträumt in sich hinein.

Langsam kam ich mir immer bescheuerter vor, auf dem Foto tanzte doch niemand und ich war mir sicher, sie

konnte so perfekt tanzen, dass es doch gar nicht mehr besser ging.

Rose fuhr fort:"Wer solche Füße hat, muss so etwas für´s tanzen empfinden, dass er schon in einer anderen Welt leben muss, einer Traumwelt.Stellt sein ganzes Leben auf den Kopf nur um zu tanzen. Weißt du wieso?"

"Alter, damit überforderst du mich! Wegen dem Geld?", antwortete ich ahnungslos.

"Na super. Jetzt sitzt hier einer von der Sonderschule, der tanzen lernen will und eigentlich keine Ahnung hat. Sie tanzen, damit sie fliegen, so nenne ich es immer. Fliegen, das schönste Gefühl, das man haben kann", sagte sie beleidigt.

"Ey, ich war schon auf einer Hochbegabtenschule, okay? Und jetzt geh ich aufs Gymnasium."

"Und da lernt ihr anscheinend nur noch Scheiß. Da oben seid ihr fit, aber da nicht", sagte sie und zeigte auf meine Brust, in die Nähe meines Herzens.

"Wer ist denn schon so doof und tanzt so viel, dass seine Füße so aussehen?", fragte ich.

"Du hast ja noch weniger Ahnung vom tanzen als ich dachte!", antwortete sie.

"Ich will ja auch kein Profitänzer werden!"

Rose sah mich mit einem prüfendem Blick an und starrte dann auf ihre Füße. Ich tat es ihr nach und musste sofort

zurücknehmen, was ich kurz zuvor gesagt hatte, auch ihre Füße waren übersäet mit kleinen Blasen , die zum Teil aufgeblazt waren. Eine dickflüssige, weiße Creme war darauf aufgetragen und ließ die Wunden noch eckelhafter aussehen.

"Was sagst du jetzt?", unterbrach sie meine Gedanken.

"Dass du die wundervollsten Füße hast, die die Welt je gesehen hat", sagte ich lächerlich.

"Schleimer", murmelte sie.

Plötzlich entdeckte ich einen kleinen Bilderramen in Herzform, darin war ein Foto von ihr, wie sie einen Typen küsste. Es war der Junge, auf dessen

Platz ich mich an meinem ersten Schultag gesetzt hatte.

"Das ist Konstantin, mein Freund", sagte sie lächelnd.

"Ich weiß, er geht in meine Klasse. Kann er auch so gut tanzen wie du?", fragte ich erstaunt.

"Wo denkst du hin? Der weiß noch weniger als du", schmunzelte Rose.

Erst jetzt fiel mein Blick auf meine neue Armbanduhr, die meine Mutter mir vor ein paar tagen spendiert hatte, und ich erkannte sofort, dass ich nach Hause musste, da meine Eltern sauer werden würden, wenn ich zu spät zum Abendessen kam. Bevor wir uns verabschiedeten, brachte sie mich noch

bis zur Tür, und ab da war ich mir sicher, dass ich mich Hals über Kopf in ein völlig fremdes Mädchen verknallt hatte, von dem ich so gut wie nichts wusste.


3.Kapitel

Ein komischer Junge, dachte ich, als ich die Tür hinter ihm schloss. Aber immerhin schien er sich fürs tanzen zu interessieren, und das hatte bis jetzt noch Keiner, den ich kannte, nicht einmal Konstantin, der, obwohl er mein Freund war, weniger stolz darauf war, wie ich tanzte.

Während ich die alte Treppe hinauf ging, knarzte das Holz fürchterlich unter meinen Füßen. Wenn nicht bald etwas für das Haus getan wurde, würde ich bald unter seinen Trümmern begraben liegen.

Seitdem es passiert war, war es in dem

Haus viel ruhiger geworden.

Ich öffnete meinen Kleiderschrank und strich über die langen Kleider, die meisten waren aus Samt oder Seide.

Ich nahm eins heraus und hielt es mir an. Es war nicht sonderlich lang, es ging mir gerade mal bis zu den Knieen, aber es war wundervoll. Am Saum des Rocks waren kunstvoll kleinste Diamanten angebracht. Das Kleid war ein Einzelstück, und war extra angefertigt worden, wie fast alle meine Kleider. Sicherlich war es ein Haufen Geld wert, aber für nichts in der Welt, würde ich es hergeben. Ich zog Hose und Pulli aus und schlüpfte in das Kleid. Noch nie hatte mich jemand darin gesehen, nicht

einmal meine Tante. Die Narben waren der Grund dafür, eine rießige ging vom Knie bis zum Knöchel, die Wunde musste genäht werden.

Ich strich über das Kleid und öffnete eine weitere Tür meines Schranks und holte einen dicken Mantel aus Kaschmir heraus, der viel zu warm war für diese Zeit. Aus dem untersten Fach holte ich ein paar hohe Schule, die ebenfalls mit ein paar kleinen Diamanten besetzt waren. Ich ging ins Bad und betrachtete mich in dem großen Spiegel. Ich sah mindestens vier Jahre älter aus und meiner Mutter verblüffend ähnlich. Meine Haare steckte ich hoch und legte mir einen leichten Schal um den Hals.

Ich tat es nur selten, die Kleider anzuziehen, aber durch sie erinnerte ich mich nicht mehr nur an die schrecklichen Zeiten, sie brachten wieder etwas Licht in mein verstaubtes Leben.

Langsam ging ich in mein Zimmer zurück. Ich zog die Spitzenschuhe an, die mir eigentlich schon zu klein waren und an einigen Stellen Löcher hatten.Ohne mich aufzuwärmen ging ich in die Arabesque, es schmerzte an den Zehn, aber es war noch zu ertragen, außerdem war es das Wert. Der Mantel flog um mich, während ich vier Umdrehungen machte. Ich ließ mich auf den Boden fallen und krümmte mich

zusammmen. Die Füße taten immer mehr weh, aber ich weigerte mich zum Arzt zu gehen, denn dieser würde mir das tanzen sicherlich verbieten.

Während ich den Mantel und das Kleid auszog, nahm ich einen starken Geruch war, meine Tante hatte gekocht.

Ich stürzte die Treppe hinunter und ging bis fast zum Ende des Flures. Als ich die Tür öffnete, erkannte ich den Geruch der Kürbislasagne. Der Tisch war bereits gedeckt. Ein langer Tisch, der mit kleinen Kerzenständern bedekt war und von dem kaum noch etwas Lack zu sehen war. Der weiße Porzelanteller spiegelte den Schein der Kerzen.

Gerade als ich mich setzen wollte, kam

meine Tante herein, aber anstatt mich freundlich zu begrüßen, sagte sie besorgt:"Kindchen, wenn du nicht bald mal eine Pause mit dem tanzen machst, wirst irgendwann nie mehr tanzen können. Mir tut es ja schon weh, wenn ich dich nur zu sehe."

Ich wusste, es war nicht böse gemeint und musste etwas lächeln, da sie sich immer Sorgen um mich machte. Sie setzte sich und gab mir etwas von der Lasagne.

"War jemand zu Besuch?",fragte sie,"mir war so, als hätte ich dich reden gehört."

Es erstaunte mich immer wieder, aber Tante Ellie bekam alles mit, obwohl man

hier unten nicht einmal die Klingel hörte, da sie schon vor vielen Jahren kaputt gegangen war, und es Niemanden gab, der sie hätte reparieren können, selbst um ein paar Handwerker einzustellen, war sich meine Tante zu fein, obwohl das schon lange nötig wäre.

Schnell nahm ich einen großen Happen und nickte abwesend mit dem Kopf, damit sie nicht auf die Idee kam, weitere Fragen zu stellen. Während des kompletten Abendessens schwiegen wir. Schließlich holte sie eine große Schüssel mit Pudding aus der Küche, sie setzte sich und gab mir eine große Portion.

"Tante Ellie, du weißt genau ich ess

sowas nicht",sagte ich etwas genervt, da sie mir in letzter Zeit wieder versuchte dieses ganze Süßzeug einzuwerfen.

"Du kannst doch wegen dieser Tanzgeschichte nicht auf Süßes verzichten, und Pudding isst du doch so gerne,"antwortete sie etwas erschrocken.

"Da war ich zehn",motzte ich und stieg sauer auf und ging rauf auf mein Zimmer. Durch die Glasfront konnte ich den Jungen beobachten, dort saß er mit den Kopfhörern im Ohr und hörte Musik. Er war verzogen, das hatte sie schnell gemerkt, allein diese abstoßenden Blick als er das Haus betreten hatte. Ich holte meinen MP3-Player und machte mich auf den

Weg zu Konstantin. Als dort Keiner öffnete, ging ich einmal ums Haus, schließlich fand ich ihn im Garten, wo er mit ein paar Freunden Fußball spielte. Eine Zeit lang beobachtete ich ihn, bis er mich bemerkte und zu mir kam. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss.

"Was machst du denn hier? Ich dachte ich sollte dich nachher abholen",sagte er etwas überrascht.

"Ey, nicht so fröhlich. Ich hatte keine Lust mehr zu warten und meine Tante nervt mal wieder nur, also bin ich zu dir gekommen",antwortete ich. Konstantin bot mir an mit Fußball zu spielen, doch ich verneinte. Ich hasste Fußball mehr

als alles andere auf der Welt, abgesehen von Schimmelkäse, Politikern und Handys.

Ich setzte mich auf den frisch gemähten Rasen und sah ihnen zu. Konstantin und ich waren genau das Gegenteil, er war nicht besonders liebevoll, eher robust, ich dagegen war total nachdenklich und wie gesagt, schon etwas zu liebevoll. Es fiel uns schwer uns auf etwas zu einigen, da wir so unterschiedliche Geschmäcker hatten. Wir hatten uns gerade kennengelernt, als ich meinen ersten Schultag in einer neuen Schule hatte, da war er in meiner Klasse. Anfangs verstanden wir uns nicht, doch im Winter lud er mich schließlich zum

Schlittschuh laufen ein. Darauf trafen wir uns dann öfters und irgendwann, da waren wir im Kino, hatte er mich einfach geküsst. Das war schon fast ein Jahr her.

Erst als es angefangen hatte zu dämmern, gingen seine Freunde und ich hatte ihn endlich für mich alleine. Heute abend gab es bei uns in der Nähe open-air Kino und das wollten wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Wir fuhren mit dem Fahrrad, also ich daß auf seinem Gepäckträger. Es waren viele Leute da, aber ich hatte noch Niemanden gesehen, den ich kannte. Wir stellten das Fahrrad ab und gingen bezahlen. Es gab keine Stühle, man musste sich selbst

welche mitbringen, da es auf einer großen Wiese stattfand. Konstantin hatte für uns Beide eine Picknickdecke mitgebracht, doch er wusste genau, ich setzte mich lieber ins frische Gras. Ich zog meine Schuhe aus und genoss es, wie es an meinen Füßen kitzelte.


4.Kapitel

Ich hatte mich hinter ein paar Mülltonnen versteckt und gesehen, wie Rose mit Konstantin an der Kasse die Karte holte. Jetzt stand sie neben ihm im Gras und zog ihre Schuhe aus. Ich schlich näher ran und versteckte mich dieses Mal hinter einem Baum. Sie bewegte das Gras zwischen ihren Zehen und schloss die Augen, ein kleines Lächeln hatte sie auf dem Gesicht, aber ich spürte, wie sie das Bedürfnis hatte zu tanzen, doch sie tat es nicht. Sie setzte sich neben Konstantin, der auf einer Picknickdecke saß und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich spürte

einen kleinen Stich in meinem Herz, doch ich ignorierte ihn. Plötzlich klopfte mir von hinter jemand auf die Schulter, ein Junge, etwa so alt wie ich, sagte zu mir:"Vergiss sie, das hat jeder schon versucht, die lässt Keinen an sich ran. Die ist Eiskalt."

Irritiert sah ich ihn an, doch er drehte sich nur um und ging wieder. Als ich mich wieder zu Rose umdrehte, saß da nur noch Konstantin, der auf seinem Handy rum spielte. Seit meinem ersten Tag in der Schule hatten wir nicht mehr miteinander geredet, waren uns einfach aus dem Weg gegangen. Jetzt schluckte ich die Angst runter und ging stolz auf ihn zu.

"Na Alter, was machstn du hier. Bist du etwa alleine hier?",fragte ich ihn. Er sah mich wütend an und wartete einen Moment bis er antwortete:"Red nicht mit mir als wären wir Freunde und ich bin im Gegensatz zu dir nicht so alleine und muss ohne Jemanden hier her kommen."

Das hatte gesessen. Aber anstatt beleidigt zu klingen, grinste ich ihn nur provokant an und drehte mich um, doch ich stieß mit Rose zusammen, die eine Tüte Popcorn in der Hand hielt. Ich sah sie an und erwartete, sie würde irgendetwas sagen, doch sie ignorierte mich und tat so, als ob sie mich nicht kenne. Aber ich konnte nicht aufgeben. Nicht weit weg von ihnen setzte ich mich

auf die Wiese und beobachtete sie die ganze Zeit. Nicht einmal drehte sie sich zu mir um, stattdessen tuschelte sie die meiste Zeit mit Konstantin und legte ihren Kopf auf seine Schulter und noch dazu küsste sie ihn alle zwei Minuten. Als der Film zu Ende war, war es schon dunkel. Erst hatte ich überlegt, ihnen zu folgen, doch dazu war ich zu müde, ich sah nur noch, wie sie zu ihm aufs Fahrrad stieg und ihre Arme um ihn schlung. Normalerweise hätte ich jetzt meine Mutter oder irgendjemanden Anderen angerufen, doch danach war mir jetzt nicht. Ich wollte alleine sein, und ging deshalb zu Fuß nach Hause. Mein Vater war erstaunt als er mir die

Haustür öffnete und sogar etwas stolz, aber ich hatte keine Lust auf ihn und schon bald ging ich rauf auf mein Zimmer. Ich machte den Rolladen nicht runter, um die Sterne zu beobachten, doch immer wieder tauchte das Gesicht von Rose vor meinem Gesicht auf. Trotzdem schlief ich schnell ein und das erste Mal war ich froh, so gut wie nie etwas zu träumen.

Ich wachte früh auf, da die Sonnenstrahlen durch das Fenster auf mein Gesicht fielen. Ich stand auf und ging joggen, ziemlich ungewöhnlich für einen Jungen, aber irgendwas musste ich ja machen, wenn ich kein Fußball spielte und ein Schwimmbad gab es hier nicht.


Dieses Mal war ich entschlossen, als ich vor ihrer Tür stand. Ich klingelte sturm bis Jemand öffnete.

"Ach du schon wieder",sagte Rose genervt.

"Ich dachte du wolltest mir tanzen beibringen",antwortete ich. Ich hatte mir überlegt, was ich sagen würde. Alles war ich vorher durchgegangen. Kurz sah sie mich kritisch an, doch dann zog sie sich Schuhe an und schloss die Tür hinter sich.

"Was soll das denn werden?",fragte ich überrascht.

"Wir zwei gehen jetzt trainieren, oder dachtest du etwa schön ich lass dich rein

und du stellst dich so dusselig an, dass ich dir immer wieder helfen muss und du mich ganz schnell um den Finger wickeln kannst oder wie?",sagte sie mit einem Grinsen im Gesicht.

Mist, dachte ich, genauso hatte ich es mir vorgestellt, und sonst fielen auch Jede darauf rein, aber sie hatte es anscheinend faustdick hinter den Ohren.

Auf dem Weg zum Park schwiegen wir.

"Und was sollen wir hier? Da guckt mir doch jeder Arsch zu",unterbrach ich schließlich die Stille, als wir den Park erreicht hatten.

"Zum aufwärmen läufst du mir jetzt zwei Kilometer in, sagen wir zehn Minuten",entgegnete sie.

Kurz öffnete ich den Mund, um ihr zu wiedersprechen, doch dann schenkte ich ihr ein einfaches Lächeln und lief los.

Ich war schneller, als sie dachte, dass konnte ich an ihrem Gesicht lesen, doch als ich erschöft aufhörte, noch unter der gewünschten Zeit, sah sie mich nicht einmal an und sagte:"Nicht schlecht, für den Anfang! Hast du ein gutes Gleichgewicht?"

"Ich hab ke...",wolte ich antworten, doch Rose schnitt mir das Wort ab:"Egal, ich wills sehen."

Sie forderte mich auf, mich gefühlte zwei Stunden auf ein Bein zu stellen und das Ergebniss war furchtbar, sie lachte mich sogar aus. Na ja, sie hatte ein

kleines Lächeln auf ihren Lippen, doch irgendwie schien es, als ob die Welt wie durch ein Wunder bunter geworden war. Bei ihrem Anblick vergaß ich Alles, Alles was mir sonst wichtig war, dann gab es nur sie, und ihre Augen.

Zwei Stunden komandierte sie mich herum, doch wir trenten wir uns noch nicht. Zusammen gingen wir in einen kleinen Döner und ich gab ihr einen Döner aus. Ich verschwieg ihr, dass ich noch nie in meinem Leben zuvor einen Döner gegessen hatte.

"Boah ist der geil!",konnte ich mir leider nicht verkneifen.

Rose war ein Genie, sie verstand sofort, was los war:"Nicht dein Ernst, oder???

Du hast noch nie nen Döner gegessen???"

"Woher weißt du das?"

"Weil der Döner hier furchtbar ist."

Ich weiß es nicht, anscheinend hatte Gott es an diesem Tag gut mit mir gemeint, denn sie lächelte, nein, mehr noch, sie lächelte mich an.

Ohne lange zu zögern fragte ich:"War das für mich?"

"Für wen denn sonst, aber verscheiss es dir nicht mit mir. Hast du verstanden, du kleiner Penner?"

"Was hör ich denn da, soetwas aus deinem Mund?"

Lange sahen wir uns an, aber schließlcih mussten wir Beide anfangen zu lachen.

Es war bereits dunkel, als ich sie nach

Hause brachte, jedoch schloss sie die Tür schnell nach einem kleinen:"Tschau."

Sie war ein verdammter Eisblock, doch ich war sicher, ich würde sie zum schmelzen bringen

Vielleicht hatte ich endlich jemanden gefunden, der mich verstand, der sah, was dahinter steckte und nicht nur diese beschissene Wortwahl und das Kaugummikauen, aber ihr ging es nicht besser als mir, sie konnte es einfach nur besser verstecken als ich. Es hatte einen Moment gedauert, bis ich das verstanden hatte, dass sie alleine war, und sie hatte einfach nur Angst verletzt zu werden, obwohl sie stark war, stärker als ich und die Meisten, die ich kenne, denn sie sah

die Menschen mit einem anderen Auge, sie sah das, was sie waren und nicht das, was sie glaubten zu sein.


5.Kapitel

Bei der Veranstaltung hatte ich ihn sofort gesehen, wie er sich erst hinter den Mülltonnen versteckte und sich dann auch noch Ron ankacken ließ. Ron war mal mit mir in einer Klasse gewesen und war ein ziemlich übler Typ, dachte, seine beschissenen Anmachsprüche waren der Knaller, doch in Wahrheit, hatte jedes Mädchen Angst vor ihm. Ich lächelte still in mich hinein, da ich wusste, dass Benjamin direkt hinter dem nächsten Baum stand und mich beobachtete. Er gehörte zu der Art Jungs, die auf dicke Hose machten, aber eigentlich keine Ahnung von der Welt

hatten, aber auf irgendeine Weise, ich hab keine Ahnung, wie ich das jetzt meine, ist Benjamin doch ein ganz anderer Mensch. Ich wollte wissen, ob er mutig war oder nicht, also sagte ich Konstantin, ich würde Popcorn holen gehen. Ich beeilte mich, so, dass ich beobachten konnte, wie Benjamin aus seinem Versteck heraus kam und anfing mit Konstantin zu reden, doch der schien nicht besonders erfreut über ihn, aber er hatte ihn noch nicht durchschaut. Benjamin tat nur so cool, weil er nicht wollte, dass jemand sah, wie verletzlich er tatsächlich war, er hoffte so jemand anderes sein zu dürfen. Ich kehrte zu Konstantin zurück und stieß mit

Benjamin zusammen, der sich gerade umgedreht hatte. Ich traute mich nicht ihn anzusprechen, ich hatte Angst vor Konstantins Reaktion und vielleicht war ich doch auch etwas zu schüchtern und na ja, wenn ich es auch ungern zugebe, vielleicht auch etwas Angst, Angst Benjamin in die Augen zu sehen. Als er weg war, lehnte ich meinen Kopf an Konstantins Schulter, aber nur weil ich wusste, dass Benjamin mich beobachtete und ich fand, es würde ihm mal gut tun zu wissen, dass nicht alles was er sich wünschte, seins war.

Aber immerhin hatte er es bewiesen, er war kein Feigling, so wie die Meisten, und auch als er ein paar Tage später vor

unserer Haustür stand, hatte ihn der Mut nicht verlassen. Er verlangte von mir, mit ihm zu trainieren, aber ich war nicht doof, ich hatte ihn sofort durchschaut, trotzdem ging ich mit ihm in den Park. Zwei Kilometer ließ ich ihn laufen und er war wirklich gut. Dafür hatte er überhaupt kein Gefühl fürs Gleichgweicht, er wollte mir sogar erzählen, sein linkes Bein wäre länder als sein rechtes, deshalb habe er kein gutes Gleichgewicht, doch wir Beide wussten, es war nur eine kleine Ausrede. Als er mich nach meinen Eltern fragte, sagte ich ihm, mein Vater besitze ein paar große Baufirmen und hätte damit ein rießen Vermögen gemacht und meine

Mutter war Balletttänzerin, hatte zwischendurch aber einen kleinen Ausrutscher in die Mode gemacht, es stimmte ja auch, zumindest fast, aber er nahm es mir ohne weitere Fragen ab. Jedes Mädchen hätte sich soetwas gewünscht, wie eine kleine Prinzessin zu leben, die Mutter eine Primaballerina, die auch noch Ahnung von Mode hatte und einen Vater, der mit seinem Geschäft rießen Gewinne machte.

Als Benjamin und ich uns zum Abendessen einen Döner holten, fand ich heraus, dass er noch nie in seinem Leben so etwas gegessen hatte, wahrscheinlich bestand sein Leben bisher

nur aus teurem Kaviar, Hummer und so vielen kleinen Portionen, dasss man mindestens fünfzehn von ihnen bräuchte um annähernd satt zu werden.

Er brachte mich noch nach Hause, aber er sagte nichts mehr, nichts das mich dazu gebracht hätte, noch einmal umzudrehen und ihm vielleicht noch einen kleinen Kuss auf die Wange zu geben. Mit Absicht hatte ich ihm nichts von Konstantin erzählt, es würde Benjamin freuen, wenn er erfahren würde, dass es bei Konstantin und mir nicht mehr so wirklich gut läuft, aber das tat es noch nie.

Es war so einfach Benjamin um den Finger zu wickeln, doch wenn es

irgendwann mal so weit kommen muss, dass ich mich von einem von dem Beiden entscheiden muss, würde ich Keinen von ihnen nehmen.

Trotzdem konnte ich mir überhaupt nicht erklären, wie ich abends nicht einschlafen konnte. Ständig wälste ich mich in meinem Bett hin und her und konnte nicht einmal zwei Minuten meine Augen zu halten. Jede Minute kam mir vor wie Jahre, und jedes Mal wenn ich auf die Uhr schaute, waren nicht mehr als zehn Minuten vergangen. Sogar meine Lateinvokabeln ging ich durch, in der Hoffnung vor Langeweile einzuschlafen, doch es brachte nichts. Als ich schließlich zum siebten Mal auf

dem Klo war, ging ich raus auf den Balkon, da es in meinem Zimmer viel zu heiß war und ich frische Luft gut gebrauchen konnte. Meine Füße kribbelten als ich die kalten Fliesen berührte, einerseits vom Schmerz, aber auch, weil ich mich selbst spürte. Das waren die seltsamen Dinge an mir, ich mochte die Dinge, die man normalerweise hasste, doch genau dann spürte ich mich am Meisten, doch jedes Mal musste ich mich wieder fragen, wer ich wirklich bin, ich bin nämlich nicht mehr als ein Luftzug, umgeben von einer Hülle, die nicht brechen will, doch selbst dahinter vergibt sich bei mir nichts mehr. Ich atmete ein und wieder

aus und genoss die Kälte. Es war rabenschwarz nicht ein einzigster Stern zu sehen, wie viele Leute in diesem Moment wohl starben und an was sie in diesem Moment dachten oder wie sie starben, doch am Meisten fragte ich mich, wem es am Meisten weh tat. Eine kleine Träne rollte über meine Wange, aber ich tat so, als würde es nicht bemerken, auch wenn ich mich damit selbst belog, denn ich hatte mir vorgenommen stark zu sein.

6.Kapitel

Die Haustür fiel hinter mir zu. Einen Moment blieb ich auf der kleinen Treppe stehen und sah mich um. Zum ersten Mal sah ich alles mit einem ganz anderen Auge. Die Sonnenblumen, welche meine Mutter gepflanzt hatte, schienen hell und ich empfand sie inzwischen als etwas Gutes. Anfangs, als sie die Blumen gerade neu gesät hatte, dachte ich, es war nun der letzte Tag, an dem ich gehofft hatte, wieder zurück zu können, aber nun bedeutete es für mich hier einen anderen Weg zu finden. ich machte mich auf den Weg zur Bushaltestelle, das erste Mal in meinem

Leben. Hier war alles so anders, so viel berührender. Ich konnte mich gar nicht mehr von dem Blick losreißen, wenn ich eine Mutter sah, die ihr Kind liebevoll bei der Hand nahm und ihm zulächelte. Früher hätte ich mich dafür ausgelacht, aber es wäre nicht einmal so weit gekommen. Auf dem Weg strich ich mit meinen Fingern langsam über die frisch geschnittenen Hecken, und obwohl es manchmal weh tat, war es toll zu wissen, dass auch ich mich verändern konnte. Ich führte meine Finger zur Nase und zog den frischen Duft der Natur ein. Hinter der nächsten Hecke kam schon die Autobahn, die ich nur überqueren musste, um an der

Bushaltestelle anzukommen.Es brachte nichts mehr sich hinzusetzen, da der Bus schon von weitem zu sehen war. ich kramte meinen Geldbeutel aus der Hosentasche und wartete bis die Bustüren aufgingen. Ein alten Mann mit weißem Bat und abgekauten Fingernägeln begrüßte mich und forderte mich barsch auf zu bezahlen. Ich drückte ihm das Geld in die Hand und wartete darauf, dass er mir den Fahrschein gab. Ich war gerade weitergegangen und auf der Suche nach einem Sitzplatz, als der Bus ruckartig losfuhr. Erst als ich mich wieder gefangen hatte, erblickte ich Rose, die fast ganz hinten alleine saß, sonst war

der Bus fast leer. Sie schien mich nicht zu bemerken, obwohl ich sie anstarrte, allerdings hatte sie ihre Kopfhörer im Ohr und sah verträumt aus dem Fenster. Plötzlich wurde ich nervös und fing an meine Finger zu kneten. Ich setzte mich in die Reihe gegenüber von ihr, obwohl ich sie so kaum sehen konnte. Es war schwierig sie nicht ständig anzusehen, ohne dass sie es bemerken würde. an der nächsten Haltestelle stiegen fünf Leute ein, aber niemanden den ich kannte. Ohne zu zögern setzte ich mich neben Rose, doch sie sah mich nicht einmal an, jedoch war ich mir sicher, dasssie mich bemerkt hatte. Der kleine Gedanke, dass sie mich nicht mögen würde und dass ich

ihr vermutlich nur auf die Nerven gehen würde, und ich bekam Angst, aber die hatte ich schon mein ganzes Leben lang. Nichts hatte ich zu verlieren, nicht einmal sie. ich zog ihr einen Kopfhörer aus dem Ohr und wollte lauschen, doch ich hörte keine Musik. Rose sah mich wütend an und riss mir das Teil wieder aus der Hand.

"Der ist kaputt",fauchte sie mich an, aber ich konnte nichts anders als zu lächeln, so wie immer, wenn ich bei ihr war.

"Was grinst du so?", fragte sie launisch-

"Ach nichts", murmelte ich, doch ich lächelte weiterhin.

Sie seufzte, als ob eine tiefe Last gerade

von ihrem Herzen gefallen wäre und lächelte leise. So war das eis für´s erste wieder gebrochen, zumindest für heute. Obwohl wir schwiegn, merkte ich, dass alles okay war zwischen uns.

Ich stieg als erstes aus, da ich Jess vom Bahnhof abholen musste, sie war meine Freundin gewesen, als ich noch jemand anderes war, deshalb bin ich mir auch nicht so sicher, ob sie es jetzt auch noch ist.


Es hatte gerade angefangen zu schneien, als ich am bahnhof ankam und einige Schneeflocken sich in meinen Wimpern verfingen. Eine Ansage bestätigte mir, dass der Zug bald einfuhr. ich lehnte

mich an einen Pfosten und steckte die Häande in die Hosentasche. der Zug fuhr ein. Jess war die Zweite, die ausstieg, ich erkannte sie sofort wieder. Ihre langen, braunen Haare fielen ihr über die Schulter bis fast zum Bauchnabel, sie glänzten und ein paar Schneeflocken fielen darauf. Obwohl es kalt war, trug sie nur eine dünne Strumpfhose und ein blaues Kleid, das ihr nicht mal bis über die Kniee ging. Als sie mich sah, rannte sie sofort auf mich zu und fiel mir in die Arme. Mein Herz schlug bis zum Hals und ich konnte an nichts anderes mehr denken. meine Angst, sie nicht mehr zu erkennen, war komplett verflossen. meine Hände zitterten als ich meinen

Arm um sie legt und ihr einen Kuss auf die Backe gab. Sie fing sofort an zu erzählen von meinen alten Freunden, von der Schule und von dem ganzen Gezicke eben, doch ich hörte ihr aufmerksam zu. Als sie mich fragte, wie es mir hier so ging, log ich. Ich sagte Jess, es sei langweilig und alt, jedoch glaubte sie es mir. Es hatte sich nichts zwischen uns verändert, nur sah ich es jetzt so viel anders. meine Eltern mochten sie sehr und lenni hatte sie nie so wirklich kennen gelernt, es war immernoch schön, wenn wir uns Abends zusammen einen Film ansahen oder wenn wir zusammen Dummheiten machten, aber ich wusste, es wäre

irgendwann vorbei. Sie würde eine Woche bleiben, da sie noch Ferien hatten, in der Stadt, wir hatten hier schon längst wieder Unterricht.


Ich saß mit den anderen Jungs aus meiner Klasse in dem Flur unserer Schule. seitdem ich ab und zu mit ihnen Fußball spielte, hatte ich mich etwas mit ihnen angefreundet, außer mit Konstantin, der war misstrauisch, wegen Rose. Und, obwohl ich es auch ungern zugab, hatte er auch jeden Grund dazu, aber dieses Mädchen hatte mir den Kopf nun mal so verdreht, dass ich nicht anders konnte, als jede einzelne Sekunde an sie zu denken. ich staarte an

die weiße Wand, die bereits das Grau des Himmels angenommen hatte, den man durch die rießigen fenster sehen konnte. Durch den hellblauen Boden fühlte man sich wie im Krankenhaus.

"Benjamin, wach auf", rief Noah, der ebenfalls in meine Klasse ging. Einen Moment brauchte ich, um aus meinen Gedanken zu erwachen und in Jess´s blaue Augen blickte.

"Was machst du denn hier?", fragte ich erstaunt,"ich dachte, du wolltest schwimmen gehen, solange ich in der Schule bin."

"War ich schon und ich dachte es wäre vielleicht ganz schön deine Klasse mal kennnenzulernen und so", antwortete

Jess. Ich brauchte einen Augenblick, um wahrzu nehmen, was sich hier gerade abspielt und vor allem Konstantin im Auge zu behalten, der sich irritiert an den Türrahmen der Klasse lehnte.

"Ähh...ja, ich glaub aber nicht, dass du mit kannst in meine Klasse. Vielleicht kannst du dich solange in die Cafeteria setzen oder in die Stadt gehen, wie wär´s?", fragte ich, doch es klang nicht wirklich ernst, glaube ich.

"Ok. Dann bin ich um viertel vor eins wieder hier. Tschüss", sagte sie und gab mir einen Kuss.

Noah, der neben mir stand, hatte währenddessen kein einzigstes Wort gesagt, er stand nur da und sah Jess

hinterher, wie sie die Treppen hinunter ging und dabei ein kleines bisschen mit dem Arsch wackelte, was Rose nie machen würde.

"Alter, das du so ein Mädel abbekommst, respekt", sagte Noah schließlich zu mir, als er aus seiner Sarre erwachte, es fehlte nur noch, dass er sabberte.

"Du kannst sie haben", entgegnete ich, doch er wiedersprach mir auch nicht, vielleicht weil er wusste, es würde sowieso nichts bringen.

7.Kapitel

Benjamin war nicht der Erste, der auf die Nummer mit den kaputten Kopfhörern reinfiel, eigentlich tat das jeder. Noch nie hatte ich auf diese Weise Musik gehört, aber es war interessant wie die Leute mich anstarrten, wie anders sie reagierten, weil sie dachten, dass ich an dieser Welt nicht teilnehme, obwohl das schon seltsam war das zu glauben. Immerhin machten Hintergrundgeräusche einen Film ja auch nicht schlechter, sondern besser und das war mein Leben nunmal, ein Film, der jeder Zeit an mir vorbeirauschte und leider war er

erstaunlich schlecht.


Ich war gerade auf dem Weg nach Hause, als ich ihn sah. Benjamin, der mit einem Mädchen Händchen hielt, ich lächelte, weil ich das nicht von ihm gedacht hätte, aber innerlich, da spürte ich einen kleinen Schmerz und Eifersucht.

"Hi Rose, wollen wir nicht zusammen nach Hause gehen, ist ja nicht mehr weit", fragte Benjamin mich, kurz nachdem er mir auf die Schulter getippt hatte.

"Ja, ahm...können wir machen", antwortete ich und versuchte dem Mädchen neben ihm ein freundliches

Lächeln zu schenken. "Wie heißt du?", fragte ich sie.

"Jess", sagte sie und lächelte zurück.

"Und ihr seit zusammen oder wie? Das hat mir Benjamin gar nicht erzählt, dass er eine Freundin hat, aber ihr seit echt süß. Wie lange seit ihr denn schon zusammen?", hackte ich weiter nach.

Benjamin tat so, als ob er überlegte, doch Jess antwortete schnell:" Fast ein Jahr." Sie grinste übers ganze Gesicht.

Die muss wohl ganz schön verknallt sein, so wie die sich anstellt, dachte ich mir, vergaß dabei aber, dass ich auch einmal so gewesen war, zum Glück aber noch rechtzeitig die Kurve gekriegt hatte und eigentlich nur froh sein konnt,

nicht eine von diesen Schlampen zu sein.

"Mein Freund und ich sind auch schon fast ein Jahr zusammen. Er geht in Benjamins Klasse", antwortete ich um Benjamin etwas zu ärgern und tatsächlich wurde er etwas rot im gesicht, weil ihm das alles zu peinlich wurde, er sagte aber nichts.

Bis wir bei mir angekommen waren, sagte niemand etwas, auch nicht Jess. Sie verabschiedeten sich kurz von mir und gingen dann einfach weiter, ich sah ihnen kurz hinterher und fragte mich, wer Benjamin wirklich war, welches Leben er vor dem hier geführt hatte und vorallem, welches er von diesen lieber geführt hatte, das mit den vielen kleinen

Schlampen oder das mit dem einen unsichtbaren Mädchen, um das er wirklich kämpfen musste.

"Nein Rose, so darfst du nicht denken", sagte ich mir, während ich die große Holztür hinter mir zu schmiss, jedes Mal hatte ich Angst, dass der große Kronleuchter dabei hinunter fallen würde. Ich hing meine Jacke an einen der wenigen Kleiderhacken und setzte mich in eines der kleinen Zimmer, in dem mich meine Tante nicht finden würde, auf den Boden und machte Hausaufgaben. Dieses Haus hatte so viele Geheimnisse, so vieles, was von uns noch unentdeckt war, es kümmerte sich nur Keiner darum, denn Ich alleine

konnte es nicht, meine Eltern auch nicht und meine Tante wollte es einfach nicht, sie mochte die kleinen dunklen Ecken, von denen man immer wieder neue finden konnte, sie liebte die alte Bibliothek mit den verstaubten Büchern und die alten Gemälde von unseren Vorfahren. Wir waren schon immer eine reiche Familie gewesen, woher das ganze Geld stammte, weiß ich allerdings nicht.

Ich klappte mein Deutschbuch auf und fing an eine Analyse über irgendein Gedicht zu schreiben, das total langweilig war, zum Glück war es das Einzigste, was wir heute aufbekommen hatten.

Ich tat alles wieder in meinen Rucksack und versuchte so leise wie möglich die Treppe hochzuschleichen, was jedoch unmöglich war, da die Dielen viel zu alt waren. Ich hatte großen Glück damit dass es meine Tante nicht mitbekam, manchmal war sie unerträglich. Es gab eine Zeit in der sie mich wie ein kleines Kind behandelt hatte, inzwischen war ich sechszehn, fast siebzehn, aber sie hatte die Hoffnung auf ein ständiges Überwachen nicht aufgegeben, aber inzwischen kannte ich tausende Möglichkeiten um mich aus dem Haus zu schleichen, für mich war es nie mehr gewesen als ein kaltes, leeres Haus, es gab mal eine Zeit da war es mein zu

Hause aber das war bereits solange her, dass ich mich kaum noch daran erinnern konnte. An einem Tau, dass ich erst vor kurzem gekauft hatte und dass ich an dem Balkon befestigt hatte, kletterte ich hinunter, ich wollte in die Stadt, ich brauchte neue Stoffe und ein paar Kleinigketen zum nähen wie Knöpfe und Nähgarn. Klamotten und das nähen waren die einzigsten Dinge, die mich am leben ließen, die mich irgendwie noch erfreuten, es gab nichts schöneres als ein selbst entworfendes Kleid zu tragen oder eins der alten Kleider. Manchmal war es auch das tanzen, es war das fliegen daran, der mich aufleben ließ. Eigentlich verbrachte ich die meiste zeit

meines lebens damit über den Sinn des Lebens nachzudenken, ich glaube jeder von uns hat soetwas wie Sehnsucht in sich und jeder kennt den Grund dafür aber wir wissen nicht wie wir dieses Loch füllen können, doch wenn ich einmal sterbe, dann möchte ich glücklich sein.

8. Kapitel

Mich quälte diese eine Frage, was ich jetzt nur tun sollte, ich wusste, dass ich Rose irgendetwas bedeutete und sie mir, aber Jess mochte ich auch, ich mochte sie sehr, sie war immerhin meine erste Freundin, sie war ein Jahr älter als ich, siebzehn, als ich sie kennenlernte dachte ich sie wäre etwas besonderes, doch sie war nicht anders alle anderen Mädchen die ich kannte, ausgenommen Rose. Mit Jess war ich bereits im Urlaub gewesen, ich hatte mit ihr geschlafen, meine Eltern und meine Freunde mochten sie, sie war immer fröhlich, schrieb gute Noten und auch ihre Eltern waren in dem

Besitz eines kleinen Vermögens, jedoch hatte ich mit ihr nie über meine Gefühle gesprochen, nur die, die ich für sie empfand. Ich starrte aus dem Zimmer, Jess lag in der Badewanne und wartete darauf, dass ich zu ihr kam. Auch wenn wir erst seit ein paar Monaten hier wohnten, merkte ich wie gut der Ort mir tat, ich hatte mich daran gewöhnt mit der u-Bahn zu fahren, zu Fuß zu gehen oder Fußball zu spielen. Bisher hatte es sich so angefühlt als würde mein ganzes Leben an mir vorbeiziehen, erst hier fing ich an daran Teil zu nehmen, aber mit Jess war es wieder schwieriger, wenn ich sie ansah erinnerte ich mich an die alte Schule, meine alten Freunde und

an mein altes ich. ich wusste dass bald Schluss sein würde zwischen ihr und mir, ich wusste nur nicht, wie ich es beenden sollte.

 

 

Ich hatte meinen Bruder gebeten mit dem Auto vor dem Haus zu warten, ich wollte natürlich nicht den Eindruck auf Jess machen als wollte ich sie sofort loswerden, aber ich kannte sie gut genug um zu wissen, dass sie nicht länger bleiben wollte. Ich hatte Lasagne für uns beide gemacht und den Tisch gedeckt.

Eigentlich hatten wir vor heute ins Theater zu gehen und sie hatte sich

bereits fertig gemacht. Sie trug ein dunkelgrünes Kleid mit großem Ausschnitt, sie war erstaunt als sie sah dass ich Essen gemacht hatte. Ich konnte an ihrem Gesicht sehen dass sie sich fehl am Platz fühlte in dem Kleid, ich hatte immer noch Jogginghose und Pulli an.

"Jess, wir werden heute nicht ins Theater gehen, wir müssen reden."

Sie setzte sich ohne ein Wort zu sagen und starrte den Tisch an.

"Ich hab mich verändert, Jess, seitdem ich hier bin bin ich nichtmehr derselbe. Als du aus dem Zug kamst war mir klar dass es nicht mehr funktionieren würde. Ich weiß nicht wie es dir geht aber ich

denke wir sollten hier einen Schlussstrich ziehen, es ist ja nicht so, dass ich dich nicht mehr mögen würde, ich fühl einfach nicht mehr das gleiche wie früher, ich liebe dich nicht méhr so wie es einmal war."

"Ich habe es gemerkt, dass du dich verändert hast und seitdem ich hier bin warte ich schon darauf dass du das sagst, ich hatte die ganze Zeit Angst davor. Mach dir keine Gedanken um mich, ich komm damit klar, ich kann nur nicht hier bleiben, ich werde meine Sachen packen und dann verschwinden. Können wir es einfach dabei belassen, dass Schluss ist, du willst es glaub ich genauso wenig ausdiskutieren wie ich."

Ich hätte gerne noch etwas zu ihr gesagt, aber ich brauchte einen Moment, ich war erstaunt darüber dass sie es so  gut verkraftet hatte aber irgendwie war es schon seltsam, etwas, von dem man sich immer sicher war, dass es bei einem war plötzlich nicht mehr zu haben und man hatte es selbst gehen lassen, aber auch wenn es etwas wehtat wusste ich, dass es kein Fehler gewesen war.

Es war nur ein kurzer Abschied ohne jegliches Drama aber wie gesagt, es fühlte sich seltsam an sie einfach gehen zu lassen.

9.Kapitel

Ich hatte gesehen wie Jess wegfuhr, ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie schon so schnell wieder verschwinden würde, aber mir war es recht.

Ich schaltete die Musik wieder an und tanzte weiter, zu Zeit probierte ich etwas Neues aus, es gab nicht viele Dinge, die das Ballett betraf, die ich noch nicht konnte oder nicht mindestens mal ausprobiert hatte, aber es wurde mir nie langweilig.

Da Jess weg war konnte ich damit rechnen dass Ben in den nächsten Minuten vor unserer Haustür stand, wie gesagt, es war ei leichtes Spiel

gewesenihn um den Finger zu wickeln.


Ich probierte verschiedene Schritte aus und probierte es gleich mit unterschiedlichen Takten klar zu kommen, es war keine schwere Übung, seitdem ich denken kann tanze ich Ballett und das Talent dafür wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt.


Nach einer halben Stunde hatte es noch immer nicht geklopft, worüber ich ein klein wenig Enttäuschung empfand, doch diese schwand in dem Moment in dem das Telefon klingelte, wie erwartet war es Ben, erforderte mich auf in die Stadt zu kommen, ans Kino, er klang

etwas angespannt und irgendwie müde, nicht der richtige Moment mit mir ins Kino zu gehen, war mein erster Gedanke.

Ich ließ mir etwas Zeit, er sollte ruhig warten.

Erst nach einer halben Stunde zog ihn meine Schuhe an und verließ schließlich das Haus.

Der Weg in die Stadt war nicht besonders kurz, im Gegenteil.

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bella21
Na ja, ich schreibe, weil es mir einfach sau viel Spaß macht. Ich geh noch zur Schule und mach gerne was mit meinen Freunden oder gehe ins Kino;)

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iLyia Schön geschrieben, freue mich schon wenn es weiter geht :D
Lg
iLyia :D
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bella21 ich mich auch, arbeite schon dran:)
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Zebra Bis jetzt ziemlich gut geschrieben, wann gehts weiter?
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bella21 Dankeschön:) ich schreib weiter sobald ich Zeit hab
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