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ES WAR EINMAL ... - Zum 3. Advent

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"WERTVOLL ist die Erinnerung ..."
Veröffentlicht am 15. Dezember 2013, 10 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
WERTVOLL ist die Erinnerung ...

ES WAR EINMAL ... - Zum 3. Advent

vorwort

Dies sind die Weihnachtserinnerungen einer Teilnehmerin an unserem Ikonenmalkurs 1984. Sie stammte aus diesem kleinen Dorf. Leider konnte ich den Kontakt zu ihr nicht halten, doch diese Geschichte habe ich mir aufgehoben. Ich veröffentliche diesen Text hier, verbunden mit den allerschönsten Erinnerungen an unsere vielen Weihnachtsfeiern im Ikonenmalkurs der VHS Emmendingen, an die netten Teilnehmer und besonders an unsere verehrte Mallehrerin .

Es war einmal ...

Eine Weihnachtsgeschichte


Es fängt an wie alle Geschichten und Märchen: Es war einmal… Es war einmal ein kleines Dorf in der östlichsten Ecke der Tschechoslowakei. Berghügel der Karpaten umrahmten es wie eine Kette. Die Häuschen waren niedrig gebaut, und ihre kleinen Fenster ruhten in geschnitzten Holzrahmen. Unser Haus beherbergte unter seinem Strohdach vorne die Wohn- und Wirtschaftsräume, dann die Vorratsräume und anschließend den Stall mit Kühen und Pferden. Im großen Obstgarten, der das Haus

umgab, stand der Hühner- und der Schweinestall. Im Dezember lag meistens schon Schnee, das freute uns Kinder, aber es erschwerte die Arbeit der Erwachsenen, wenn sie die Tiere versorgten. Weihnachten! Wir Kinder konnten den schönsten Tag des Jahres kaum erwarten. Für uns war das der „Heilige Abend“, so heißt er in Deutschland, aber in der Tschechoslowakei heißt er „Gabenreicher Abend“. Überall roch es nach frischem Brot, Weihnachtskuchen und Vanille. Die Großmutter und die Mutter hatten mit Kochen und Backen alle Hände voll zu tun. Der Vater ging in den Wald um dafür zu sorgen, dass auch die Futterstellen der Tiere reichlich gefüllt seien und um eine Tanne als

Weihnachtsbaum aus zu suchen – das war für uns Kinder das Allerwichtigste. Der Großvater war mit geheimnisvollen Dingen beschäftigt: er nahm einen Rest vom Kuchenteig, ging in den Obstgarten und malte auf jeden Obstbaum ein Kreuz. Dies tat er, damit die Obsternte auch im neuen Jahr „gabenreich“ sei. War der Weihnachtskuchen fertig gebacken und abgekühlt, brach der Großvater ein Stück davon ab, ging in den Stall und gab jedem Tier ein kleines Stückchen. So erbat er für alles Lebende den himmlischen Segen. Als am Nachmittag der Tannenbaum im Ständer befestigt war, durften wir Kinder ihn schmücken mit bunten Nüssen, Äpfeln, Strohsternen und mit in Seidenpapier

eingewickelten Zuckerstückchen. Die Mutter und die Großmutter deckten den Tisch mit allerlei Leckereien. Unter den Tisch stellte der Großvater Schüsseln mit verschiedenen Getreidesorten, damit auch die Kornernte gabenreich ausfiele. Nach dem Gebet aßen wir das Abendbrot und freuten uns auf die Bescherung. Endlich durften wir Kinder aufstehen und die Geschenke holen, die der Vater in einem unbemerkten Augenblick hingelegt hatte. Das waren keine gekauften Geschenke, und sie waren auch nicht in Geschenkpapier verpackt, trotzdem waren es die schönsten Geschenke der Welt. Für meine Schwester und mich waren es Puppen aus einem

Stückchen Holz geschnitzt, mit roten Bäckchen und großen Punktaugen, eingewickelt in ein Dreiecktuch. Für meinen Bruder ein kleines Holzpferd vor einem Holzwagen. Die Puppen lachten uns gleich an, und das Pferd nickte fröhlich. Nachdem wir unsere Schätze fest in den Armen hielten, setzten wir uns wieder an den Tisch und beobachteten neugierig die Großmutter. Sie nahm einen Apfel und erklärte feierlich, dass sie jetzt schauen werde, ob wir auch im nächsten Jahr gesund und zusammen bleiben würden. Sie teilte den Apfel quer durch und legte die beiden Hälften so auseinander, dass das Kerngehäuse sichtbar wurde. Mit strahlendem Gesicht sagte sie, wir würden wohl zusammen

bleiben, weil die Apfelkerne einen Stern und kein Kreuz gebildet hätten. So beruhigt sangen wir Weihnachtslieder und schliefen dann zufrieden ein.

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Zentaur eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, die zeigt, das es keine aufwendigen Geschenke braucht, um Kinderaugen leuchten zu lassen.
lg Helga
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Wir durften das noch erfahren, als wir Kinder waren ... ob es die Kinder von heute ebenso erleben, frage ich mich oft ...
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Eine herzerwärmende Geschichte, die wunderbar zum Advent passt...
Auch wenn man früher nicht viel hatte, war doch alles viel eindrücklicher als heute... vielleicht müsste man wieder Kind sein... (es steht doch geschrieben, wir sollen umkehren und wie die Kinder werden)

Liebe Adventsgrüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Danke für Deine Worte ... werden wie die Kinder : offen, neugierig, schlicht vom Gemüt, voll kindlicher Weisheit, ohne Gier, dankbar ... wie schön wäre die Welt dann ... seufz ...
Liebe Adventsgrüße
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
Rajymbek Die Erinnerungen an früher sind oftmals so schön, weil wir uns an das Schöne besser erinnern können. (Rajymbek)

Frohe Weihnachtsfeiertage wünscht
Roland
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Es ist auch gut so, das Schlimme schnell zu vergessen ...
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ja, die Erinnerungen sind zu Weihnachten besonders stark.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Das ist mir schon bei meinem Großvater und meinen Eltern aufgefallen ...
Herzliche Grüße
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
petjula007 Wunderschön geschrieben. Gefällt mir sehr.

LG
Petra
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Leider stammt dieser Text nicht aus meiner Feder, aber ich liebe diese Geschichte über alles, weil sie mich an wunderbare Advents- und Weihnachtsfeiern innerhalb unseres Ikonenmalkurses und an seine Teilnehmer und meine verehrte Mallehrerin erinnert.
gerne würde ich Dein Lob an die Verfasserin weiter geben!
Liebe Grüße
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
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