Meiner kleinen Enkelin, die genauso alt ist wie die Figur in meinem HdR-onlinespiel, denn ich erstellte diesen Char am Tage ihrer Geburt, um ihr trotz der Entfernung von fast 1000 km nahe zu sein.
© Text, Figuren, Bilder und Cover liegen bei der Autorin Katja Neumann – 2012
Wer Fehler findet, darf sie gerne behalten oder er schicke mir diese per eMail an feenwinter@freenet.de Vielen Dank, eure Miss
Das Schreiben ist eine Kunst, es drückt aus, was man fühlt und was das Herz einem sagt. Ein gutes Buch muss nicht zwingend fehlerfrei sein,
sondern sollte etwas aussagen.
Alle Rechte, einschließlich des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks, in jeglicher Form, sind vorbehalten. Alle Rechte auf Handlung und Personen, sowie Copyrights, liegen allein bei der Autorin
Am 14. Dezember 2009 bekam ich einen Anruf von meinem großen Sohn. Er teilte mir mit dass ich stolze Oma eines kleinen Mädchens bin. Also das fünfte Mal Oma geworden bin. Ich hatte schon drei geschenkte und ein weiteres Enkelchen von ihm, aber diese Geburt ging mir sehr ans Herz. Denn ich hatte nur wenige Wochen zuvor meine anderen Enkel gesehen, das erste Mal. Da ich auf Grund der Entfernung kaum zu meinem Sohn komme. An diesem Tag wurde mir bewusst, dass ich die Kleine wieder erst sehen würden wenn sie schon groß ist und eine solche weite Reise unternehmen kann. Mir kamen die Tränen. Da ich schon viele Jahre Onlinespiele spielte kam mir plötzlich die Idee, warum machst du dir eigentlich keinen Charakter mit ihren Namen. So bist du der Kleinen immer nah.
Da ich ein Mensch bin, der nicht lange fackelt
wenn er einen Entschluss gefasst hat, habe ich mir an diesen Tag einen Charakter erstellt und zwar eine Hobbitdame namens "Lilly". Wie so oft üblich gab es den Namen nicht mehr. Dass stimmte mich sehr traurig, also half ich mir in dem ich diesen Charakter halt "Kleene" nannte. Nur passte das den Gamemaster nicht, er schrieb mich an, dass dieser Name nicht mit den Regeln des HdRo-Servers Belegaer übereinkommt.
Ich klagte ihm mein Leid, dass der Name Lilly ja nicht mehr ginge und aber meine Enkeltochter, die heute geboren wurde so hieße. Ich erklärte ihm warum und weshalb dieser Name mir so wichtig war und traf auf einen Gamemaster mit Herz. Er schaltet, wie auch immer er das gemacht hat, den Namen für mich frei. So wurde auf Belegaer die kleine Hobbitdame Lilly geboren und am gleichen Tag noch in eine Elbin gewandelt. Seit dem spiele ich jeden Tag mit meiner Enkeltochter, obwohl sie 1000 km
entfernt lebt und bin ihr auf diese Weise wenigstens in Gedanken immer sehr nahe. Als sie mich dieses Jahr im Sommer besuchte, das erste Mal, war ihre Begrüßung folgende.
"So Oma, jetzt bin ich zu dich gekommen. Jetzt musst du mich aber mal zeigen wie ich aussehe."
Wir haben alle herzhaft gelacht, weil das halt typisch für unsere Naseweise Lilly ist, die ihren Namen alle Ehre macht. Denn Lilly weiß, dass sie auf dem HdR-Server Belegaer jeden Tag mit der Oma zusammen ist und nervt den Papa nun schon seit über einen Jahr, die Lilly Naseweis einmal kennenzulernen. Denn die Geschichten die ihr hier lest, kennt sie alle. Diese hat sie schon oft von ihrem Papa und der Mama vorgelesen bekommen. Es tut gut auf diese Weise eine enge Bindung zu den Enkelchen zu haben. Sie sind einen auf diese Weise nahe auch wenn sie in der Ferne lebt.
Im übrigen Existieren auch eine Emmalyn, ein
Lennardor, eine Sophielyn und ein Martinoro. So dass ich alle meine Enkel im Spiel habe und ihnen nahe bin. Aber Lilly ist irgendwie mein Liebling geworden, ohne sie den anderen vorzuziehen, denn ich liebe die Kleinen alle auf die gleiche Weise.
*~*~*~*~*
Zum Hintergrund der Geschichte muss ich erklären. Diese Geschichten schrieb ich für Foren auf dem Server Belegaer. Dies ist ein RP (Rollenplayer)-Server des Spieles Herr der Ringe, Online. Von daher spielen im Hintergrund Figuren, Orte und Eckdaten, des Spieles eine Hauptrolle. Die Copyrechte für die Namen sowie die Daten und Orte, gehören nicht mir, nutze diese aber um die Charaktere in das Spiel einzubringen. Ich hoffe sehr, dass ich damit keinerlei Rechtswidrigkeiten begehe. Da ich mich ja an der Handlung der Geschichte
orientiere. Der Clan der Freien ist die Familie meiner Charaktere auf dem Server Belegaer, der nun schon 17 Charaktere angehören. Bei mir sind sie halt eine Familie oder lernen sich nach und nach kennen. Lest einfach die Geschichten, dann versteht ihr dies schon. Ich hoffe ihr habt auch, wenn ihr das Spiel nicht kennt, genauso viel Freude am lesen der Geschichten, wie meine Freunde auf Belegaer. Die Namen der Spieler entsprechen, denen auf dem Server. Bedanken möchte ich mich bei allen Sippen des Servers, wo ich mehr oder weniger Zeit verbringen durfte. Denn diese gaben mir viele Hilfestellungen am Anfange, des Schreibens, ermutigten mich immer wieder neue Geschichten zu schreiben. So dass zu jedem Charakter eine
handfeste dem HdR-Büchern entsprechende Geschichte entstand.
*~*~*~*
Viel Spaß beim Lesen eure Miss
Ohne Euch und meinen Kindern, hätte ich nie mit dem Schreiben angefangen, ohne euch und das mit euch erlebte, hätte ich diese schönen Geschichten nie schreiben können. Ich werde euch immer in meinem Herzen tragen. Bleibt so wie ihr seid, so seid ihr richtig.
Faer Eryn
Nachtseelen
Salasandra
Klinge und Klampfe
Runya ho Lorien
und natürlich meiner Lieblingssippe
Helden der Wacht
Im Jahr 2999 d.DZ betrat ein in Fetzen gekleideter und schwer verletzter Mann, Bree durch das Tor im Süden der Stadt. Mühsam schleppte er sich weiter, vorbei am Auktionshaus, die Straße hoch in Richtung Pony, wo er sich einige Tage erholen und von seinen Verletzungen kurieren wollte. Er ging vorbei am Gefängnis und auch am Rathaus von Bree, immer nur wenige Schritte, um sich wieder aus zu ruhen und für die letzten Meter Kraft zu sammeln, um ein weiteres Stück des Weges zurückzulegen. Gestützt auf einen Stock und mühsam das linke Bein nachziehend. Die Leute schauten ihm nach, doch keiner traute sich diesen Zerlumpten Fremden, der die Kapuze seines Umhangs tief in sein verschmutztes Gesicht gezogen hat, anzusprechen. So schleppte er sich Schritt um Schritt weiter. Durch den Bogen bei den Handwerkshallen
hindurch, weiter zum Keilerbrunnen, wo er Halt machte um etwas Wasser zu trinken. Er lehnte sich an den Brunnen und schöpfte etwas Wasser, um zu trinken. Doch in dem Moment verließen ihn die Kräfte und er klappte in sich zusammen. Eine Frau kam in diesen Moment am Brunnen vorbei. In den Händen einen Korb voll Wäsche, die sie gerade aus dem Pony geholt hatte, vom Herrn Butterblume, für den sie immer die Wäsche wusch. Als sie sah wie der Fremde zusammenklappte, stellte sie ihren Korb hin und eilte zu den Ohnmächtigen, um zu sehen, ob sie helfen kann. Mühsam drehte sie den Schwerverletzten auf den Rücken und zog ihm die Kapuze vom Gesicht. Sofort sah sie, dass dieser sofortige Hilfe brauchte, fiebrig und heiß glühte sein Gesicht, dicke Schweißperlen standen ihm auf der Stirn. In diesem Augenblick, kam die Stadtwache auf ihren Rundgang am Keilerbrunnen vorbei, so sprach die Frau die
Stadtwache an. „Hey Ihr helft mir mal, dieser Mann hier braucht Hilfe. Allein kann ich ihn nicht tragen, seid doch so gut und tragt ihn in mein Haus, es sind nur ein paar Meter.“ Die Soldaten von der Stadtwache guckten skeptisch. „Was guckt ihr so, der Mann braucht Hilfe. Wenn ihr verletzt hier liegen würdet, wärt ihr auch froh, wenn sich Euer jemand annähme. Also los trödelt nicht, ihr seht doch das es ihm nicht gut geht.“ „Das ist ein Elb“ sprach einer der Männer. „Na und? Ist es nicht egal wer er ist, er braucht Hilfe. Los jetzt sputet Euch.“ Herrschte sie die Männer an. So trugen die Wachleute, den Verletzen ins Haus der Frau und gingen ihrer Wege. Die Frau jedoch kümmerte sich um den Elben, dem es gar nicht gut ging. Er hatte schwerste Verletzungen, es war ein Wunder das er es so weit geschafft hat und seinen Verletzungen nicht erlegen war. Viele Wochen dämmerte er zwischen Leben und Tod. Viele
Nächte verbrachte die Frau an dem Bett des Verletzten und kühlte seine heiße Stirn. Hohes Fieber schüttelte ihn und so manche Nacht dachte die Frau er wird den Morgen nicht erleben. Doch Elben sind zäh, so schnell bringen sie auch eine schwere Verletzung nicht um. Nach Monaten der intensiven Pflege erwachte der Elb wieder und sah erstaunt in das Gesicht einer Menschenfrau, die er nicht kannte. Mühsam wollte er sich erheben und gehen, doch diese drückte ihn sanft in die Kissen zurück. „Ihr müsst liegen bleiben, ihr seid viel zu schwach, um gehen zu können. Monatelang wart ihr den Tod näher, als dem Leben. Seid vernünftig und ruht Euch aus, jetzt wird es Euch bald besser gehen.“ Sie stand auf und holte ein wenig Hühnerbrühe, die sie dem Kranken zu trinken gab. Hungrig und entkräftet, trank der Elb dankbar das Dargebotene. „Ich heiße Liane Riemenschneider und bin eine Waschfrau aus Bree...“ Stellte sie sich vor „...und wer seid
ihr?“ wollte sie von dem Elb wissen. Lange überlegte der Fremde und schaute die für einen Menschen, wirklich hübsche Frau an. „Mein Name ist Ûrchrist, was in Eurer Sprache Feuerschwert bedeutet, von der Sippe der Mangielos in Harlindon, am Meer bin ich aufgewachsen. Oft sah ich die Schiffe die Grauen Anfurten hinunter segeln, in Richtung Westen. Dank Euch werde ich sie wieder sehen. Wo habt ihr mich gefunden?“ Fragend schaut er das Menschenweib an. „Am Keilerbrunnen, ihr seid jetzt schon seit fast 4 Monden hier, es ging Euch gar nicht gut.“ Besorgt schaut sie den Elben an. Dieser lächelte Liane dankbar zu und verfiel in einen ruhigen und erholsamen Schlaf.
*~*~*~*
Einige Monate später sah man des Öfteren, ein ungewöhnliches Paar in Bree und Umgebung spazieren. Einen hochgewachsenen schlanken Mann mit goldblonden Haar, himmelblauen Augen und einen sehr zierliche kleine Frau, der man ansah, das sie aus Harad stammen musste, dunkel wie ihr Teint, ihr Haar und ihre Augen waren. Oft saßen sie an einem See und er sang ihr Lieder und rezitierte Gedichte, immer enger wurde die Beziehung der beiden, eine Liebe die nicht sein durfte. Immer mehr Leute zerrissen sich die Mäuler, über das ungewöhnliche Paar und eines Tages, sah man die beiden weg reiten, hinaus aus dem Süden Brees in Richtung Bruchtal. Sie ritten an der Wetterspitze vorbei, durch die Trollhöhen, über die Bruinenfurt immer weiter in Richtung Bruchtal. In Bruchtal blieben die beiden einige Zeit und zogen denn weiter in Richtung Harlindon, hinunter zum
Meer der alten Heimat von Ûrchrist und ließen sich in der Nähe des Flusses Baranduin oder wie ihn auch viele kennen des Brandyweinflusses nieder. Dort gründeten sie eine Familie denn im Jahr 3002 erblickte die kleine Lilly das Licht der Welt und die Welt der Beiden war zu einem glühenden Strahlen erwacht. Glücklich wuchs die Kleine auf, viel wurde gelacht, doch achtete ihr Vater darauf, dass sie schon von klein auf lernte sich zu verteidigen. Kaum konnte sie laufen, unterrichtete sie ihr Vater im Kampf mit dem Bogen, erst spielerisch, doch immer wieder erzählter er ihr von den Gefahren, welche von Mordor ausging. Das sie nie vergessen soll, das schnell Gefahren auf sie zukommen könnten, die sie nicht unterschätzen sollte. Ihr Mutter Liane belächelte immer die Sorgen ihres Mannes und sah den beiden Kriegern zu, wie sie mit Holzschwert und Bogen für den Notfall übten. Dass diese Übungen ihrer Tochter eins das Leben retten würden, ahnte die sorglose Mutter
nicht.
Viele Jahre gingen in das Land, aus dem kleinen Kind wurde ein zierlicher, aber zäher Teenager im Alter von 12 Jahren. Dessen Aussehen nicht widersprüchlicher sein konnte. Hatte sie doch den dunklen Teint und die blauschwarze Haare ihrer Mutter und die leuchtend himmelblauen Augen ihres Vaters geerbt. Sie hatte eine schöne Kindheit, in der viel gelacht wurde und sie umsorgt und behütet aufwuchs. Bis einen Tages plötzlich und unerwartet Orks über die kleine Farm herfielen. Wie über Jahre an trainiert schrie der Vater nur, das Gefahr im Kommen sei und Lilly ohne darüber nachzudenken, suchte ihr Versteck auf. Doch ihre Mutter lächelte, wie immer über die Sorge ihres Mannes und reagierte nicht. Doch diesmal war es Ernst und Ûrchrist schrie sie solle laufen, viel zu spät reagierte Liane und so musste sich Ûrchris der Übermacht der Orks stellen, um seine Frau und die Mutter
seiner Tochter zu beschützen. Als der Kampf vorbei war, lebten beide noch, doch war Ûrchris schwer verletzt, denn selbst er ein erfahrener Kämpfer, hat gegen eine Übermacht von 40 Orks, kaum eine Chance. Seine Frau machte sich schwer Vorwürfe, nicht auf ihn gehört zu haben und gab sich alle Mühe die Wunden zu versorgen, doch diese waren zu schwer und es waren ihrer zu viele, der Blutverlust zu schwer und Hilfe zu fern, um ihn zu retten. Nach 4 Wochen intensiver Pflege, starb Ûrchris in den Armen seiner Frau, an den Folgen der Verletzungen. Seine Frau weinte und weinte, kümmerte sich nicht um die verwirrte und tot unglückliche Lilly. Sie hörte auf zu essen und bekam Fieber, nur wenige Tage nach ihrem Mann verstarb auch Liane und lies eine verstörte und unglückliche Tochter, allein in der Wildnis zurück. Gerade mal 12 Jahre und allein in einer Welt, wo kaum ein Erwachsener die Möglichkeit hat zu
überleben. Doch ihr Vater hatte ihr alles beigebracht, was man wissen muss um hier zu überleben. Doch eins brachte er ihr nicht bei, wie man mit der Einsamkeit umgeht. Ein Mädchen in diesem Alter, sollte nicht alleine sein. Nach dem sie ihre Mutter beerdigt hatte, nahm sich Lilly das Pferd ihres Vaters, ein weißes edles Tier, mit dem Namen Gloss, was Schneeweiß heißt, seinen Bogen und sein Schwert. Sie packte Heilkräuter und Zünder fürs Feuer, etwas Nahrung und ein paar Gewürze ein, brannte das Haus ihrer Kindheit nieder. Denn sie wollte nie wieder dahin zurück kehren, wo sie alles verloren hatte, was sie liebte. Einsam ritt sie erstmals gegen Osten, um an den Fluss Graufurt zu gelangen um diesen dann Richtung Norden zur Weißquell zu folgen. Immer und immer wieder versteckte sie sich, wenn sie hörte dass sich ihr jemand näherte Nach Monatelangem Ritt erreichte sie dann die Bruinenfurt. Rot waren ihre Augen vom weinen,
dünn war sie geworden, von den Strapazen des Weges gezeichnet, denn oft musste sich das kleine Mädchen einzelnen Orks stellen, die plötzlich über sie herfielen und versuchten sie zu töten.
*~*~*~*
Als sie die Bruinenfurt überquert hatte, wog sie sich in Sicherheit und ritt ohne auf die Umgebung zu achten, in Richtung Bruchtal, so wie es ihr Vater ihr gesagt hatte, in Bruchtal wäre sie in Sicherheit und man würde sich ihrer annehmen. Doch hatten sich Wegelagerer, in der Nähe der Bruinenfurt herum getrieben und diese sahen in dem kleine einsamen Mädchen eine leichte Beute. Doch sollten sie sich irren. Eine leichte Beute wurde sie nicht, denn 3 der Wegelagerer wurden von ihr getötet und die anderen beiden rannten in Angst davon. Doch wurde Lilly schwer verletzt, mühsam nur gelangte sie wieder auf ihr Pferd, Gloss der sich neben sie kniete, um der schwer verletzten Lilly, so die Möglichkeit gab auf seinen Rücken zu klettern, stand ganz vorsichtig auf. Sie hing mehr tot als lebendig im Sattel und Gloss schritt vorsichtig weiter in Richtung Bruchtal. Nicht zu
schnell, damit seine Reiterin nicht von seinem Rücken fiel, aber auch nicht zu langsam, denn er ahnte das nicht mehr viel Leben in ihr war. Als sie den Abstieg nach Bruchtal erreichten, fiel Lilly einfach vom Rücken des Pferdes. Die letzte Kraft hatte sie verlassen, Gloss stand neben ihr und war hin und her gerissen. Sollte er seine Reiterin alleine lassen und Hilfe holen. Laut wieherte der Hengst, es klang wie ein Hilferuf, immer wieder und Gloss blieb bei ihr stehen. In der Ruhe der Nacht, hörten das die Wachen, die den Eingang nach Bruchtal bewachten. Als das Wiehern nicht aufhörte, sandte man ein paar Reiter, um zu schauen was da los sei, denn es war ungewöhnlich dass ein Pferd nicht aufhörte zu rufen. Gerade rechtzeitig, fanden die Reiter das kleine Mädchen und brachten sie eiligst nach Bruchtal, hinunter ins heimeligen Haus von Elrond, dort wurde die Kleine gepflegt, die Wunden versorgt und bald kam sie wieder zu Kräften. Aber sie
lies niemanden an sich heran, egal was Elrond und die anderen Elben versuchten sie schwieg, zu tief saß die Trauer und das Erlebte in ihrer kleinen Seele und zu viel war gesehen. Denn bei aller Heilkunst der Elben, konnte sie doch das rechte Auge Lilly´s nicht retten. Sie war gerade 13 Jahre alt und entstellt fürs Leben.
*~*~*~*
Allein streifte sie, als sie genesen war in Bruchtal herum, alle waren nett zu ihr, aber sie fühlte das sie anders war, als die Elben von Bruchtal, sie sah anders aus, obwohl sie die gleichen spitzen Ohren hatte wie sie. Irgendwann als sie wieder bei Kräften war, holte sie den Bogen ihres Vaters hervor und begann mit Schießübungen, schweigend mit niemand redend, übte sie viele Monate um ihr Können zu verbessern. Nach einigen Wochen merkte sie, dass sie beobachtet wurde, irritiert und nervös brach sie jedes Mal ihre Übungen ab und suchte sich einen anderen Platz. Doch der Zuschauer kam ihr immer hinterher. Also gab sie auf und akzeptierte das schweigende Zusehen. Nach ein paar Tagen zeigte sich der Zuschauer, setzte sich in einiger Entfernung hin, sah ihr zu ohne sie anzusprechen. Es war ein goldblonder Elb, er trug immer einen Bogen bei sich, beobachtete
jeden ihrer Bewegungen. Auch das akzeptierte Lilly, einige Wochen später stellte er sich etwas abseits neben Lilly, spannte seinen Bogen und schoss auch seine Pfeile ab. Lilly begann ihn zu beobachten und ahmte seine Bewegungen nach. Denn der Elb schoss wesentlich besser als Lilly, was ihr schnell auffiel. Das fehlende Auge behinderte sie sehr. Nach und nach kam der Elb, Lilly näher und diese sperrte sich nicht mehr, gegen seine Gesellschaft. Drei Monate hatte der Elb Geduld bewiesen und Lilly Zeit gegeben sich an ihn zu gewöhnen. Vorsichtig lächelte er das kleine Mädchen an, als diese zögerlich versucht zurück zu lächeln, war das Eis gebrochen. Als er das nächste Mal auf den Übungsplatz kam, ging er auf Lilly zu und hielt ihr seine Hand hin. „Hallo Lilly, ich bin Legolas, darf ich dir Gesellschaft leisten. Vielleicht kann ich dir auch ein paar Tricks zeigen, damit du besser mit dem Bogen klar kommst?“ Fragend sieht er Lilly
an. „Woher kennst du mich?“ Fragt Lilly mit ernstem Gesicht „Herr Elrond hat mir erzählt, das eine klein Bogenschützin hier gefunden wurde, die vielleicht etwas von mir lernen möchte.“ Mit seinen klaren blauen Augen sieht er Lilly an. Lilly jedoch macht sofort wieder dicht, zu wenig Vertrauen hat sie in die Elben. Keiner weiß weshalb sie ihnen, die ihr doch geholfen haben, nicht vertraut. Keiner weiß um die Gedanken des kleinen Mädchens, die unbewusst den Elben die Schuld gibt. Gedanken von Kindern, kann kein Erwachsener folgen, sie sind unlogisch, noch dazu wenn man so viel durch gemacht hat, wie die kleine Lilly. Es dauerte wieder Tage ehe Legolas sich Lilly nähern konnte. Er kam auf die Idee ein kleines Feuer zu machen und dort leckere Sachen zu zubereiten. Als er aß fragte er ganz nebenbei ob sie denn nicht auch Hunger hätte und ob sie sich an sein Feuer setzen wolle. Nach einigen vergeblichen Versuchen, endlich nahm Lilly doch
an seinem Feuer Platz und nahm von den dargebotenen Speisen.
*~*~*~*
Ein Jahr war vergangen seit dem Tod ihrer Eltern. Ein Jahr in dem sie niemanden an sich heran gelassen hatte, sich ein geigelt hat in ihrer Trauer und in ihr Selbstmitleid. Aber sie war einsam, ein Kind von 13 Jahren sollte nicht einsam sein. Sie suchte Nähe und Geborgenheit. Legolas mit seiner unendlichen Geduld, schaffte es, das sie sich öffnete, über das sprach, was sie erlebt hat im Haus ihrer Eltern und auf dem Weg nach Bruchtal. Er schaffte es, das sie weinte und sich von ihm anfassen lies. Sie weinte in seinem Arm, er lehrte sie vieles, was ihr Vater sie nicht mehr lehren konnte. Eines Tages jedoch kam Legolas nicht mehr, dringender und geheimer Aufgaben, hatten ihn keine Zeit gelassen sich Lilly zu offenbaren und ihr zu sagen wohin er geht. Er war plötzlich verschwunden, da Lilly mit niemanden außer Legolas sprach, hatte sie keine Möglichkeit herauszubekommen, was mit
ihm war. Sie gab sich die Schuld für sein Verschwinden, begann nach ihm zu suchen, erst in Bruchtal. Als sie ihn dort nicht finden konnte, zog sie eines Tages einfach los, um ihn zu suchen. In einer Nacht und Nebelaktion verließ sie Bruchtal, um ihren Freund den sie in Gefahr wähnte, zu suchen. Sie ritt, durch die Trollhöhen, an den einsamen Landen vorbei Richtung Bree, durchs Auenland in die Norhöhen und auch nach Fornost. Nirgends konnte sie Legolas finden. Einsamer denn je, verschloss sie ihr Herz. Doch musste sie immer und immer wieder versuchen Vertrauen, in andere Menschen zu schließen. Doch sahen diese das Lilly spitze Ohren hatte, wurde sie verstoßen. Denn sie hatte es wegen ihres haradischen Aussehens schon schwer, wenn man die Ohren dann noch entdeckte, waren Schimpfwörter, wie Monstern noch die Schönsten. Denn sie konnte ihre Elbische
Herkunft nicht verbergen. Selbst das Tuch was sie ständig trug, schützte sie nicht. Vom Körperbau her war Lilly sehr klein und schmächtig, genau wie ihre Mutter und hätte sie nicht die Narbe im Gesicht und das Loch, wo sonst ein Auge wäre, hätte man sie als wunderschöne junge Frau bezeichnen können. Ihr schwarzes Haar, ihr dunkelbrauner Teint und ihr himmelblaues Augen, stellten einen wunderschönen Kontrast dar. Sie wirkte viel älter als sie eigentlich war. Denn mit ihren knapp 14 Jahren, hätte sie sonst niemand einstellen wollen. Doch sie verdingte sich als Tagelöhner ihr Geld dass sie zum überleben brauchte. Eines Tages kam sie zu einem Schmied, der sie bat für ihn Erze zu sammeln, dort verdiente sie richtig Geld, auch stellte der Schmied ihr gutes Werkzeug her, so konnte sie besser Erze und auch Holzsammeln. So wurde sie nicht nur einen ausgezeichnete Jägerin, welche die Höfe in Breeland beschützt,
sondern auch eine sehr gute Sammlerin, die viele Hölzer für die Drechsler und viele Erze für die Schmiede in Bree und dem Umland, abbaute. Fast 2 Jahre verbrachte Lilly in Bree und dem Umland immer auf der Suche nach Orks, die sie töten konnte, immer auf der Suche nach Räubern, an denen sie sich rächen konnte. Als sie von weiten eine Gestalt sah, die sie kannte. Legolas, ihr Freund, ritt lachend mit anderen Elben, in Richtung Einsame Lande. Erst wollte Lilly zu ihm reiten, doch dann verließ sie der Mut. Er hatte sie vergessen, Trauer machte sich in ihren kleinen Herzen breit. Er hatte sie, wie so viele andere in Stich gelassen. So ließ sie ihn ziehen ohne sich zu zeigen, ohne ihn zu grüßen.
*~*~*~*
Traurig ritt sie wieder nach Bree und denn dort wollte sie sich, von einem Schmied neue Werkzeuge machen lassen, denn durch den ständigen Einsatz ging diese langsam kaputt, dort traf sie auf den Schmied Gusphant, der ihr half. Nicht nur mit Werkzeugen, sondern auch mit einer Heimat wo sie sich wohl fühlt, das erste Mal seit langer Zeit, ist sie zu Hause angekommen. Er nahm sie mit in das Haus seiner Sippe dem Namen „Mit Klingen und Klampfe“, die kämpfend und singend durch Mittelerde ziehen. Er und die Sippe, haben ihr Herz im Nu erobert. Jetzt lernt sie langsam das Lachen wieder und die Leute seiner Sippe haben ihr schon den Namen Naseweis verpasste, weil sie oft an spitzen Antworten nicht verlegen ist. Es tut ihr gut, Freude gefunden zu haben die mit ihr lachen können und vor allem tut es ihr gut, in Ruhe schlafen zu können. Denn wenn Lilly ins
Sippenhaus kommt wird ihr Schlaf bewacht und das erste Mal seit 3 Jahren schläft die Kleine ohne Angst. Man sieht ihr an, das es ihr gut tut solche Freunde gefunden zu haben und man kann nur hoffen dass sie nicht wieder enttäuscht wird. Fast zwei Jahre nun wohnt Lilly in ihrem neuen Heim, bei den Sippenleuten zu denen sie Gusphant brachte. Doch sie fühlt sich nicht mehr wohl. Es liegt nicht an den Mitgliedern der Sippe, sondern an ihr. Aus ihr ist eine 18 jährige eigenwillige junge Frau geworden, die weiß was sie will. Es ist nicht ihr Wunsch zu singen, auch nicht ihr Wunsch zu tanzen. Sie will nur eins Rache an den dunklen Kräften die in Mittelerde herrschen. Sie will dass endlich wieder Frieden herrscht. Doch ist ihr die Geselligkeit, der Wunsch sich in Tavernen herumzutreiben einfach zu viel. Sie sagt es immer wieder, doch keiner hört ihr zu. Keiner versteht Lilly das sie etwas anderes möchte als die Sippe. Darum
packt sie eines Tages zum Erstaunen der anderen ihre Sachen. Ein kleines Bündel, denn Besitz war ihr noch nie wichtig. Verlässt die Sippe einfach, begibt sich auf die Suche nach anderen Gefährten, nach neuen Freunden. Auch wenn sie die alten Gefährten zurück lässt, bleibt sie doch ihre Freundin, denn man trennte sich nicht im Bösen. Freundschaften sollten auch Trennungen überdauern. Sich einer neuen Sippe anzuschließen, heißt nicht mit alten Freundschaften zu brechen. So hofft Lilly eines Tages eine neue Sippe zu finden, der sie ihr Herz genauso treu schenkt wie der Alten.
*~*~*~*
Lilly knallt mit der Tür. Dreht sich rum ruft über die Schulter, dem Clan zu. „Ihr könnt mich mal. Immer meckert ihr nur an mir herum. Nichts mache ich euch recht.“ Wütend geht, die junge Frau, zu ihrem Pferd, sitzt auf. Verlässt die Siedlungsstraße in Richtung Bree, um sich im Pony zu betrinken. Verdammt, was war nur mit den Weibern los? Fragt sie sich im Stillen. Ständig muss man sie drangsalieren. Komm doch zu den Salasandra, die sind so gut. Warum soll ich dort hinkommen? Fragt sie sich immer wieder. Da bin ich doch genauso allein, wie im Clanhaus. Warum können die Weiber nur nicht verstehen, dass ich Gesellschaft suche. Alleine, schmeckt nun mal das Essen nicht. Wütend, immer noch vor sich hin schimpfend, reitet Lilly in Richtung Bree. Vorbei am Gelben Baum, vorbei am Auktionshaus. Die Straße hoch in Richtung Pony, doch sie ist müde, immer noch
wütend. Also setzt sie sich an den Keilerbrunnen, um sich kurz zu beruhigen, etwas auszuruhen. Müde vom Ritt, aber auch von der Mittagssonne, döst sie ein. Als sie auf einmal, von einem Ruf hochschreckt, der in ihrer unmittelbaren Nähe erschallt, erwacht sie aus ihrem Schlaf. Die Stadtwache marschiert vorbei mit Pauken und Trompeten. Es war ein schöner Traum den sie gerade hatte. Doch kann er wahr werden? Viele neue Gefährten, die auch Spaß haben am Kampf, wie sie. Doch das Reden nicht ganz vergessen. Dann erinnert sich an die netten Gespräche, mit ihrer neuen Freundin Feri, mit der sie so viel lacht und sich so viel zu erzählen hat. Die auch Verständnis dafür hat, das sie nicht immer alleine sein will. Lilly schüttelt den Kopf. „Was mach ich nur? Wenn ich zu den Helden der Wacht gehe, sind alle sauer auf mich. Aber allein sein, macht auch keinen Spaß. Vor allem ist es in dieser dunklen Zeit auch gefährlich.“ Ruft in
Gedanken ihrer Freundin Feri an, um sich Rat zu holen, reibt sich verschlafen die Augen. Lilly gähnt, legt den Kopf in den Nacken, wendet ihr Gesicht der Sonne zu. Dabei ruft sie sich Feri´s Worte in Erinnerung. „Lilly wir sind nur eine kleine Gemeinschaft, eine Familie so zu sagen. Doch wir haben viel Spaß zusammen.“ Lilly rauft sich die Haare. Lange sitzt sie mit den Händen auf den Kopf gestützt, am Keilerbrunnen, denkt zurück an das, was passiert ist. Keine Stunde ist es her, als sie sich mit Araberia vor dem Kamin sitzend, unterhalten hat. Diese sagte. „Versuche es doch einfach. Vielleicht gefällt es dir doch da. Der Clan wird dich nicht verstoßen, nur weil du zu einer Sippe willst. Sieh doch, Kahlyn und Sandrja sind doch auch bei Salasandra. Du bleibst trotzdem ein Teil unserer Familie.“ Verblüfft sieht Lilly, ihre Halbschwester an. „Wie, du meinst ich soll es versuchen?“ Fragend sieht sie zu ihrer Schwester hoch, denn ihr liegt
viel an deren Meinung. „Du bist nicht sauer auf mich?“ „Warum denn? Mir gefällt es doch auch nicht immer alleine zu sein.“ Sagt Araberia bestimmt. „Wenn es dir gefällt dann folge ich dir.“ Lilly steht auf, fällt ihrer Schwester um den Hals. „Danke du bist echt lieb mit mir. Nur gut, das du immer zu mir hältst. Aber mit den anderen werde ich Ärger bekommen.“ Traurig sieht sie ihre Schwester an. „Ach Lilly, die werden das schon verstehen.“ Man unterhält sich eine Weile, setzt sich gemeinsam, wieder an den Kamin. Nach einer Weile steht fest, das Lilly, sich die Helden der Wacht mal ansehen wird, ihnen eine Chance gibt. Beschließt aber den Clan einzuweihen. Als es auf das Abendessen zu geht, alle am Tisch versammelt sind, steht Lilly auf. Etwas was selten geschieht, das Lilly das Wort ergreift. Die sonst schweigsame Lilly, ergreift selten das Wort vor versammelter Mannschaft. „Könnt ihr mir bitte kurz zuhören, ich habe euch etwas Wichtiges
mitzuteilen.“ Beginnt Lilly ihre kurze Rede. Alle nicken Lilly aufmunternd zu, da man weiß wie schwer Lilly das fällt, was sie gerade tut. „Ich werde mich in den nächsten Tagen mit meiner Freundin Feri treffen. Werde diese bitten dass sie mich ihrer Sippe vorstellt und werde dieser Sippe beitreten. Ich habe es satt immer allein herum zu ziehen. Ihr geht alle eure eigenen Wege und ich bin immer alleine. Das kotzt mich an. Entweder ihr akzeptiert das oder ihr verliert mich ganz. Das…“ Doch an dieser Stelle wird sich von Sandrja unterbrochen. „Das kannst du doch nicht machen. Ich habe schon mit den Leuten aus Sala…“ Weiter lässt Lilly, Sandrja nicht sprechen. „Was soll ich da? Die sind doch auch alle nie da, treiben sich nur alleine her...“ Brüllt sie ihre Freundin an. „Aber mal halblang junge Frau, schrei…“ Unterbricht Sandrja, sie. Da flippt Lilly ganz aus, denn sie hat die ständigen Belehrungen ihrer Freundin satt. „Du gehst ohne es mit uns abzusprechen, zu
Salasandra und jetzt machst du mir Vorwürfe. Du hast sie doch nicht mehr alle.“ Wütend sieht Lilly sich am Tisch um, doch alle außer Araberia und Kathja, sehen böse zu Lilly. Da dreht Lilly durch, etwas was bei ihr selten passiert. Springt auf, verlässt wütend das Clanhaus. Nun sitzt sie hier mit ihrem Leid. Hat sie sich doch mit ihren Freunden zerstritten. Denjenigen die ihr am wichtigsten sind. Doch ist es jetzt so. Sie wird es jetzt durchziehen. Auf einmal geht ein Lächeln über ihr, zum Teil entstelltes Gesicht, sie weiß jetzt was sie tun muss. Sie steht auf besteigt ihr Pferd, reitet nach oben ins Pony. Kaum dass sie die Gaststube betreten hat, geht sie zum Wirt. „Guten Tag Herr Butterblume.“ Sagt sie lächelnd. Dieser schaut Lilly erfreut an. „Na Lilly, wieder einmal den Weg zu mir gefunden. Gar selten sehe ich dich noch hier. Wie geht es Araberia? Ich hoffe doch gut.“ Lilly lächelt, weiß sie doch das Butterblume Araberia sehr mag. „Doch es geht
ihr gut, nur hat sie viel zu tun, kaum Zeit. Ihr wisst doch die Zeiten sind dunkel geworden, es bleibt kaum Zeit für etwas anderes, als den Kampf.“ Butterblume nickt. „Sagt mal könnt ihr mir ein Pergament, ein Fass mit Tinte und ein Federkiel geben. Ich müsste einen Brief schreiben. Ich habe nichts bei heut.“ Butterblume fast unter den Tresen. „Für euch doch immer werte Lilly.“ Lilly nickt greift sich das Schreibzeug, ist schon auf den Weg zum Tisch. Über die Schulter ruft sie noch ein „Danke.“ Dem Wirt zu, schon setzt sie sich an den Tisch um zu schreiben.
Seid gegrüßt, Helden der Wacht, ich sprach schon des Öfteren mit Ferinael. Wir haben uns etwas angefreundet. Sie schwärmte immer von euch. Dass ihr eine so nette Familie seid. Vielleicht könnt ihr ja eine wilde, noch sehr junge Jägerin wie mich gebrauchen. Ich weiß, ich bin eine Halbelbin, mit solchen wollen viele nichts zu tun haben. Aber ich bin eine gute Jägerin, kann gut Spurenlesen und jeder meiner Pfeile trifft mein Ziel. Vielleicht gebt ihr mir ja eine Chance. Ich verspreche auch nicht vorlaut zu sein. Einen freundlichen Gruß sendet euch Lilly.
Lilly liest den geschrieben Brief durch, rollt ihn zusammen, versiegelt ihn. Bringt Herrn Butterblume die geborgten Schreibutensilien zurück. „Danke dir mein Freund. Ich bringe schnell den Brief zur Post.“ Schon verlässt sie eiligen Schrittes, das Pony. Eilt zum nächstgelegenen Postamt. Bittet den Bevollmächtigten, ihren Brief schnellstens auszuliefern. Erklärt ihm, dass dies für sie lebenswichtig wäre. Diese bestätigt durch ein Kopfnicken das er dies tun wird. Dankbar sieht sie den Postmeister an, geht zurück ins Pony um etwas zu essen und zu trinken. Zufrieden mit sich.
Lilly sitzt immer noch bei Butterblümchen, ist eine große Portion Rührei mit Bratabern, trinkt dazu ein guten Humpen Blaubeerbier, den Butterblümchen immer extra für Lilly bestellt, weil er weiß dies das Einzigste ist, was diese außer Wasser trinkt. Als sie sich erschrocken umdreht, denn
hinter ihr geht ein Geschrei los, irgendetwas ist geschehen. Ein Rabe flattert vor Butterblumes Nase herum und einige der Elben, die in dessen Nähe standen, waren tüchtig erschrocken. Butterblume dagegen hält dem Raben den Arm hin. Bindet ein Pergament von dessen Beinchen. Spricht beruhigend auf ihn ein. "Rupf hör auf zu flattern. Verdammt höre auf, du vergraulst mir doch die Gäste." Langsam beruhigt sich Rupf. Butterblume setzt ihn auf ein Fass, gibt ihm eine Schale mit Körnern. Dann entrollt er das Pergament. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht. "Fräulein Lilly, der Brief ist für euch. Von den Helden der Wacht." Lilly springt auf so schnell hat sie noch nicht mit der Antwort gerechnet. "Danke Herr Butterblume." Reist ihm den Brief aus der Hand, fängt sofort an zu lesen. Auf einmal zum erschrecken all der Gäste, im Pony macht Lilly einen Salto, schreit ganz laut,
"SIE WOLLEN MICH... SIE WOLLEN MICH...
HERR BUTTERBLUME SIE WOLLEN MICH." Dann dreht sich Lilly um, stürmt aus dem Pony, springt auf ihr Pferd Gloss und reitet im schnellen Galopp davon. Viele Leute in Bree, springen zur Seite, schimpfen über die so rücksichtslose Reiterin. Doch Lilly ist sich dessen gar nicht bewusst, dass sie schimpfende wütenden Leute hinter sich zurück lässt. Es dauert gar nicht lange, dass sie mit Gloss am Clanhaus ankommt. Noch im Galopp springt sie von Pferd stürmt ins Clanhaus, rennt auf Araberia zu. Hechelt mehr als das sie spricht, so außer Atem ist sie von dem schnellen Ritt. "Sie wollen mich, sie wollen mich. Ihr könnt auch mit zu der Wacht wenn ihr wollt. Hier lies." Araberia, wie immer die Ruhe in Person, nimmt Lilly den Brief ab. "Beruhige dich doch Lilly, mein Gott beruhige dich doch." Lilly stützt die Hände auf die Oberschenkel, ringt nach Luft, Araberia liest die Zeilen. "Siehst du, ich habe es dir doch gesagt. Nun guck dir das erst mal an,
wenn es dir gefällt komme ich nach. Die Kathja bestimmt auch." Jetzt erst sieht sie, wie fertig Lilly ist. "Sag hast du Gloss wieder zu tote geritten." Böse sieht sie Lilly an. "Der arme Gloss, ich gehe mal lieber nach ihm gucken." Schon wendet sie sich dem Ausgang zu, um nach Lillys Pferd zu sehen. Lilly folgt ihr, greift sich vom Regal am Ausgang einen Striegel. Es strahlt so viel Glück aus ihrem Gesicht, das hat man lange nicht gesehen…
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