Kurzgeschichte
Unmut eines Studierenden - Ein Statement

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"Unmut eines Studierenden - Ein Statement"
Veröffentlicht am 11. Dezember 2013, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Unmut eines Studierenden - Ein Statement

Unmut eines Studierenden - Ein Statement

Maltibl-Tschoiss


Um Himmels Willen!!!! Was ist denn nur los mit mir? Dieses Studium versaut mir meine Kreativität. Zum schreiben komme ich nur noch, wenn ich muss. Wenn mal wieder eine Hausarbeit fällig ist, oder eine Literaturkritik. Wo sind die Tage hin, an denen ich zum reinen Vergnügen in die Tasten meines Laptops gehauen habe? Wo sind die fremden Königreiche, die verfeindet aufs Bitterste, Kriege von historischen Ausmaßen führen? Die Väter, schwer geplagt vom Schicksal

und gebeutelt vom Leben selbst, dennoch standhaft bleibend, ihre Kinder mit aller Liebe versorgen? Die Diebe, Könige, Kapitäne vergangener Tage? Wo sind sie hin, die Momente der Ruhe, in denen leise, ja, fast zärtlich Gedichte ihre Reime weben? Kurzgeschichten sich erheben und Romane stolz ihr Antlitz der Sonne zuwenden, bereit, mit den fantastischsten Geschichten gefüllt, auszufliegen, nur darauf wartend gelesen zu

werden? Diese Inseln der Ruhe, dieses Land der Ideen, dieser Kontinent der Kreativität – Wo ist es nur hin? Gewichen ist es, nicht freiwillig, aber dennoch aus freien Stücken. Gewichen für empirische Studien, Zulassungsklausuren, Multiple – Choice Aufgaben.... Multiple Choice, wenn ich das schon höre: Maltibl Tschoiss, Maltibl Tschoiss!!! Diese eitrig, madig gefüllte Pestilenzbeule von belanglosen

Auswendigkeiten. Das stupide Erbrechen von angeblich Gelernten, diese Widerwärtigkeit, die gleich einer schleimig schmierigen freikörperkulturfrönenden Schnecke ihre von ätzender Säure durchzogenen Kreise zieht. Eine Erleichterung für den Dozent soll es sein, jenes nach Schwefel stinkende Teufelswerk. Das ich weine, ist der grausige Beweis meiner Abneigung gegen diese frei erwirkte miasmatische Dunkelheit die mir, bei aller Stille die mich umgibt, Hohn lacht.

Ich sehne mich nach der alten Tage Glanz. Der unbändigen Fantasie, ach nein, ich muss eine empirische Forschung beschreiben...

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Sealord Gefällt mir! Deine Wortkomposition macht Lust auf mehr!
Gruß Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
Intervall Vielen lieben Dank Uwe,

wenn du magst - ich habe mich mal an einem Haiku gewagt. ;)

Liebe Grüße,
Intervall
Vor langer Zeit - Antworten
scrittura Du sprichst mir aus der Seele! Gott hätte ich mich doch nur auf den Hosenboden gesetzt und meine Romane mal vernünftig veröffentlicht, dann würde mich jetzt dieses Studium nicht auffressen. Hinterher weiß man es eben immer besser!
Grüße von einer Mitleidenden
Vor langer Zeit - Antworten
Intervall Liebe Scrittura,
schön zu lesen, dass es Mitleidende gibt. Hast du denn deinen Roman einmal an einen großen Verlag geschickt? Für soetwas ist es doch nie zu spät

Liebe Grüße,
Intervall
Vor langer Zeit - Antworten
NanaAG SUPER! Gefällt mir
Vor langer Zeit - Antworten
Intervall Liebe NanaAG,
vielen Danf für dein Kommentar. Es freut mich sehr wenn es dir gefallen hat.

Liebe Grüße,
Intervall
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