Da lag ich nun. Auf einer Station innerhalb einer Sonne. Schon verrückt wo es einen hinführt wenn man helfen will. Ich sollte das nächste Mal den Drang zu helfen unterdrücken. Was zur Hölle rede ich da eignentlich? Ich hätte deutlich weniger erlebt und wesentlich weniger Leute getroffen. Und ich wäre nun nicht hier. Ich bin nicht bereit es so enden zu lassen. "Noch irgendwelche letzten Worte?" Aber es sah nicht gut aus. Der Werfer war zu nah an meinem Gesicht als das ich hätte ausweichen können. Aber ich hab auch noch eine Überraschung für ihn."Drei, zwei,..." Er
drehte den Kopf zur Seite und sah die Granaten an den Servern liegen. Sein Kopf schnellte wieder zurück. "...eins, null." Ich grinste. "Showtime." Die Granaten explodierten und der Boden brach auf. Unter uns waren mehrere Stege und Hallen. Soldaten liefen durcheinander. Anscheinend wollten sie zu den Rettungskapseln, falls es sowas hier gab. Da die Magnete noch arbeiteten landete ich sanft auf einem der Stege. Ich brauch eine Waffe, meine waren ein Stockwerk über mir. Mein Gegenspieler landete etwas unsanft auf einem Steg gegenüber, was ihn jedoch nicht davon abhielt auf mich zu schießen. Ich lief den Steg geduckt
entlang, während Granaten über mich hinweg schossen.Ich hielt meinen linken Arm in Richtung des Schützen, damit ich keine direkten Treffer abbekam. Der Steg über mir wurde getroffen und Trümmer regneten hinab. Ich griff nach dem Geländer und schwang mich vom Steg, bevor er von entgültig zusammenbrach. Mein Flug war kurz, unter mir war direkt der nächste. Ich rollte über den Boden und lief weiter. Für einen kurzen Moment hörte der Beschuss auf. Anscheinend tat er es mir gleich und ist ebenfalls gesprungen. Vor mir tauchten zwei Soldaten auf mit ihren Gewehren im Anschlag. Das passt sich ja. Ich sprang den ersten mit
ausgestreckten Händen an und griff nach seiner Waffe. Durch den Aufprall wurde er zu Boden geworfen und ich rollte mich über ihn. Als ich aufstand hatte ich seine Waffe in der Hand und feuerte auf seinen Kolegen. Der fiel sofort um und ich sprang über seinen Körper. Dann flogen wieder Granaten. Die Wand neben mir explodierte an mehreren Stellen und flüssiger Stahl quoll aus den Löchern. Ein paar Tropfen spritzten auf den Steg und brannten sich direkt durch den Boden. Ich schaute zur Seite und sah wie der den Werfer wieder hob. Ich hob das Gewehr mit einer Hand hoch und zielte. Dann schoss er. Im selben Moment schoss ich und traf das
anfliegende Geschoss auf halber Distanz zwischen ihm und mir. Ich schoss ein zweites Mal, verfehlte ihn aber knapp. Die zweite Granate die er schoss flog dich über mir vorbei. Will er mich überhaupt treffen? Dann schlug eine direkt vor mir ein. Ich wurde zurückgeworfen, nur um gleich wieder nach unten zu rutschen. Ich konnte die Kante greifen und hing nun in über 200 Meter Luft an einem abknickenden Steg. Irgendwie kommt mir das bekannt vor. Ich schaute rüber und sah wie er nachlud. Verdammt, ich muss wieder auf den Steg. Ich lies die Waffe fallen und zog mich hoch. Ich lief den gleichen Weg wieder zurück. Dann schlug vor mir
ebenfalls eine Granate ein. Nun fiel der gesammte Steg mit mir hinunter. Jedoch hörte der Fall abrupt auf. Der fallende Steg landete quer auf einigen anderen Stegen und ich schlug hart auf dem Boden auf. Mir wurde keine Zeit gelassen mich zu erholen. Eine weitere Granate schlug neben mir ein und warf mich durch die Luft. Der spielt mit mir. Es wird Zeit das ich ihm sein Spielzeug wegnehme. Ich justierte die Magnete und richtete mich auf. Wollen wir ein bisschen spielen. Wie wäre es mit fangen? Ich bekam die Meldung das die Magnete fertig eingestellt waren. Er schoss ohne zu zögern. Ich drehte mich und streckte dabei die Hand aus. Bei der
zweiten Drehung sah ich die Granate vor meiner Hand. Aber sie explodierte nicht. Als ich mich weiter drehte blieb sie weiterhin vor meiner Hand. Dann blickte ich zum Schützen hoch und warf die Granate zu ihm hoch. Da die Beschleunigung ausreichend war löste sie sich von dem Magnetfeld und flog direkt auf den Steg zu. Er sprang über das Geländer und landete vor mir auf der provisorischen Plattform. Ich rannte auf ihn zu und holte zu einem Tritt aus. Er lies seinen Werfer fallen und fing den Tritt mit dem Unterarm ab. Er holte zu ein paar Schlägen aus, die ich aber mit der Hand wegfegte. Ich packte ihn an der Schulter und wollte ihm eine
Kopfnuss verpassen, jedoch verpasste er mir einen Kinnhacken, der es in sich hatte. Ich verlor das Gleichgewicht und taumelte nach hinten. Als er nachsetzen wollte opferte ich meinen Stand und trat ihm frontal gegen das Bein. Das Bein knickte durch und er taumelte nun selbst nach hinten. Ich fiel, rollte mich aber ab und stand wieder. "Nicht schlecht. Nicht nur das du mich dazu gebracht hast diese Anlage noch weiter zu beschädigen, du kannst dich auch im Nahkampf gegen mich durchsetzen. Aber riskierst du nicht etwas zu viel?" "Ohne ein Risiko einzugehen kann man nicht nach vorne gehen." Ich stürmte auf ihn zu und sprang. Ich drehte mich
um die eigene Achse und streckte mein Bein durch. Er griff nach meinem Bein und drehte sich einfach nur. Die Bewegung reichte um mich ein paar Meter wegzuschleudern. Ich kam schwer auf und rollte über den Boden. "Ist das alles? Glaubst du du hast in deiner Verfassung eine Chance gegen mich? Du hast ja noch nicht einmal geschlafen in den letzten Tagen." "Vielleicht hast du Recht. Vielleicht bin ich nicht gerade in bester Verfassung. Aber für dich reicht es noch." "Was willst du machen? Hm? Du kannst dich ja kaum Bewegen." Ich stand auf. Langsam. "Nun komm schon, lass mich dir den Gnadenstoß verpassen." "Gnadenstoß? Ha." Ich lies
mich innerlich fallen, auch wenn ich das nie wieder tun wollte, aber anders ging es nicht. In mir erwachte etwas. Eine Bestie die sehr lange geschlafen hatte rüttelte an ihren Fesseln. Ich senkte den Kopf. "Dann komm ich eben zu dir." Ich nahm die Schritte nur war als wären sie weit entfernt. Nun stand er vor mir. Ich blickte ihn an. Er wurde kreidebleich als er mir in die Augen sah. Meine Mundwinkel zuckten. Er holte zum Schlag aus, jedoch fing ich ihn einfach auf. Ich war verwundert wie einfach das war. Dann holte ich zum Schlag aus und schlug ihm mitten ins Gesicht. Er taumelte zurück, Blut lief ihm aus der Nase. Ich setzte ihm nach
und trat einmal in Richtung seines Magens. Der Tritt verfehlte sein Ziel nicht. Ich hatte ihn aus der Fassung gebracht. Er sank auf die Knie. Jedoch konnnte ich mich nicht mehr bremsen. Ich rannte auf ihn zu, griff nach seinem Kopf und schleuderte ihn auf den Boden. Er wehrte sich immer noch nicht. Hatte er das nicht erwartet? Das ich mich einfach gehen lasse? Soll mir Recht sein. Ich setzte mich mit den Knien auf seinen Brustkorb, sodass er sich ja nicht bewegen konnte. Er stöhnte. Dann schlug ich erbarmungslos auf sein Gesicht ein. Einmal, zweimal, dreimal und immer weiter. Und das schockierende daran war, das ich lachte.
Es tat gut, den ganzen Hass, den ganzen Zorn, den ganzen Schmerz an jemanden auszulassen. Nach einer Zeit zuckten nur noch seine Arme wenn ich zuschlug. Die Haut an meinen Knöcheln war aufgeplatzt. Dann hielt ich inne. Ich bin kein Monster das aufs töten aus ist. Ich schloss die Augen und versuchte das Biest in mir wieder in Ketten zu legen. Mit Mühe und Not gewann ich die Oberhand gegenüber meinem Tötungstrieb. Ich darf mich nie wieder darauf einlassen. Wer weis ob ich beim nächsten Mal noch zurück kann. Ich stand auf und ging von ihm weg. Ich muss zurück zu Tessia. "Sie ist nicht mehr dort oben." Ich drehte mich um.
"Wie bitte?" "Sie ist nicht mehr da. Da du unsere Server zerlegt hast und damit auch unsere bisherigen Ergebnise mussten wir sie von der Anlage runterschaffen. Ich sollte nur Zeit schinden." "Dann fange ich das Schiff ab. Ich lasse sie nicht noch einmal zurück." "Wieso tust du das? Wieso gehst du für sie über so viele Leichen?" Ich hob den Kopf und blickte über die Schulter zu ihm. "Ich tue viele Sachen die andere nicht verstehen. Eine davon ist anderen in Not zu helfen. Und wer sich mit meinen Freunden anlegt oder ihnen etwas antut legt sich auch mit mir an." Er fing an zu lachen. "So ist das also." Ich ging zu der Schleuse die
gegenüber von mir war. Dann spürte ich kalten Stahl zwischen meinen Rippen. Ich starrte an mir herab. In meiner Hüfte steckte ein Messer. Ich drehte mich um. "Ein Abschiedsgeschenk. Wir werden uns nicht mehr wiedersehen." "Stimmt, werden wir nicht." Ich zog das Messer aus meiner Hüfte und warf es nach ihm. Es landete genau in seiner Brust. Dann ging ich weiter. Der Schmerz war erträglich, jedoch musste ich mir die Wunde mit der Hand zuhalten. Ich schaute auf die Energieanzeigen des Anzugs. 7%. Knapp. "Ray, hörst du mich?" "Laut und deutlich." "In meiner Nähe muss eine Andockschleuse sein. Komm sofort
dahin. Und achte auf den Verkehr, Tessia ist wahrscheinlich nicht mehr auf der Station. Ich hatte sie fast." "Der Tarnkeurzer ist immer noch angedockt. Ich komme sofort zur Andockschleuse. Du brauchst nur geradeaus zu gehen." "Gut bis gleich." Ich stützte mich an der Wand ab. Komm schon, jetzt nicht schlapp machen. Ausruhen kann ich mich wenn das hier vorbei ist. Dann stand ich vor einer runden Tür. "Du kannst die Tür öfnnen, ich bin angedockt." Ich betätigte ein Bedienfeld und die Tür rollte auf. Nur noch ein paar Schritte. Dann sitze ich wieder. "Jeff, deine Vitalzeichen sehen schlecht aus." "Darum kann ich mich später
kümmern. Fahr die Waffen hoch, wir machen diesen Ort dem Erdboden gleich. Und schließ die Schleuse, ich bin drin." Mit schweren Schritten ging ich durch die Gänge zur Brücke. Zwischenzeitlich ging ich blind, da mir immer wieder schwarz vor den Augen wurde. Ich zog den Mantel aus und band ihn mir um die Hüfte. Das sollte die Blutung wenigstens stoppen. Jedenfalls holte mich der Schmerz wieder zurück. Schwer atmend kam ich auf der Brücke an."Jeff?" "Alles in Ordnung. Dock ab, wir müssen hier raus. Tessia ist wahrscheinlich wieder auf dem Schiff." "Das würde erklären, wieso sie sich gerade aus dem Staub machen. Starte
Antriebe." Ein Ruck ging durch das Schiff. Ich musste mich am Sessel festhalten, sonst wäre ich nach hinten gefallen. "Richte vier Geschütze nach hinten auf die Emitter oder was das nun ist. Die Station muss weg." Ein Summen ging durch das Schiff. "Wenn ich jetzt schieße, dann haben wir wahrscheinlich nur ein kleines Zeitfenster, bevor alles zusammenbricht." "Dann such die einfachste Route raus und dann schieß. Vergiss aber nicht mir die Route zu geben." Auf dem flackerndem Hologramm wurde eine gelbe Linie angezeigt. Ich übernahm die Steuerung und drückte mich in den Sessel. Dann
gab ich langsam Schub. Meine Hüfte schmerzte, aber es war noch erträglich. "Feuer." Auf dem Bildschirm sah ich, wie sich vier Laserstrahlen den Emittern näherten. Kurz darauf explodierten sie. Das blaue Schimmern verschwand und die Wände fingen an sich langsam aufzulösen. Auf der Station fanden mehrere Explosionen statt, wahrscheinlich eine Kettenreaktion. Der Schild bekamm Löcher, die schnell größer wurden. Die Flammen der Sonne brachen durch die Löcher wie Wasser in eine defekte Unterwasserkuppel. Die Station wurde regelrecht verschlungen. Nun aber schnell. Ich gab vollen Schub und raste
auf den mir am nächsten Tunnel zu. Den Sensoren zu folge war dieser Tunnel eine einzige Gerade. Das wird knapp. "Jeff, der Tunnel wird zunehmend instabil. Vorraussichtlicher Zusammenbruch in 10 Sekunden. Wir brauchen 15 Sekunden. um durchzukommen." "Dann bleibt uns keine andere Wahl. Ray, deaktiviere die Limiter der Antreibe." "Wir wissen nicht was dann passiert. Selbst die Cavas tun dies nicht, wahrscheinlich aus gutem Grund." "Willst du hier draufgehen? Das ist unsere einzige Chance hier lebend rauszukommen." Da die Antriebe von den Cavas waren, verfügten sie über einen Limiter, der die
Antriebsleistung drosselt. Die Cavas verfügen über die schnellsten Antriebe, jedoch bauen sie sie so leistungsstark, das sie die Leistung dämpfen müssen. Warum sie nicht einfach schwächere Antriebe bauen weis keiner. "Sequenz eingeleitet. Limiter werden gelöst." Eine Anzeige leuchtete auf. Nur ein Hinweis, das die Limiter entfernt werden. Die Schubleiste erweiterte sich. Gurte wurden um mich festgezogen. "Zündung der Phase Zwei Antriebe in 3 Sekunden." Wir standen einfach im Raum. Hinter uns kamen die Flammen der Sonne angeschossen. Ich grinste. "Zündung." Ich wurde in den Sessel gepresst und wir schossen nach vorne.
Ein zehntel der Lichtgeschwindigkeit, ein neuntel. "Die Trägheitsdämpfer erreichen ihre Belastungsgrenze!" "Wie lange noch bis zum Ausgang?" "5 Sekunden. Die Flammen schließen auf." Ich erhöhte weiter. Ein achtel, ein siebtel. "Wir haben einen kontinuierlichen Abfall der Hüllenintegrität. 68%. 62%." "Abstand?" "Verkleinert sich weiter." Also noch schneller. Ein sechstel, ein fünftel. "Ausfall der Trägheitdämpfer in 10 Sekunden." "Notfall Energie umleiten. Abstand?" "Sinkt weiter." Viel schneller kann ich nicht, sonst zerlegt sich das Schiff von selbst. Ein viertel. "Zwei Sekunden bis Austritt. Ich
lehnte mich nach hinten und wartete auf den Aufprall. Ein Ruck ging durch das Schiff, dann waren wir aus dem Tunnel raus. Jedoch reduzierte ich die Geschwindigkeit nicht. "Was hast du vor? Das Portal ist auf der anderen Seite. Bei der Geschiwndigkeit sind wir aus dem System bevor wir wenden konnten." "Wer redet denn von wenden?" Ich zog eine Augenbraue hoch. "Du willst eine Systemumrundung machen?" "Die einzige Möglichkeit wie wir sie noch vor dem Portal erreichen können. Wie lange brauchen wir?" "Bei derzeitiger Geschwindigkeit 1 Minute." "Worauf warten wir noch." Ich kippte das Schiff zur Seite und setzte Kurs auf
das Portal. Es gab Explosionen auf dem Schiff. Lange halten wir das nicht mehr aus. Wir flogen dicht an einem Planeten vorbei. Für die müssen wir aussehen wie eine Sternschnuppe. "Wir haben die Hälfte der Kurve hinter uns. Hüllenintegrität bei 43%." "Nur noch ein bisschen. Mach die Waffen bereit. Ich werde uns so nah wie möglich ranbringen während des Bremsmanövers." "Wie willst du das Schiff bremsen..." "Genau so." "Das hällt die Hülle nicht mehr aus. Die Belastung ist zu hoch." "Anders verfehlen wir sie und fliegen aus dem System. Ich habe keinen Zeit dafür." Alles oder nichts. Ich schaltete die
Antriebe für 5 Sekunden ab und drehte das Schiff um 180 Grad, so dass die Antriebe in Fahrtrichtung zeigten. "Wenn wir vor ihnen sind Feuer frei. Aber nur Bewegungsunfähig schießen." "Verstanden." "Schub in eins." Ich zündete die Antriebe wieder. Metallstreben schossen durch die Wand und die Decke verformte sich. Feuer drang aus mehreren Konsolen und aus den Gängen.Die Trägheitsdämpfer konnten den Druck nicht mehr absorbieren und ich wurde in den Sitz gepresst. Ich bekam keine Luft mehr und mir wurde schwarz vor den Augen. Dann lies der Druck schnell nach. Auch das Knirschen und Knacken wurde leiser.
Ich bekam wieder Luft. Ich sah auf den Bildschirm. Da war das Schiff. "Feuer." Mehrere Torpedos lösten sich. Der Raum war erfüllt von Laserfeuer. Viele der Torpedos wurden abgefangen, einige trafen jedoch und rissen große Löcher in das Schiff. Die Laser wurden zum Teil abgelenkt, jedoch reichten die paar aus die trafen um ihre Waffensysteme auszuschalten. "Feuer einstellen." Es wurde ruhig. Ich hoffe du warst nicht in der Nähe der Trefferzonen Tessia. "Jeff...." "Ruf sie. Sag ihnen das sie mir Tessia übergeben sollen." "Jeff.." "Wirds bald!" "Jeff! Wir haben Probleme." "Probleme? Was für Probleme?" Das Hologramm zeigte das
Portal. Meine Augen weiteten sich. "Nein...Nein, nein, nein, nein." Ich schlug mit der Faust auf die Armlehne. Das Portal schimmerte. Rot. Ein Schiff flog langsam heraus. Es war gewaltig. Ein Phantomschiff kam, um Tessia zu holen. Wahrscheinlich hatten sie Verstärkung gerufen. "Quantenlaser laden." "Ladevorgang läuft. 2%, 4%." "Geht das nicht schneller?" "Nein, die Reaktoren sind erschöpft, die Energieaufbaurate ist zu gering. Wir schaffen es nicht rechtzeitig." "Dann feuer mit allem was uns noch zu Verfügung steht auf das Schiff." "Aye." Nicht so kurz vor dem Ziel. Ich hab sie doch fast. Die Torpedos flogen auf das
Schiff zu. Die Laser hatten entweder keine Energie mehr oder waren überlastet. Doch es war aussichtslos. Die Torpedos trafen zwar, richteten jedoch keinen Schaden an. Etwas blitzte auf. Dann durchbrachen drei Laserstrahlen das Schiff. Der Boden platzte auf, ich wurde aus dem Sessel geschleudert und Flammen schossen in die Brücke. Das Schiff bebte. Die Decke brach auf. Es regnete nur noch Trümmer. Ich schlug mit dem Kopf gegen eine Wand und blieb benommen liegen. Das Feuer legte sich schnell, wahrscheinlich wegen der Löcher im Rumpf. Das Licht flackerte und das Hologramm zerfiel. Ich sah wie der
Tarnkreuzer auf das große Schiff zuflog und in ihm verschwand. Dann wendete das große Schiff und verschwand wieder im Portal. Das Schimmern verschwand und es wurde wieder blau. Ich schrie. Verdammt, sie ist weg. Tränen liefen mir übers Gesicht. "Je..ff. Allian...zschiffe i.. Anflug. S.. rufe...uns." "Stell sie durch." "Hier spricht die dritte Flotte der Allianz, Comander Lail. Jeff Hacket. Hiermit nehme ich sie fest wegen Angriffs auf einen Alllianzstützpunkt, Zerstörung einer wichtigen Forschungstation und des Mordes an hunderten Zivilisten und Soldaten." "Ich will einen Deal." "Sie sind nicht in der Position für einen Deal.
Aber ich will sie trotzdem anhören." "Danke. Ich will nicht viel. Ich werde keinen Wiederstand leisten und mich selbst ausliefern. Jedoch darf sich mein Schiff zurückziehen. Wie sie sehen ist es nicht mehr kampftauglich und stellt daher keine Bedrohung dar. Ich werde es auf Sonnenkurs bringen, sodass keine Gefahr von ihm ausgeht. Das mag ihnen zwar merkwürdig vorkommen, aber ich will ihm die letzte Ehre gewähren. Ich werde mich mit einer Rettungskapsel vom Schiff entfernen. Ich werde nicht lange brauchen, nur zehn Minuten. Dann können sie frei über mich verfügen." Eine kurze Pause. Hoffentlich ist er keiner dieser 150 prozentigen Anhänger
des Generals. "Also gut. 10 Minuten. Dann sind sie in einer Rettungskapsel und das Schiff ist auf dem Weg zur Sonne." "Danke. Sie haben was gut bei mir." Die Verbindung wurde unterbrochen. "Jeff. Warum?" "Wir sind nicht mehr in der Lage etwas zu unternehmen. Du bist so schwer beschädigt das du dich kaum bewegen kannst, geschweige denn kämpfen. Ich kann nicht zulassen das die dich in die Finger kriegen. Lade deine Daten hoch und fliege das Schiff dann in die Sonne. Ich werde schon zurecht kommen. Wie lange dauert die Rekonstruktion der Daten vorraussichtlich?" "3 bis 4 Monate." Ich nickte. "Ich bin dann mal
weg. Keine Sorge, wir sehen uns wieder." Ich stemmte mich hoch und verlies die Brücke. Ich blickte noch einmal zurück. Alles lag in Trümmern, nur das Hologramm hatte anscheinend den Kampf noch nicht aufgegeben. Machs gut mein Mädchen. Es war eine schöne Zeit mit dir. Mit Tränen im Gesicht verlies ich die Brücke. Die Rettungskapsel war direkt neben dem Schott. Die Lucke öffnete sich und ich stieg ein. Ich knickte ein als die Rettungskapsel rausgeschossen wurde. Ich sah noch kurz wie der letzte verbliebende Antrieb des Schiffes zündete und es auf Sonnenkurs brachte. Ein Ruck lenkte mich von dem Anblick
ab. Anscheinend haben die mich gerade an den Hacken genommen und ziehen mich in einen Hangar. Ich sank in den Sitz und wartete. Ich schaute meine Hand an. Sie war voller Blut. Ach ja, meine Hüfte. Da war ja was. Ich schweifte immer mehr ab, konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Dann wurde ich sanft auf den Boden gezogen. Schwerkraft. Anscheinend war ich nun auf einem ihrer Schiffe. "Komm heraus! Aber schön langsam!" Ich trat an die Lucke und öffnete sie. Ich wurde von grellem Licht empfangen. Ich streckte die Arme aus. Eine ganze Hundertschaft stand vor mir mit gezogenen Waffen. "Du hast dein Wort gehalten, dein Schiff
ist auf Sonnenkurs und du hast dich freiwillig gestellt. Wir werden nicht schießen, es wurde schon zu viel Blut vergossen." Comander Lail. Den Namen sollte ich mir merken. Ich denke man kann ihm vertrauen. "Ha. Ihr habt mich." Ich konnte keinen Schritt mehr machen. Stattdessen fiel ich vorne über. Endlich schlafen. Ich spürte noch wie ich aufgefangen wurde. "Einen Sanitäter. Schnell, er stirbt sonst!" Der Comander? Er ist wirklich eine interesante Person. Ich fiel in einen teifen, traumlosen Schlaf. Es war vorbei.