2 Jahre zuvor, Orbit von Cavaskolonie P35 Laserschüsse flogen über meine Deckung hinweg und versengten die Wände des Korridors. Wo bin ich da wieder reingeraten? "Du verdammter Mistkerl! Du hast mein Schiff zerstört!" "Ich hab deinen Arsch gerettet. Übrigens gern geschehen." Man sollte meinen das man etwas mehr Dankbarkeit erwarten könnte, wenn man jemanden gerade das Leben gerettet hat. Hätte ich das gewusst hätte ich mich nicht in den Kampf zwischen dem Cavaskreuzer und
dem Frachter eingelassen. Dabei war es mehr ein Unfall das ihr Schiff bei meinem Versuch zu helfen mit hochgegangen ist. Woher sollte ich wissen das wissen das sie so eine Furie ist? Ich hob meinen Hut und wedelte damit herum. "Feuer einstellen. Das mit deinem Schiff war keine Absicht. Aber hätte ich nichts gemacht wärst du mit deinem Schiff hochgegangen!" Das Laserfeuer ebbte ab. Als ich mich jedoch aufrichten wollte fiel ein Schuss. Ich lies mich wieder fallen und betrachtete meinen Hut. Ein faustgroßes Loch zierte ihn nun. Jetzt reichts. Ich entsicherte meine Waffe und warf meinen Hut über die Kiste, hinter der
ich mich versteckte, wie einen Frisbee und warf mich dann zur Seite, sodass ich in den Korridor sehen konnte und wartete. Da. Ein Blaster tauchte hinter einer Abbiegung auf. Ich zielte kurz und schoss. Dann richtete ich mich auf und schoss weiter auf die Ecke, damit sie mich nicht angriff. Als ich jedoch an der Ecke ankam war sie bereits weg. Jedoch lag ihr Blaster mit einem Loch im Lauf auf dem Boden. Ich muss sie schnell finden, sonst kommt sie noch auf den Gedanken, das Schiff zu saborieren. Als hätte sie mich gehört ging auf einmal ein Ruck durch das Schiff. Das darf doch nicht war sein. Ich eilte zum Maschienenraum, wo sie
bereits mit einem zweiten Blaster wild um sich schoss. Sogar den Reaktor hat sie beschossen. Ich lies meinen Blaster fallen und lief auf sie zu. Dann sprang ich und holte zum Tritt aus. Erst jetzt drehte sie den Kopf und sah mich angeflogen kommen. Ich traf sie genau zwischen den Schulterblättern. Die Wucht des Aufpralls schleuderte sie nach vorne über eine Konsole. Ich landete auf den Füßen und sprang über die Konsole. Sie lag noch etwas benommen auf dem Boden und wollte sich gerade aufrichten. So nicht. Ich lies mich auf sie fallen und drückte mit meinem Knie auf ihre Schulter. Sie stöhnte vor Schmerzen. Dann packte ich
ihren Kopf und schlug ihn einmal auf den Boden. Sie verstummte und bewegte sich nicht mehr. Ich stieg von ihrem Rücken und fühlte an ihrem Hals nach dem Puls. Sie lebte noch. Ich lehnte mich an die Konsole und atmete durch. "Ich hab das ungute Gefühl das du mir noch mehr Ärger machen wirst." Ich griff nach ihrem Arm und zog sie hoch. Dann ging ich in die Hocke und lies sie über meine Schulter fallen. Dann versiegelte ich den Maschienenraum und machte mich mit ihr auf der Schulter auf den Weg zur Brücke. Als ich dort ankam setze ich sie in einen Sessel und fesselte ihr Hände mit ein bisschen Schnur, welche auf dem Boden lag.
Eigentlich könnte ich mal wieder aufräumen. Ich setzte mich vor die Steuerkonsole und wollte in einen stabilen Orbit gehen, als ein weiterer Ruck durch das Schiff ging. Es wär ja auch zu schön wenn es schon vorbei gewesen wäre. Verschiedene Meldungen erschienen, jedoch verzerrte das Bild immer wieder, was es erschwerte herauszufinden was gerade alles den Geist aufgab. Anscheinend hat der Maschienenraum einen Totalschaden, weswegen eine Evakuierung empfohlen wurde. Das ist nun mein drittes Schiff was ich verliere. Und dass nur weil ich jemanden geholfen habe. Ich setzte für den Autopiloten einen Notlandekurs und
ging zu der bewusstlosen, schießwütigen Brünetten. Eigentlich sah sie jetzt ziemlich friedlich aus. Ich hoffe man kann sich auch normal mit ihr unterhalten. Ich schulterte sie wieder und machte mich auf den Weg zur Rettungskapsel. Der Alarm ertönte, die Beleuchtung schaltete von weis zu rot über. Das gesammte Schiff zitterte, was es mir nicht gerade erleichterte voranzukommen. Als wir die Rettungskapsel erreichten wurde es bereits wärmer. Anscheinend waren wir bereits beim Eintritt in die Atmosphäre. Ich betätigte ein kleines Bedienfeld und öffnete die Kapsel, welche sich hinter einem kleinen Schott verbarg. Ich hob
meine Begleiterin von meiner Schulter und trug sie durch die kleine Einstiegslucke. Ich stieß mir den Kopf daran, als das Schiff nochmals durchgeschüttelt wurde. Jetzt wird es aber Zeit das wir hier runterkommen. Ich legte sie in einen der beiden Sitze. Zum Glück schaffe ich mir immer eine Rettungskapsel für zwei an. Man kann ja nie wissen. Ich löste ihre Handfesseln und schnallte sie an. Dann setzte ich mich in den anderen Sitz und leitete die Startsequenz ein. Die Lucke schloss sich, jedoch bemerkte ich eine Bewegung in den Augenwinkeln. War noch wer an Bord? Das kann nicht sein. Die Schiffssensoren hätten das doch
gemeldet. Vielleicht täuschen mich auch meine Sinne. Die Lucke schloss als gerade eine Feuerwand auf uns zukam. Ich öffnete die Notausstiegslucke und lies die Kapsel in die Abschussvorrichtung einrasten. So werden wir auf jedenfall weit genug vom Schiff wegkommen. Ein Knopf leuchtete auf. Ich lehnte mich zurück und drückte ihn. Jedoch geschah nichts. Ich drückte ihn nochmal. Wieder nichts. Verdammt die Abschussanlage muss defekt sein. Kann nicht einmal etwas funktionieren. Ich stellte die Startkontrolle um, so das ich mit den Triebwerken starten konnte. Ich drückte nun wieder den Knopf. Jedoch geschah
diesmal nicht nichts. Ich wurde in den Sitz gepresst und die Kapsel schoss durch Luke in die unendliche Lehre. Dann tauchte direkt vor uns ein Trümmerteil auf. Ich versuchte noch auszuweichen, jedoch traf es eine der Steuerdüsen. Nun steuerten wir nicht in mehr in die Leere des Weltalls, sondern direkt auf eine Koloniewelt der Cavas zu. Die werden sich freuen mich zu sehen, ich hab ja nicht vorhin eines von deren Schiffen zerstört. Flammen züngelten an der Frontscheibe entlang. Große Erschütterungen blieben uns zum Glück erspart, jedoch weis ich nicht ob der Bremsschub funktioniert. Wenigstens konnte ich noch ein bisschen
die Flugbahn beeinflussen. Die Flammen verschwanden und das weis der Wolken empfing uns. Ich versuchte den Bremsschub auszulösen, jedoch kam ich nicht an die Konsole heran. Aufgrund der Geschwindigkeit wurde ich so fest in den Sitz gedrückt, das ich mich kaum Bewegen konnte. Die Trägheitsdämpfer sind wohl ebenfalls bei dem Zusammenstoß beschädigt worden. Als wir die Wolkendecke durchbrachen sah ich unter uns nur Wald und Flüsse. Mit etwas Glück landen wir un einem Fluss, wenn nicht im Wald. Ich hoffe nur wir zerschellen nicht. Die Sekunden zum Aufprall verstrichen unendlich langsam. Dann
streiften wir die ersten Baumkronen, tauchten tiefer in die Baumkronen ein und rissen alles mit was uns im Weg stand. Dann setzten wir auf. Das Fenster verdunkelte sich, dann zeigten sich erste Risse. Komm schon, halt zusammen. Dann drängte sich Wasser gegen die Scheibe. Anscheinend sind wir in einen Fluss gerutscht. Kleine Wassertropfen liefen an den Rissen hinunter. Dann kamen wir zum stehen. Ich sackte im Sitz zusammen und atmete durch. Verdammt, das war knapp. Ich sah, das wir auf der Wasseroberfläche trieben. Hastig machte ich mich los und öffnete die obere Luke, die nach draußen führte. Dann kniff ich die Augen
zusammen, da das Licht doch sehr stark war. Ich schaute in alle Richtungen, dann sah ich einen schwarzen Schweif am Himmel. Mein Schiff stürzte in Richtung des Canyons südlich von uns. Trümmer lösten sich vom Rumpf und bildeten einen Regen aus Feuer, der auf den Wald niederging. Dann schaute ich wo der Fluss uns hinführte. Erleichtert atmete ich auf, als ich sah das wir zu einem See getrieben wurden. Ich stieg wieder hinab und schaute mir die Schäden an. Die Steuerdüsen sind hin, sowie der Großteil der Elektronik. Einzig das Notsignal funktionierte noch. Wie lange braucht die Gilde, um mich hier abzuholen? 1 oder 2 Tage? Ich
denke solange sollte ich hier ausharren können. Es sei denn mir wird vorher nicht der Hals umgedreht. Ich setzte mich vor meine Gefangene auf den Boden und beobachtete sie. Sie atmete flach, anscheinend schlief sie. Ich denke nicht das sie gut auf mich zu sprechen ist. Aber das sie immer noch schlief lies mich darauf schließen, dass sie wohl einige aufregende Tage gehabt hat und bis jetzt nicht geschlafen hat. Eine Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht. Vorsichtig streckte ich meine Hand aus und strich sie ihr hinter ihr Ohr. Die Haut war gut gebräunt und fühlte sich weich an. Ein Zucken. Ich zog die Hand wieder schnell zurück. Ihre Augen
öffneten sich langsam, nur um einen Spalt. Dann hob sie den Kopf und schaute sich um. "Scheiße. Wo bin ich jetzt gelandet?" "Du meinst wir." Ruckartig schaute sie nach unten. Ihre Augen weiteten sich. "Du. Du hast mir diesen Schlamassel erst eingebrockt. Wo hast du mich hingebracht. Hast du mich verkauft oder etwas ähnliches? Wo bin ich?" "Immer schön langsam. Erst mal hast du dir das selbst zuzuschreiben, immerhin hast du meinen Maschienenraum auseinander genommen. Oder hast du eine Schwester die dir zufällig ähnlich sieht? Durch deine glorreiche Aktion mussten wir hier Notlanden und mein Schiff ist
irgendwo in einem Canyon zerschellt. Zu allem Überfluss sind wir auf einer Cavaskolonie gelandet, die gerade wohl nicht sehr gut auf mich zu sprechen sind, da ich eins ihrer Schiffe zerstört habe bei meinem Versuch dein Schiff zu schützen. Wir haben kaum Vorräte und müssen mindestens 2 Tage hier ausharren, bis ein Schiff kommt, was uns vielleicht abholen kommt. Wenn es kommt. Wie du siehst habe ich andere Probleme als mich mit einer schießwütigen Verrückten abzugeben, die an allem mir die Schuld gibt und zudem noch denkt ich sei ein Sklavenhändler. Wenn du dich nützlich machen willst bitte sehr. Von mir aus
kannst du auch dein Glück alleine da draußen versuchen. Das ist mir im Moment scheiß egal. Aber solltest du versuchen mich hinterrücks angreifen zu wollen, schicke ich dich wieder ins Land der Träume und lass dich hier zurück. Und jetzt sag mir mal wer hier die größeren Probleme hat." Ich starrte sie wütend an. Anscheinend hatte ich ins schwarze getroffen. Sie schaute zu Boden und schien nachzudenken. Ich fühlte mich mies weil ich sie angeschriehen hatte, aber ich bereute es nicht. "Mach mich los, ich verschwinde." Ich ging zur Rückseite des Sitzes und entsicherte die Gurte. Sie stand auf, drehte ihre Handgelenke
einmal und kletterte dann durch die Lucke nach draußen. Dann hörte ich ein quitschen gefolgt von einem überraschten Aufschrei. Dann ein platschen. Ich krümmte mich vor lachen. Sie ist wahrscheinlich ausgerutscht und in den See gefallen. Ich stieg zur Lucke hoch und lehnte mich auf den Rand. Da tauchte ihr Kopf an der Wasseroberfläche auf. "Du wusstest von dem See nehm ich an?" "Nein, woher denn? Ich war ja nicht die ganze Zeit wach." "Warum hast du nichts gesagt? So kann ich nicht weiter." "Du hast nicht gefragt." Ich schaute grinsend zu ihr herunter. Sie machte ein beleidigtes Gesicht und
schwomm in Richtung Festland. Ich sollte mich auch bald auf den Weg dorthin machen. Hier in der Kapsel kann es jeden Moment sehr nass werden. Wo war die Notfallausrüstung? Ich öffnete ein Fach an der Seite und ein Rucksack fiel mir entgegen. Ich warf in mir um und zog mich durch die Luke nach oben. Die Sonne stand hoch am Himmel und reflektierte sich auf der Wasseroberfläche. Ich holte tief Luft und sprang ins Wasser. Es war kalt. Sehr kalt. Ich tauchte schnell wieder auf und schwamm zum Ufer. Ich hiel kurz inne und drehte mich um. Die Kapsel versank langsam. Und da geht der letzte Rest meines Schiffes hin. Ich
drehte mich wieder um und schwamm weiter zum Ufer. Als ich am Ufer ankam ging ich ein paar Schritte, lies den Rucksack fallen nur um mich gleich darauf in den warmen Sand fallen zu lassen. Die Sonne schien mir ins Gesicht und Wärme erfüllte mich. Dann legte sich ein Schatten über mich. Ich öffnete die Augen und sah das Gesicht meiner Begleiterin über mir. "Was?" Sie sagte nichts. "Hats dir die Sprache verschlagen?" "Wieso hast du mich nicht zurückgelassen? Wieso hast du überhaupt eingegriffen?" "Ich konnte noch nie ein Schiff in Not sich selbst überlassen. Außerdem hättest du mit deinem Schiff das Cavasschiff nicht
schlagen können. Es war einfach zu schnell. Und obwohl du am Absturz meines Schiffes Schuld bist, konnte ich dich doch nicht sterben lassen. Ein Schiff ist ersetzbar, ein Leben nicht. Jedenfalls noch nicht. Und ich hatte gehofft, das du nicht nur mit der Waffe sprichst. Deine Ausdrucksweise mit ihr ist übrigens nicht gut. Wolltest du überhaupt treffen?" "Ja wollte ich. Und das mit deinem Schiff tut mir leid. Aber du warst auch nicht gerade zimperlich. Oder wer ist mir in den Rücken gesprungen und hat meinen Kopf auf den Boden gehämmert." "Du hast meinen Maschienenraum auseinander genommen. Was erwartest
du? Das ich höflich frage, ob du das Feuer einstellst? Ein paar Schüsse mehr und der Reaktor wäre hochgegangen." "Oh. Wie gesagt, es tut mir leid." Sie ging ein Stück am Strand entlang. Ihrer Jacke hatte sie sich anscheinend entledigt und trug nur ein Schirt. Ich schaute ihr eine Weile nach. Auch sie lies sich in den Sand fallen und blieb liegen. Ich entledigte mich meiner Jacke und meinem Schirt, lies die Hose aber an. Die Klamotten legte ich neben mich in die Sonne. Dann schaute ich mich um. Ein paar Palmen standen vereinzelt am Strand. Eine sollte reichen für genügend Feuerholz. Ich öffnete meinen Rucksack und nahm den Notsender und
eine Axt heraus. Der Notsender baute sich eigentlich von alleine, weswegen ich los ging um die Palme zu fällen. "Was hast du vor?" ertönte es hintermir. "Hast du vor zu frieren?" Keine Antwort. Die Palme war gut 4 Meter hoch. Ich setzte die Axt an der zum Wasser abgewandten Seite an und hieb auf den Stamm ein. Ein paar Schläge oberhalb, ein paar unterhalb. Nach einer kurzen Zeit hatte ich einen Keil aus dem Stamm geschlagen und die Palme fiel. Ich hackte daraufhin für die nächsten Stunden größere Stücke aus dem Stamm, damit ich diese für ein Feuer verwenden konnte. Zwischendurch sah ich zu meiner
Begleiterin hinüber. Sie blieb im Sand liegen. Es wurde zunehmend dunkel, weswegen ich mir einen Großteil des Feuerholzes schnappte und mich zurück zum Sender bewegte. Ich stellte das Holz wie ein Zelt auf und nahm eine Brandbombe aus dem Rucksack. Ich stellte über ein Rädchen die Stärke auf Minimum ein. Dann legte ich sie in das Holzzelt und wartete kurz. Ein kleiner Knall, dann brannte das Feuer. Das Holz sollte reichen damit das Feuer die Nacht über brennen konnte. Einer der zwei Monde ging am Horizont auf. Ich starte ins Feuer, als ich neben mir eine Bewegung warnahm. Sie setzte sich neben mich. "Da drüben ist es
schrecklich kalt." "Hätte ich dir auch sagen können." "Du machst das nicht zum ersten Mal." "Stimmt. Sagen wir ich habe Übung darin." "Wie heißt du eigentlich?" "Lustig, das selbe wollte ich dich auch gerade fragen. Jeff Hacket." Ich reichte ihr meine Hand. "Tessia McFlaire." Sie ergriff meine Hand. "Wenn wir hier runter kommen geb ich einen aus." "Ich werde dich dran erinnern." Ich starrte weiter in das Feuer und sie lehnte ihren Kopf an meine Schulter. Tessia McFlaire. Ein guter Name. Ich hoffe nur das der Sender auch funktioniert. Sonst wird das ein ziemlich langer Besuch hier.