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King de Froggis großes Abenteuer - Die Reise eines kleinen Froschkönigs

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"King de Froggis großes Abenteuer - Die Reise eines kleinen Froschkönigs"
Veröffentlicht am 16. Dezember 2013, 28 Seiten
Kategorie Kinderbücher
© Umschlag Bildmaterial: Elena Schweitzer - Fotolia.com
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Über den Autor:

Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse. Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie. Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.
King de Froggis großes Abenteuer - Die Reise eines kleinen Froschkönigs

King de Froggis großes Abenteuer - Die Reise eines kleinen Froschkönigs

Dieses Buch möchte ich allen lieben Omis und Opas, die ihren Enkeln gern Märchen vorlesen, zur Verfügung stellen. Ich habe es für unseren Enkelsohn Camy zu Weihnachten geschrieben.Leider ist es mir nicht gelungen, die wunderschönen gemalten Bilder mit einzufügen, auch nicht nach Gerlindes Anleitung.

KING DE FROGGIS GROSSES ABENTEUER

Text Christine Schmidt


In einem kleinen Dorf, da wo die Welt fast zu Ende war, standen an der langen geraden Dorfstraße viele schöne Häuser. Eines war besonders schön. Es hatte ein kirschrotes Dach, und fünf mausgraue Treppenstufen führten zu einer bunten Eingangstür.

Jeden Abend erstrahlte eine Laterne vor dem Haus mit dem kirschroten Dach. Sie strahlte heller als der Mond, der sich stets über das helle Leuchten wunderte und manchmal bockig wie ein kleines Kind hinter einer Wolke versteckte.

Vor dem Haus stand eine Tannenbaumhexe. Aber es war eine von den guten Hexen, denn sie beschützte die Bewohner des Hauses, damit ihnen böse Hexen und Zauberer nichts antun konnten.

Hinter dem Haus aber gab es mitten auf einer großen Maiblumenwiese einen Teich, und an diesem Teich stand ein alter knorriger Magnolienbaum. Im Frühling war er mit 102 weißen Blüten geschmückt und im Sommer hatte er große grüne glänzende Blätter, so groß wie zwei Hände. Und auf einem dieser großen Blätter wohnte King de Froggi.

King de Froggi war ein Laubfrosch, naja , eigentlich war de Froggi ja ein

Froschkönig, denn er trug auf seinem Köpfchen eine kleine Krone. Man musste aber ganz genau hinsehen und die Augen ein bisschen zusammenkneifen, damit man man sie erkannte.

„Ich bin sooo schön, alle sollen mich sehen! Ich bin schließlich der König“, sagte King de Froggi eines Tages zu sich selbst. „Siehst du, wie schön ich bin?“ fragte er die Elster, die im Wipfel des Magnolienbaumes landete.

„Angeber“, lachte die Elster.

„Alle werden es sehen. Ich bin schließlich der König!“ quakte de Froggi laut.

„Damit dich a l l e sehen müsstest du in die große Stadt, du kommst ja gar nicht

von Teich weg!“ erklärte die Elster rechthaberisch. Sie war ein schlauer Vogel und viel in der Welt herumgekommen.

„Die große Stadt…“ , staunte de Froggi, „ und wie komme ich dahin?“ „Na, mit dem Bus“, krächzte die Elster schon im Abflug. „Warte ….“ Aber die Elster war bereits hinter der nächsten Schäfchenwolke verschwunden.

„Ich muss zum Bus, und der Bus fährt sicher auf der Straße. Also muss ich zur Straße. Was bin ich schlau!“ freute sich de Froggi über sich selbst und tippte sich mit seinem goldenen Finger ans Köpfchen.

Paule, der dicke Goldfisch im Teich, ließ

verwundert seine Brustflossen kreisen. „Hochmut kommt vor den Fall, hat mein Urgroßvater gesagt.“ Eigentlich war Paule ja King de Froggis bester Freund.

Fini, die hübsche blaue Libelle rollte ebenfalls mit ihren großen Augen. „Da magst du Recht haben. Ich erkenne ihn nicht wieder. Wieso ist aus ihm solch ein Angeber geworden?“ Paule wusste auch keine Antwort.

De Froggi hatte sich bereits auf den Weg zur Straße begeben, quer über die Wiese, die ihm mit ihrem Grün noch Schutz vor der heißen Sommersonne bot.

Doch hinter der Wiese begann ein Heidegarten, der an das Häuschen mit den kirschroten Dach grenzte. Heide

wächst auf trockenem Sand, King de Froggi aber liebte das Wasser und hatte eine sehr dünne Haut.

Hier im Heidegarten war es heiß und die Sonne brannte unbarmherzig. Wie leicht konnte er austrocknen!

Dem Häuschen tat der kleine Frosch leid. Es drehte sich ein ganz klein wenig nach links, ja das konnte unser Häuschen. Den Erwachsenen wäre das niemals aufgefallen, nur die Kinder, die de Froggi lieben und verstehen, die hätten es bemerken können.

Nun wanderte der kleine Frosch wenigstens im Schatten. Eine Eidechse huschte unter einem Stein hervor. „Halt, wo willst du hin, kleiner König?“

„Zur Straße, zum Bus, und dann in die Stadt.“ „Aber das ist viel zu gefährlich, der Bus wird dich platt fahren wie, wie, na wie eine Briefmarke oder wie das kleinste Blatt deiner Magnolie!“

„So platt?“ King de Froggi war entsetzt.

Auf dem kleinsten Blatt seiner Magnolie war er im vorigen Jahr mit Jan, dem dicken Maikäfer Floß gefahren.

Ganz glatt hatte das Blatt auf dem Wasser gelegen und de Froggi hatte ganz schnell mit seinen Füßen gestrampelt. Oiii, wie er das konnte! Pfeilschnell war das kleine Floß über den Teich geglitten und Jan hatte vor Freude laut gebrummt.

De Froggi wollte nicht so platt sein wie eine Briefmarke oder wie das kleinste

Blatt seiner Magnolie.

„Ich werde aufpassen.“, versprach er.

Kopfschüttelnd huschte die kleine Eidechse wieder

unter ihren Stein.

Der kleine Froschkönig hatte die Straße schon fast erreicht, da hörte er abermals ein „Halt!“ Diesmal von ganz weit oben. Die Tannenbaumhexe beugte sich zu ihm herunter und wollte ihn mit ihren Armen umfangen. „Fahr nicht in die Stadt, kleiner König. Dort ist nicht der Platz für kleine Frösche. Alles ist laut, es gibt viele Menschen und wenig Bäume und selten Wasser. Der alte Rabe hat es mir erzählt, und der muss es schließlich wissen. Er wohnt schon 10 mal 10 Jahre

oder länger in der Stadt.“

Aber King de Froggi steckte einfach den rechten goldenen Finger ins rechte Ohr und den linken goldenen Finger ins linke Ohr, sodass er von den wohlgemeinten Ratschlägen nichts hörte und sagte „Paperlapapp.“

Schon hopste er weiter.

Es war fast Mittag, als de Froggi endlich die Straße erreichte.

Er hatte Glück. Mit lautem Brummen näherte sich der gelbe Bus Rambu Kitaze Nummer 105, der in die Stadt fuhr. Er war groß und stark und konnte laut aufheulen. Als er den kleinen Froschkönig am Straßenrand warten sah, rollte er wild mit seinen Lampenaugen.

„Ein Frosch als Passagier? Nanu, so was gab es ja noch nie.“

Aber weil der Bus freundlich war, wartete er noch ein bisschen mit der Abfahrt. Uff, de Froggi hopste unbemerkt die hohen Stufen hinauf und verkroch sich unter dem ersten Sitz gleich neben dem Busfahrer.

Der hatte viele Male vergeblich versucht, den Bus zu

starten. Aber der Bus hatte sich ganz fest mit all seinen

Rädern gegen die Fahrbahn gestemmt. Schließlich musste de Froggi erst einsteigen.

Und konnte ein Erwachsener einen Frosch in einen Bus einsteigen sehen?

Nein, so was passiert doch nur im Märchen, und die haben die meisten Erwachsenen längst vergessen.

Als King de Froggi unter dem Beifahrersitz verschwunden war, gab der Bus mit den schönen schwarzen Lampenkulleraugen seinen Widerstand auf und sprang mit lautem Knattern an.

Die Fahrt konnte weitergehen. Noch 3 Mal hielt der Bus, dann rief der Busfahrer „Endstation alle aussteigen!“

Nun begann ein Trippeln und Stampfen um de Froggi, ein Drängeln und Schubsen. Alle wollten gleichzeitig aussteigen.

Der kleine Frosch zitterte am ganzen Leib

„Platt wie eine Briefmarke wirst du.“ hatte die kleine Eidechse gesagt. Oje, wie kam er bloß aus dem Gefährt heraus? Die Schubser und Drängler sahen bestimmt nicht, dass er der Allerschönste war mit seinen goldenen Händen und Füßen und vor allem mit der funkelnden Krone auf dem Kopf. Nein, er musste die hier erst einmal verschwinden lassen, dann würden bestimmt die Guten kommen, die, welche ihn bewundern würden.

King de Froggi drückte sich eng an seinen Sitz. Als es mucksmäuschenstill um ihn geworden war steckte er

vorsichtig den Kopf hervor. Ja, jetzt konnte er aussteigen. Mit einem

mächtigen Satz sprang er vom obersten Treppenabsatz in Richtung Freiheit da warf ihn ein gewaltiger Aufprall zurück auf den Boden.

Alle Viere von sich gestreckt blieb er reglos liegen. Einige Momente kreisten über ihm goldene Sterne, die wurden schließlich kleiner und verwandelten sich dann allmählich in einen dicken Brummer.

De Froggi ließ seine lange Zunge hervorschnellen. Flops…, der Brummer verschwand im geöffnetem Maul, de Froggi war endlich wieder zu sich gekommen und rappelte sich hoch.

Was war geschehen?

De Froggi hatte seinen Raketensprung

genau in dem Augenblick angesetzt, als sich die Tür automatisch schloss.

Nun befühlte er alle seine Glieder, Gott sei Dank, alles heil. Doch er war im Bus gefangen.

„Quak, quak“, sagte er unglücklich, und es hörte sich wieder wie das Schnattern einer Ente an.

In diesem Augenblick wurde die Tür geöffnet, ein kleiner Junge stürmte zur hintersten Bank und rief: „Ja, Mama, hier liegt mein Ball!“

Glücklich auf einem Bein hopsend sprang er wieder aus dem Bus und neben ihm landete ein ebenso glücklicher kleiner grüner Frosch.

„Sie mal Mama, da ist ein Froschkönig.“

staunte der Junge. Die Mutter hatte es eilig: „Ich lese dir heute Abend das Märchen vor, jetzt müssen wir einkaufen.“ King de Froggi nutzte die Gelegenheit, um sich im Gras der angrenzenden Wiese unsichtbar zu machen. Sein Glück währte nicht allzu lange.

Eine Omi führte den Dackel Lord Stanford spazieren. Der feinen Nase eines Jagdhundes entgeht nichts, gleich gar nicht der Geruch eines Frosches und wenn er 100 Mal ein König ist.

„Wau, was machst du denn hier in der Stadt. Wau, hier hast du nichts zu suchen. Das ist mein Revier, wau.“ bellte der Dackel.

„Ich bin ein König. Alle sollen sehen, wie schön ich bin.“, sagte King de Froggi.

„Hier bin ich der König, weil ich hier wohne, merk dir das. Du bist höchstens ein Angeber. Ich werde dich fressen, aber ich mag eigentlich keine Frösche. Na trotzdem, du musst hier fort aus meinem Revier.“ stellte der Dackel fest und schnapp , war de Froggi in seinem Maul verschwunden.

Dem armen kleinen Frosch schwanden fast die Sinne.

Es war stickig und dunkel in dem Hundemaul und wenn de Froggi sich auch nur ein kleinwenig bewegte, stieß er an viele messerscharfe

Zahnwerkzeuge, die ihn gefährlich verletzen konnten.

De Froggis Herz raste vor Angst.

Mit einem Mal spuckte der Dackel unseren Froschkönig wieder aus.

„ So, jetzt reicht es. Hier kannst du von mir aus bleiben, du schönster Angeber. Frauchen gibt mir jetzt ein leckeres Schweineohr, wau, da kann ich auf glitschigen Frosch verzichten.“

Sprachs, drehte sich um und ging.

Der Dackel Lord Stanford hatte de Froggi vor einem großen Garten fallen gelassen. Blumen in bunten Farben blühten überall, eine wunderschöne grüne Hecke lud

den zitternden de Froggi zum Ausruhen

ein.

Nach der Aufregung brauchte der kleine Frosch jetzt dringend ein bisschen Ruhe. In den Zweigen der Hecke träumte es sich fast so schön wie in seiner Magnolienhängematte.

Von fern hörte er ein leises Lied. Die Stimme gehörte dem Mädchen Nele, das mit seinem Teddy auf der großen Wiese im Garten spielte. Das Lied gefiel de Froggi, mit zartem oak, oak, fiel er mit ein.

Plötzlich verstummte der Gesang. Vor de Froggi tauchten zwei große blaue Kinderaugen auf.

„Ein Froschkönig, Finn, komm mal, hier sitzt ein Frosch mit einer Krone:“ rief

das Mädchen Nele ihren Bruder.

„Du spinnst ja, lass uns lieber Seeräuber spielen. Ich muss mein neues Breitschwert ausprobieren.“ entgegnete Finn.

„Wirklich, Finni, schau ihn dir an!“ Nele ließ nicht locker.

Finn schob seine Augenklappe zur Seite und lugte in die Hecke.

Das war zuviel für de Froggi.

Mit einem seiner höchsten Sprünge landete er zuerst auf Nele und dann im grünen Gras.

Finn, der Seeräuber, wollte die Beute nicht forthopsen lassen, besonders die goldene Krone sollte sein Schatz werden. Es begann eine wilde Jagd.

Der kleine Frosch hopste hin und her und das Seeräuberschwert landete bald rechts, bald links neben de Froggi im Boden. Fast schwanden dem Froschkönig die Sinne. Er sah keinen Ausweg, da half auch Neles Bitten nichts, ein richtiger Seeräuber lässt sich doch durch ein Mädchen nicht von seiner Beutetour abbringen.

Im letzten Augenblick erreichte de Froggi die Dachrinne, sprang hinein und war im Rohr verschwunden.

Enttäuscht stocherte Finn noch 2, 3 mal mit seinem Schwert hinterher, aber da rief die Mutter die Kinder zum Abendbrot.

Endlich war de Froggi in Sicherheit.

Sicherheit? Nein, Sicherheit gab es in der großen Stadt nicht, seine Freunde hatten Recht behalten. Wie sehnte er sich jetzt nach ihnen.

King de Froggi kletterte im Rohr höher und höher, endlich hatte er die obere Dachrinne erreicht. Nun noch einen Sprung auf das kleine Vordach und von dort auf den darunter stehenden Tisch, ja das müsste zu schaffen sein.

De Froggi nahm Anlauf, hops und landete unglücklicherweise im Milchglas, das die kleine Nele auf dem Tisch hatte stehen lassen.

Heute ging aber auch alles schief! Wieder war unser kleiner Frosch gefangen, diesmal in Milch.

Doch de Froggi war ein Kämpfer, er wollte nicht aufgeben.

Was hatte er an diesem Tag nicht alles für Abenteuer erlebt, die musste er doch seinen Freunden erzählen.

De Froggi begann, seine Beine zu bewegen. Er strampelte, kräftig, schnell und gleichmäßig die ganze Nacht hindurch und als die Sonne wieder rot im Osten aufging, saß King de Froggi auf einem Klumpen Butter. Das Milchfett hatte sich durch sein kräftiges Schlagen in Butter verwandelt.

Nun konnte er mit einem einzigen Hopser von seiner Insel auf den Tisch springen..

Wenig später hörte er ein vertrautes Krächzen. „Krah, bist du nicht King de

Froggi, der kleine Froschkönig aus dem Dorf mit der langen Straße und den vielen schönen Häusern? Wohnst du nicht am Teich mit dem alten knorrigen Magnolienbaum? Ich kenne dich doch.“ meinte der Rabe, der 10 mal 10 Jahre alt war und schob seine große runde Brille zurecht. Er konnte nämlich nicht mehr ganz so gut sehen. „Du solltest nicht hier sein.“

„Ich möchte ja so gern wieder nach Hause, und ich werde auch nie mehr angeben, und meine goldene Krone liegt auch im Milchglas.“ jammerte de Froggi.

„Ich bringe dich zurück, steig auf meinen Rücken, kleiner Frosch.“ sagte der gutmütige Rabe.

So gelangte de Froggi schneller als gedacht wieder zurück an seinen Teich. Überglücklich umarmte er seinen Freund Paule und entschuldigte sich bei der kleinen Eidechse. „Ich bleibe hier, in meinem Magnolienbaum, mit euch. Hier ist es für Frösche am schönsten, auch für einen Froschkönig“, sagte King de Froggi.

Als die kleine Nele an diesem Morgen ihre Milch austrank, bemerkte sie auf dem Grunde des Glases eine winzige goldene Krone. Vorsichtig wiegte sie den kleinen Schatz in ihrer Hand und nahm sich vor, gut darauf aufzupassen.

„Also war es doch ein echter Froschkönig. Vielleicht treffe ich ihn

später einmal wieder.“

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Albatros99
Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse.
Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie.
Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.

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FLEURdelaCOEUR 

Ganz süße Kindergeschichte !!!
LG fleur
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