Nun hat mein etwas anstößiges, kritisches Weihnachtsgedicht vom beschwipsten Tannenbaum doch einige Interessenten gefunden, die es vermissten. So stelle ich es also nochmals rein. Ganz so abwegig ist die Geschichte vom Kaufrausch ja auch nicht, mancher ertappt sich vielleicht dabei, das eigentliche Anliegen von Weihnachten etwas aus dem Auge verloren zu haben.
Der kleine Tannenbaum
Ein Weihnachtsgedicht
Ein Tannenbaum im Walde schlief,
der Schnee um ihn, er war so tief.
Er träumt, er wär ein Weihnachtsbaum,
hübsch aufgeputzt im Festtagsraum.
Doch nicht mit Kerzen, Schleife, Kern,
mit Äpfeln, Kugeln, Zimmetstern,
wie früher einst war er geschmückt,
wo er die Kinder hat beglückt.
Nein, Play-Station und Kleincomputer,
Auch Star-Wars-Krieger,
Schlangenfutter,
hier in Form von Stabheuschrecken,
an der Spitze sieht er stecken
High Heels, weihnachtlich in Gold
hat man sich als Schopf geholt.
12 Karäter Diamanten
winden sich hier zu Girlanden
Elektronisch blinken Lampen,
festgezurrt mit Messingkrampen
und natürlich ferngesteuert,
da der Stromkreis ward erneuert.
Unser Bäumchen tut sich rütteln,
angstvoll seine Zweige schütteln.
Um ihn her ist weißer Flausch.
Er war nur im Konsum Rausch.