Einige Zeilen, die aus einem freundschaftlichen Wörter-Wettstreit zwischen Bluemaxx und mir stammen. Da ein alter Meister als Vorlage für den Zwist zwischen zwei Dichtern diente, möchte ich auch dies zu meinem "Zyklus" Oden an die Dichtkunst zählen.
Bluemaxx möge mir die Seitenhiebe verzeihen, alle Anspielungen zu seiner Person sind komplett aus der Luft gegriffen, genauso wie jegliche Glorifizierung meinerseits nur dem Wettkampf diente.
Bluemaxx vs. Silbenfäller
Wer kritzelt so spät bei Nacht und Wind?
Es ist Bluemaxx, vergisst auf sein Kind;
Er hat den Stift wohl in der Hand,
Er reimt verträumt, von allen verkannt.
Mein Sohn, was machst du für ein G´sicht?
Siehst, Vater, du den Silbenfäller nicht?
Den Silbenfäller mit Tinte und Feder
Er ist berühmt, ihn kennt ein jeder.
Du liebes Kind, komm nerv mich nicht!
Gar schöne Reime mach ich für dich;
Manch' bunte Verse sind mir gelungen,
Deine Mutter hat sie dir oft vorgesungen
Mein Vater, mein Vater, und wissest du nicht,
Was Silbenfäller den Leuten verspricht?
Einen Roman schreibt er, zitiert ihn im Blog
Chill, lieber Sohn, drauf hab ich null Bock.
Willst, kleiner Knabe, du nachtmahlen gehn?
Dein Papi bereitet dir Griesbrei gar schön;
Deine Brüder fahren zur nächtlichen Feier
Wir haben Ruh, ich ess´ Knödel und Eier.
Mein Vater, mein Vater, ich seh´ es genau
Silbenfällers Töchter auf Bühne und TV
Mein Sohn, mein Sohn, ich schau mirs nicht an
Mir fallen doch alle Haar´ aus vor Scham
Ich liebe dich, doch reizt mich der Mann;
weil er so beliebt ist, kotz ich mich fast an.
Mein Vater, mein Vater, jetzt schreibt er über mich!
Silbenfäller dichtet und vernichtet auch dich! -
Dem Vater grauset's; will reimen gar rasch,
Seine Verse stocken, die Gedanken zu lasch,
grübelt verzweifelt, von der Blockade geholt;
Griesbrei und Eier - vergessen, verkohlt.