Ich sitze am Tisch
es ist Advent,
es duftet nach Tanne,
eine Kerze brennt.
Wie hypnotisiert schau ich in das Licht,
Schatten tanzen an den Wänden,
ich verliere meine Übersicht,
etwas nimmt mich bei den Händen.
Wie Blätter im Wind,
meine Gedanken wiegen
WO IST DIE ZEIT DENN NUR GEBLIEBEN ?
Ich lass mich treiben,
gehe weit zurück,
sehe ein kleines Mädchen,
es tanzt vor Glück.
Die Augen sie glänzen,
wie strahlende Sterne,
es lebt im Jetzt,
die Zukunft ist ferne.
Langsam löst sich das Bild dann auf,
eine junge Frau kommt den Waldweg hinauf.
Kein Strahlen sie wie einst umgibt,
sie fühlt sich plump und ungeliebt.Die Kindheitsträume sind längst verflossen,
ihr Selbstwertgefühl durch den Ausguss gegossen.
So wandert sie sehr weit und lange,
die Zukunft macht ihr Angst und Bange.
Den Kopf erhoben, die Schultern gestrafft,
die Bäume des Waldes geben ihr Kraft,
kann sie nun leichten Schrittes gehen
und ruhiger in die Zukunft sehen .
Das nächste Bild zeigt eine Frau,
gealtert jetzt, faltig und grau.
Mit einem mehr an Vergangenheit
und weniger Zukunft,
geht sie beschwingt durchs Leben,
Gleichmut und Zufriedenheit,
den nötigen Halt ihr geben.
Die Zeit, es stimmt, heilt alle Wunden,
so hat auch sie,
ihre Mitte gefunden.
Es kann nichts mehr an ihrer Seele nagen,
oft fühlt sie das Glück,
wie in Kindertagen.
Mein Gedankenfluss ganz plötzlich schweigt
und mein Tagtraum sich dem Ende neigt.
Erwachend sehe ich zwei Spatzen,
vor meinem Fenster fliegen
und frage mich erneut,WO IST DIE ZEIT GEBLIEBEN?