DAS WUNDER IM MÄRCHENWALD
Storybattle 29
Es schneite im Märchenwald. Schon seit ein paar Stunden rieselten die weißen Flocken riesengroß hernieder. Die kleine Feldmaus aber war noch unterwegs. Sie hatte sich extra die SANDUHR gestellt, damit sie rechtzeitig wieder zu Hause wäre.
Doch nun war der Heimweg so mühselig geworden. Der Schnee reichte ihr inzwischen bis zum Bauch und jeder Schritt wurde eine Qual. Wenn nicht bald ein WUNDER geschehen würde, dann würde sie es
nicht mehr schaffen.
Wäre sie doch nur früher losgelaufen. Sie wusste doch schon so lange, dass sie die STRICKNADELN für die Oma holen sollte. Was sie aber nicht wusste, war, was Oma denn mit ihnen tun wollte. Es sollte wohl eine Überraschung werden.
Oh weh, Überraschung! Auch die kleine Feldmaus wollte doch die Eltern zum Weihnachtsfest überraschen. Was sollte sie ihnen nur schenken?
Sie war so in Gedanken, dass sie plötzlich über etwas stolperte und der Länge nach in den Schnee fiel. Nun
war sie von oben bis unten weiß.
Sie sah sich um, worüber war sie gestolpert? Eine RUTE von einem Haselstrauch lag quer über ihrem Weg.
Die kleine Feldmaus besah sich diese RUTE. Sie sah so anders aus. Sie glitzerte und funkelte, als hätte sie das Licht von tausend STERNEN in sich. Die Maus überlegte nicht lange. Sie setzte sich zu dieser RUTE in den Schnee und wartete. Sie wusste nicht, worauf sie warten sollte, doch irgendetwas lag in der Luft.
Da – das Funkeln der RUTE wurde stärker, wie aus dem Nichts erhob sich
ein Schwarm TAUBEN. Sie flogen im Kreis um einen TANNENBAUM, stiegen höher und flogen so weit, dass sie schon die STERNE berühren konnten.
Als sie wieder nach unten dem Erdboden entgegen schwebten, schien es die Welt zu VERZAUBERN. Ein Lichtglanz lag über dem gesamten Märchenwald. Die kleine Feldmaus staunte. Noch nie hatte sie so ein WUNDER gesehen.
Da kam eine der TAUBEN zu ihr und fragte sie sanft: „Warum bist du so allein in dem Märchenwald? Es ist doch gefährlich, du könntest dich verlaufen. Der Schnee liegt schon so
hoch. Wenn du möchtest, dann darfst du dich auf meinen Rücken setzten und ich fliege dich nach Hause.“
Die Maus nickte dankbar. „Oh ja, das wäre so hilfreich. Doch die STRICKNADELN müssen auch mit. Die Oma braucht sie.“
So stieg die Maus auf den Rücken der TAUBE und sie flogen schnell wie nie zuvor zum Haus der Mäuse. Die Großmutter wartete schon. Die SANDUHR war bis auf ein paar kleine Körnchen abgelaufen. Gerade noch rechtzeitig war sie wieder zurück. Als sich die Maus bei der TAUBE bedanken wollte, war sie
verschwunden. Nichts war mehr VERZAUBERT und auch die RUTE war nirgends zu sehen.
Oma sah auf die SANDUHR, dann blickte sie zu den STERNEN. Es war ihr wie ein WUNDER, dass ihr Enkelchen die STRICKNADELN rechtzeitig gebracht hat. Nun endlich konnte sie die Mütze stricken, für die sie BOMMEL schon lange fertig hatte. Die ganze Zeit hing sie im TANNENBAUM und wartete, dass sie den Märchenwald VERZAUBERN konnte. Doch zaubern konnte sie nur, wenn sie an die Mütze angenäht war.
Die kleine Feldmaus war so dankbar.
Sie wusste es, die TAUBEN hatten dafür gesorgt, dass sie über die RUTE gestolpert war. Ein WUNDER war im Märchenwald geschehen.