Als ich wieder aufwachte, war es immer noch dunkel. Ich versuchte mich zu bewegen. Jedenfalls keine Schmerzen. Das ist schon mal gut. Ich versuchte die Platte anzuheben. Auch das ging. Hab ich Glück gehabt? Dann sah ich die Brücke. Oder was davon übrig ist. Überall lagen Trümmer herum und es brannten kleine Feuer. Verdammt, mein Kopf. Tessia! "Tessia? Tessia wo bist du?" Verdammt. Das Rohr. Ich stand auf und blickte über das Trümmerfeld von einer Brücke. Da. Ein Fetzen einer Uniform. Ich stieg über die Trümmer und hob einige Teile an. Da war sie. Sie
sah eigentlich ganz gut aus, aber sie hatte eine schlimme Wunde am Kopf und an der Hüfte blutete sie ebenfalls. Sie hat nicht mehr lange zu leben wenn ich die Wunde nicht schließen kann. Die Wunde am Kopf hat bereits Schorf gebildet und blutet nicht mehr. Jetzt zum schwierigen Teil. Wie soll ich die Wunde verschließen? Ich muss sie zur Krankenstation bringen, aber den Transport wird sie wahrscheinlich nicht überleben. Ich nahm meine Uniform, oder was davon übrig ist, und band sie um ihre Hüfte. Ich zog es fest an, wobei sie stöhnte. Wahrscheinlich hab ich den Verband zu fest angezogen. Aber er sitzt gut so. Er soll erst mal verhindern, das
sie verblutet. Ich stand auf und verließ die Brücke. Halt durch Tessia. Ich hab gesagt das wir in einem Stück durchkommen. Was für ein beschissener Tag. Die Korridore sehen aus wie nach einer Bunkersprengung. Alles war zerstört. Wir hatten Glück, das das Schiff nicht auseinandergebrochen ist. Alles war schwarz, das einzige Licht kam von vereinzelten kleinen Feuern. Alles war still. Wahrscheinlich hat es den Antrieb zerlegt. Und der Reaktor ist wahrscheinlich auch hin. Ein Glück das die Lebenserhaltung noch funktioniert. Sonst hätten wir keinen Sauerstoff mehr. Da, an der Wand. Ich wischte über die Wand. Krankenstation. Und ein
Pfeil nach rechts. Einfach, das Schiff muss schon älter sein. Hätte ich nicht gedacht. Egal. Ich ging weiter. Vor mir tauchte ein Schott auf. Es ging natürlich nicht auf. Wie denn auch. Ohne Strom geht da nichts. Ich suchte nach etwas, womit ich die Tür aufhebeln konnte. Ich entschied mich für ein dünnes Rohr, war wahrscheinlich mal Teil eines Kühlungssystemes gewesen. Ich schob das Rohr in einen kleinen Spalt und drückte. Nichts tat sich. Das Schloss musste verklemmt sein. Es kann auch die Notverriegelung sein. Ich hielt die Hand an die Tür. Ein leichter Zug. Verdammt, wahrscheinlich war die ganze Krankenstation weg.
Planänderung. Wo sind die Notfallvoräte? Verdammt. Ich ging etwas weiter den Gang hinunter. Da war ein Schott mit einem Kreuz drauf. Bitte lass den Raum da sein. Ich versuchte das Schott aufzuhebeln. Dieses öffnete sich. Und da war das Objekt meiner Begierde. Ein medizinischer Notfallkoffer. Ich klemmte ihn mir unter den Arm und machte mich auf den Rückweg. Hoffentlich war es nicht zu spät. Als ich durch die Gänge zurück ging, knackte das Schiff und stöhnte. Die alte Dame ist wohl schon sehr müde und erschöpft. Als ich die Brücke erreichte, wurde ich mit einem Metallstück beworfen. "Entschuldige, ich
dachte du wolltest das Schiff entern." "Wäre kein Problem, obwohl ich bezweifle, das es etwas gebracht hätte." Gut das sie wenigstens wach geworden ist. Vielleicht ist es ja doch nicht so schlimm. "Wie schlimm ist es?" "Ich will nicht lügen. Das Schiff ist hin, und wenn du mir nicht hilfst, dann bist du auch bald hin. Du hast eine Verletzung an der Hüfte, vielleicht auch innere Verletzungen. Ich bin kein Mediziner, und schon gar kein Notfallchirog. Ich hab zwar einen Notfallkoffer gefunden, aber ohne richtige medizinische Hilfe ist das nicht von Dauer." "Du schaffst das schon. Ich werde versuchen dir zu helfen. In dem Koffer sollten
Nanosonden sein. Die sollten helfen, die inneren Verletzungen zu heilen. Für den Rest musst du mir einen Verband anlegen. Du wirst hier nirgends einen Hautregenerator finden." "Gut. Wenn wir fertig sind, versuche ich Hilfe zu holen. Dein Schiff ist leider nicht mehr zu retten. Ich habe die Befürchtung, wenn wir es bewegen, bricht es auseinander. Es gibt zu viele Hüllenbrüche, es fehlen sogar wahrscheinlich ganze Decks. Mit etwas Glück funktioniert die Kommunikation noch. Dann kann ich uns hier raus holen." "Genau. Du findest wohl immer einen Weg, deinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen." Sie lächelte. "Wir
sitzen im selben Boot. Außerdem habe ich gesagt, ich bringe uns in einem Stück hier raus. Und ich pflege meine Versprechen zu halten." Ich öffnete den Koffer und nam eine Ampulle mit einer silbrigen Flüssigkeit heraus. Die Nanosonden. Es misfiel mir, die Dinger zu benutzen, da ich auch schon gesehen hab, wie sie jemanden von innen zefressen haben, weil sie außer Kontrolle geraten sind. Ich bestückte eine Injektionsspritze mit der Ampulle und setzte sie an die Wunde an. "Das wird jetzt wehtun." Sie spannte sich an. Dann drückte ich die Spritze leicht in die Wunde. Sie stöhnte. " Ein bisschen noch." Ich drücke die Spritze noch etwas
weiter in die Wunde. Ich sah wie sie langsam wieder aufging. Sie fing an zu schreien. Dann entließ ich die Nanosonden aus ihrem Gefängnis. Sie schrie noch weiter, ich nahm darauf hin ein Schmerzmittel aus dem Koffer und injizierte es. Sie hörte auf zu schreien, aber man sah ihr an, das sie immer noch Schmerzen hatte. Ich nahm Verbandszeug aus dem Koffer und legte einen neuen Verband an. Ich gab ihr noch ein Beruhigungsmittel und suchte dann nach einer funktionierenden Konsole. Nicht einfach bei dem Chaos. Ein schwacher Schimmer drang durch den leichten Staubnebel. Es sah wie Licht aus. Ich stampfte durch den Schutt
aus Trümmern und ja, auch aus den Überresten der Brückencrew. Ich kam der Quelle näher. Wir schienen Glück zu haben. Diese Konsole funktionierte. Ich übersprang die Schadenmeldungen und versuchte, eine Verbindung nach draußen aufzubauen. Dann kam der harte rechte Hacken der Realität. Das Signal würde für die von mir erstrebte Reichweite nicht stark genug sein. Also beschloss ich, mein Glück noch etwas weiter zu strapazieren. Ich änderte die Richtung des Signals und wartete auf eine Antwort. Dann wurde mir mitgeteilt, das der Empfang von Nachrichten nicht möglich sei. Mit dem Wissen, das die Nachricht rausgegangen
ist, aber wir unmöglich feststellen können, ob sie auch angekommen ist, ging ich zurück zu Tessia. Sie hatte sich mitlerweile aufgesetzt und schaute betroffen durch die Brücke. "Hey, alles in Ordnung?" "Nein, nichts ist in Ordnung. Jedesmal wenn wir aufeinander Treffen, geht irgendetwas schief. Alle hier sind tot. Außer uns. Das ist nicht richtig. Ich sollte da auch liegen. Ich..." Ich verpasste ihr eine Ohrfeige. Sie schaute mich entgeistert an. "Beruhige dich wieder. Sei froh das du nicht da liegst. Klar, es ist Scheiße das alle hier tot sind. Aber sie kannten das Risiko. Sie wussten das sie wahrscheinlich nicht alt werden. Aber
sie waren von ihrer Sache überzeugt. Sie hätten jederzeit ihr Leben für deines gegeben. Aber wenn du so denkst, entehrst du sie. Behalte sie so in Erinnerung wie sie waren und spar dir deine Wut und Trauer für diejenigen auf, die dafür verantwortlich sind. Wir kriegen die, versprochen." "Danke. Es tut mir leid. Hast du wen erreicht?" "Mir ist das Guthaben ausgegangen, bevor ich eine Antwort kriegen konnte." "Ich sag ja, du redest zu viel in den unpasensten Momenten." Wir lachten. Egal wie schlimm es aussieht, so lang der Humor nicht weg ist, gibt es einen Ausweg. Hoffentlich. "Was meinst du? Wie lange haben wir noch?" "Bei der
Beschädigung? Nicht mehr als ein paar Stunden. Wir haben zu viele Risse und Löcher, und die Brücke ist wahrscheinlich auch nicht mehr dicht. Aber das spielt keine große Rolle. Wenn die Nachricht angekommen ist, dann kommen wir hier raus." "Und wenn nicht?" "Dann bin ich die letzte Gesellschaft die du haben wirst." "Alles bloß das nicht. Ist mein Charma den so schlecht?" Sie schaute flehend zur Decke. Ein Moment herrschte Stille, dann fingen wir wieder an zu lachen. Die Stunden verstrichen quälend langsam. Wir merkten, wie die Luft immer dünner wurde und der Luftzug wurde auch immer stärker. Tessia ist
eingeschlafen. Ich blieb wach, um auf das Taxi zu warten. Ich hoffe nur, das es nicht mehr lange dauern würde. Da ging ein Ruck durch das Schiff. Tessia schreckte hoch. "Was ist los? Was war das?" Ich wusste nicht, was es war. Dann begriff ich. "Oh nein. Wir hatten noch Eigenbewegung. Und ohne Luftwiederstand oder ähnliches bewegen wir uns nunmal weiter. Es kann sein, das wir auf einen Planeten zugedriftet sind, während wir bewustlos waren. Und der zieht uns jetzt runter." "Na toll. Das wars dann wohl." "Nicht aufgeben. Unser Taxi kommt noch." "Ach ja? Als was soll es uns denn aufsammeln? Als Asche? In kleinen Teilen? Es kommt
nicht mehr rechtzeitig. Das wars." Eine Träne lief ihr das Gesicht runter. Sie schien wirklich gerade mit ihrem Leben abzuschließen. Komm schon. Wo bleibst du? So langsam wurde es knapp. Wenn der Planet oder was auch immer es sein mag, worauf wir gerade zustürzen, eine Atmosphäre oder ähnliches hat, dann werden wir verglühen. Das Schiff kann uns nicht mehr schützen. In mir regten sich leise Zweifel, ob das Signal vielleicht doch nicht durchgekommen ist. Da ging ein zweiter Ruck durch das Schiff. Jedoch wurden wir nicht schneller oder so. Aber die Brückendecke hatte sich verformt. Werden wir jetzt zerquetscht? Dann
enstand eine zweite Delle, und eine drite. Merkwürdig war nur, das sie so präzise waren und ein Dreieck ergaben. Dann begriff ich. "Tessia, weg hier." Sie schaute mich ratlos an. Ich packte sie unter ihrem Arm und schleifte sie einige Meter mit mir, bis sie dann selber auf die Beine kam. "Was ist denn los?" "Unser Taxi ist da, aber unsere Tür ist doch dicht. Es macht sich grade eine neue, damit wir rauskönnen. " Man sah, wie die drei Dellen langsam ihre Farben wechselten, von dunkel-grau zu hell-rot. Und sie bewegten sich. "Wird da gerade ein Loch geschweist?" "Nein, es werden Leitungen verlegt. Natürlich wird ein Loch geschweißt. Die Hülle ist
hier immer noch zu dick." Es fiel eine dreieckige Platte zu Boden. Wir erwarteten, das wir aufgrund der Dekompression aus dem Raum gesaugt wurden und hielten uns hastig an irgendwas fest. Doch nichts geschah. Dann kam ein dreieckiges Objekt durch die Decke. Es war tiefschwarz und ragte bis an die Decke. Dann öffnete es sich und offenbarte zwei Standkapseln, die sich ebenfalls öffenten. "Darf ich bitten?" "Du weist das ich Platzangst habe?" "Willst du hier draufgehen?" "Gutes Argument." Wir liefen zu den Kapsel und schlossen sie. Das dreieckige Gebilde schloss sich um uns herum und setzte sich in Bewegung. Die
Reise dauerte nicht lange. Kurz nach der Schließung öffnete es sich schon wieder, und uns empfing ein grell erleuchteter Raum. Ich kniff die Augen zusammen. "Lichtintensität veringern." Das Licht wurde schwächer. "Du gibst hier die Befehle?" "Das ist normal, wenn man auf dem eigenem Schiff ist. Ich für dich später herum. Wir sollten auf die Brücke. Ich ging zu einem Schott in unserer Nähe und öffnete es. "Du hast ein Schiff zur Verfügung und holst es nicht zur Unterstützung heran, als wir es gebraucht haben?" "Ich wusste nicht, ob es schon soweit einsatzbereit gewesen ist, um selbst in einen Kampf einzugreifen." "Was soll
das heißen selbst? Willst du mir sagen, das auf diesem Schiff keiner außer uns ist? Das es maschienengesteuert ist?" "Kluges Mädchen. Wenn es dir nun nichts ausmacht, mir zu folgen. Wir müssen noch ein paar Leute drankriegen, die dein Schiff zerstört haben." Sie nickte, wenn auch nur wiederwillig. Tessia hatte eine tiefe Abneigung gegenüber computergesteurten Schiffen. Es ist wer verstorben, der ihr wichtig gewesen ist, mehr hat sie mir nicht erzählt. Als wir die Brücke erreichten, blieb sie kurz stehen. "Keine Sorge, du wirst hier jetzt keine Kapseln sehen , wo wir uns hineinlegen werden, um das Schiff zu
steuern." Es schien sie nicht sehr zu beruhigen. Das Schott öffnete sich. Ein leises Summen kam uns entgegen, sonst war alles still. Ich steuerte auf den Sessel in der Mitte zu. "Kannst du dich an die Feuerleitkontrolle setzen? Keine Sorge, du wirst hier nicht bevormundet werden oder so. Aber von dort kannst du dich am ehesten mit dem Schiff vertraut machen." Sie sagte immer noch nichts, setzte sich aber an den Platz, den ich ihr angeboten hatte. "Freigabe der Feuerleitkontrolle." "Autorisiert." "Unheimlich, aber gut. Ich werds mir mal anschauen." Ich setzte Kurs auf die angegriffene Station. "Das Schiff ist ja nicht schlecht ausgestattet für eine
Korvett. Raumtorpedos, Laserbatterien, Kurz- und Langstreckenwaffen, ein Hauptgeschütz, optische und digitale Tarnung, ein Hangar, jedoch ohne Jäger, genug Rettungskapseln für fast zweihundert Mann, eine moderne Krankenstation, eine Schiffsabgleichdatenbank, präzise Sternkarten und ein MPG. Was ist ein MPG?" "Das ist ein mobiler Portalgenerator. Das heißt, das dieses Schiff nicht von den stationären Portalen abhängig ist. Das ist ein Prototyp, den ich aus einem Forschungslabor der Allianz habe. Ich hatte da mal einen Auftrag. Allerdings ist er langsamer als ein normales Portal,
dafür kann einem keiner folgen." "Und ich dachte, wir wären bei weitem nicht so weit, die Portaltechnik nachzubilden." "Sind wir auch nicht, ich habe die Forschungsstation zerstört. Diese Technologie sollte in Friedenszeiten entdeckt werden, und nicht in diesem kalten Krieg. Stell dir die taktischen Möglichkeiten für die Allianz vor. Sie könnten jederzeit, überall auftauchen und angreifen, wie es ihnen gefällt. Das würde dieses empfindliche Gleichgewicht zerstören, was wir gerade Frieden nennen. Und das Hauptgeschütz ist eine Beutewaffe, die ich von einem Xercschiff habe." "Du hast die Xerc getroffen und es überlebt?
Ich bin beeindruckt." " Es war hart. Aber ich hatte wie üblich etwas Glück. Ich habe sie aber noch nicht getestet." Ein Piepen verriet mir, das wir am Ziel angekommen sind. Ich drehte mich um, um mir die Station anzusehen. Den Blick hätte ich mir auch sparen können. Von der Station war nichts mehr übrig außer Trümmer. "Mein Gott. Was waren das für Waffen? Sie hatten keine Chance gehabt." "Scanne nach Schiffssignaturen und Lebenszeichen. Vielleicht hat es jemand zu einer Rettungskapel geschafft. " Die Wahrscheinlichkeit war zwar relativ gering, aber es konnte ja sein, das es jemand überlebt hatte. "Ich hab hier was. Kur 2.2.01, Eine
Ionenspur. Schwach. Könnte ein Schiffsantrieb sein." "Wohin fürt die Spur?" "In Richtung Portal." "Volle Kraft vorraus. Linearantriebe aktivieren." Wir setzten uns in Bewegung, jedoch bewegten wir uns fast mit Lichgeschwindigkeit, jedoch ohne den Raum zu wechseln. "Die Spur wird stärker. Die rechnen wohl nicht Verfolgern." "Mach die Torpedos scharf. Wir werden sie angreifen, sobald wir in Reichweite sind." "Aye" Die Sensoren hatte die Ziele erfasst. Zwei Zerstörer und zwei Kreuzer. Wo habem die die Feuerkraft her, um eine ganze Station in Stücke zu reißen? " Ich bekomme ein klares Bild herein. Das sind
Allianzschiffe!" "Was? Das kann nicht sein." "Ich erkenn den Adler der Allianz auch blind. Das sind Allianzschiffe." "Sicher das es keine aufwendige Täuschung ist?" "Ich bin mir sicher. Sie müssten sonst Transponder der Allianz gestohlen haben oder die Schiffe gekarpert haben." "Nun gut, das ist unwahrscheinlich. Visier ihre Antriebe an. Ich will nicht das sie abhauen." Der Frontbildschirm wechselte von einer blauen Tönung zu einer roten Tönung. "Gefechtszustand." Der Raum wurde abgedunkelt. "Die vorderen Rohre sind geladen und bereit. Optimale Reichweite in einer halben Minute." "Nach dem
Abschuss bringst du uns vor sie und stellst das Schiff quer. Dann mit den Lasern ihre Offensivkapazitäten minimieren. Sie werden dann schon kooperieren." "Dich will ich nicht als Gegenspieler haben." "Ich mich auch nicht." Wir näherten uns der Reichweite, bei der ein Ausweichen fast unmöglich war. "Die müssen uns doch schon bemerkt haben. Wieso reagieren sie nicht?" "Weil sie uns noch nicht bemerkt haben. Die Tarnsysteme sind auf einem technisch hohem Level. Sie würden uns sogar kaum erkennen, wenn wir direkt vor ihnen wären." "Interessant. Antriebe sind anvisiert." "Feuer!" Aus dem Rumpf des Schiffes
lösten sich vier längliche Körper. Kurz danach beschleunigten sie und schlugen wenig später in die Antriebe der flüchtenden Schiffe ein. Sie explodierten in einer kugelartigen Form und erstrahlten in allen möglichen Farben. Die Schiffe wurden herumgerissen und trieben durch den Raum. Die Stellen, wo die Antriebe gewesen sind, glühten rot. Wir zogen quer über sie rüber, wobei wir bereits in einer Wende um die Längsachse waren. Die Laser arbeiteten präzise. Kleine rote Lichtfinger durchschnitten das Schwarz des Raumes und zerstörten Geschütztürme, Torpedoröhren und Laserbatterien. Nach dem Beschuss gab
es noch vereinzelte Explosionen, man konnte aber sehen, das die Bremsschubraketen für Notfälle gezündet wurden. "Ruf sie. Mal sehen ob noch wer da ist, um uns zu antworten." "Ich erreiche niemanden. Oder es antwortet jedenfalls keiner." "Irgendwelche andere Aktivitäten?" "Ja, es werden eine Menge Datenpacke verschickt." "Sofort unterbinden und den Empfänger ermitteln." "Bin dran." Keine Antwort, aber Daten verschicken. Denken die, wir kriegen das nicht mit? "Ich hab hier was, aber ich werde nicht schlau daraus. Die Daten werden nicht über den Allianzkanal verschickt, wie es zu erwarten gewesen wäre. Statdessen
werden sie über einen Kanal der Balaris verschickt. Er sieht aber fast so aus wie ein Allianzkanal. Da will jemand wohl Salz in die Wunde streuen." "Nicht nur Salz. Wenn irgendwer darauf kommt, das Allianzschiffe eine Raumstation zerstört haben, dann brennt es, aber gewaltig. Dann herrscht Krieg. Und in meinem Fall ist das schlecht fürs Geschäfft. Waffen scharf machen und zerstören. Sie sollen nicht mehr als Allianzschiffe zu erkennen sein." "Aye." Sie schaute etwas bedrückt, feuerte aber aus allen Rohren. Die Schiffe gingen in dem Feuerwerk unter und von ihnen blieben nur ein paar Trümmer zurück. "Kurs setzen auf den
Rand des Systems. Tarnflug. Ich will keine bösen Überraschungen erleben. Ich bin in meinem Quartier, ich muss noch einen Auftrag abgeben." Ich erhob mich und ging zu Schott. Tessia blieb sitzen und nahm einige Einstellungen vor. Ich verließ die Brücke und steuerte die erste Kabine zu meiner rechten an. "Privatmodus" Als ich eintritt, wurde die Tür verriegelt und es ertönte ein schriller Ton. "Privatmodus etabliert." Ich ging zu einer Konsole um einen Kommlink aufzubauen. "Ah Jeff. Da sind sie ja. Was hat da so lange gedauert? Ich dachte schon, es hätte sie erwischt." "Mir gehts gut. Ich musste mir nur meine Spesen und das
ausrechnen. Der Auftrag wurde ausgefürt, wie sie ja wohl mitbekommen haben. Ich warte eigentlich nur noch auf meine Bezahlung plus die Spesen, General Nawx." "Die Erfüllung ist mir tatsächlich zu Ohren gekommen. Sie haben eine ganze Portallinie unterbrochen? Ich bin beeindruckt. Ich könnte Männer wie sie gebrauchen." "Sie könnten sich meinen Sold gar nicht leisten." Ich fing an zu lachen. "Ich überweise ihnen gerade die vereinbarte Summe plus die Spesen. Ich denke wir sind uns einig." Ein kleines Fenster öffnete sich und Zahlen begannen zu rotieren. Sie endeten irgendwo im achtstelligen Bereich. "Ja, wir sind uns
einig. Es freute mich, mit ihnen Geschäfte zu machen." "Noch eine angenehme Reise." Der General drehte sich um und der Kommlink wurde aufgelöst. "Privatmodus aus. Sortier die Summe nach der Bedarfsliste und leg den Rest zurück." Die Tür wurde wieder entriegelt und das Licht wurde heller. Ich öffnete die Tür und ging wider in Richtig Brücke. Als ich das Schott durchschritt, wurde ich gleich von Tessia empfangen. "Wir haben den Rand des Systemes erreicht. Und nun?" "Aktivier den MPG. Wähl ein möglichst unbewohntes System aus." "Aye. Obwohl ich nicht glaube, das er funktioniert. Du hast ihn bis jetzt noch
nicht benutzt." "Es wird funktionieren." Wir wurden langsamer. "Stabilisatoren aktivieren. Das Portal eine drittel Schiffslänge vor uns aufbauen. Geschwindigkeit halten." Auf der Brücke wurde es dunkler. Auf den Monitoren konnten wir sehen, wie sich kleine grüne Finger vom Schiff lösten und sich kreuzten. Nach wenigen Sekunden ergaben sie einen Käfig, der das Schiff umschloss. "Protal etablieren." Es ging aus der Front des Schiffes ein Strahl aus, welcher sich in vier Teile spaltete. Dann öffnete sich ein Fenster, was ähnlichkeit mit dem eines der stationären Portale hatte. Nur war es wesentlich kleiner. "Volle Kraft
voraus." Wir setzten uns in Bewegung. Das Portal jedoch blieb an Ort und Stelle. Der Strahl spaltete sich weiter auf, bis er fast diagonal zu Portal war. "Durchstoßen. Jetzt werden wir sehen ob es funktioniert." Der Strahl verschwand und wir durchstießen das Portal. Ein grelles Licht empfing uns. "Polarisier den Hauptbildschirm. Ich will hier nicht erblinden." Die Farben wechselten von grell Weis zu einem leichten Grün. "Wir sind noch am Leben, das Schiff ist heile, alles Systeme funktionieren ohne Probleme. Ich würde behaupten, es funktioniert. Pass unsere Geschwindigkeit bitte so an, das wir unser Ziel erst in zwei oder drei
Tagen erreichen. Ich will mich erholen und muss auch noch in die Medokapsel. Das gleiche rate ich dir auch. Dann können die Nanomaschienen jedenfalls wieder aus deinem Körper." "Danke, ich geh aber zuerst in die Kapsel." "Tu dir keinen Zwang an."
EwSchrecklich Wow, dieses Mal war das Kapitel um einiges länger (: Hat mir wieder sehr gut gefallen lg |