Kurzgeschichte
Wenn Engel sich begegnen

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"Wenn Engel sich begegnen"
Veröffentlicht am 03. Dezember 2013, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: peshkova - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse. Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie. Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.
Wenn Engel sich begegnen

Wenn Engel sich begegnen

Wenn Engel sich begegnen

Mit den Engeln ist das so eine Sache. Meist bleiben sie unsichtbar, wirken im Verborgenen.

Auch weiße Flügel sind kein unbedingtes Markenzeichen, verbirgt sich doch hinter manch weiß befiederter Schwinge eher eine dumme Gans.

Erinnern Sie sich noch, liebe Leser, an den Dezember 2010, als Frau Holle alle Überplanbestände an Schnee noch im alten Jahr auspackte? Als stündlich die Schneedecke um mehrere Zentimeter wuchs?

Das Leben ist ein Kampf, heißt es so schön.

Für mich begann der Kampf bereits in den frühen Morgenstunden mit dem Freischaufeln meines Kleinbusses, eines Peugeots Boxers. Den nächsten Kampf bestand ich auf der Straße. Jeden Winter wundere ich mich aufs Neue, warum die LKWs immer noch nicht mitbekommen haben, dass inzwischen eine Autobahn nach Görlitz führt, die sogar das gesamte westliche mit dem östlichen Europa verbindet. Stattdessen kleben sie wie eh und je am Kunnersdorfer Berg fest, der im Sommer gar kein richtiger Berg ist und im Winter bei Schneefall zur uneinnehmbaren Festung wird,

Endlosstau inbegriffen.

Der dritte Kampfeinsatz folgte im Hermesstützpunkt.

Bei dem Wetter auf die Straße, das ist gefährlich. Diese Erkenntnis wurde scheinbar bei Facebook geteilt, sodass die Versandhändler Rekordumsätze verbuchten. Mein Bus konnte die Flut der Weihnachtspakete kaum fassen.

Es war ein einziges Hetzen von Tür zu Tür, der Schweiß lief trotz der tiefen Temperaturen und des Schneefalls in Strömen. Manche Omi begrüßte mich warmherzig: „Sie sind ein Engel, kommen Sie wenigstens zur Unterschrift herein.“ So also sahen Engel aus, blau und durchgeschwitzt.

Es schneite unaufhörlich. Hin und wieder begegnete ich einem Engel in orange, einem Schneepflug, dann kam ich besser voran.

Selbst mein Freund Max, der einer besonderen Hunderasse angehörte, er war ein Priat, schien missgelaunt. Zwar stöberte er wie immer in meiner Jackentasche nach Leckerlis. Seiner Lieblingsbeschäftigung, dem Wettrennen mit meinem Bus konnte er jedoch nicht nachgehen, der Schnee war einfach zu tief.

Am Samstag vor Weihnachten klingelte ich gegen 18.00 Uhr völlig entkräftet bei

einer jungen Frau. Sie blickte erstaunt, als sie öffnete und mich erkannte. „Jetzt kommen Sie? Und wie sehen Sie denn aus?“ Irgendwie musste ich wohl eher dem Ritter mit der Traurigen Gestalt denn einem Weihnachtsengel gleichen.

„Warten Sie, ich bin gleich wieder da.“ Sie verschwand einen Augenblick, um mit einem großen rot-gelben papiernen Weihnachtsstern wieder aufzutauchen.

„Hier, der ist für Sie. Jetzt fahren Sie nach Hause Sie haben doch wohl Schluss? legen die Beine hoch und schauen den Stern an. Dann wird es Ihnen wieder besser gehen.“

In diesem Moment traten mir Tränen in die Augen. Der Engel vor mir hatte mir

ein kleines Stückchen Glück geschenkt.

Der Stern hängt heute noch in meinem Zimmer, er ist mein Talisman, nicht nur zur Weihnachtszeit.

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Hörbuch

Über den Autor

Albatros99
Ich wohne in der Oberlausitz und schreibe gern über meine schöne Heimat, schon seit der ersten Klasse.
Ich liebe meine vier Kinder und bin sehr stolz auf sie.
Nun sind sie in die Welt gezogen von Berlin bis Tokio, also besorgten wir, mein Mann und ich uns zwei neue Babies: Katze Nala und Hund Willy. Jeder von uns hält einen im Arm.

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Feedre Liebe Christine,
sehr feine Geschichte....Engel gibt es überall...:-)))
LgF
Vor langer Zeit - Antworten
Luap Dein feiner Humor in der Geschichte hat mich einige Male zum Schmunzeln gebracht... bei der dummen Gans habe ich sogar laut gelacht... :-))

Liebe Grüsse
Paul
Vor langer Zeit - Antworten
Gabriele Liebe Christine :-)
na, dass ist ja eine Geschichte.....
...so ganz nach meinem Geschmack!!
Denn Engel können tatsächlich auch verschwitzt und uselig aussehen,
und auch mal ganz lieb und rein weiß, ganz wie deine Geschichte es erzählt. Ein Stern als Talisman gefällt mir :-)
Viele liebe Grüße für eine angenehme Vorweihnachtszeit,
Gabriele
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Dass ich die Geschichte noch nicht gelesen habe, wo ich doch ein Abo habe.....
Schön, eine richti anrührende Weihnachtsgeschichte.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Da können einem aber auch die Tränen kommen ...
Und an den schneereichen Dezember 2010 erinnere ich mich noch sehr gut ...
Wundervolle Geschichte, liebe Christine!

Ich wünsche dir eine entspannte, heimelige Adventszeit und frohe Weihnachten!
Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Eine wunderschöne Geschichte, Christine. Solche menschlichen Gesten gehören zu den ´Sternstunden` im Berufsleben. Sehr gern gelesen!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Eine herrliche Geschichte. Leider gibt es viel zu wenig von diesen Engeln.
Obwohl, wenn ich es genau betrachte: Hier bei myStorys gibt es ganz viiieeele Engel, die mit ihren Geschichten und Gedichten mein altes Herz erfreuen. Danke
Liebe Adventsgrüße an Dich
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Rehkitz Siehst Du, es gibt sie die Engel in menschlicher Gestalt. .....es freut mich für Dich, dass Du solch ein kleines Wunder in unserer Zeit erleben durftest.
Mit herzlichen Advensgrüßen Theresia
Vor langer Zeit - Antworten
Albatros99 Schön, wieder einmal von dir zu hören, liebe Theresia, und danke für deinen Kommentar. Dir auch eine ganz schöne Vorweihnachtszeit,
Christine
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Eine wunderschöne ENGELS-Begegnung hat Du uns hier geschildert ...
Liebe Adventsgrüße
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
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