Weihnacht
Bald ist wieder Weihnachten.
Und dazu hab ich passend ein Gedicht geschrieben.
Schneeflocken
Heißt sie willkommen! Da sind sie ja wieder,
Die lust'gen Gesellen im Flockengefieder!
Wie sie uns leuchten in schneeigem Glanze!
Wie sie uns grüßen in flatterndem Tanze!
Wie sie leichtflüglig sich senken und heben,
Im Gaukelspiele vorüber uns schweben,
Neckend sich flechten um Zweige und Äste! -
Heißt sie willkommen, die lieblichen Gäste!
Wie sie sich sammeln auf Wegen und Stegen,
Schmeichelnd um Zäune und Hecken sich legen! Wie sie die herbstlichen, öden Gefilde
Wandeln in schimmernde Märchengebilde!
Wie sie die Wälder, die dunkeln, erfüllen,
Mit Schleiern die Berge, die kahlen, umhüllen,
Der Erde Antlitz, das trübe, erhellen! -
Heißt sie willkommen, die trauten Gesellen!
Wie düster droben die Wolken auch thronen,
Wie lichtlos drunten die irdischen Zonen, -
Auf leuchtenden Schwingen dem Erdenrunde
Bringen sie fröhliche, selige Kunde:
Erstarb auch des Sommers Prangen und Blühen, -
Flammen der Liebe glückspendend erglühen,
Wenn hell des Weihnachtsbaums Kerzen entglommen!
Die Freudenboten, drum heißt sie willkommen!
Und dichter und dichter zur Erde nieder
Streuen die Wolken ihr Flockengefieder;
Silbergeflügelte, flatternde Sterne
Sendet uns grüßend die himmlische Ferne,
Daß sie verklären das irdische Dunkel
Mit freundlicher Hoffnung Strahlengefunkel! -
Dem Frühling entgegen träumen die Lande
Unter dem schneeigen Flockengewande.