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Der letzte Tag der Menschheit

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"Der letzte Tag der Menschheit"
Veröffentlicht am 01. Dezember 2013, 8 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: Kirill Kedrinski - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft. Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles. Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF. Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos ...
Der letzte Tag der Menschheit

Der letzte Tag der Menschheit

Der letzte Tag der Menschheit von Matthias März

Ich habe keine Angst, nein die habe ich nicht, auch wenn bald die Welt untergeht.

Das steht unumstößlich fest, niemand mehr kann das verhindern. Ein Asteroid namens „Omega 42“ wird die Erde treffen und unseren schönen Planeten zerstören, mit all seinen Menschen, unserer Kultur, unseren Bauwerken, aber auch mit unseren Waffen.

Vor 23 Jahren entdeckte eine Gruppe von

Astronomen jenen Kleinplaneten, der seit Millionen von Jahren ziellos durchs All zog. Jetzt ist seine Reise beendet. In der Geschichte der Erde ist es nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht. Jedes Mal hat sich der Planet wieder erholt, auch wenn viele Arten ausstarben. Nun trifft es uns, im wahrsten Sinne des Wortes. Tröstet es uns, dass danach noch Ratten oder Kakerlaken existieren und diese die neuen Herrscher der Erde werden? Eher nein.

Viele Leute haben sich vor Verzweiflung umgebracht, nachdem vor drei Jahren der letzte Versuch scheiterte „Omega 42“

mittels Atomraketen zu zerstören. Immerhin hat es seitdem kaum noch Kriege, Attentate und dergleichen  gegeben. Was für eine bittere Ironie, dass jeder nur noch an sich selbst denkt und den Hass auf die Anderen vergisst.

Meine Planung für die letzten Stunden steht seit Langem fest: ich werde mir ein paar schöne Filme ansehen, werde dazwischen meine Lieblingsmusik hören, mir ein gutes Essen gönnen und mich hemmungslos besaufen. Vorher werde ich mich noch mit guten Freunden treffen. Wir werden Erinnerungen austauschen. Es ist doch ein gutes Gefühl, mit angenehmen Gedanken im

Kopf zu sterben.

In den diversen Internetforen und bei „Facebook“ und Konsorten haben viele Leute ihre Planungen für den „finalen Schuss“, wie es eine große Boulevardzeitung formuliert hat, gepostet. Einige wollen verrückte Dinge machen, aber kaum jemand möchte Sachen zerstören oder seine Nachbarn töten. Ist ja auch sinnlos, wenn ein paar Stunden später sowieso alles hinüber ist.

Raumschiffe zu bauen, um wenigstens ein paar Vertreter der Menschheit zu retten, hatte sich als undurchführbar

erwiesen, denn: woher sollten diese Leute auch hin? Einen bewohnbaren Planeten in mittelbarer Nähe gibt es nicht. Außerdem ist die Strahlung im Weltall viel zu hoch. Das hält niemand lange durch. Selbst, wenn das gegangen wäre, wer hätte überleben dürfen? Unsere Wissenschaftler, unsere Künstler oder gar unsere Politiker oder die Superreichen? Das hätte Aufstände ohne Ende gegeben, da jeder an Bord gewollt hätte.

Nein, es ist besser so, dass wir alle sterben, ohne Ausnahme. Die Menschheit hat es nicht anders verdient. Die Wesen, die nach uns kommen,

werden es vielleicht besser machen. Damit sie wenigstens etwas von unserer Kultur erfahren, haben wir mehrere Sonden in das ewige Eis des Südpols vergraben. Sie werden unsere Kunstwerke sehen, unsere Bücher lesen und unsere Musik hören. Über vieles werden sie sich wundern und es nicht verstehen, so wie wir untergegangene Kulturen nicht oder falsch verstanden haben. Die Erinnerung an die Menschheit wird nicht immer angenehm sein, aber immerhin wird es sie geben.

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Hörbuch

Über den Autor

Katerlisator
Matthias März wurde am 28.10.1961 in Hannover geboren und ist ebenda wohnhaft.
Der Hobbyautor hat schon von Kindesbeinen an Kurzgeschichten geschrieben, wovon z. Zt. über 330 veröffentlicht sind. Hinzu kommen etwa 90 Drabbles.

Überwiegend bewegt sich März in den Bereichen Humor und Satire, Drama und SF.

Bereits erhältlich sind im Handel die humoristischen Kurzgeschichten-Sammlungen "Die dreiundzwanzigste Deutschstunde", "Pausenlos peinliche Pannen" und "Hubert deckt auf"; sowie "Siebzehn Wege zu Yin und Yang", eine Sammlung dramatischer Kurzgeschichten, "Zeitenwandler", eine Zusammenstellung von SF-Storys und "Dem Mord auf der Spur", eine Sammlung von Kurz-Krimis. Diese Werke sind jeweils als E-Books im Handel erhältlich. Außerdem gibt es das E-Book "Unser Wilder Westen", wo der Autor als Herausgeber fungiert.

Die humoristischen Geschichten gibt es auch kompakt als Printbook unter dem Titel "Bedeutende Vertiefung aber der Reihe nach", erhältlich bei Amazon.

Der SF-Roman "Fast die gleiche Welt" ist fast fertig und wird in Kürze vollendet.

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Gelixx Ich bin immer wieder fasziniert von deinen Geschichte, sie haben so einen besonderen Touch und sie stimmen nachdenklich. Schön, dass ich deine Geschichte entdeckt haben. LG in den Adventssonntag Geli
Vor langer Zeit - Antworten
Karimela Hm, wie würde er aussehen, dieser letzte Tag? Deine Ideen zum Thema finde ich ziemlich interessant. Besonders die Stelle, wo es plötzlich friedlich wird auf dieser Welt voller Krieg, Mord und Totschlag. Muss es wirklich eine globale Vernichtung geben, bevor die Menschheit zu Verstand kommt? Ich möchte dir fast zustimmen, denn Ähnliches ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Aber eben nur fast, denn ich hoffe immer noch, dass wir Menschen eines Tages in der Lage sein werden, unsere Konflikte auf friedlichem Weg und miteinander zu lösen. Hört sich vielleicht blauäugig an, aber so bin ich dann eben;-))
Ich denke jetzt mal darüber nach, wie ich meinen letzten Tag verbringen würde - vermutlich ähnlich, wie du;-) Mögen wir jedoch noch lange vor der Notwendigkeit solcher Überlegungen in der Realität verschont bleiben; obwohl es wohl wissenschaftlich erwiesen scheint, dass genau das von dir beschriebene Szenario eines Tages Wirklichkeit werden wird. Allerdings ist das eine dermaßen ferne Zukunft ... Da können wir noch ein wenig weiter philosophieren was wäre wenn;-) Und so interessante Texte verfassen, wie du es mit diesem getan hast.
Liebe Grüße und einen schönen ersten Advent
Karimela
Vor langer Zeit - Antworten
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