Wissensdrang
Wie viel Milliarden Sterne Nacht für Nacht am Himmel stehen?
Ob sich alle Galaxien in die gleiche Richtung drehen?
Wie ist unser Mond entstanden? Und wann geht er uns abhanden?
Wozu darauf ´ne Antwort geben? Das braucht der Mensch doch nicht zum Leben.
Wenn in Afrika der Löwe auf die Beutesuche geht,
braucht dafür er nicht zu wissen, dass sich unsere Erde dreht.
Ungezählte Lebensformen schuf bis heute die Natur,
doch Bewusstsein und Verstand gab sie nur einer Kreatur.
Hat ein Tier sich satt gefressen, legt es sich gewöhnlich nieder,
streckt beiseite seine Glieder und döst friedlich vor sich hin.
Und sein Geist wird ihn nicht plagen mit immer neuen Fragen.
Doch wir sind mit Verstand gestraft oder
ist es doch ein Segen?
Manchmal weis ich nicht so recht, würd` mich auch ganz gerne legen,
doch bin ich meines Geistes Knecht.
Selbst wenn mein Körper sich entspannt, will doch nicht ruhen der Verstand.
Will immer neue Dinge wissen, wird Langeweile nie vermissen.
Wo liegt der Sinn in diesem Streben? Kann ich nicht ohne Wissen leben?
Ich denke oft darüber nach, hab viele Bücher schon gelesen
über den Menschen und sein Wesen, doch eine Antwort fand ich nicht.
Vielleicht ist noch zu schwach das Licht, mit dem wir in dem Dunkel suchen.
Manchmal könnt ich mich verfluchen, hät ich doch nie ein Buch gelesen.
Ich wäre heute dumm gewesen, könnte jetzt im Schatten liegen und kein Gedanke würde fliegen hin und her in meinem Kopf.
Hätte nicht mehr diese Enge und all die kulturellen Zwänge, die mein Leben heute lenken, würde nicht an morgen
denken, würde jetzt und heute leben.
Das würde auch kein Sinn ergeben.
Will doch bleiben was ich bin und diesen Weg zu Ende gehen,
kenn dafür zwar nicht den Sinn, doch eines muss ich mir gestehen:
Eine Welt ganz ohne Fragen wär´ für mich nicht zu ertragen.
28.11.2013
© Alex B.