Der bibliotheksauftrag
Mit lauten dröhnen fuhr das Motorrad durch die Einfahrt des kleinen Einfamilienhauses. Rafail Elsworth legte seinen Helm auf das schwarze Leder und kramte in seiner Tasche nach den Schlüsseln. Im Haus angekommen zogt er sich seine Handschuhe aus und grinste finster vor sich hin, als das Telefon klingelte. „Elsworth“ nahm er das Telefon ab. „Ist er tot?“ fragte die rauchige Stimme. „Ja“ „Gut. Die Bezahlung folgt wie immer. Sie haben 12 Stunden.“ Rafail legte den Hörer auf die Gabel zurück und griff sich erneut die
Handschuhe.
Die Bibliothek war bereits geschlossen, doch Rafail fasste in die Ritze links der Tür, schnappte sich den Schlüssel und betrat das Gebäude. Seine Schritte hallten in der grossen Stille wieder und verliehen der Situation eine geisterhafte Atmosphäre. Rafail ging zielstrebig zu dem Bücherregal mit der Aufschrift Fantasie und zählte das 5 Buch aus der 4 Reihe ab. Er öffnete das Buch und nahm den Umschlag mit dem Geld heraus, welches er an Ort und Stelle nachzählte. 100'000 Franken, wie vereinbart. Neben dem Geld befand sich ein weiterer Umschlag. Rafail überflog die Zeilen. Ein weiterer Auftrag. Diesmal sollte es der
Chef der Polizeibehörde sein. Rafail überlegte lange, ob er den neuen Auftrag annehmen sollte. Er war jetzt 30 und seit 15 Jahren im Geschäft. Ohne zweifel gehörte er zu den besten in seinem Gebiet. Doch Polizisten erwiesen sich bisher noch immer als äussert hartnäckig. Rafail legte den Umschlag zurück in das Buch. Die Organisation würde schon jemand anderes finden.