Fantasy & Horror
Die Kugel der Schatten - Dämonenfeuer Band 2

0
"Die Kugel der Schatten - Dämonenfeuer Band 2"
Veröffentlicht am 25. November 2013, 86 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: justdd - Fotolia.com
http://www.mystorys.de
Die Kugel der Schatten - Dämonenfeuer Band 2

Die Kugel der Schatten - Dämonenfeuer Band 2

Dämonenfeuer Band2

Die Kugel der Schatten

Von

Jonas Just

Einleitung

Wir hatten eine schlimme Zeit hinter uns. Mit „wir“ meine ich die DFA ,

eine Organisation , die sich mit der Dämonenjagd befasst .

Ganz besonders schlimm hatte es Kascha erwischt. Sie musste am eigenen Leib erfahren , wie es ist gekreuzigt zu werden.

Aber auch ich musste einiges einstecken. Meine Wenigkeit musste herausfinden , wie es ist , in Blut zu

schwimmen oder das Bein einer Riesenspinne ins Gesicht geschlagen zu bekommen.

Nicht zu vergessen meine Einweihungsprüfung , in der ich gegen einen ausgewachsenen Werwolf kämpfen musste.

Alles in allem siehst Du , ich habe keinen Job , um den man mich beneiden könnte.

Aber soll ich Dir was sagen , verehrter Leser?

Ich bin stolz , diesen Job zu haben , denn ich weiß , wenn es keine Dämonenjäger gäbe , würde die Welt in Finsternis versinken .

Außerdem könnte ich sonst keine Bücher

über meine   Erlebnisse bei meiner Arbeit schreiben.

Wie Du weißt , bin ich im Besitz der Kugel der Schatten ,

davon handelt dieses Buch.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Dir Dein Duke.

1

1

Der erste Kontakt mit Rivers

Mitternacht. Alles schläft, niemand ist zu so später Stunde noch auf. Wirklich niemand ?

Nun, dass stimmt nicht ganz. In einer Stadt nah am Waldrand gibt es ein Hochhaus,

in der zweiten Etage brennt noch Licht. Hier sitze ich mit Mark an einem Schreibtisch, der voll gestellt ist mit modernsten Computern, einem Mikroskop und einer Unmenge von Büchern.

Ich sitze vor dem Mikroskop und untersuche die Kugel der Schatten.

Bis jetzt habe ich noch nichts interessantes entdeckt.

Ich schaue zu Mark, der in einem

Dutzend Büchern nach Informationen sucht.

„ Hast Du schon was interessantes gefunden?“ Mark war so in seine Recherche vertieft, dass er bei meiner Frage vor Schreck zusammenzuckte. „ Ja“, sagte er schließlich. „ Ich habe tatsächlich etwas entdeckt.“ Es folgte eine längere Pause. In einem für mich unüblich scharfen Ton sagte ich: „ Lass` Dir doch bitte nicht alles aus der Nase ziehen!“

Mark hielt mit seinen Informationen nun auch nicht mehr hinter den Berg. „ Was ich herausgefunden habe ist alles andere als erfreulich. Nach meinen Informationen werden die Schatten aus

der Kugel austreten und sich zu einem riesigen Schatten zusammenfügen, dieser Schatten wird sich auf der gesamten Erde ausbreiten. Überall werden die Vögel sterben,

es wird unerträglich kalt. Die  Welt, wie wir sie kennen wird es nicht mehr geben, alles wird tot und leer sein. Aber bevor es soweit ist, wird der Herr der Schatten dem Auserwählten einen Besuch abstatten.“

Ich ließ mir das eben gehörte noch einmal durch den Kopf gehen. Das bedeutet, dass der Schatten für den Weltuntergang sorgen wird. Mark sah mich nur kurz an und meinte dann:

„ Vielleicht sogar noch schlimmer als der

Weltuntergang . Ich vermute, dass wir alle verwandelt werden, dass wir als Schattenwesen durch die tote Welt geistern und  bis in alle Ewigkeit die  Qualen der Hölle spüren werden.“

Also müssen wir mal wieder die Welt retten. „Ja“, sagt Mark, „ So sieht es wohl aus.“

Ich nehme meinen Revolver und kontrolliere das Magazin, es ist noch voll. Ich wusste, dass es noch voll war, aber ich musste einfach irgendetwas tun, sonst wäre ich wahrscheinlich wahnsinnig geworden. Ich hatte nämlich noch gar keine Ahnung, wie ich die Kugel der Schatten zerstören sollte.

Ich schaute mir die Kugel noch einmal

genau an. Plötzlich kam ein Schatten heraus und schwebte auf Mark zu, dabei nahm er die Form einer Hand an. Die Hand näherte sich Marks Hals, die Finger der Schattenhand schlossen sich um Marks Hals und drückten zu. Mark fing an zu würgen, seine Augen wurden ganz rot. Ich zog den Silberkugelrevolver und Schoss auf die Schattenhand, doch die Kugeln gingen einfach hindurch ohne Schaden anzurichten.

Ich zog mein Schwert und dachte an das Element Wasser. Es funktionierte. Das Wasser in sehr kalter Form lies die Hand zu Eis gefrieren und in tausende kleine Stücke zerspringen.

„ Danke! Das war wirklich schmerzhaft.“ Mark war immer noch sehr mitgenommen von dem eben erlebten.

„ Wieso sind meine geweihten Silberkugeln alle durch die Hand durchgekullert? Normalerweise hätten sie die Hand verletzen müssen.“ Kannst Du mir das erklären?

„Schatten kann man nicht verletzen.“

„Da hast Du natürlich Recht, aber Du musst bedenken, dass es sich hier um dämonische Schatten handelt, nicht um normale. Mark äußerte die Vermutung, dass der Herr der Schatten so viel Macht

hatte, das ihm selbst Silberkugeln nichts anhaben konnten. „ Wenn das tatsächlich so ist, dann kommt auf uns eine verdammt große Gefahr zu.“ Sagte ich.

„Wir müssen auf jeden Fall dafür sorgen, dass die Kugel der Schatten vernichtet wird, sonst sind wir alle ziemlich am Arsch.“ Erstaunt bemerkte ich seine Ausdrucksweise. „ Du hast zwar eine Sprache wie aus der Gosse, aber ich denke Du hast Recht. Wenn wir nichts unternehmen, werden wir alle sterben.“ Ich ballte meine Hand wütend zur Faust weil ich absolut nicht wusste, wie ich die herannahende Katastrophe verhindern sollte.

Plötzlich spürte ich, wie es hinter mir kühl wird, meine Nackenhaare stellten sich auf.

Wie automatisch drehte ich mich um, was ich dann sah war für mich absolut unerklärlich: Da war ein Schatten, jedoch nicht an der Wand, sondern mitten im Raum. Er hatte einen großen Hut mit einer langen, gekrümmten Feder auf dem Kopf und seine lange, krumme Nase sah aus wie die einer Hexe. Der Schatten sprach:“ Ich bin gekommen um das Grauen zu bringen.“ Ich konnte mir ein kleines Lachen nicht verkneifen. „Und ich dachte, Du bist gekommen um dafür zu sorgen, dass wir alle in Frieden miteinander leben können.“

Der Schatten sauste auf mich zu, ich konnte gerade noch ausweichen. Ich spürte, wie ein eiskalter Schauer mich erfasste. Der Schatten wurde plötzlich breiter, er ging auseinander und verbreitete sich im ganzen Raum. Ich konnte nichts mehr sehen, überall waren Schatten.

Es wurde verdammt kalt so kalt, dass mein Atem sichtbar wurde. Ich zog meinen Silberkugelrevolver und wollte schießen, als mir einfiel das Silberkugeln ihn nicht aufhalten konnten. Urplötzlich wurde der Schatten wieder kleiner und nahm die Gestalt an, die er vorher hatte. „ Seht ihr, ich kann mich wahnsinnig vergrößern.“

Ironisch klatschte ich ein paar mal sehr langsam in die Hände.

Der Schattengeist verschwand wieder.

„ Mann, dieser Schattengeist ist maßlos arrogant.“

Mark sieht mich an. „ Das Dämonen arrogant sind liegt in der Natur der Sache. Der Teufel hat schon immer gewusst, dass er seine finsteren Spielchen mit den Menschen treiben kann. Er musste ihnen nur Macht und Gold versprechen und schon waren sie bereit, für die böse Sache zu sterben.“ Ich dachte einen Moment lang nach. „ Wenn man die Kugel der Schatten nicht mit Silberkugeln vernichten kann, dann

ist wahrscheinlich ein bestimmtes Ritual notwendig.“

„ Ich kann ja mal im Internet recherchieren, was man tun muß, um eine schwarzmagische Kugel zu zerstören.“ Mark setzte sich an den Computer und fing sofort mit der Arbeit an.

Mit einem Passwort, das nur sehr wenigen Personen bekannt war gelangte er in die geheime Datenbank der DFA. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich neben den Ninja. Ich konnte sehen, dass der Computer gleich mehrere Suchergebnisse anzeigte. „ Ich glaube, ich habe etwas sehr interessantes gefunden.“ Mark war sehr

aufgeregt.

Gespannt setzte ich mich näher an den Monitor heran und fing an zu lesen:

In der Zeit des Mittelalters gab es einen bösen Magier namens Rivers. Er war sehr gierig nach Gold. Er war der Typ der alles tat, um an Gold zu kommen. Eines Tages kam ihm die Idee, eine Kugel zu erschaffen mit deren Hilfe er die gesamten Einwohner seines Dorfes zu seinen Sklaven machen konnte.

Sofort machte er sich an die Arbeit. Zuerst tat er Glasscherben in den Kessel. Als nächstes holte  er eine Flasche in der sich dämonische Schatten befanden. Schließlich schnitt er sich die

Pulsadern auf und ließ sein eigenes Blut zusammen mit den Schatten in den Kessel fließen. Damit wollte er sicher gehen,dass die Schatten ihm auch gehorchten. Doch dabei ging etwas schief und Rivers verwandelte sich selbst in einen Schattendämon.

Ich hatte Mark aufmerksam zugehört. „Nach dem was Du herausgefunden hast, ist zu vermuten dass dieser Rivers der Herr der Schatten ist und uns freundlicherweise so eben einen Besuch abgestattet hat.“

„So sieht es wohl aus“, erwiderte Mark. Ich nahm meinen Silberkugelrevolver und holte nachdenklich eine Silberkugel

heraus.“Wieso helfen Silberkugeln nicht gegen Rivers?“

„Hast Du was gesagt?“ Als Antwort schüttelte ich den Kopf. „Was ich gesagt habe ist absolut unwichtig.“ „Nein, ich glaube das was Du eben gesagt hast, ist von hoher Bedeutung.“

Einen Moment dachte ich nach und wiederholte dann meinen Satz.

„Ich kann ja noch mal im Internet nachschauen, ob ich noch weitere Informationen finde. Der Ninja setzte sich abermals an den Computer und tippte als Suchbegriff „Vernichtung einer schwarzmagischen Kugel“ein. Diesmal hatten wir mehr Glück, wir fanden einen detaillierten Bericht darüber

wie die Kugel zu vernichten war. Dort stand zu lesen: „Wenn Sie die Kugel der Schatten vernichten wollen müssen Sie in die Wüste der tausend Tode reisen. Dort gibt es einen Vulkan namens Joju. In seiner Umgebung gibt es jede Menge Lavagestein, in einen der größeren Steine ist ein Pentagramm gemeißelt, in dessen Mitte befindet sich ein Loch.In dieses Loch müssen sie die Kugel direkt vor dem Vulkanausbruch hinein legen. Die heiße Lava wird das Glas der Kugel stark erhitzen. Jedoch wird die Kugel nicht schmelzen, sondern die Schatten werden in Flammen aufgehen und als Feuerkugel am Firmament emporsteigen.“

Ich pfiff durch die Zähne. „Das dürfte uns um einiges weiterbringen.“

„Aber hallo! Das will ich doch meinen“, kommentierte Mark.

„Dann müssen wir also nur noch herausfinden wie wir in diese Wüste kommen.“ Fragend schaute ich Mark an. Er antwortete:“Der Weg in die Wüste ist äußerst riskant, wir müssen nämlich die Kugel als Teleporter benutzen.“ Ich zischelte ein kurzes „Scheiße“. „Wenn wir die Kugel als Teleporter benutzen müssen sind wir für den Moment, in dem wir uns in der Kugel befinden, den Schatten völlig ausgeliefert.“

Der Ninja blickte mich an und sagte in einem für ihn unüblich ernsten Ton:“Es

wird nur ein paar Minuten dauern,bis wir aus der Kugel wieder heraus sind,aber in diesen Minuten werden wir die volle Macht der Schattendämonen zu spüren bekommen.Wir werden die verdammte Kälte zu spüren bekommen und werden alle Muskeln anspannen müssen damit wir nicht zerspringen wie gefrorenes Glas.“

„Okay, ich werde jetzt erstmal zu Dennis und Kascha gehen.“ Mark schaut verwundert. „Was willst Du denn bei Dennis und Kascha?“ Er ist sichtlich irritiert.

Ich lächle kurz und tue geheimnisvoll.“Ich will nur kurz unsere Lebensversicherung abschließen.“ Der

Ninja wirft mir noch einen fragenden Blick zu, ich erwidere diesen allerdings nicht sondern mache mich ohne Umschweife auf den Weg um Dennis und Kascha zu suchen.

Ich musste nicht lange suchen, als ich sie fand, waren sie in eine hitzige Diskussion vertieft.

Sie stritten darum, wer den wichtigeren Job hatte. Kaschas Stimme klang hysterisch.

„Wenn es mich nicht gäbe, wäre Duke bereits tot, denn ohne meine Heilkräfte wären seine Wunden die er beim Kampf mit dem Feuerteufel erlitten hat nie verheilt!“

Dennis erwiederte:“Hätte Duke von mir

nicht die gute Ausrüstung bekommen, hätte er dem Satan niemals Paroli bieten können.“

Plötzlich gingen sie wie ein Haufen wild gewordener Keiler auf einander los.

Energisch ging ich dazwischen. „Was soll denn der Scheiß? Warum geht ihr zwei Kampfhähne wie besessen auf einander los?“

Die beiden reagierten gar nicht auf mich, im Gegenteil. Dennis holte einen Kampfstern hervor und zielte genau auf Kaschas Hals. Ich handelte wie der Blitz und warf mich zwischen die beiden und stieß sie währenddessen mit meinen Ellenbogen auseinander

Während ich hart auf den Boden knallte

war mein Blick an die Decke gerichtet, was ich dort sah, war furchterregend.

Rivers schwebte an der Decke und breitete höhnisch grinsend die Arme aus.Aus seinen Fingern kamen schwarze Flammen, die in der Mitte lila schimmerten. An den Spitzen der Flammen bildeten sich Blitze, die an den Gliedmaßen der beiden Streithähne endeten. Wie zwei Marionetten hatte er Dennis und Kascha völlig unter Kontrolle.

Ich kam an die beiden nicht mehr heran, der Einfluss von Rivers war einfach zu groß.

Ich nahm in die eine Hand meinen

Revolver und in die andere mein Schwert der Elemente. Während ich schoss vereiste ich die Silberkugel. Es klappte tatsächlich: Rivers ergriff die Flucht.  

Erleichtert ging ich zu meinen Kollegen und erläuterte ihnen meinen Plan.

2

Der Plan

„Kascha, ich weiß das Du magische Kräfte besitzt.“ Kascha sah mich an und nickte.

„Mark und ich werden mit Hilfe der Kugel der Schatten in die Wüste der tausend Tode reisen.Du könntest unser Rettungsanker sein.“

Kascha sieht mich sehr skeptisch an, „Du weißt hoffentlich, was Du von mir verlangst, als magischer Rettungsanker habe ich eine verdammt große Verantwortung, dass ist ein Job der mir geistig und körperlich alles abverlangt.“

Mark reagiert sehr aufgebracht. „Duke, was Du da von Kascha verlangst ist absolut wahnsinnig.“

Ich ballte meine Faust, holte einmal kräftig aus und wumms, landete meine Faust direkt auf Dennis Nase. Er fluchte laut vor sich hin, Kascha warf sich

zwischen uns.

„Duke! Dennis! Könnt ihr euch nicht wie zivilisierte Menschen benehmen?“

Wir reagierten nicht auf Kascha und prügelten uns weiter.

Kascha schaute an die Zimmerdecke und hatte die gleiche Erscheinung, wie ich vorhin:

Rivers, der höhnisch grinsend an der Decke schwebt.

Plötzlich kam Mark herein, sah Rivers an der Decke und holte ohne zu zögern eine Art Würfel hervor. Der Würfel war durchsichtig wie Glas. Mark nahm  den Würfel in beide Hände. Gespannt schaute ich zu, wie der Würfel seine Farbe ändert, war er eben noch klar wie

Glas, wurde er plötzlich blutrot. Ich spürte die Hitze des Würfels, Mark verzerrte das Gesicht, als plötzlich Flammen aus dem Würfel schlugen. Die Flammen suchten sich ihren Weg, mir kam es vor, als würden sie die Schatten regelrecht verfolgen. Die Flammen und die Schatten zogen sich gegenseitig an als wären sie magnetisch. Die Flammen hüllten die Schatten ein, wie ein Umhang. Ich sah die Schatten an die Decke steigen und langsam zu Asche zerfallen.

Dennis hatte wieder einmal eine Wunderwaffe gebaut. Mir stand vor Staunen der Mund offen.

„Na, hat`s Dir die Sprache verschlagen?“

Dennis hatte jetzt den Würfel in der Hand.

„Ja. Ich wusste zwar, dass Du ein Talent dazu hast, besonders effektive Waffen zu bauen, aber dieses Ding ist der absolute Hammer!“

Ich ging zu Dennis und nahm ihm den Würfel aus der Hand. Er fühlte sich seltsam an, irgendwie glitschig und elastisch, er ließ sich zusammendrücken, nahm aber immer wieder seine Form an. Die Eigenschaften von Gelatine oder Wackelpudding waren am ehesten vergleichbar.

„Duke, ich hoffe nur Du weißt, dass die

Sache trotzdem kein Zuckerschlecken wird. Wenn Du erstmal in der Wüste bist, hat der Schattenzerstörer nicht mehr die gleiche durchschlagende Wirkung wie in unserer Welt.“

Dennis war sehr ernst bei diesen Worten. „Trotzdem habe ich mit dieser Waffe ein gutes Gefühl, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit dieser Waffe etwas gegen Rivers ausrichten kann.“ Ich war wieder optimistischer.

Dennis erlaubte sich ein zuversichtliches Lächeln. „Mit dieser Einstellung kannst Du es vielleicht schaffen.“

Ich nickte eifrig. „Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich schon ganz scharf darauf,

Rivers fertig zu machen.“

Nun wussten wir also, wie man den Herrn der Schatten bezwingen konnte.

Zu diesem Zeitpunkt wusste aber noch niemand, dass es einem besonders großen Schatten gelungen war, aus der Kugel zu entwischen. Dieser Schatten schaffte es, aus dem Zimmer zu schweben. Er bewegte sich draußen völlig frei und konnte sein Unheil anrichten.

Überall, wo der Schatten auftauchte, hinterließ er eine Spur der Zerstörung. Er schwebte beispielsweise blitzschnell auf eine Katze zu, sauste auf sie herab, greift mit seinen Klauen zu und drehte ihr den Hals um. Er genoss es, jeden

Wirbel einzeln knacken zu lassen. Die Augen der Katze zerplatzten, Blut lief aus den Augenhöhlen.Die Katze winselte erbärmlich, bis sie endlich erlöst war.

Der Herr der Schatten zog weiter, wo er auftauchte, fielen Vögel vom Himmel und blieben tot liegen. Alle Bäume, die er streifte, gingen in Flammen auf.

Ich denke, nun konnte sich jeder vorstellen, mit was für einem mächtigen Gegner es die DFA zu tun hatte.

Mark und ich standen nun kurz davor, uns in die Kugel zu begeben.

„Und Du bist sicher, es gibt keine andere Möglichkeit, Rivers zu besiegen?“ Mark sah mich fragend an.

Ich schaue Mark mit ernster Miene an,

mein kurzes hartes Nicken macht ihn nervös.

Ich versuche, ihm Mut zu machen.

„Hey, Kopf hoch! Wir werden das schon überstehen.“

Mehr gab es in diesem Moment nicht zu sagen. Wir waren gezwungen, schnellstens zu handeln.

3

Die Reise

Mark streckte mir seine Hand entgegen. Ich ergriff sie und Mark sagte:“Okay,

dann lassen wir die Show mal starten.“ Ich lächelte ihn an. „Mit Vergnügen, Partner!“

Wir sprinteten auf die Kugel zu, Mark und ich setzten gleichzeitig zum Sprung an. Wir rannten gegen die Kugel, doch der Aufprall den wie erwartet hatten trat nicht ein. Stattdessen hatten wie für einen kurzen Moment das Gefühl, nass zu werden. Es war eine kurze, kalte Nässe, als würde man durch einen Wasserfall laufen.

Wir befanden uns in der Kugel und die Schatten schwebten um uns herum, wir selbst hatten auch das Gefühl, wir schwebten. All unsere Gedanken sind nicht mehr vorhanden, was wir erlebten

war so was von irreal, dass es verdammt schwer zu beschreiben ist.

Die Schatten fingen an, sich zu drehen. Mir kam es vor, als wären wir in einem Strudel gelandet.Über uns waren Schatten, die Fledermausförmig waren, die Fledermausschatten flogen immer im Kreis. Unter uns hatten die Schatten die Gestalt von Axtschwingenden Dämonen angenommen. Wir spürten die Eiseskälte, die Dämonen versuchten, uns mit ihren Äxten zu verletzen. Jedes Mal, wenn die Äxte uns berührten fühlte es sich an, als würden wir innerlich erfrieren. Die Kälte war so stark, dass es uns vorkam, als wäre es große Hitze.

Okay, jetzt wissen wir, wie es Mark und

Duke erging. Wenden wir unsere Aufmerksamkeit doch mal auf Kascha.

Kascha saß zur  gleichen Zeit im Schneidersitz auf dem Boden, die Hände wie zum Gebet gefaltet. Wenn man ihr Gesicht näher anschaute, konnte man die Schweißperlen sehen, die ihr die Stirn herunter liefen. Plötzlich fing sie das Zittern an, eine große innere Unruhe hatte sie ergriffen. Kascha verlor völlig die Kontrolle über sich und sackte ohnmächtig zusammen.

Mark und ich wurden unterdessen so richtig durchgeschüttelt. „Verflucht! Du bist gegen Meinen Kopf gestoßen.“ Mark rieb sich mit der flachen Hand die Stirn.

Mir fiel auf, dass die Schatten auf einmal alle weg waren. Wir befanden uns in einem langen, schmalen Gang, er war durchsichtig wie Glas. Wenn man auf den Boden schaute, sah man einen rötlichen Schimmer, der mich irgendwie an heiße Glut erinnerte.

Wir gingen den Gang sehr vorsichtig entlang, weil wir das Gefühl hatten, dass hier irgendetwas faul war.

Wir gingen immer weiter geradeaus, der Gang schien kein Ende zu nehmen.

Plötzlich kam ein Schwarm Fledermausschatten auf uns zu, sie hüllten uns ein, die verdammten Viecher waren überall um uns herum.

„Verdammt! Ich hasse Fledermäuse!“

Mark fuchtelte wie wild mit den Armen.

Ich lache laut los.

„Du benimmst Dich ja schlimmer, als ein Schulmädchen.“                                                           

Mark rollte mit den Augen.

„Dir macht es wohl unheimlich Spaß, wenn Du Dich über mich lustig machen kannst, was?“

Ich grinste, bevor ich sagte: „Unser Job ist hart genug, da ist es ja wohl erlaubt, hin und wieder einen Spaß zu machen.“

Mark erwiderte nichts. Wir setzten unseren Weg fort. Wir erreichen eine große Tür, genauer gesagt war es ein Tor, dass aus zwei Türen bestand. Die

Türen waren aus massiver Eiche und waren dunkelbraun gestrichen. Und noch etwas ganz besonderes hatten diese Türen. Sie waren aufwändig verziert, merkwürdige Gesichter waren in das Holz geschnitzt.

Mark machte einen Schritt auf das Tor zu, gerade als er das Tor öffnen wollte, fiel mir etwas seltsames auf: Die Augen der Gesichter waren gerade noch tot, doch nun leuchteten sie grün.

Mark schaute sich die Augen genauer an. Ich wollte ihm gerade zurufen, dass die Augen gefährlich sein könnten und das er aufpassen sollte. Doch es war zu spät, ehe ich etwas tun konnte, kam ein grüner Blitz aus einem der Augen und

erwischte mit voller Wucht das linke Auge des Ninjas.

Ich hörte meinen Partner schreien, es muß schon ein sehr heftiger Schmerz gewesen sein, den er da durchleben musste. Das war einer der Momente, wo man sich absolut nutzlos fühlt, weil man nicht helfen kann.

Mark nahm langsam die Hand vom Auge, es tränte ziemlich heftig und hatte sich blutrot verfärbt. „Verfluchte Scheiße, dass ist verdammt schmerzhaft!“

Ich ging auf meinen Kumpel zu. „Hey, reiß Dich zusammen, wenn wir unseren Auftrag erledigt haben, kann Kascha das bestimmt wieder hinbiegen.“

Ich nahm den Schattenzerstörer und hielt

ihn auf die Gesichter. Das grüne Licht verschwand, es wurde von dem Würfel regelrecht aufgesogen.

Mark griff nach dem Türknauf und zog sie mit einem Ruck auf, Plötzlich sackte der Boden unter unseren Füßen weg. „Scheiße, eine Falltür!“ Das war das einzige, was Mark noch sagen konnte, bevor wir fielen.

Wir landeten auf etwas weichem, schleimigem. „Verdammt, was ist das?“ Mark war verwirrt.

„Woher soll ich das denn wissen?“ Ich war genauso ratlos wie er.

Ein tiefes Grollen war zu hören. Gleichzeitig stellten wir uns die Frage: „ Was war das denn?“

Ich nahm meine Taschenlampe und leuchtete auf den Boden, was ich dort sah, war mehr als ungewöhnlich. Dort lag ein großes, schleimiges etwas. Es war braun, hatte drei lilafarbene Streifen und ein großes Maul mit vielen scharfen Zähnen.

Das Viech öffnete sein Maul, es kam eine große, lilafarbene Wolke.

Angewidert hielten wir uns die Nasen zu, der Atem dieses Viechs stank wie verfaulte Eier.

Ich nahm mein Schwert und wollte es dieser Kreatur ins Maul rammen.

Diesmal rief Mark mir zu, ich sollte vorsichtig sein.

Doch  auch diesmal kam die Warnung zu

spät. Ehe ich etwas dagegen tun konnte, glitt das Biest auf dem Schleim zu mir uns schnappte nach meinem linken Bein.

Ich schaffte es gerade noch, mein Bein weg zu ziehen, bevor sich das Monster richtig festbeißen konnte. Ich betrachtete mein Bein und stellte fest, dass es ein paar heftige Schrammen abbekommen hatte.

Mark nahm einen Wurfstern und warf ihn in das Maul des schleimigen Viechs.

Das Schleimmonster fauchte noch einmal laut, bevor es in einer Wolke aus lilafarbenem Rauch verpuffte.

„Verdammt, diese Wesen hatte wohl besonders Hunger auf mein Bein.“ Vor Schmerz verzog ich mein Gesicht zu

einer Fratze.

Mark, der Ninja sah sich mein Bein an. „Wir sorgen auf jeden Fall dafür, dass Kascha in der nächsten Zeit ordentlich zu tun hat.“ Er grinste.                                                                    

„Du hast Recht, erst die Sache mit Deinem Auge und jetzt auch noch mein Bein. Haleluja! Das bedeutet in der nächsten Zeit Überstunden satt für Kascha.“

Wir schauten uns erstmal richtig um und entdeckten so etwas wie ein großes Klettergerüst. Es bestand allerdings nicht aus Holz oder Metall, sondern aus menschlichen Gebeinen.

Es gab Leitern, die aus Rippen bestanden und eine Hängebrücke die aus Totenschädeln gebaut war. Die Brücke war mit Eisenketten in der Wand verankert.

„Willkommen im Kletterparadies.“  Mark war ironisch aufgelegt.

Ich schaute mir die Kletterlandschaft genau an. „Das hat wohl jemand erschaffen, der Fan der makaberen Architektur ist.“

Wir gingen auf eine der Leitern zu, Mark griff nach einer Sprosse und rüttelte daran.

„Okay, scheint stabil zu sein.“ Der Ninja zog sich hoch und fing an zu klettern.

Ich schaue ihm hinterher und denke

noch:“ Verdammt, ist das eine große Höhe.“

Im selben Moment kam ein riesiger Schattenlöwe auf mich zu.

Das Tier war kräftig gebaut,  ich konnte sehen, dass es zum Sprung ansetzte.

In so einem Moment wird einem die Entscheidung leicht gemacht, entweder klettern oder von einem riesigen, aggressiven Schattenlöwen zerfleischt werden

Da entschied ich mich doch lieber für die erste Alternative. Ich sprang, mit meinen Händen ergriff ergriff ich gerade noch eine der Rippen. Ich kletterte so schnell, dass ich schon bald mit Mark auf einer Höhe bin.

Der Ninja sah mich erstaunt an. „ Mann oh Mann. Erst willst Du mir gar nicht folgen und dann kann es Dir offensichtlich nicht schnell genug gehen.“

Völlig aus der Puste sage ich: „  Wenn Du wissen willst, warum ich so schnell herauf gekommen bin, dann solltest Du mal nach unten schauen.“

Mark schaut nach unten und erblickt den Schattenlöwen, der versucht, uns einzuholen.

„Okay, dass ist natürlich ein guter Grund, zu klettern.“

Ich stellte mich auf einen der Totenschädel, er war sehr wackelig. Ich nahm den Schattenzerstörer in beide

Hände und zielte auf den Schattenlöwen. Ich spürte, wie der Würfel heiß wurde, er glühte rot auf. Vier riesige Flammen schossen aus dem Würfel uns suchten sich Ihren Weg. Zwei Flammen trafen den Löwen direkt in die Augen, die anderen beiden verbrannten ihm die Pfoten. Er öffnete sein Maul, als ob er brüllen wollte, doch kein Laut war zu vernehmen. Schließlich löst er sich einfach auf. Wir atmeten einmal tief durch um den Schreck zu überwinden, anschließend setzten wir unseren Weg fort.

Wir überwanden die Brücke ohne weitere Vorkommnisse.Was wir am Ende

der Brücke zu sehen bekamen, ließ unsere Hoffnung, hier lebend heraus zu kommen allerdings wieder ziemlich sinken.

Drei Riesen versperrten uns den Weg. Sie hatten lange, schwarze Bärte, spitze Ohren und waren in braune Umhänge gehüllt.

Einer der Riesen machte einen Schritt auf uns zu, die Beine und der Körper bestanden aus Schatten, lediglich das Gesicht war menschlich. Der Riese griff in den Umhang und holte eine Streitaxt hervor, die mit Totenköpfen verziert war.

Mark ging in die Hocke, holte drei Wurfsterne hervor und nahm alle drei

übereinander gestapelt in die Hand. Mit einer geschmeidigen Handbewegung schleuderte er die Wurfsterne dem Riesen mitten ins Gesicht. Die Wurfsterne rissen große Wunden ins Gesicht des Riesen, allerdings schien ihn diese Attacke nicht sonderlich zu beeindrucken. Seelenruhig kam er mit der Axt auf uns zu, er erhob sie, um zu einem gewaltigen Schlag auszuholen.

Eigentlich hätte die Axt Mark treffen müssen, aber Mark sprang genau im richtigen Moment in die Luft, direkt auf den Riesen zu. In beiden Händen hatte er Wurfsterne und stach sie dem Riesen direkt in die Augen. Mit einem kräftigen Ruck zog er sie wieder heraus.

Die Wurfsterne hatten sich so tief ins die Augen des Riesen gebohrt, dass Mark die Augen gleich mit herausriss

Der Riese taumelte noch ein paar Schritte auf uns zu und fiel der Länge nach auf den Boden.

Die zwei anderen Riesen kamen jetzt so richtig in Schwung, mit lautem Kampfgeschrei rannten sie auf uns zu.

Mark rannte zwischen die Riesen und sprang in die Luft, während  des Sprunges trat er nach den Riesen und traf beide gleichzeitig mit voller Wucht am Kopf.

Die Riesen knallten auf den Boden. Ich wollte die Riesen möglichst schnell vernichten deshalb zog ich mein Schwert

der Elemente und hielt es mit beiden Händen fest.

Ich dachte an das Element Erde, plötzlich ging ein Ruck durch das Schwert, die Klinge sauste mit der Spitze auf den Boden, sie bohrte sich so tief in die Erde, dass nur noch der Griff heraus schaute. Mit einem Ruck zog ich das Schwert heraus, auf seiner Spitze saß jetzt ein großer, schwarzer Skorpion.

Ich schleuderte das Schwert in die Richtung der Riesen, der Skorpion landete im Gesicht des größeren. Er krabbelte zum Hals. Mit seinen Scheren fing er an, in den Hals zu schneiden, der Riese gab einen gurgelnden Laut von sich.

Der Kehlkopf lag jetzt frei, der Skorpion griff sich mit seiner mächtigen Schere den Kehlkopf und drückte zu. Der Riese stieß einen entsetzlichen Schrei aus, bevor er leblos in sich zusammensackte.

Der letzte Riese bewegte sich mit großen Schritten auf uns zu, in Hand hielt er eine riesige Holzkeule, die mit Stacheln besetzt war. Er holte aus und verfehlte mich nur um Haaresbreite.

Mark sprang auf den Rücken des Riesen, er holte eine Eisenkette hervor und legte sie um seinen Hals, ruckartig zog er die Kette zu.

Ich beobachtete, wie der Riese wütend versuchte, sich los zu machen. Mark schaukelte auf seinem Rücken hin und

her, schaffte es aber, sich zu halten.

Ich nahm den Schattenzerstörer, wieder einmal wurde er sehr heiß.

Ich erwartete eigentlich, dass Flammen aus dem Würfel kommen würden, aber diesmal trat etwas anderes heraus.

Ein Phönix kam aus dem Würfel, das Tier hatte einen ziemlich kleinen Kopf, goldene Federn und brannte am ganzen Körper. Er glitt elegant auf den Riesen zu.

Wir sahen, dass der Riese erschrocken zurückwich.

Der Phönix öffnete seinen Schnabel, es traten goldene Flammen heraus.

Die Flammen trafen den Riesen im Gesicht, sofort bekam er Brandblasen.

Diese Blasen platzten auf und Blut lief ihm in Strömen das Gesicht herunter.

Ich nahm mein Schwert und holte kräftig aus. Mit Schwung schlug ich zu, der Riesenkopf flog meterweit durch die Luft.

„Mann, dass war ja wirklich eine heiße Sache!“ Mark war genauso erleichtert, wie ich.

Wir kletterten über den toten Riesen hinweg und setzten unseren Weg fort.

Wir kamen an eine steinerne Mauer, in die ein Löwenkopf gehauen war.

Wir schauten uns den Kopf genauer an, er war ziemlich groß und bestand aus Marmor.

Mark ging zum Löwenkopf  um ihn

genau zu untersuchen. Mit seinen Händen tastete er Vorsichtig am Löwenkopf entlang. „ Ich habe etwas gefunden, was vielleicht wichtig sein könnte.“                                                                                                                                     

„Na, dann schieß mal los.“ Ich war gespannt.

Mark winkte mich näher an den Löwenkopf heran. „Siehst Du die Nasenlöcher und die Augen? Sie sind nicht hohl, in ihnen befinden sich Steinzylinder, die man eindrücken kann.“

Ich sprach aus, was Mark dachte: „Das bedeutet, dass dieser Löwenkopf einen

versteckten Mechanismus besitzt.“

„Nun, dass werden wir gleich wissen.“

Mark griff mit zwei Fingern in die Nase und mit den anderen Fingern in die Augen.

Ich schaute Mark genau zu.

Er drückte die Steinzylinder ein, plötzlich war ein leises Knirschen zu vernehmen.

Nun bekamen wir wirklich ein außergewöhnliches Schauspiel geboten.

Der Löwenkopf erwachte zum Leben.

Zuerst war eine Veränderung in den Augen zu sehen, sie schimmerten in einem Sandfarbenen Beige. Das nächste außergewöhnliche war, dass der Löwenkopf anfing, sich zu bewegen.

Zuerst schüttelte er sich hin und her. Ganz so, als wollte er sich seine steinerne Mähne ausschütteln.

Dann öffnete er sein Maul und fing zu unserer großen Überraschung an, zu sprechen.

„Ich bin der Hüter, meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass niemand unbefugtes in die Wüste der tausend Tode kommt.“

„Ich heiße Duke und mein Partner heißt Mark, wir sind von der DFA, der Dämonenfeuer-Agentur.“ Ich zweifelte, ob er das verstand.

Der Löwe blickte uns in die Augen. „Wenn ihr wirklich von der DFA seid, dann müsstet ihr eigentlich auch den

Schlüssel besitzen, der das Tor zur Wüste öffnet.“

Ich warf Mark einen fragenden Blick zu. „Von was für einem Schlüssel spricht der überhaupt?“ Mark zuckte nur mit den Schultern.

Der Löwe öffnete sein Maul, darin befand sich eine Ausbuchtung, die genau zum Schattenzerstörer passte. Ich nahm den Würfel und legte ihn in die Ausbuchtung.

Der Löwe schloss sein Maul wieder, wir hörten ein schleifendes Geräusch. Eine kleine Steinplatte schob sich nach hinten weg und gab einen sehr schmalen Gang frei.

„Na, dann wollen wir mal“, sagte ich und

betrat als erster den Gang. Mark folgte mir.

Der Gang war relativ kurz, wir hatten ihn schnell durchschritten.

Am Ende des Ganges stand stand ein steinerner Ritter. Uns fiel besonders der Helm des Ritters auf, er hatte einen Riss.

Mark nahm einen Wurfstern und Warf ihn an den Helm, der Helm riss weiter auf und bildete einen schmalen Spalt. Wir kletterten auf die Ritterstatue und zwangen uns durch den Spalt hindurch.

Hinter dem Spalt erblickten wir eine neue Welt.

3

Showdown in der Wüste

Sand, Felsen,und ein Himmel der rot glüht. Das waren die ersten Dinge, die wir erblickten.

„Scheint eine ziemlich tote Gegend zu sein.“

Als hätte Mark ein Stichwort gegeben, vernahmen wir ein Knacken. Es war ein sehr unangenehmes Knacken, es hörte sich an, wie zerberstende Knochen.

Wenig später bekamen wir zu sehen, was dieses Geräusch verursacht hatte.

Aus dem Sand kam ein Skelett an die Oberfläche. Es hatte einen Helm mit zwei

Hörnern auf dem Schädel, in der Hand trug es eine Lanze.

Nur kurze Zeit später schieben sich weitere Skelette aus dem Sand nach oben. Sie sahen alle gleich aus, als handelte es sich um Klone.

„Verdammt! Das sind ziemlich viele Gegner auf einmal.Duke, was schätzt Du, mit wie vielen Widersachern haben wir es zu tun?“

„Da wir uns in der Wüste der tausend Tode befinden nehme ich an, dass es an die tausend Krieger sind.“

Es kam Bewegung in die Skelettarmee, eine Gruppe von drei Skeletten kam mit langsamen Schritten auf uns zu. Das vorderste Skelett hob die Lanze an und

schrie. „Zum Angriff!“

Ein unmissverständlicher Befehl, dem die übrigen Skelette sofort nachkamen.

Mit wildem Kampfgeschrei stürmten sie auf uns zu.

Mark nahm in jede Hand einen Wurfstern, ich zog meinen Revolver. „Auf in die Schlacht!“,

brüllten wir und stürmten auf die Skelettarmee zu. Wir waren umringt von Skeletten, es war so ein dichtes Gedränge, dass es äußerst schwierig war, vernünftig zu kämpfen.

Mark packte zwei Skelette am Nacken und schlug die Köpfe gegeneinander. Ein unangenehmes Knirschen drang an unsere Ohren, Sekunden später zerfielen

die Schädel zu Staub.

„Coole Aktion, Alter!“, rief ich Mark zu während ich versuchte, die Skelettarmee mit meinem Schwert in Schach zu halten. Mit beiden Händen hielt ich die Waffe fest, damit sie mir bei diesem wilden Kampfgetümmel nicht aus den Händen fiel.

Ich sprang in die Luft und machte zeitgleich eine Rolle. Bei der Landung zerbrach ich drei Skeletten gleichzeitig die Wirbelsäule.

Die Totenschädel flogen in hohem Bogen durch die Luft. Als sie am Boden aufschlugen, zersplitterten sie in lauter Einzelteile.

Plötzlich spürten wir einen kalten Hauch,

unsere Nackenhaare stellten sich auf.

Wir schauten uns um, was wir erblickten, raubte uns den Atem:

Eine riesige Schattenwolke schwebte auf uns zu. Wir tauchten in diese Wolke ein, wieder einmal spürten wir diese Eiseskälte, die die dämonischen Schatten verbreiteten.

Unsere Sichtverhältnisse waren durch den schwarzen Nebel gestört. Egal, in welche Richtung wir schauten, überall sahen wir nur schwarzen Nebel, soweit das Auge reicht.

Plötzlich hörten wir eine Stimme:“ Willkommen in der Wüste der tausend Tode, meine Freunde.“

Ich musste nicht zweimal hinhören, um

die Stimme zuordnen zu können.

„Aha, Rivers unser großzügiger Gastgeber lässt sich also auch mal blicken. Was für eine Ehre!“ Rivers ließ sich gar nicht erst zu einer Antwort herab, sondern griff direkt an.

In der schwarzen Wolke zeichnete sich sein Gesicht ab. Überdeutlich konnte ich die Konturen Seines Gesichts erkennen. Ich erkannte seinen Hut und seine hässliche, gekrümmte Nase.

Rivers öffnete langsam den Mund, er hauchte mir eine schwarze Nebelwolke entgegen.

Wir waren nun völlig von schwarzem Nebel umgeben.

Ich konnte sein Gesicht nicht mehr so

deutlich erkennen, hörte ihn aber sagen: „Dann wollen wir doch mal sehen, was Du so drauf hast!“

Ich erhob mein Schwert der Elemente und versuchte, Rivers im Gesicht zu treffen, aber an der Stelle, wo eigentlich das Gesicht des Herrn der Schatten war, durchschnitt mein Schwert lediglich schwarze Nebel.

„Ist das alles, was Du drauf hast?“ Die Stimme, die diese Frage stellte, war jetzt hinter mir. Ehrlich gesagt, war das was mir meine Augen zeigten für meinen Verstand nicht zu begreifen:

Stand Rivers vor ein paar Sekunden noch vor mir, so musste er sich mit dem schwarzen Nebel auf die

gegenüberliegende Seite teleportiert haben, denn dort stand er auf einmal und schickte uns sein höhnisches Lachen entgegen.

„So so, ihr glaubt also allen Ernstes, ihr könnt es mit mir, dem Herrn der Schatten aufnehmen?“ Er breitete seine Arme aus und sagte mit einer, für ihn ungewohnt freundlichen Stimme:“ Ihr könnt euch jede Menge Ärger und Verletzungen sparen, wenn ihr euch mir anschließt. Ihr könntet meine Partner werden und mit mir zusammen die Erde vernichten.“

Ich konnte mir ein spöttisches Lachen nicht verkneifen.

„Das meinst Du doch nicht etwa wirklich

ernst? Hältst  Du Dich für so mächtig und einflussreich, dass Du einfach überall auftauchen kannst und Deine dunklen Pläne verwirklichen kannst, ohne irgendwo auf Widerstand zu stoßen?“

Rivers Gesicht nahm einen spöttischen Ausdruck an, bevor er uns eine eindrucksvolle Demonstration seiner Macht lieferte: Der Herr der Schatten breitete seine Arme aus und stellte sich breitbeinig hin, er bildete mit seinem Körper also quasi ein X.

Diese Tatsache allein war es aber nicht, was uns so schockierte uns  die Nackenhaare aufrecht stehen ließ.

An der Stelle, wo sich seine Hände

befanden, bildeten sich zwei grüne durchsichtige Kugeln, in denen Blitze zuckten.

Rivers warf mit einer lockeren Handbewegung die Kugeln in die Luft. Was nun passierte war wirklich ein filmreifes Schauspiel. Noch während die Kugeln in der Luft waren, fingen sie Feuer. Große, grüne Flammen hüllten die Kugeln komplett ein.

Wir vernahmen ein leises Zischen, grüner Dampf trat aus und hüllte uns völlig ein.

Mark hielt sich angewidert die Nase zu. „Verdammt! Diese Gas, oder was auch immer das ist, stinkt wie eine Mischung aus verfaulten Eiern und Urin.“

Ich spürte, wie langsam Wut in mir hochstieg. „Was in aller Welt soll das? Willst Du etwa mit diesem stinkenden Zeug dafür sorgen, dass wir langsam ersticken?“

Rivers lächelte uns mit seinem widerlichsten Lächeln an.

„Zugegeben, mit Gas dafür zu sorgen, dass ihr beide durch einen Erstickungstod ums Leben kommt, wäre sicherlich amüsant, aber ich habe etwas ganz anderes mit euch vor. Was genau, werde ich euch nicht verraten, es wäre doch unfair, euch die Überraschung zu verderben.“

Was diese Überraschung war, bekamen wir kurz darauf zu sehen.

Wie erblickten die Umrisse zweier geflügelter Wesen, sie waren nicht sonderlich groß.

Sie hatten ein Horn auf der Nase und ihre Augen glänzten silbrig.

Mark sieht sich die Wesen genau an.“Miniaturdrachen. Ist das alles, was Du uns entgegen zu setzen hast?“

Rivers antwortete nicht, sondern verfolgte mit eisernem Blick den Flug der Gestalten.

Die Drachen gingen zum Sinkflug über. Mit einer eleganten Bewegung vollführten sie eine Rolle in der Luft und neigten anschließend Ihre Köpfe nach vorn, langsam segelten sie dem Boden entgegen. Kurz bevor sie den

Boden erreichten, drehen sie sich so, dass sie mit den Füßen zuerst aufkamen.

Die Drachen schwankten noch etwas, als sie den ersten Bodenkontakt bekamen. Ich sah, wie einer der beiden seine Flügel ausschüttelte und sie dann einklappte, der andere blieb so stehen, wie er gelandet war.

Mit einer geschmeidigen Bewegung legten die beiden Drachen ihre Köpfe in den Nacken, wir vernahmen überdeutlich, wie der Atem der Drachen langsam den Hals hinaufstieg.

Wir bekamen etwas außerordentlich interessantes zu sehen:

Aus den Nasenlöchern der Drachen kam

kein normales Feuer, sondern lauter kleine, glühende Drachen. Mit einmal waren wir von einem Schwarm glutroter Drachen umgeben.

„Na, ganz toll! Lauter Babydrachen, die nicht viel größer sind als ein paar beschissene Glühwürmchen.“

Ich lachte kurz auf. „Was für ein Vergleich! Wenn einem ein Glühwürmchen ins Gesicht fliegt, ist das nicht sonderlich dramatisch, wenn das allerdings so ein Drache tut, dann könnte das schon schmerzhaft sein. Oder bist Du da anderer Meinung?“

Mark schüttelte den Kopf. „Nein, das bin ich nicht. Allerdings denke ich, dass es momentan nicht gerade angebracht

ist, darüber zu diskutieren, was nun gefährlicher ist.“

Ich erwiderte nichts, stattdessen zog ich meinen Silberkugelrevolver und zielte auf  einen der Drachen. Ich traf den Drachen am rechten Flügel.

Etwas ungewöhnliches passierte mit dem kleinen Drachenkörper: Zuerst zuckte er nur etwas hin und her, aber dann passierte es: Silberne Blitze umkreisten den kleinen Drachenkörper, zuerst noch sehr weitläufig, aber se war zu beobachten, dass sie sich allmählich enger zusammen zogen, wie eine Schlinge. Die Blitze umkreisten den Drachenkörper nun ganz nah.

An den Stellen, wo die Blitze den Körper

berührten, riss die Haut des Drachens, aus den Wunden tropfte dicker, grünlicher Schleim. Der Schleim gab eine grünlich schimmernde Dampfwolke ab. Der Dampf hüllte allerdings nur den Drachen ein, wir bekamen nichts davon ab.

Der Drache warf den Kopf in den Nacken und gab ein heiseres Röcheln von sich.

Wir sahen, wie das kleine Wesen sich noch ein paar Mal auf dem Boden hin und her wälzte, schließlich allerdings den Kampf gegen das geweihte Silber verlor und zu einem Häufchen Asche zerfiel.

Wir schossen uns den Weg frei, bis wir

den großen Drachen erreichten.

Nun standen wir vor diesem gewaltigen Ungeheuer. Der Drache war so riesig, dass wir ihm gerade so bis zum Knie reichten.

Ich zog mein Schwert und stieß es mit meiner ganzen Kraft in das Knie des Drachen. Beim ersten Versuch schaffte ich es allerdings nicht, die Klinge ganz durch zu stoßen, irgendwo bei der Hälfte stieß ich auf etwas äußerst hartes.

„Aha, die Kniescheibe“, dachte ich noch, bevor ich den Griff des Schwertes mit beiden Händen umfasste und noch einmal kräftig zustieß.  

Dieser Stoß verfehlte seine Wirkung nicht.

Mit einem lauten Knacken sprang die Kniescheibe heraus.

Der Drache knickte zusammen und fiel der Länge nach auf den Boden.

Ich hörte ein gehässiges Lachen hinter mir, schwungvoll drehte ich mich um. Da Stand ER, groß und mächtig. Mit großen Schritten lief Rivers auf uns zu.

„Willkommen zum Showdown! Ich hoffe sehr, dass ihr gut vorbereitet seid, ich will nämlich keinen Kampf, der nur ein paar Sekunden dauert, ehe ich euch vernichte.“

„Okay, Du willst harte Gegenspieler. Die sollst Du bekommen“, dachte ich bei mir.

Mit beiden Händen umklammerte ich den Schattenzerstörer und schleuderte ihn

Rivers entgegen.

Der Würfel traf Rivers hart im Gesicht, die fiese Fratze ging in Flammen auf.

Plötzlich hörten wir ein Geräusch, es war direkt über uns. Gleichzeitig warfen wir einen Blick nach oben.

Dort am Firmament schwebte der zweite Drache, langsam ging er in den Sinkflug über.

Mit seinen Klauen packte er mich an den Schultern und flog mit mir in die Höhe.

Ich war kampfunfähig, konnte aber aus der Luft verfolgen, dass die Erde unter uns zu beben begann.

Meine Augen erblickten den Vulkan Joju. Ich konnte sehen, wie Mark sich dem Vulkan näherte. Er hatte die Kugel der

Schatten in der Hand.

Mark nahm die Kugel und legte sie an einer bestimmten Stelle nieder, ebenso den Schattenzerstörer.

Auf einmal ging alles sehr schnell. Der Vulkan spie eine riesige Rauchwolke aus. Die Kugel der Schatten stieg als rotglühender Ball in den Himmel. Mit einem lauten Knall landete sie wieder auf der Erde.

Der Drache ließ mich plötzlich fallen, ich landete unsanft auf dem Rücken. Dann zerfiel der Drache zu Staub.

Mark kam auf mich zu gelaufen. „Duke, bist Du okay?“

Ich brauchte eine Weile um zu registrieren, das ich am Leben bin. „Ja,

alles in Ordnung. Ist es vorbei?“

Mark lächelte mich an. „Ja, wir haben es geschafft! Rivers ist Geschichte.“

Ich stand langsam auf. Mark und ich gingen an die Stelle wo die Kugel der Schatten gelandet war. Sie war vollkommen durchsichtig, nicht ein Schatten befand sich noch in ihr.

Plötzlich wurden wir von der Kugel angezogen. Wir reisten in der Kugel zurück in unsere Welt.  

5

Die Party

Nachdem Kascha aus ihrer Ohnmacht erwacht war und unsere Wunden versorgt

hatte veranstalteten wir eine Party.

Es gab Wein und jede Menge gute Musik.

Wir haben gefeiert, bis die Sonne auf ging.

Einer der Bäume warf einen ziemlich bizarren Schatten.

Ich weiß nicht ob ich mir das nur eingebildet habe oder nicht, aber  dieser Schatten hatte große Ähnlichkeit mit einer Fledermaus.

0

Hörbuch

Über den Autor

Justus

Leser-Statistik
17

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

100400
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung