Das Vorurteil, dass Beamte unbeweglich seien, mag ja hier und da wirklich zutreffen - ganz bestimmt aber nicht bei der Agentur für Arbeit und deren Mitarbeitern.
Man merkt es unter anderem auch daran, das es fast unmöglich scheint, irgendeinen der Mitarbeiter mal an`s Telefon zu bekommen. Sie sind entweder gerade unterwegs oder verlassen immer dann ihren Schreibtisch, wenn das Telefon läutet.
Auf jeden Fall ist folgendes zu beobachten, wenn man in einer der überfüllten Wartebereiche sitzt:
Eine Bürotür öffnet sich, Frau S. tritt heraus, schließt die Tür hinter sich und verschwindet in den unendlichen Weiten des Gebäudes. Kurz darauf verlässt auch Frau K. ihr Büro und folgt ihrer Kollegin. Herr M. taucht auf, verschwindet in seinem Büro, nur um kurz darauf mit einem Bündel Akten unter dem Arm, das selbige wieder zu verlassen. Jetzt erscheint auch Frau S. wieder auf der Bildfläche.
Die Flure wimmeln nur so von herum streifenden Mitarbeitern, während sich die Wartebereiche immer mehr füllen .........
Dem aus dem Weg zu gehen und seine Anliegen telefonisch zu erledigen, ist so gut wie unmöglich.
Wenn es soweit kommt, das ein Anruf angenommen werden soll, so muß der Anrufer ersteinmal einer der freigeschalteten Leitungen 7, 9, 11, oder 15 treffen, um dann per Druck auf den Buzzer durchgeschaltet zu werden.
Und dann hat man garantiert nicht den Ansprechpartner am Ende der Leitung, den man sprechen wollte.
Das ist eben das Prinzip der Rotation!
Um zu verhindern, das sich die Sachbearbeiter zu genau in die Akten einlesen oder gar eine zu persönliche Bindung zu ihrem "Kunden" aufbauen, werden täglich die Büros gewechselt.
Um diesen Vorgang zu erleichtern, wurden jetzt in allen Arbeitsagenturen Schienen verlegt und auf diesen dann die Bürostühle montiert.
Morgens, kurz bevor sich die gläsernen Türen der Agentur öffnen, müssen alle Sachbearbeiter
auf ihren Bürostühlen sitzen. Das wird per Videokamera überprüft, bevor der Direktor des Hauses einen Hebel betätigt und damit die Bürostühle in Bewegung setzt. Innerhalb kürzester Zeit wechseln jetzt alle auf ihren Stühlen die Büros,
Danach ist es an der zeit sich die Akten zurechtzulegen, einen Kaffee zu holen, wichtige Unterlagen zu sortieren, zu frühstücken, sich die erste Akte vorzunehmen um damit dann das Büro zu verlassen.... (siehe den Anfang der Geschichte).