Der Montag danach Obwohl ich hoffte an diesem Montag morgen nicht wieder aufzuwachen, tat ich es zur gewohnten Uhrzeit und absolvierte meine allmorgendlichen Rituale. Aus mir unersichtlichen Gründen war kein Kaffee im Haus! Was für ein Frevel! Mit dem Strohhalm losziehen und versuchen Gehirne auszusaugen versprach auch nicht viel Erfolg, weshalb ich mich, nach einer ausgiebigen
Dusche bei der nun sagen wir mal so... Bodylotion ist kein geeignetes Duschgel... einiges schief ging, dazu mich auf den Weg zu Torsten und Madeleine zu machen. Es war mir klar das sich nichts getan haben würde seit ich sie gestern gegen 19 Uhr verließ! Und ebenso klar würde sein das Torsten noch oder wieder schlafen würde wenn ich eintraf. Vermutlich war er nach einer „Endlos-Sinnlos-Hirn aus“ Diskussion einfach wieder ins Bett gegangen. Hinzu kam, er würde zwei Wochen Urlaub haben!Also würden die anfallenden Arbeiten sicherlich auf volle
14 Tage verteilt werden. Obwohl wenn ich so darüber nachdachte wird er zuvor noch gegessen haben und/oder seine Oma sowie seine Mutter und wahrscheinlich auch noch Ur-Oma unterrichtet haben was er für unglaubliche Mühen und Anstrengungen unternommen hatte um das Wohnzimmer zu renovieren. Würde mich nicht wundern wenn er sie sogar noch zu sich eingeladen hatte um sich damit zu rühmen wie schön und großartig doch das Wohnzimmer bisher geworden sei und sich loben ließ wie toll er das gemacht hatte. Madeleine die dann immer versuchte die zuvor genannten „Bewunderer“ bzw. man
konnte sie schon Jünger nennen die ihren Gott anbeteten, davon in Kenntnis zu setzen das nicht Torsten dafür verantwortlich war wie weit der Stand der Dinge war, sondern zumeist ganz andere, in dem Fall ich, wurde dann immer ausgeblendet. Ja man kann sagen ins Nirwana der Nicht-Existenz verbannt. Ich war es gewohnt! In den zehn Jahren die ich die beiden nun kannte, war es egal wer was gemacht oder getan hatte , die Omas und seine Mutter konnten auch daneben stehen wenn er seine nun sagen wir natürliche Trägheit zur Schau stellte, dennoch wurde er
gelobt,verhätschelt und betätschelt wie toll er doch dazu beigetragen hatte oder sogar alleinig ohne fremdes Zutun (was irgendwie nur in deren Realität stattfand) etwas geleistet hatte. An diesem Montag erschien mir der Gedanken verhangene Weg noch länger als ohnehin schon zu sein. Schlappe 10 Kilometer für die ich an guten Tagen eine knappe Stunde brauchte. Diesmal war ich bereits eine Stunde unterwegs aber noch lange nicht am Ziel. „Deine Füße sagen Dir du willst nicht da hin! Warum begreift es Dein Geist nicht?“
Als ich die Klingel drückte war es zu Spät zur Flucht , also trottete ich als der Türsummer ging, hinauf in den 4 Stock der Mietkaserne in der sie wohnten und stand erwartungsvoll vor der Tür die noch nicht geöffnet wurde. „Wer ist da? Olli?“ ertönte eine verschlafen klingende Stimme, die mir so irgendwie gar nicht bekannt vorkommen wollte, von irgendwo hinter der verschlossenen Tür. „Nein! Lord Kotz der Schreckliche! Herrscher des Märchenwaldes und aller
angegliederter Phantasie-Ländereien“ antwortete ich bestimmt klingend und konnte mir ein lächeln nicht verkneifen. „Ach Du wieder!“ „Was denn?“, wollte ich wissen „Seid ihr royalen Besuch nicht gewohnt? Kniet nieder und huldigt mir! Kaffee wäre ein Anfang“ „Du hast einen an der Klatsche...“ antwortete die nun deutlicher werdende Stimme hinter der nach wie vor verschlossenen Tür. Es schien mir Madeleine zu sein, wobei aufgrund der Stimmlage war ich noch am
rätseln. „Macht hoch die Tür die Tor macht weit! Hab nicht den ganzen Tag Zeit“ „Ja gleich, habe nix an, warte 2 Minuten“ „Das stört mich nicht“ sagte ich zwar noch aber im gleichen Atemzug entfernten sich bereits Schritte hinter der Tür und so blieb mir nur übrig zu warten bis sich die Türe öffnete. Tatsächlich öffnete Madeleine nach exakt 2 Minuten die Tür und strahlte mich künstlich wirkend
an. „Das Prinzesschen?“, fragte ich. „Ach komm hör auf! Torsten pennt mal wieder“ bemerkte sie und winkte ab. „Komm ich koche Dir erstmal einen Kaffee und dann sehen wir weiter“ Schweigend saß ich in der Küche, rauchte eine nach der anderen und beobachtete wie Madeleine Kaffee kochte. Sie war nicht sonderlich redselig was mich darauf schließen lies das der „Konflikt“ vom Vortag noch immer nicht beendet war und ich es somit vorzog keine weiteren Seitenhiebe
verbaler Natur von mir zu geben. Fast genauso wortlos trank ich den Kaffee und sah Madeleine nur hin und wieder in der Küche, sie war dazu über gegangen den von Torsten so genannten „Hausfrauenpflichten“ nach zu gehen. „Ah bist wieder dabei deine Sklavendienste abzuleisten? Lass mich raten... das Prinzesschen hat gestern nichts weggeräumt oder?“ fragte ich obwohl ich wusste das diese Frage nicht unbedingt angebracht sein würde. Sie reagierte nicht darauf sondern wuselte weiter mit Wäschebergen auf den Armen und wechselnd mit Staubtuch
durch die Wohnung, zumindest soweit ich das von meinem Platz in der Küche einsehen konnte. Ich war gerade dabei den letzten Rest Kaffee aus der Kanne in meine Tasse zu transferieren als Madeleine zu mir in die Küche kam und mich bat kurz mit ins Wohnzimmer zu kommen um den „Fortschritt“ der Arbeiten zu begutachten. Missmutig folgte ich ihr in das Wohnzimmer und stellte erwartungsgemäß fest das nix weiter passiert war. Lediglich die Pinsel und Farbroller waren
akkorad sortiert und ausgewaschen neben den Farbeimern die einen Platz neben Torstens „Alphatier Sessel“ gefunden hatten abgelegt, sowie sämtliche Werkzeuge die am Tag zuvor benutzt wurden. Laminat wurde nicht weiter verlegt oder gar soweit es möglich war bereits wieder eingeräumt. Was ich mir in Anbetracht der Tatsache das nach wie vor überall in der Wohnung Wohnzimmermöbel und Umzugskartons verteilt waren hätte bereits denken können. „Oh mehr hat er nicht geschafft?“
„Wieso er?“ fragte sie mit giftigen Unterton „Wer denn dann? Du?“ „Ja wer denn sonst?“, fragte sie und führte das folgende mit deutlich erhöhter Lautstärke und bebender Stimmlage aus „Nachdem Du gestern weg bist hat er seine Mutter und die Omas angerufen sie sollten doch unbedingt noch vorbei kommen und SEIN WERK begutachten. Das ganze Werkzeug und die Pinsel etc. habe ich ausgewaschen und sortiert! Er
war der Ansicht da er nicht zuletzt damit gearbeitet hatte müsste er sich auch nicht darum kümmern das das Werkzeug weggeräumt würde! Er sei nicht der Lakai für andere! Wörtlich sagte er : Der der damit arbeitet ist dafür verantwortlich das Werkzeug ordnungsgemäß zu hinterlassen, ich bin nicht der Neger für andere; und was meinst Du wie ihn seine Familie wieder gelobt hat was er doch tolles geschafft hat. Ich konnte sagen was ich wollte, es interessierte sie nicht das wir und vor allem Du das meiste davon gemacht haben, kannst Dir das vorstellen? Die haben mich einfach
ausgeblendet!“ Das konnte ich mir nur allzu gut vorstellen, zumal schon oft selbst erlebt. Erneut fragte ich mich warum ich mir das seit nunmehr rund 10 Jahren gab als die Schlafzimmertüre aufging, jemand diese unwirsch zuwarf und ein „Poff poff poff,Tok,tok Poff“ ertönte. „Das Prinzesschen ist erwacht“ witzelte ich. War ja auch erst 12 Uhr am Mittag. „Sag ihm nicht das ich Dir das erzählte!“ ermahnte mich Madeleine flüsternd. „Er macht dann erst recht nix mehr und ich darf mir dann wenn Du
weg bist wieder Vorhaltungen anhören das das niemanden was anzugehen hat was hier passiert“ führte sie weiter aus , entschwand in die Küche um Torsten das Frühstück vorzubereiten. Ich blieb verstört zurück, schüttelte den Kopf und rang mich dazu durch nicht zu sagen was ich dachte sondern ein fröhliches „Buenos Tardes Rachel“ zu schmettern als mir Torsten (eine Augenweide! Boxershorts und zu kleines T-Shirt) vor mir auftauchte. Er wirkte ganz ähnlich wie ich nach dem aufstehen, so das er im Falle einer Zombieapokalypse sehr wahrscheinlich
eine Kugel in den Kopf bekam. „hmmmm“ seufzte er abwertend klingend und steuerte weiter auf das Badezimmer zu. „Schlechte Träume Prinzesschen?“ rief ich ihm noch nach, erhielt aber keine Antwort. Wir trafen uns alle in der Küche, Torsten bekam ohne ein Kommentar sein Frühstück hingestellt. Drei Aufbackbrötchen die Madeleine bereits aufgeschnitten hatte, eine Auswahl an Aufschnitt die ich nur von Familienfeiern kannte und ebenso viele
Marmeladen. Kaffee hatte Madeleine ebenfalls erneut gekocht und goss ihm ein. Er saß da, stöhnte übertrieben als wenn er noch unendlich Müde wäre und beguckte sich die Unmengen an Nahrungsmitteln vor sich. Unvermittelt sprang er auf, verließ die Küche um genau so schnell wieder mit seinem I-Phone zurück zu kehren. „Wow, Prinzesschen! Geschwindigkeit scheint keine Hexerei zu sein!?“ witzelte ich böse lachend. „Du Arsch“ antwortete er kurz und
murmelte „Erstmal Angry Birds spielen um wach zu werden“ „Mensch Torsten,“ mischte sich Madeleine ein „Komm zu Potte, Frühstücken und dann los zum Baumarkt! Du musst jetzt nicht erst wieder eine halbe Stunde mit dem Handy spielen! Dein Kaffee wird kalt und wir wollen das Wohnzimmer heute noch fertig bekommen!“ Er griff ohne aufzusehen nach der Kaffeetasse und zischte „Nerv mich nicht, muss erstmal wach werden“ Obwohl es doch versprach amüsant zu werden, versuchte ich die Situation zu
entschärfen „Baumarkt? Hab ich was verpasst?“ Torsten grunzte nur, zog die Augenbrauen hoch und schüttelte verächtlich den Kopf, wendete seinen Blick aber nicht von seinem Spiel. Madeleine antwortete antwortete die hinter seinem Rücken mit einem Kochmesser hantierte und andeutete ihn damit zumindest tödlich verletzen zu wollen „Ja, der Herr hat sich überlegt das ihm weiß zu langweilig ist! Er will das Wohnzimmer in blau gestrichen haben!“ „Blau? Baby-blau? Das passt doch weder
zu Euren Möbeln noch zu dem neuen Laminat“ Augenscheinlich war dies das Stichwort auf das Torsten gewartet hatte, er legte das Handy zur Seite, trank noch einen Schluck Kaffee und fiepste in einer Stimmlage die selbst einen Eunuchen einiges abverlangt hätte „Hi Olli! Bist ja auch wieder da!“ „Öhm ja durchaus, bereits die letzten 20 Minuten schon und davor eine gefühlte Ewigkeit zu lange...“ „Ich habe ja gestern noch einiges gerissen! Und da kam mir der Gedanke
das mir weiß zu langweilig ist, blau ist aber meine Lieblingsfarbe und das passt da wunderbar hinein! Ok es passt zwar nicht unbedingt zu den Möbeln aber die tauschen wir dann nächsten Monat aus, schließlich verdiene ich ja genug um mir das Leisten zu können...“ Der Rest dieser Ausführungen kam nur noch als „Bla bla bla“ bei mir an. Ich hasste dieses exzessive Vortragen der Pläne was zu tun sei und wie und warum das zu tun sei und wieso es im Keller Dunkel sei wenn es draußen hell ist usw. wie die Pest. 1. Setzte er davon wenn überhaupt 50%
um 2. 90% der Informationen waren ohnehin nur geprotzt wie viel er verdiente und was er alles (zumindest in seiner Welt) geleistet hatte und 3. dauerte es bis zur Ausführung der Pläne eine Zeitspanne zwischen 1 h und 5 Jahren, wobei es sich immer irgendwo zwischen 3 und 5 Tagen einpendelte bevor er seine gefühlt ungefähr genauso lange ausgeführt und sehr Detailreich geschilderten Pläne ausführte oder zumindest damit anfing und komischerweise neben mir noch 3 andere Personen hatte die so dumm waren diese Pläne dann fort oder zu Ende zu
bringen. Verdammt, schon 14 Uhr durch. Ich hatte mich von seinen Ausführungen wieder einlullen lassen ohne es zu merken. Seit fast zwei Stunden saß ich nun in der Küche und beobachtete Torsten der weder angezogen noch wirklich wach war, lauschte seinen Planungen und war nun da ich wieder halbwegs in der Realität war fasziniert mit welch einer sturen Ruhe er immer noch am Frühstücken war. Ich war mir nicht sicher ob es ein modernes Kunstwerk sein sollte...Der Mensch bei der Präsentation der Faulheit“ oder ob er wirklich so
pedantisch die Wurstscheiben aufs Brötchen sortierte das ein Normalsterblicher Maulsperre bekommen würde und Millimeter genau abbiss und vermutlich 300x kaute bevor er mit einem dumpfen „grumpf“ herunter schluckte um sich dieser Tätigkeit erneut zu widmen. Ich war mir aber sicher mich daran erinnern zu können das er sonst z.b. im Restaurant schon beim Nachtisch war wenn andere gerade die Vorspeise so halbwegs alle hatten und auf dem Hauptgang warteten. „also was meinst Du?“ riss er mich aus meiner
Gesellschaftsstudie „Wozu?“ „Na meinst Du nicht es ist sinnvoller mit dem Laminat legen zu warten bis neu gestrichen ist? Weniger abkleben, weniger die Chance etwas vollzukleckern...“ „Da wir bereits den halben Tag vertrödelt haben und ich dir davon 2 h beim Frühstück zusehen durfte, denke ich das es nun auch nichts mehr macht damit zu warten bis Du aus dem Baumarkt zurück bist! Länger als 1 h wirst ja wohl nicht
brauchen?!“ „Nee, nee,“ antwortete er entrüstet, „Ich muss mich erstmal beraten lassen ob man nicht zu erschlagen wird wenn der ganze Raum blau ist“ „Kurz und knapp?“ „Ja“ „Beschissene Idee! Sieh zu das Du fertig wirst und auf geht’s ans Laminat legen!“ „Ja ja , bla bla“ antwortete er nur „Ich habe wenigstens Geschmack im
Gegensatz zu Dir und meiner Frau“ wiegelte er weiter ab. Ich brauche noch ein paar Minuten dann geht es los. Ihr könnt ja schon mal die Werkzeuge an ihren Platz sortieren und die Pinsel auswaschen das wir dann gleich loslegen können“ Sollte ich weinen? Sollte ich lachen? Sollte ich morden? Ich wusste es nicht! Beließ es dann dabei Madeleine sich aufregen zu lassen und lauschte gespannt dem nun vermutlich ebenfalls wieder mindestens eine Stunde andauernden Streitgespräch der
beiden: „Bewege endlich Deinen faulen Arsch!Es kann ja wohl nicht wahr sein das Du seit 2 Stunden Frühstückst und noch nichts geschissen bekommen hast!“ giftete sie ihn an. "Was hast Du denn schon geleistet heute?“ „Ich helfe Dir gleich mein Freund! Meinst Du die Wäsche macht sich von alleine? Dein Frühstück? Putzen?“ „Putzen?“ fiel er ihr ins Wort, stand auf und popelte mit dem Finger solange am
Herd herum bis er eine fettige Stelle gefunden hatte. Rief „Aha“ und hielt ihr den Finger hin „Putzen? Ich glaube wohl nicht!“ „Ich bringe Dich um, ganz sicher bringe ich Dich um! Willst Du mich verarschen? Du pennst den ganzen Tag, bekommst nichts geschissen und wagst es mir jetzt auf die Tour zu kommen?“ „Das ist jetzt egal, darum geht es nicht , es geht jetzt darum das Du behauptest hier was getan zu haben und geputzt hast Du schon mal nicht!“ sagte er mit einer nasalen Stimme das jeder Homosexuelle stolz drauf gewesen
wäre. „Ich drehe gleich durch! Das ist doch nicht normal! Sag mal willst Du mich in die Klappsmühle bringen? Es geht verdammt nochmal darum das Du obwohl Du frei hast den ganzen Tag nichts geschissen bekommst, seit fast 3 Stunden wach bist und noch immer nicht im Baumarkt warst und ich in der Zeit Deine Arbeiten mit machen muss! Wofür habe ich Dich geheiratet wenn ich alles alleine machen muss?“ „Ich verdiene das Geld! Deswegen hast Du zu putzen! Das machst aber nicht. Aber gut, was hast denn sonst noch alles
angeblich heute getan?“ fragte er provokant in der noch immer nasalen Stimmlage. „Deine WÄSCHE DU ARSCHLOCH! DEIN ESSEN ...“ Wieder fiel er ihr ins Wort „Primitiv, wer schreit hat aufgehört zu denken! Aber das sind ohnehin Deine Pflichten, das ist nichts wofür Du Dich rühmen musst etwas getan zu haben. Haushalt ist Deine mir als Dein Alphatier gegebene Privileg“ Diesmal fiel sie ihm ins
Wort „Erstmal habe ich die Schnauze voll von Deinem Alphatier Hu ha Gelaber dann leben wir nicht mehr im Mittelalter und weiter willst Du mich nur wieder aggressiv machen mit Deiner scheiß am Thema vorbei trivialen Diskussion! Meinst ich merke das nicht das Dein Scheiß Gelaber nur davon ablenken soll das ich Recht habe und Du ein faules Schwein bist und bleibst?“ „Wer ist denn hier das faule Schwein? Geh 8 Stunden am Tag arbeiten dann reden wir weiter! Und überlege Dir mal wie Du mit mir redest. Es reicht
langsam! Sitzt den ganzen Tag nur herum und tust nichts! Musste gestern Abend selbst Essen machen! Weil Du Dich nicht bewegt hast“ in der nach wie vor nasalen Stimmlage Mittlerweile mehr weinend vor Wut und Verzweiflung bäumte sich Madeleine ein letztes mal auf bevor sie ganz zusammen brach und nur noch schrie: „In der Zeit habe ich das Werkzeug und die Pinsel weggeräumt! Die ausgewaschen, du dämliches Arschloch! Aber nein der Herr musste ja mit seiner Familie dabei zusehen und mich dann zum kochen in die Küche schicken! Und das tat ich ja nicht weshalb der Herr
dann nachdem sie weg waren mit den Worten „Ey Puppe bück dich, zur Strafe wirst gefickt“ oder gibt 20 Stockschläge ankam und sich ins Bett verpisst hat nachdem ich sagte fick dich selbst. Ich trete nun in Streik und dann kannst Du faules Schwein zusehen wie du was geschissen bekommst! Oh warte rufst dann Deine Mama an oder eine der 'Omas sie sollen für dich putzen und Kochen oder die Wäsche machen damit Du pennen kannst? Weil Du alleine zu blöde und faul bist was geschissen zu bekommen!“ Diese Ausführungen und die ablenkenden
oder unsachlichen Gegenargumente von Torsten gingen tatsächlich eine Stunde lang bevor , er sich mit den Worten „Alphatier hu ha“ erhob anzog und verschwand, was wohl soviel hieß wie eigentlich immer das er es wieder geschafft hatte sich mit dieser Art der Kontroverse durchzusetzen und sich damit brüstete. Da ich zwischenzeitlich das Zimmer gewechselt hatte um nicht noch zwischen die Fronten zu geraten, da es mir als Gentleman (ja ja gerade ich ;-) doch zuwider war eine derart abwertende und seitens Torsten unsachlich hanebüchene Argumentation
hinzunehmen, kam Madeleine sichtlich um Fassung bemüht zu mir. „Baumarkt?“ fragte ich „Ja ENDLICH!“ „Oh ok, ist ja auch schon mittlerweile 15.30 Uhr... wenn er sich noch beraten lässt ist er vor !7 oder !8 Uhr ohnehin nicht wieder zurück“ sagte ich nachdenklich und war wie schon so oft an diesem Tag geneigt einfach zu gehen bevor ich noch irgendwas tat was mir Leid tun könnte. Ich hatte es schon oft in der
Vergangenheit gewagt dazwischen zu gehen und Partei zu ergreifen weil es denke ich nicht nur mir so geht das Torsten in einer ganz eigenen Welt lebt oder aufgrund des Dauerschlafens Probleme mit der Realität hat. Dies erwies sich jedoch als fataler Fehler! Nicht damit genug das Torsten mich dann mit seiner Hirn und sinnlosen Argumenten überzog und Madeleine mich dann auch noch angiftete das sie sich selbst verteidigen könnte, nein ich hatte noch Torstens Familie an den Hacken. Die Mutter die mir nahelegte ich würde
meines Lebens nicht mehr froh sollte ich mich einmischen, die Oma die forderte ich solle doch Torstens Seite sehen und nicht immer nur Madeleine (widerworte „Da gibt es keine Seite zu sehen! Das sind nun mal Fakten“ wurden ebenso nieder geredet) und die Ur-Oma die mir drohte das Sie mir Arsen in den Kaffee rühren würde wenn ich mich da nicht raus halte und ihren lieben Gottgleichen Enkel nicht in Ruhe lasse. Letzteres erschien mir lohnenswert aber da ich noch lebe war das wohl nur ein falsches Versprechen. Wie dem auch sei, es machte keinen Sinn dazu etwas zu
sagen. Madeleine die noch immer aufgewühlt war fragte mich ob ich noch Kaffee haben wollte, kochte diesen und bewaffnete sich mit Putzzeug. „Du willst jetzt putzen?“ „Ja, damit der gnädige Herr nicht wieder sagt ich tue nix!“ „Du weißt schon das es ihm nur darum ging zu vertuschen das er eigentlich ein 170 Kilo und 40 Jahre altes Baby ist und Du seine Nanny? Nicht darum das hier nichts passiert
ist“ „Du kennst ihn doch! Er meint das echt ernst das ich nichts tun würde und wenn er wieder kommt wird er auch wieder nichts wahrnehmen das ich geputzt habe!“ antwortete sie resignierend klingend.“Im Gegenteil er wird wieder was suchen um sich zu brüsten das er der tolle Hecht ist und ich nur herum sitze! Würde mich nicht wundern wenn er seine Familie wieder anschleppt wenn er zurück ist um diesen den Plan mit dem blauen Wohnzimmer auch noch zu zeigen und zu erklären. Er nimmt dann eine Farbrolle oder einen Pinsel und schon
vergöttern sie ihn wieder als das Alphatier usw. Na Du kennst es doch...“ Ja ich kannte es... zog es vor ihr schweigend beim putzen zuzusehen was zumindest im Wohnzimmer da es Baustelle war und im Flur in dem sich die Möbel daraus türmten meiner Ansicht nach vollkommen unsinnig war, trank meine vierte Kanne Kaffee an diesem Tag und bemerkte nicht das es draußen bereits Dunkel wurde. Das Grummeln in meinem Magen ließ mich zur Uhr sehen, ebenso wie der Umstand das meine innere Uhr sagte das so rund 2h vergangen sein
dürften. Zu meinem entsetzen waren bereits 5 h vergangen und von Torsten keine Spur. „Öhm, es ist 20.30 Uhr... wo bleibt dein Alphatier?“ „Fang Du jetzt nicht auch noch mit der Scheiße an!“ giftete mich Madeleine an. „Das es so spät ist oder Hu ha?“ versuchte ich ihr ein lächeln zu entlocken. Ein lächeln blieb aus, stattdessen holte sie ihr Handy, stellte den Lautsprecher an und rief Torsten
an. „Hallo mein Schnutziputzi“ grunzte er fröhlich „Ja Hi,“ antwortete sie kühl „Wo bleibst Du?“ „Ich war ja im Baumarkt und habe mich beraten lassen, das streichen ist ja schnell erledigt und deswegen dachte ich mir ich fahre noch schnell zum Möbelhaus und lasse mich wegen der Möbel inspirieren...“ „Was? Welches Möbelhaus und warum zum Teufel hast nicht wenigstens die
Farbe vorher her gebracht das es weiter gehen kann?“ giftete sie nun ihn an. „Ähm Schatzi, ich habe Dir noch was zu beichten“ sagte er gänzlich an ihrer Frage vorbei „Was denn nun? Und wo bleibst Du?“ „Also ich habe ROT gekauft, rote Farbe! Der Verkäufer meinte ich hätte eher einen rötlichen Charakter und da Rot ja nun erst recht nicht zu den Möbeln passt und ich ja noch Zeit hatte...“ „Sag mal spinnst Du? Wir warten hier
und du fährst Möbel gucken? Außerdem Rot? Das kannst gleich wieder zurück bringen! Ich glaube wohl das ich auch ein Wort mitzureden habe!“ „Nein hast Du nicht! Ich bringe das Geld also entscheide ich das! So einfach ist das!“ kam nun in der nasalen Stimmlage von ihm die er bereits zuvor am Tage an selbigen gelegt hatte. „Ich habe also nichts zu sagen?“ wollte sie sich vergewissern bevor sie eigentlich noch weiter reden wollte aber Torsten fiel ihr erneut ins
Wort. „Nein hast Du auch nicht, hast Du geputzt? Ich hole noch Mama und Oma ab bevor ich nach Hause komme, die 50 Kilometer zum Möbelhaus müssen sich ja auch lohnen, habe nebenher einen neuen Tisch gekauft und zwei Regale, sowie ein Bild brauch Dir nicht gefallen, aber ich dachte mir das passt gut zu Rot! Besser als der jetzige Tisch der ist ja weiß, da passt ein Ahornton deutlich besser zu Rot. Bin in etwa 2h da, esse dann was , baue den Tisch auf und bringe meine Familie wieder nach Hause, danach gehe ich ins
Bett. Ist Olli noch da? Der kann ja schon mal den Flur ausmessen ich will noch eben neues PVC kaufen fahren, achnee das mache ich morgen. Oder ich gebe die Daten der Regale durch dann kann er schon mal die Löcher bohren das ich die nur anbringen muss...achnee reicht auch morgen. Warte mal, du ich fahre zu Mekkes ran, brauchst nichts kochen, bis nachher...“ danach knackte es nur noch in der Leitung Madeleine sah mich an...“Morgen um 10 Uhr? BITTE?“
Ich nickte, und ging wortlos.
hanni86 Eindrucksvoll wie lebensnah (das Wort mag ich nicht aber mir fällt nichts besseres ein und eigentlich beschreibt es ganz gut was ich meine) du den Text hinbekommen hast. Erst wollte ich gar nicht bis zum Ende lesen, weil der Text so lang ist und ich hab ein wenig gelauert ob er in unsinnige Übertreibung kippt, aber dann war er auch schon aus und da war weder Gekippe noch Langatmigkeit. Sehr lässig. Liebe Grüße, Hanni |
BoeserLordKotz Verehrte Miss Bauch, es erfreut meine schwarze Seele immer wenn Ihr Euch zum lesen meiner Machwerke durchringt und diese einmaligen tiefgründigen Kommentare. Vielen Dank Hochachtungsvoll Lord Kotz |
Zentaur Verehrter Lord, also ich muss schon sagen, da habt Ihr Euch ja einen feinen Freund ausgesucht. Aber vielleicht besteht noch ein kleines oder ein sehr kleines Fünkchen Hoffnung auf eine Wandlung. Unternehmt doch einen netten Ausflug auf eine einsame Insel und wie es der Zufall will vergesst Ihr und die holde Madeleine den lieben Torsten, sagen wir mal für ein paar Monate, auf dem Eiland. Seine Boxershort kann "das Prinzesschen" ja behalten und sein einst zu kleines T-Shirt passt ihm sicher nach der kleinen Auszeit. ;) hochachtungsvoll und lg Zentaur |
BoeserLordKotz Verehrte Helga, ich wage zu bezweifeln das diese Art der "Kur" etwas bewirkt... da muss die letzten nun 41 Jahre etwas ganz gewaltig schief gelaufen sein und vermutlich würde Torsten noch die Strandkrabben und Kokosnüsse bequatschen bis diese nur noch die Wahl haben zu sterben oder ihm zu diensten zu sein... Hochachtungsvoll Lord Kotz |