dAS KIND IM MANN
Geräusche dringen aus dem Keller,
die Stunden dort vergehen schneller.
Bald schon kommt der große Tag,
den der Sohn so gerne mag.
Er wünscht sich eine Eisenbahn
mit der er richtig spielen kann,
gestalten mit viel Phantasie,
bisher bekam er sie nur nie.
Doch dieses Jahr soll es so sein!
Nun wäre er nicht mehr zu klein,
flüsterte ihm Papa zu.
Seitdem findet er kaum noch Ruh.
Im Traum baut er aus Legosteinen
sich große Städte, nur im Kleinen.
Die Lok in Farben rot, gelb, blau
von LEGO findet er ne Schau.
Der Geburtstag kommt heran.
Eine elektrisch Eisenbahn
mit Landschaft, Bäumen, Häusern, Brücken
doch nur den Vater recht entzücken.
Gleich fahren beide eine Runde,
doch schon nach einer Viertelstunde,
ist der Papa ganz gefangen.
Den Sohn langweilt es schon seit langem.
Dies Spielzeug ist nicht wirklich seine,
das merkt er schnell, der nicht mehr Kleine.
Für Papa war es das Bestreben,
das Kind im Manne auszuleben.
Der Vater sieht das Kind sich an
und rettet, was er retten kann.
Der Sohnemann, glücklich wie nie,
spielt LEGO nun mit Phantasie.
©Sylke Eckensberger
10/13