Krimis & Thriller
Das Hospiz - Kapitel 5

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"Eine recht üppige Kurzgeschichte für nicht ganz zartbesaitete Gemüter."
Veröffentlicht am 22. November 2013, 8 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Eine recht üppige Kurzgeschichte für nicht ganz zartbesaitete Gemüter.

Das Hospiz - Kapitel 5

Kapitel 5

»Hab nachgeschaut«, nuschelte Nils durch den vollgestopften Mund. »Hmm? Was? Was hast du nachgeschaut?« Locke schaute Nils mit fragendem Gesicht an, wartete aber geduldig, bis dieser sein Salamibrot heruntergeschlungen hatte. »Na, was ich gestern erzählt hatte. Von der Emmerling, die meinte, da käme einer, um sie ... na ja, um sich an ihr zu vergehen. Hab halt nachgeschaut, war aber nichts. Sie spinnt sich einfach nur was zusammen.« Locke schaute Nils mit heruntergeklappter Kinnlade an. Sein

Mund stand so weit offen, dass Nils problemlos einen Flugzeugunfall aus zerkauten Käsebrötchenbrocken zwischen den Zähnen des Unterkiefers ausmachen konnte. »Hast du nicht wirklich gemacht, oder? Ich meine, du hast ...« Locke unterbrach sich und prustete, dass Reste seines Essens zwischen seinen geschlossenen Lippen hervorschossen. »Du hast echt? Also hast du unter ihre Decke geschaut, oder was?« »Genau so«, bestätigte Nils. So, wie Locke das aussprach, war es wirklich fast schon zum Lachen. »Die Alte war doch nicht nackt, oder? Ich meine, hast du ihre ...« »Bah, hör auf, Mann!«, rief Nils

und hielt sich die Ohren zu. »Sie hatte ein Nachthemd an, okay? Alles, wie's sein soll. Ich hatte nur ganz kurz geschaut, ob irgendwelche Male zu erkennen waren. Wunden, blaue Flecken, irgendwas eben.« Locke schüttelte den Kopf, klatschte in die Hände und stand auf. »Nils, du hast echt 'nen Sockenschuss. Große Verschwörung im Gange, ja nee, is' klar. Die Ärzte hier haben's dringend nötig und gehen bei Nacht und Nebel auf die alten Omis los. Das ist krank! Junge, Junge.« »Erzähl's keinem, ja?«, bat Nils kleinlaut. Jetzt klang seine ganze Idee erst so richtig bescheuert. Aber wirklich

lustig fand er die Angelegenheit dennoch nicht. Man las, hörte und sah im Fernsehen doch so Einiges darüber, wie alte Menschen von Pflegepersonal misshandelt wurden. Was der Mensch sich vorzustellen vermochte, konnte es auch wirklich geben, und in Sachen Grausamkeiten kannte das Vorstellungsvermögen des Menschen seit jeher keine Grenzen. »Von mir erfährt keiner, dass du den alten Ladys unter'n Rock guckst, keine Sorge. Die würden dich doch sofort rauskicken. Und ich hätte keinen mehr zum Schnacken. Andererseits willst du doch eh hier weg, oder wie war das?« »Schon, ja. Aber doch erst, wenn

ich was Neues hab. Bin dran, aber solange ... Na ja, solange brauch ich das Geld.« »Eigentlich 'ne Schande, was wir hier kriegen, wenn du bedenkst, was wir machen müssen. Irgendwo sitzt sich 'n Haufen Idioten den Arsch platt, säuft Kaffee und wird dafür auch noch fürstlich entlohnt. Wenn man überlegt, dass lange genug Sozialdemokraten an der Macht waren, dann sollte es doch so was gar nicht geben.« Nils schaute auf die Uhr. Wenn Locke erst einmal damit angefangen hatte, über den Staat, die da oben und alle zu schimpfen, die es an ihrem Schreibtisch schön warm hatten, dann

konnte das schon mal eine Weile dauern. Er erging sich in den immer selben Floskeln, und inzwischen kannte Nils sie alle. »Du, Pause ist rum, glaub ich«, warf er ein, in der Hoffnung, Locke in seinem Redeschwall zu unterbrechen. Glücklicherweise klappte das.


Fortsetzung folgt ...

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Über den Autor

PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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DoktorSeltsam Das ist das Schöne daran, wenn man sich an beliebiger Stelle in eine Geschichte einwählt: Man bekommt einen völlig subjektiven Eindruck und kann somit entscheiden, ob es vermutlich Zeitverschwendung wäre oder ob sich lohnen würde, den Rest auch zu lesen. In diesem Fall kommt natürlich die zweite Variante zum Einsatz.

Beste Grüße

Dok
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Dok,

falls du Zeit dafür fändest, würd's mich freuen. Sollte eigentlich auch nicht so lang werden, das Ding hier, aber mit geschriebenen Geschichten ist's ja dann doch oft wie mit dem wahren Leben an sich: Meistens kommt's dicker, als man denkt (und manchmal hofft).

Beste Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen!

Dok
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Da hast Du ja richtig ´n bissl Gesellschaftskritik mit eingeflochten. Supi.!

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo Bärbel,

na aber nur ganz dezent. ;-) Damit wollte ich die Geschichte dann nun auch nicht überfrachten.

Liebe Grüße und danke schön
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
Moena90 "Irgendwo sitzt sich 'n Haufen Idioten den Arsch platt, säuft Kaffee und wird dafür auch noch fürstlich entlohnt."
Amen. ;)

Ich bin jetzt mehr denn je gespannt auf den letzten Teil, der ja irgendwie ein auflösender Teil sein sollte. Oder wird's am Ende gar nicht mehr, als es bisher war? Nein, sag nichts, ich werd's ja lesen.

Küsschen,
deine Liebste :-*
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Ey, was soll denn das bitte heißen? :-D
Und äh, na ja, wie gesagt, ein Kapitel kommt noch. Wie das dann aber ausgeht, verrate ich natürlich noch nicht.

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Der zugehörige Liebste :-*
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